Bühnenwechsel Nusa Lembongan

Bühnenwechsel Nusa Lembongan

21. Mai 2023, Sonntag

Motto:
Wenn Du Dich nicht wohl in Deiner Haut fühlst, dann ändere etwas daran so schnell wie möglich, bevor Dich die falsche Energie um Dich herum verzehrt.

Abschied von Amed – Fahrt durch die Berge Richtung Padang Bay nach Kusamba – Schnellboot nach Nusa Lembongan – Wet Landing – mit dem Sammelbus zum siebten Himmel – mit dem Roller unterwegs – Mittagessen auf Raten – ohne Navigation und Straßenplan – Mushroom Beach – Dream Beach – Devils Tears – die Algenfarm zwischen zwei Inseln – die gelbe Brücke zur Insel Ceningan – Secret Point – die „Blaue Lagune“ – schwimmen im Pool

Auf los geht es los – es hieß Abschied von Amed. Ich war wie ausgewechselt nach meinem Schlaf in meinem Himmelbett auf dem Balkon und für mich stand heute fest, ich möchte wieder alleine sein und nicht eine falsche Energie um mich herum haben, die mich verzehrt. Es fiel mir ganz schön schwer das durchzusetzen aber sowas nennt man auch Selbstliebe. Sabine nahm es mit Gelassenheit hin, als ich ihr sagte, dass ich Zeit für mich brauchte und für meine Projekte und ich tanzte vor Freude einfach wieder mit mir zu sein und mit keinem anderen. Gestern als ich alleine auf der Tempelzeremonie war, spürte ich so richtig, wie ich aufblühte und dass es mir einfach gut tat nicht von ständig meckernden Menschen umgeben zu sein, die erst glücklich sind, wenn Du es nicht mehr bist. So fing der Tag ganz entspannt für mich an.

Ich genoss die Fahrt durch die Berge Richtung Padang Bay nach Kusamba. Wir sahen unendliche Reisfelder, die sich zum Meer hinunter verteilten, im Hintergrund den Mount Agung und wieder einmal viele kleine Dörfer. Gott und die Welt war unterwegs auf Zeremonien, von wegen nicht viel los an einem Sonntag. Nach fast guten zwei Stunden kamen wir dann in Kusamba an. Ein kleines Fischerdörfchen, von wo ab die Schnellboote in 40 Minuten nach Nusa Lembongan fuhren. Wir hatten noch genügend Zeit und so nahmen wir ein verspätetes Frühstück zu uns, was bei mir Thunfischkebab war, der zwar scharf aber unsagbar lecker war.

Ich zog noch ein wenig rum, um zu fotografieren. Irgendwann fuhr dann endlich unser Schnellboot los, ohne Sicherheitswesten und Sicherheitseinweisungen, die wir aus Europa kennen. Auf der Überfahr sah ich sogar noch Delfine am Horizont.

Endlich wurde das Meer türkisblau und nicht dunkel durch den schwarzen Lavasand in Lovina und Amed. Das tat richtig den Augen, dem Herzen und der Seele gut. Was für ein traumhaft schöner Anblick! Angekommen, war dann ein Wet Landing angesagt, das bedeutete, dass wir die Schuhe ausziehen mußten und durch das Meer an den Strand zu kommen. Das verhandeln mit den Motorradtaxis zu meinem Hostel war der Hammer mit Wucherpreisen, denn jeden Sammelbus, den ich anhalten wollte, wurde zugerufen, dass ich schon „belegt“ war und so zogen alle weiter und ich sollte das teure Motorradtaxi bezahlen. Dachte der Typ zumindest, weil ich lief einfach weiter und sagte zu ihm, dass er gerne jemand anders verarschen könnte, schnappte meinen Koffer und lies Sabine mit ihrem Motorradtaxi stehen, der deutlich weniger wollte als der meine, obwohl wir quasi fast nebeneinander das Hostal hatten. Irgendwann zog der Liebe fluchend von dannen und es ging los für mich mit dem Sammelbus zum siebten Himmel. Ich saß auf der Rückbank eines hinten offenen Transporters und die Fahrt ging durch die Natur bergauf und bergrunter mit einmaligen Aussichten auf das Meer und durch viel tropischer Regenwald, wo hier und da mal ein Haus stand oder wenn es lichter wurde süße Hostals. Alles schön verteilt. Dann kamen wir an meinem Hostal an. Sehr einladend. An der Eingangstüre saß ein Elefantengott wunderschön mit Blumen geschmückt. Das Anwesen selber hatte nur 6 balinesische Häuschen mit Terrasse und einen Pool. Total schnuckelig und der Garten wunderschön und mittendrin ein herrlicher Pool mit Liegen drum herum. Ich wurde mit einem Begrüßungsdrink begrüsst und direkt zu meinem Häuschen geführt. Was für ein Traum, wie in einem Paradies! Eine große Veranda mit Blick auf den Pool und ein riesiges Schlafzimmer mit einem Schminktisch mit Vorhängen und einem goldenen, hölzernen Spiegel. Das Himmelbett war einfach zum Reinkuscheln und super groß. Das Badezimmer war im Freien mit. Wow. Ich tanzte vor Glück! Endlich wieder alleine für mich, ohne lästigen Anhang! Plötzlich schätzt man das Alleinsein noch viel mehr!

Voll Lebensfreude und einem strahlenden Lächeln war ich ohne zu zögern sofort mit dem Roller unterwegs die Insel zu erforschen.

Ohne Roller kommt man auf Lembongan nicht vom Fleck. Fußläufig ist es bei dieser Hitze fast ein Ding der Unmöglichkeit zu einem Strand zu kommen oder an günstiges Essen zu kommen, denn die wenigen Hotels und Hostals um mich rum sind nicht gerade in der Nähe oder Preise wie Gott in Frankreich. Mit dem Roller schoss ich also los, um irgendwo fündig zu werden. In einem typischen Warung bestellte ich dann thailändisches Essen und einen frisch gepressten Ananassaft und lernte ein nettes australisches Ehepaar kennen mit denen ich ewig schnatterte, denn der Inhaber meinte, seine Frau käme gleich vom Markt in 15 Minuten und aus den 15 Minuten wurde eine Stunde und sie war immer noch nicht da. Ich war soooo hungrig, dass ich ging, denn ohne Essen bin ich nicht mehr zurechnungsfähig. Weitere fünf Minuten später saß ich in einem anderen Lokal und wartete ebenso ewig. Mittagessen auf Raten. Leider sagte man mir gar nicht, dass die Frau Erdbeeren kaufen war für andere Gäste, sonst wäre ich auch in diesem Warung erst gar nicht eingekehrt. Das zur Langsamkeit in Bezug auf diese Insel. Das kann ja heiter werden. Man muss sein Essen also vorplanen oder sich vergewissern, wie lange die Küche braucht, um zu servieren, sonst fährt man am besten weiter! Irgendwann kam dann mein Reis und das Gemüse. Die Coca Cola hielt mich solange auf Trab und gab mir den notwendigen Zucker, um mein Blutzucker aufrechtzuerhalten. Also wie Du siehst, nicht alles ist manchmal Paradies aber man macht sich dann einfach paradiesische Gedanken.

Ohne Navigation und Straßenplan ist es nicht so leicht. Vergesse bitte nicht, dass ich ja seit gestern kein funktionstüchtiges Handy mehr habe und so mußte ich mir alles Interessante auf einen Zettel notieren und mir einen Lageplan zeichnen. Ich hoffte nur, dass ich dann auch wieder mein Hotel fand, das mittendrin im Nirgendwo lag. Für mich war klar, dass ich vor Sonnenuntergang zuhause sein mußte, denn bei Nacht war hier wahrscheinlich niemand mehr auf der Straße, den ich fragen konnte, wenn ich mir jeh verirrte. Gott sei Dank habe ich ein sehr gutes Gedächtnis was Lagepläne angeht, der jahrelange Außendienst ohne damaligen existierenden Tom Tom oder Internet und lediglichen Städtplänen trainierten meinen Orientierungssinn. Na ja, aber auf dieser Insel gibt es so viele Wege und alles sieht irgendwie gleich aus, dass man sich das teilweise schwer einprägen kann.

Mushroom Beach war die erste Bucht, die ich auf der Insel besuchte. An diesem Strand hielten auch die Boote von den weiteren Inseln, die uns umgaben oder von Bali selber. Türkisblaues Meer und einen goldenen Sandstrand. Am vordersten Teil schaukelten die Ausflugsboot mit ihren langen „Spinnenbeinen“. Links und rechts von der Bucht säumten romantische Hotelanlagen auf einer Meeresklippe den Strand. Es war eine richtige Filmkulisse. Direkt am Strand war erhöht eine Promenade mit einer Tempelanlage und einem riesigen heiligen Baum. Wenn Bäume in Bali heilig sind, werden sie immer mit einem breiten Stoffband mit Gold umspannt. Das macht den Baum zu etwas ganz Besonderem für mich, das erweckt ihn irgendwie noch mehr zum Leben. Ich bummelte ein wenig am Strand und die Sonne brannte nur so auf mich hernieder. Wow. Zum Schwimmen bleibt noch genügend Zeit, also erst einmal schauen, welches der schönste Strand auf der Insel ist – ich hatte ja einen Scooter!

Dann fuhr ich zum Dream Beach, der ebenso ein Augenschmaus war. Diese Bucht ist allerdings sehr gefährlich wegen der Strömung und nicht zu vergessen die Ebbe und Flut. Aber das machte die ganze Bucht noch reizvoller, denn zwischen der schroffen Küste war immer wieder ein kleiner geformter Pool, mit Meereswasser gefüllt, wenn Ebbe war. Ringsum wieder traumhafte kleine balinesische Häuschen, die zu den Hotelanlagen gehörten. Allerdings sahen sie hier ein bisschen Robinson Crusoe mässig aus. Ein Hotel hatte sogar einen Endlospool. Am Anfang des Strandes, den man durch eine Klippe über eine Treppe erreichte, war eine Schaukel, mit der man über der Bucht schaukeln konnte. Einfach einmalig.

Devils Tears war direkt daneben. Eine sehr rauhe Felsenbucht mit Felsbögen, an der das Meer abprallte und durch deren Öffnungen schoss wie eine Rakete. Das habe ich mir allerdings nicht angeschaut – dafür wollten sie ordentlich Eintritt. Und warum immer Geld hinblättern, um Dinge zu sehen, die auf den kanarischen Inseln Gang und Gebe sind (da habe ich ja 2 ½ Jahre gelebt) und auch sonst irgendwo auf der Welt und wo kein Eintritt kassiert wird?

Meine Fahrt ging weiter Richtung Insel Ceningan, die Nachbarinsel. Auf dem Weg dorthin kam ich an einer Algenfarm vorbei. Eine Algenfarm zwischen zwei Inseln. Die Algen werden ja in einer Meeresbucht angebaut und bei Ebbe bewirtet und geerntet. Das ist für viele in Indonesien das Haupteinkommen. Ein sehr anstrengender Job, wenn man auch nur während der Ebbe arbeiten kann. Man ist den ganzen Tag der Sonne ausgesetzt und steht im Wasser oder hat ein kleines Boot, um die Algen leichter zu ernten und trägt sie dann mit Körben an Land, wo sie auf ausgelegten, riesigen Plastikmatten trocknen. Für ein Kilo bekommt man ca. 1,80 Euro. Allerdings für die getrockneten Algen. Mir taten die Balinesen so richtig leid. Kein dankbarer Job aber genug, um zu überleben. Wenn man die Behausungen sieht, wie die Arbeiter dort wohnen, dann weiß man wirklich wie gut es uns geht und selbst denen, die sozialabhängig in Deutschland sind. Das machte mich echt traurig. Esse also Algen was das Zeug hält!!!

Ich brauste weiter durch die Natur bis plötzlich die gelbe Brücke kam, die zur Insel Ceningan führte. Es ist allerdings keine Autobrücke, lediglich für Fußgänger und für Motorradfahrer. Alles andere wird direkt daneben mit kleinen Fähren befördert oder Booten, wenn man mehr zu tragen oder Ware anliefern möchte. Und das wieder alles bei Ebbe und Flut. Die Brücke faszinierte mich, denn man hatte einen wundervollen Blick auf die Küste, das Meer und die Inseln. Es war ein wenig mulmig, über die Brücke zu fahren, denn sie war lediglich mit Blechplatten ausgelegt, die festgenagelt waren. Es passten mit ach und krach gerade einmal zwei Motorräder aneinander vorbei und einer mußte mehr der weniger immer stehenbleiben, um nicht mit dem anderen in Berührung zu kommen.

Von dort aus machte und besuchte an der Küste urige Beachclubs, die mich so richtig zum Entspannen einluden aber mich trieb es weiter zum Secret Point, den ich ja von den Australiern empfohlen bekam. Von dort aus sah man über die Insel Lembongan und auf die „Blaue Lagune“ – da Ebbe war, war die Blaue Lagune natürlich nicht da, aber dafür sah ich die Küste von Bali und den Vulkan Agung. Ein absoluter Traum – auch die Hütten mit Meerblick, die auf einer Anhöhe standen und von denen man das Meer sah. Ab vom Schuss allerdings!

Eigentlich wollte ich noch den Sonnenuntergang auf dem Rückweg sehen, aber ohne Uhr lässt sich das alles schwer abschätzen und nach meiner Verköstigung von Bananenpfannkuchen war die Sonne dann schon weg, als ich zum Dream Beach kam. Nur noch das Abendrot war zu sehen und ich machte mich schleunigst auf den Weg zu meinem Hotel. Schade eigentlich. Aber so blieb noch genügen Zeit für ein Schwimmen im Pool und einen entspannten Abend in meinem kleinen Paradies, wo mich die erst Nacht in meinem Himmelbett erwartete. Dafür sah ich den Sternenhimmel und hörte das Meeresrauschen. Wow. Zuerst dachte ich, was da so rauscht. Die Klimaanlage, der Fan und der Kühlschrank waren ausgesteckt. Als ich aber dann die Terrassentüre von meinem Hüttchen öffnete, gab es keine Zweifel mehr: Das Meer, das rauschte und sein Geräusch sammelte sich in meiner Hüttendecke wie in einer Muschel.

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