Von Nusa Lembongan zurück nach Ubud – dem künstlerischen Zentrum Bali

Von Nusa Lembongan zurück nach Ubud – dem künstlerischen Zentrum Bali

24. Mai 2023, Mittwoch

Motto:
Immer bereit für eine Überraschung und ein Abenteuer zu sein, macht das Leben manchmal lebendiger und interessanter als immer den routinierten Gang zu gehen.

 

Morgen Routine im Pool – mit der Fähre nach Kusamba – harte Verhandlungen mit den Taxifahrern – Alt aber gut genug (wie sich die Leute über mich lustig machten ohne AC nach Ubud zu fahren, aber alles Bestens, mit offenen Fenster fahren) – auf Reserve – Kreuz & Quer durchs Hinterland – wenn der Fnahrer nicht weiß wo es hingeht – Unterkunft im Grünen & ein Palast zum Träumen –  verirrt in Ubud – Monkey Forrest – ab ins Spa – Zeremonie im Tempel – im königlichen Gefolge – Nacht der Moskitos – Ärger mit dem Allerliebsten

Sich nicht aus der Ruhe bringen lassen, war heute ein wenig mein Motto. Ich konnte eh nicht beeinflussen, was heute alles geschah und so ließ ich einfach alles einmal geschehen – eingreifen konnte ich ja immer noch. Und so fing der Tag, wie soll es denn auch anders sein, wieder einmal wieder mit der Morgen Routine im Pool an, danach Koffer packen, frühstücken und los ging es mit der Fähre nach Kusamba. Dort angekommen fing es an mit den harten Verhandlungen mit den Taxifahrern,  den keiner wollte mich zu dem eigentlichen festgelegten Preis nach Ubud bringen. Sie sahen meine „verzweifelte“ Lage und wollten sie natürlich auskosten aber ich blieb hart und zog mit meinem Koffer los, damit sie sahen, nicht mit mir! Schließlich sah ein älterer Herr mit seinem alten Bemo seine Chance darin und bot mir an, mich nach Ubud zu bringen. Als ich annahm, verspottete man mich wortwörtlich. Der Alte hätte keine Klimaanlage in sein Bemo und keine Gurte, auch keine Türe im hinteren Bereich und außerdem wäre das Fahrzeug zu eng für mich und alt und klapprig. Mir macht das nichts aus, meinte ich nur und dass ich es liebte, mit der Natur in Verbindung zu stehen, wenn ich mit offenen Fenster fahren mußte, weil sie nicht verschließbar waren. Umso besser konnte ich Fotos schießen – meine Barrieren! Für mich alt aber gut genug. So ging unsere Fahrt los und der Alte Mann freute sich unendlich auf seinen Zuschlag. Mit dem was ich ihn bezahlte, hätte er mit dem Bemo einen ganzen Tag durch die Gegen kurven müssen! Bald bemerkte ich, wie er immer wieder nervös auf die Tankanzeige schaute – er fuhr absolut auf Reserve! Die Tankstellen wiesen ihn alle zurück, denn sie hatten kein Diesel mehr. Alles wird schon gut gehen, ging mir schon durch den Kopf, ich wollte nicht irgendwo stehen bleiben und dann schauen, wie ich weiter kam. Es ging weiterhin kreuz & Quer durchs Hinterland, ich freute mich des Lebens, denn er fuhr langsam und ich genoss die Fahrt. Alles ohne Hektik und irgendwann bekam er auch seinen Tank aufgefüllt und alles war gut.  Wenn der Fahrer nicht weiß wo es hingeht, dann wird das Ganze allerdings ein wenig komplizierter, denn der Gute hatte kein Internet, ich kein Handy und er sprach auch kein Wort Englisch. Mein Orientierungssinn von dem Lageplan des Hotels, den ich instinktiv vorher im Internet abfotografierte, half mir weiter und die Polizei hinter uns bestätigte mir dann nochmals die richtige Richtung. Sie waren schon „scharf“ auf den Alten, der am Straßenrand parkte, um mir die Möglichkeit zu geben, nachzuhaken wo es hinsollte und parken in Ubud war ja seit einer Woche verboten, was ich allerdings bis zu diesem Moment noch nicht wußte. Sie sah im allerdings nach, weil ich ihnen meine prickelnde Situation mitteilte.

Dieses Mal wartete auf mich eine Unterkunft im Grünen & ein Palast zum Träumen, eine kleine Seitengasse hinter der Hauptstraße führten mich in eine komplett andere Welt und Oase im Grünen, das man keinesfalls in Ubud eigentlich erwartete. So gut wie verirrt in Ubud würde ich dazu sagen, denn das ich hier in Ubud war konnte man kaum annehmen, nachdem ich in meinem Hostel ankam. Wie in einer anderen Welt kam ich mir vor. Das Zimmer war mit einem riesigen, geschnitzten, bunten Holzbett und einem Badezimmer mit einer riesigen, schwarzen Marmorbadewanne. WOW. Es hatte sogar buntbemalte Fensterläden. Ich kam mir vor wie in der Kolonialzeit. Das einzige Manko war die Feuchtigkeit und die klamme Bettwäsche. Meine Terrasse war mit Blick auf dem Pool und direkt daneben war ein kleiner hölzener Pavillon, wo man sich von der heißen Mittagssonne im Schatten verbergen konnte. Klar, dass ich mich erst einmal im Pool erfrischte, bevor mein weiterer Tagesablauf seine Fortsetzung fand.

Monkey Forrest war nun angesagt. Ich hatte zwar keine Lust auf Affen, aber der urwaldartige Wald mit seinen unendlichen Lianen und seinen vermoosten Skulpturen von Affengöttern  reizte mich dann doch und so machte ich mich auf den Weg dorthin. Allerdings ohne das Eintrittsgeld zu bezahlen, denn eine australische Frau gab mir ihre, die noch nicht abgeknipst war. Letztendlich sah ich aber schon genug bis ich den eigentlichen Eingang erreicht hatte, denn um in den Park zu kommen, mußte man erst einmal gute 10 Minuten durch den Monkey Forest gehen.

Ich kehrte wieder um und entschloß mich kurzfristig ab ins Spa zu gehen. Es war kurz vor Sonnenuntergang und ich wollte einfach in dem Spa Raum sein mit Blick auf die Reisfelder und mich zwischenzeitlich verwöhnen lassen. So genoß ich das Ganze im schönsten Licht es Tagess und lies mir währenddessen ein Bodyscrub geben und hatte danach eine samtweiche Haut, Was für eine Wohltat und zudem der einzige Spa mit einem solchen Anblick.

Mein Tag endete mit einer Zeremonie in einem Tempel, unweit von meinem Hostal. Ich zog meine Zeremonien Kleidung an, steckte mir eine Blume hinter die Ohren und zog los.

Als ich dort ankam, machte mich man darauf aufmerksam, dass ich ruhig sitzen mußte und nicht auf dem Tempelgelände rumwandern sollte, um Bilder zu schießen. Klar nahm ich mir das zu Herzen, trotz der einmaligen Fotomotive, die sich dort baten. So genoss ich das Ganze noch mehr in der bekömmlichen Ruhe, alles im Gedanken festzuhalten und nicht mit der Kamara. Genau das ist es, was ich an Bali so liebe – diese Hingabe der Bevölkerung zu ihrem Glauben. Ich saß ganz hinten, unter dem Altar eines weiteren Priesters, der alles von weitem verfolgte und mich immer wieder mit Weihwasser bespritzte – er wußte ja nicht, dass ich vor ihm unter dem erhöhten Altar saß. Immerhin immer wieder eine schöne Erfrischung. Es wurde gesungen und irgendwann lief der eigentliche Priester mit seinen Novizinnen herum, um den Balinesen Segnungen und das heilige Wasser zu geben. Man lässt es sich ja geben und segnet sich auch selber damit über dem Kopf und über den Körper und trinkt es ja anschließend 3x in kleinen Schlucken. Auch zu mir kam man, nachdem ich ein Zeichen gab. Eine Touristin, die das Ritual kannte – klar doch, von der Tempelzeremonie Tage zuvor in Amed. Erinnerst Du Dich?
Ich hielt sogar schon die Blume in der Hand, mit der man mit gefalteten Händen betet und sie an den Fingerspitzen festhält und dann hinter das Ohr steckt – was Glück bringt. Desswegen siehst Du Balinesen immer mit dieser einen Blume hinter den Ohren. Der Franchipani Blume die herrlich duftet und die es in sämtlichen Farben gibt. Ein Baum trägt sie an seinen Astspitzen  und sie wird grundsätzlich bei den Tempelweihen benutzt. Danach kam ein Mädchen mit ihrer Mami mit mir ins Gespräch und bot mir ihre geweihten Früchte und Süssigkeiten an, bevor sie ging. Das fand ich außerordentlich nett.

Als die Zeremonie vorüber war, wollte ich noch ein wenig fotografieren und zog durch die Tempelanlage. Ein bisschen abseits waren weitere Tempelstätten und ich folgte der Menge und landete in einer Ecke, wo sie alle die gesegneten Speisen aßen. Verdutzt sah ich einen Tempel an, der geöffnet war und sogar mit einer „Gottheit“ besetzt war. Na so was? Normalerweise sind sie geschlossen. Also fragte ich einen netten Balinesen mit Brille und in Zeremonienkleidung und sehr schlau aussah, was das wohl zu bedeuten habe. Er fing an, mir die gesamte Geschichte von Bali und deren Religion zu erzählen und hörte gar nicht mehr damit auf. Am liebsten hätte ich einen Notizblock zur Hand genommen, denn ich wusste, dass ich mir all das gar nicht merken konnte. Und so blieb mir gar nichts anderes übrig, als sehr aufmerksam und bewundernd zuzuhören. Wie kann jemand nur so viel wissen und ein so gutes Englisch sprechen? Da muss mehr dahinter sein. Plötzlich gesellte sich ein sehr netter, gut aussehender Balinese mit großer Statur zu uns und fragte mich aus, wo her ich kam, was ich hier machte und dass er es toll fand mich in balinesischer Zeremonienkleidung zu sehen, fragte, weshalb ich mich unters Volk mischte – meine Antwort kennst Du ja, weil ich es einfach liebe ein Teil von ihnen zu sein und weil ich es sehr geniese – dann machte er noch mit uns zusammen ein Foto. Kaum geschehen, wurde ich von einem weiteren Herrn aufgefordert zu ihm zu kommen. Ihm gehörte das 5 Sterne Hotel, dessen Anwesen vorher Walter Spies, einem bekannten Künstler aus Österreich gehörte, in Privatbesitz und nun ein Hotel war. Durch Spies wurde Ubud  und seine Künste bekannt. Die Kunst in Bali war eigentlich ursprünglich nur den Göttern und dem Königshaus geweiht aber irgendwann fand sie für alles Zugang. Der Herr, der sehr gut Deutsch sprach, lud mich ein, am Büffet teilzunehmen, dass neben dem Altar aufgebaut war. Man aß hier also nicht die gesegneten Speisen, sondern ich bin mitten in ein privates Event hereingeplatzt – ich kann ja nicht indonesisch lesen und überlas so wortwörtlich den Hinweis im Eingangsbereich „private Gesellschaft“. Das Essen an einer großen Tafel war mit eines der leckersten, die ich bisher in Bali zu mir nahm und viele saßen zusammen mit mir am Tisch. Anschließen kam noch ein vornehmer Herr zu mir und begrüßte mich. Der Balinese mit Brille lachte mich an und meinte nur, jetzt fehle nur noch einer, dann hätte ich das gesamte königlichen Gefolge vom Königshaus Ubud kennengelernt oder sozusagen die Söhne des ehemaligen Königs und wer hätte schon so ein Glück? Und weil es noch nicht genug war, gesellte sich sogar noch der Präsident von Bali zu uns. Ich war sprachlos – aber ich bin es ja gewohnt hochrangige Menschen um mich zu haben. Wer hat denn schon Gorbatschow die Hand geschüttelt oder mit dem König, damals noch Prinz Felipe, von Spanien 1992 auf der Weltausstellung in Sevilla getanzt? Und der Liebe mit der Brille erfuhr ich dann noch, war der resignierte Sekretär vom Königshaus, der sich nun seiner Incoming Agentur auf Bali widmen wollte und das in seinen jungen Jahren und schon so erfolgreich.

Der Abend war also voller Spannung und was ganz Besonderes, wenn er auch auf meinem Nachhauseweg in die Nacht der Moskitos endete und in dem Ärger mit dem Allerliebsten, der vor Eifersucht einfach so tut, als wäre ich ihm, entschuldige mich Bitte „scheißegal“. Mehr brauche ich auf dieses Thema nicht eingehen. Was würde die Liebe tun…nur diese Frage stelle ich in den Raum – mehr nicht. Er sollte sich für uns freuen und mir nicht andauernd den Brei verderben aber so wirkte ich für all die Menschen hier noch viel anziehender und sie waren noch liebenswerter als die eigene Liebe in meinem Leben. Es wurde spät, bis ich endlich zu der wohlverdienten Ruhe fand.

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