Onomichi – das vergessene historische Kulturgut

Onomichi – das vergessene historische Kulturgut

11. April 2023, Dienstag

Motto:
Manchmal kann man etwas zwar mit den Augen sehen, aber es nur mit Worten und Gefühlen beschreiben, weil es einem so surreal vorkommt und so wunderschön ist.

Naoshima – Onomichi – Erkundung & Tempelrundgang durch Onomichi – einholen von Informationen über eine  Fahrradtour über die Inselchen -Treffen mit Kanoko – frühe Bettruhe

 

Nichts mit Ausschlafen! Ich entschloss mich Naoshima sobald wie möglich zu verlassen, um mehr Zeit in Onomichi zu haben. Und so nahm ich einer der ersten Fähren, die mich wieder aufs Festland brachten. Es war herrlich die frische Seeluft um meine Nase zu haben und die vielen kleinen Inselchen von der Fähre aus zu sehen. Als ich im Fährhafen Uno ankam, ging ich mit viel Eile zur Zugstation, um noch rechtzeitig eine günstige Verbindung zu bekommen. JR Schnellzüge sind echt teuer, und da ich immer noch nicht den Zugpass dafür habe und auch nicht möchte, es lohnt sich wirklich nicht für mich, schaute ich einfach immer, dass ich die regionalen Züge nahm, wo man genauso viel umsteigen muss und vielleicht 30 Minuten später am Ziel ankomme als mit dem JR Zug, aber dafür sage und schreibe teilweise bis zu 50 Euro spare, wenn nicht sogar mehr! So war ich gute 2,5 Stunden später in Onomichi. Die Zeit verbrachte ich mit meiner Reiseroute in den nächsten Tagen und mit Hotelbuchungen in Hiroshima.

Onomichi überraschte mich schon, als der Zug durch die Vororte brauste. Links vor mir war das Meer und viel Inselchen und rechts am Hang lagen die Dörfer am Hang. Schließlich kam Onomichi, das sich rechts bis hoch in die Berge ausweitete. Man sah ziemlich alte Holzhäuschen und zwischendrin immer einmal eine Tempelanlage oder sogar Pagoden. Das faszinierte mich schon jetzt. Als ich ankam stürmte ich zur Touristeninformation und die nette Dame gab mir einen Stadtplan und Infos über die vorgelagerten Inselgruppen, die man von dem Städtchen aus mit der Fähre oder mit hochgelegenen Brücken mit dem Auto, Moped oder Fahrrad problemlos erreichen konnte. Genauso wie andere mir bereits mitgeteilt haben. Mein Hostal war gute 1,2 km entfernt, aber das machte mir nichts aus, da die Route zum Hostal direkt am Meer entlang ging oder aber auch durch überdachte Einkaufspassage, die zum eigentlichen Stadtkern gehörte. Man hatte einfach die alten Häuser renoviert und die Fassaden so belassen und einfach ein Dach darüber gespannt, was wirklich sehr nostalgisch aussah und sehr zum Bummeln einlud, weil es sehr lauter kleine Lädchen waren.

In 15 Minuten war ich im Hostal, gab meinen Koffer ab und machte mich dran Onomichi zu erkunden und einen Tempelrundgang zu unternehmen, den ich von der Touristeninformation auf einem Onomichi Stadtplan überreicht bekam. Das wusste ich tatsächlich nicht, dass es sowas in diesem Städtchen gab und das begeisterte mich natürlich sofort. Das Städtchen hat Berge im Norden, das Binnenmeer im Süden und die Berge sind mit einem sanften Hang, worauf Onomichi sich ausbreitet. Es führt ein wunderbaren Weg durch seine enge Gassen und auf dieser Strecke kann  man rund 25 Tempel besichtigen. Es gibt unzählige, atemberaubende Aussichtspunkte auf Onomichi und die vorgelagerten Inselgruppen, die man mit der Fähre oder eine Serie von Brücken erreichen kann. Wegen ihres nostalgischen Ambientes als Hafenstadt ist sie der Hintergrund für zahlreiche Bücher und Filme gewesen.
Darüber hinaus blühte der Buddhismus in diesem Teil Japans. Somit ist es ein einmaliger Ort, alte Tempel zu besuchen, die unter Denkmalschutz stehen. Onomichi ist aber auch für seine Katzen bekannt. Es gibt sogar einen „Katzenpfad“. Du kennst doch bestimmt die „winkende Katze“, sie wird im Japanischen 招き猫 Maneki-neko genannt. Man sieht sie oft bei uns bei den Chinesenläden. Aber diese winkende Katze ich japanisch und gilt als Wiedergeburt von Kannon, der japanischen Göttin der Gnade! Jetzt wußte ich auch, was das mit den winkenden Katzen auf sich hat und warum sie in Japan so vergöttert werden. Darüber habe ich mir nie Gedanken gemacht, bis ich nach Onomichi kam! Es gibt hier sogar einen Katzenpfad mit Steinen mit Katzengravuren und Katzentempel! Und natürlich laufen einem die Katzen überall über den Weg und strecken sich Dir ihre vier Beine entgegen auf dass Du sie kraulst und streichelst.

Einen Teil der Tempel hatte ich geschafft und danach war ich echt alle. Die Sonne brannte auf mir und die vielen steilen Treppen hoch und dann wieder runter und wieder hoch,  forderten mich wortwörtlich heraus. Aber dafür war ich vor jeder Tempelanlage erneut sprachlos. Diese unschlagbare Ästhetik! Eine Pagode tat es mir besonders an. Jeder flitzte daran vorbei aber ich belieb äugelte sie besonders, weil ich als ich näher kam entdeckte, dass darin ein besonders schöner, hölzerner Buddha saß und um ihn herum die Decke des Tempels und die Wände wunderbar von Hand bemalt waren. Man konnte ihn nur mit Müh und Not im Dunkeln erkennen, denn vor ihm waren Holzstäbe, die den direkten Blick auf ihn verweigerten. Ich presste mich mit meiner Nase direkt an die Stäbe und konnte ihn so wahrnehmen. Fotografieren war allerdings so gut wie nicht möglich, weil die Holzstäbe nur 2-3 cm voneinander entfernt lagen. Hinter der Pagode kam man zum Katzenpfad und wenn man weiter nach oben kam, standen noch viele Bäume in ihrer vollen Blüte, was natürlich ein unschlagbares Motiv mit der Pagode im Hintergrund und der Bergkulisse war. Ich besuchte ca. 5-6 Tempelanlagen und konnte es einfach nicht fassen, wie bezaubernd sie waren. Vor einer machte ich eine kleine Auszeit und genoss es, das alles erleben zu dürfen.

Ich zog entschlossen los Richtung Fahrradverleih, um Informationen einzuholen über eine  Fahrradtour über die Inselchen. Den Rest meines Tempelrundganges wollte ich am letzten Tag kurz vor meiner Abreise beenden. Für Morgen war also eine Radtour über drei Inselchen angesagt und mit der Fähre zurück. Um alle Inseln zu sehen, müsste ich auf den Inseln übernachten, aber dafür blieb keine Zeit – ich wusste es nicht und konnte es so auch nicht mehr bei meinem straffen Programm einplanen.

Zurück zu meinem niedlichen Hostal mit Zengarten, richtete ich mich für mein Treffen mit Kanoko. Ich hatte sie 2017 in Vietnam zusammen mit meinen Israelis und meiner Italienerin im Norden des Landes kennengelernt. Wir teilten zusammen das Dorm. Kanoke hatte sich in den sechs Jahren nicht verändert und fing allmählich an wieder zu reisen, was sie über alles liebt. Seit 5. Mai 2023 waren ja sämtliche Vorkehrungen in Bezug auf Covid aufgehoben und man konnte endlich wieder ohne Probleme reisen und der Impfnachweis war auch nicht mehr Grundvoraussetzung bei einer Rückkehr aus aller Welt. Darauf freute sie sich schon, endlich wieder die Koffer zu packen. Sie wollte nach Laos und nach Europa. In Japan hat man 4-6 Wochen Urlaub pro Jahr und sie als Lehrerin musste sich natürlich nach den Schulferien richten. So saßen wir bei leckeren Meeresfrüchten, verschiedenem Sashimi (roher Fisch), Reis und einer Eiergemüsebrühe wie zu Omas Zeiten, daran erinnerte sich mich zumindest,  zusammen und erzählten und über die Ereignisse der letzten sechs Jahre. Es war einfach herrlich – wie wenn wir nie den Kontakt zueinander verloren hätten. Leider hatte sie keine Zeit mehr mich nochmals wiederzusehen – Lehrerin sein auf einer renommierten Schule in Japan bedeutete Stress pur, sogar an den Wochenenden. Schade eigentlich, aber so war eine frühe Bettruhe angesagt, ich mußte ja morgen für das Biken fit sein!

 

 

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