Von dem ruhigen Nara zurück in den Trubel: Osaka wie es leibt & lebt

Von dem ruhigen Nara zurück in den Trubel: Osaka wie es leibt & lebt

30. März 2023, Donnerstag

Motto:  

Wenn Du im Innern ruhig bleibst, kann im Außen der Wind noch so toben.    

Nara – Osaka – der bekannte Kuramon Fischmarkt – Udon Suppe –  „House of Love“ (Haus der Liebe) – der buddhistische Shitennō-ji Hanauchi Tempel – Erforschung des Bahnhofs für meine Weiterreise – Ausgehmeile Dotonbori

Aus und vorbei mit der Ruhe! Osaka war angesagt. Ich wollte Großstädte in Japan tunlichst vermeiden, aber um nach Koyasan, diesem absolut heiligen Ort in den Bergen zu kommen, musste ich über Osaka reisen und zumindest eine Nacht bleiben. Ich buchte ein Hotel direkt am Bahnhof, denn so wie es aussah, musste ich mit dem ersten Zug um 5:25h los plus die Zeit, die ich brauchte alles in dem riesigen Bahnhof auf 3 Stockwerken zu finden. Nach Osaka ging alles problemlos und davor hatte ich die meiste Panik mit dem ganzen Umsteigen. Zwischendrin stieg ich sogar in den falschen Zug aber Koreaner retteten mich…der Zug wäre zurück nach Koyasan gefahren, wonach mein Herz mich wieder rief, obwohl ich gerade von da herkam. Na ja, ein Versuch vom Herzen war es ja wert…aber manchmal kann man nicht alle Herzenswünsche erfüllen…aber es stehen ja noch andere heilige Orte an, die eine Oase der Ruhe sind. Abwarten und Tee trinken. So kam ich um die Mittagszeit in Osaka an. Im Hotel fand man meine Buchung nicht. Man hatte mich unter dem Namen „Reservierung“ gebucht. Das könnte ich ja nicht wissen. Ich blieb stur und zeigte der Empfangsdame sämtliche Dokumente. Es war mir einfach zu anstrengend kurzfristig ein anderes Hotel zu buchen aufgrund des Fehlers vom Hotel. Bezahlt war es ja schon. Letztendlich schnallte sie wo der Fehler lag und ich bekam mein Bettchen.

Ohne große Umwege ging es zur Stadterkundung Osakas und siehe da, gleich um die Ecke war dieser bekannte Fischmarkt von Osaka, der Kuramon Markt, den ich mir gleich antun musste! Ich hatte Hunger! Der Markt war rappelvoll…jeder wollte das breite Angebot der (seltsamsten) Meeresfrüchte genießen zu Preisen, die wundersamer Weise jeder bezahlte…gar nicht so günstig und bei der riesigen Auswahl wird man leicht verführt! Die Meeresfrüchte waren allerdings so unheimlich groß, dass mir der Appetit verging. Sie sahen aus wie Meeresmonster! Alleine eine Miesmuschel war bestimmt 35 cm lang und die Austern hatten eine gute Größe von einer Papaya. Die Garnelen waren fast schon Langusten und was in Osaka die absolute Spezialität ist, sind Krabbenbeine. Die waren so groß und lang wie die Beine einer Kuh. Der absolute Wahnsinn. Das kam mir alles so gezüchtet vor, wenn dem auch nicht so ist. Die Meeresfrüchte kommen mehr von der nordwestlichen Küste von Osaka, wo das Meer kühler ist, was angeblich der Grund der überraschenden Größen sind, hat man mir erklärt. Aber sowas will ich gar nicht essen! Ein Nachbartisch mit Mädels aus Indonesien in einem Lokal, wo ich kurz einen Tintenfisch am Spieß in „normaler“ Größe aß, boten mir an von den Krabbenbeinen zu probieren, ich lehnte dankbar ab. Sie bezahlten für so ein halbes „Kuhbein“ sage und schreibe ca. 75 US Dollar! Wow!

Ich blieb letztendlich bei meiner  Udon Suppe, die direkt vor mir von einem wirklich alten Mann zubereitet wurde und seine Frau bediente. Die Suppe war die reinste Gaumenverführung und obendrein gab es noch eine Schale gebratener Reis dazu. Ein ganz winzig kleines, verstecktes Lokal mitten auf dem Markt, das nur zwei Tische hatte und ein paar Plätze an der Bar.

Mit Hilfe eines Stadtplans entschloss ich einer der wichtigsten Tempel in Osaka zu besuchen. Nichts da Bus oder Bahn, bevor ich in dem Getummel wo anders hinkomme als ich hinwill. Nach einem gemütlichen Spaziergang durch die Stadt kam ich an seltsam „verkleideten“ Schulmädchen mit Stockings und den kürzesten Röcken an, die man sich vorstellen kann, vorbei, die vor einem Gebäude posierten auf dem ganz groß stand „House of Love“ (Haus der Liebe). Was? Mitten am Tage gehen diese jungen Mädels auf den Strich? Diese Flyers (Werbung) wollten sie mir allerdings nicht geben – entweder weil ich sie eh nicht verstand oder weil es ihnen peinlich war? Im Nachhinein erfuhr ich von Henry, dass das kein diagonales Gewerbe ist sondern Werbung für Kaffeehäuser – alles mit Liebe zubereitet…Ich erklärte ihm, was ich dabei empfand oder was wir Europäer denken würden. Er grinste mich an und meinte nur, das wäre Gang und Gebe in Japan diese Art Werbung, vor allem bei der Jugend, aber er selber hätte auch ein kleines Problem damit.

Kreuz und quer durch Osaka, aber nach guten zwei Kilometern war ich endlich dort, bei dem buddhistischen Tempel Shitennō-ji Hanauchi, der mit der älteste Tempel Japans nach Nara ist. Wortwörtlich eine absolute Oase des Friedens. Endlich! Was für einen Genuss und was für eine Ruhe nach all dem Rummel in Kyoto und Nara. Bedenke, Osaka ist eine Stadt mit Millionen von Einwohnern, Chaos pur, keiner findet sich hier zu recht aber erstaunlicher Weise sind die Kulturgüter der Stadt wie leergefegt. Ein großes Eingangstor mit Dämonen begrüßte mich und eine herrliche Pagode im späten Nachmittagslicht. Der Haupttempel hatte schon geschlossen und alles war wie leergefegt. Ein wenig Auszeit auf einer Bank tat mir gut, bevor ich diesen wunderbaren heiligen Platz vor der Dämmerung verlassen wollte. Ich war ganz angetan.

Danach stürzte ich mich ins totale Unbehagen: die Erforschung des Bahnhofs für meine Weiterreise. Ich wollte im Voraus wissen, wie man an Tickets kommt und wo man genau hin muss. Zu Recht – hier sind die längsten Einkaufsmeinen der Welt, bis zu 2,5 km lang und da soll man noch die Ticketschalter oder die Gleise finden, von wo die Züge abfahren? Ich hatte ja schon bei der Ankunft Probleme herauszufinden. Wie auch immer, jetzt wusste ich, wo ich morgen hin mußte, um meinen Zug zu einer der heiligsten Städte in Japan zu kommen – nach Koyasan. Aber ich war einmal wieder gesegnet von Engeln – der ganze Chaos bleib mir erspart. Henry wollte unbedingt mit mir nach Koyasan fahren und bot sich an, mich um 7 Uhr abzuholen. Darauf freue ich mich schon ganz riesig! Einen Tag mit Henry, er wollte mir Koyasan zeigen!

Jetzt blieb nur noch die  berühmte  Ausgehmeile von Osaka, der Dotonbori,  übrig, die ich mir noch anschauen wollte. Sie verläuft direkt am Fluss Dotonbori. Es fahren dort auch zahlreiche Bootstouren ab, um den Kanal und die Ausgehmeile zu entdecken. Der Ballermann Mallorcas sozusagen. Es gibt auch zahlreiche Lokale und Bars, und natürlich Restaurants, die nicht fehlen dürfen und „The Eye“ – ganz wie in London. Ein Riesenrad, mit dem Du Osaka von oben siehst.

Mein Pflichtprogramm für Osaka war hiermit erledigt und ich wusste, ich brauchte Osaka nicht mehr zu besuchen. Eine reizlose Stadt, zumindest für mich. Ich gönne mir lieber eine Auszeit an Orten, die ich wirklich liebe und die meine Seele und mein Herz berühren.  Morgen heißt es erst einmal meine Träume zu verwirklichen: Koyasan.

 

 

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