Amed und seine Umgebung

Amed und seine Umgebung

20. Mai 2023, Samstag

Motto:
Sei dabei mit Deinem vollen Herzen und nicht mit dem Kopf. Erst dann bist Du mittendrin.

Erstes großes Frühstück nach 3 Monaten Reisen – Zeremonie in den Morgenstunden – mit dem Scooter unterwegs – beim Handyladen – das mit dem Marktleben – Tempelzeremonien – Tempelweihe bei einer balinesischen Familie – Reisfelder überall – Mittagessen am Rande der Zivilisation – Scooter fahren & seine Gefahren – Abendessen am Strand – Sonnenuntergang am Strand – erfrischen im Pool – Reisevorbereitungen Nusa Lembongan

Es ist einfach schön, mit dem Blick auf das Meer aufzuwachen und dann in dem Himmelbettchen auf der Terrasse zu sitzen und erst einmal einen balinesischen Kaffee zu sich nehmen, bevor der Tag beginnt.

Heute entschloss ich mich zu einem ersten großen Frühstück nach 3 Monaten seit ich auf meiner Reise bin. Besser gesagt ein Frühstücksbüffet direkt am Meer. Es gab einen frischen Wassermelonensaft, balinesischer Kaffee oder Tee, frische Früchte (Papaya & Wassermelone), Ananas Waffeln mit Ahornsirup, Eiergerichte auf Bestellung, Glasnudeln mit Gemüse, Reis mit Gemüse, Schinken, Butter, Nussbrot, Toastbrot, Croissants, Schneckennudeln…und es war außerordentlich lecker.

Während ich das Frühstück schlemmte, fand eine Zeremonie statt. Eine Balinesin segnete die kleine Tempelanlage im Hotel mit Shiva, Vishnu und Ganesh und alle kleineren Tempelchens und Buddhas, die sich rund um mich im Garten des Hotels und am Strand befanden. Sie platzierte ihre Opfergaben in kleinen aus Palmenblatt gebastelte Körbchen, wo sich Reis und Blumenblätter befanden, weihte das Ganze mit einem kleinen Palmenwedel und Weihwasser in einem kleinen silbernen Gefäß und zündete anschliessend ein Weihrauchstäbchen an, nachdem sie vor jeder einzelnen Gottheit oder Tempel mit erhobenen, zusammengelegten Handflächen gebetet hatte. Solche Rituale liebe ich, ich könnt ewig dabei zuschauen. Den anderen Touris um mich herum fiel es gar nicht auf, ich verfolgte sie mit den Augen Schritt für Schritt.

Mit dem Scooter unterwegs, wollte ich heute die Umgebung ein bißchen näher kennenlernen. Die Straßen machen es einem nicht gerade leicht, denn sie sind eng und nicht immer gepflastert und der Verkehr lässt zu wünschen übrig. So erschrak mich jedes Fahrzeug, ob Roller, Auto oder Laster, das brausend an mit wie auf Tuchfühlung vorbeischoss. Das machte so überhaupt keinen Spass. Sabine hupt immer, bevor sie überholt, um die Leute vorzuwarnen. Hier ist es ein Wettrennen, jeder überholt jeden ohne Rücksicht auf den anderen und teilweise unter Ignorierung des entgegenkommenden Verkehrs. Ich mußte teilweise echt an den Straßenrand ausweichen und stoppen. Das Risiko mit denen eng an eng zu fahren war mit zu groß und zu gefährlich.

Beim Handyladen angekommen, konnte man mein Handy nicht reparieren – sprich man reparierte keine Handies, man versuchte nur lediglich ein teueres Handy an die „Frau“ zu bringen, aber ich kaufe nicht einfach, ich googel gerne vorher, was Sinn macht und was ich wirklich will. Hohe Ansprüche kann man in Bali allerdings nicht stellen. So entschloss ich mich eben zu warten und einfach einmal mit den sozialen Medien zu stoppen.

Während meiner Scooterfahrt schaute ich auf den Mount Agung und die Reisfelder drum herum und nicht zu vergessen das Meer und die vielen Tempelanlagen, die den Wegesrand säumten. Überall läuteten Glöckchen, ein Zeichen, dass gerade mit einem Priester eine Morgenandacht gehalten wurde.

Dörfchen an Dörfchen kam ich dann endlich in ein größeres, in dem ich eine fast leere Markthalle sah – kein Wunder, es war kurz nach 12 Uhr – ein bißchen spät für solche Aktionen. Das mit dem Marktleben eben. Ich erfuhr von einem Balinesen, dass der Markt schon morgens um 2 Uhr anfing und meistens um 9 Uhr beendet war. Nur in den Großstädten oder Sonntags sind die Märkte länger geöffnet, denn Sonntags haben die Balinesen Zeit.

Kurz vor ihrer frühen Tempelzeremonie kaufen sie Obst, Gemüse, Eier, Kekse und Essen allgemein, um sie anschließend als Opfergaben auf dem Kopf schön dekoriert in Körben zu den Altären zu tragen, alles vom Priester segnen zu lassen und anschließend zu essen. Nur die Blumen, die kleinen von Hand geformten Reisbällchen und Räucherstäbchen bleiben dort und häufen sich. Ich durchzog noch einige kleine Läden neben dem Markt, die alles Mögliche verkauften, hauptsächlich Ware für Tempelzeremonien und zog dann los mehr zu entdecken.

Irgendwann hörte ich Gamelan Musik und wußte, dass irgendwo eine Tempelzeremonie stattfinden mußte. Der Geräuschkulisse folgend, hielt ich an einem aus schwarzem Lavagestein gehauenen, kleinen Tempel. Ein Priester, ganz in weiß gekleidet, huschte an mir vorbei über das große Tempeleingangstor nach innen und ein anderer Mann winkte mir zu und forderte mich auf, hereinzukommen. Aha. Das scheint also interessant zu werden. Ich stellte meinen Scooter ab, legte mein Wickelrock um und mein Zeremonientuch. In Bali ist es üblich bevor man eine heilige Stätte besucht, das zu tun. Das respektiere ich und zudem finde ich es faszinierend davon ein Teil zu sein. Aber wie es sich herausstellte, war ich in keinem Tempel sondern in einem Familientempel, der heute eingeweiht werden sollte. Also eine Tempelweihe bei einer balinesischen Familie.

In einer Ecke saßen ca. 20 junge Männer im Kreis, die miteinander quatschten und nicht entsprechend balinesischer Tradition bei Zeremonien gekleidet waren. Sie machten die Gamelan Musik, eine typische balinesische Musik und unterstützen die Familie bei der Festlichkeit und halfen bei Kochen und anderen Dingen, allerdings waren sie schon ganz schön beschwipst vom Palmschnaps, der ein wenig schmeckt wie süßer Wein. Man drückte ihn mir gleich in die Hand und ich durfte ihn probieren. Sie waren jedoch kein Teil des Festes oder der Familie.

Alle die zur Familie gehörten waren entsprechend zeremoniell gekleidet. Die Frauen hatten eine Spitzenbluse an und um die Hüfte ein Zeremonienband, darunter einen Sarong. Die Haare waren nach hinten gebunden. Die Männer trugen einen weißen Blazer und darunter einen Kamen, einem rechteckigen Tuch, das die Hüften und Beine bedeckt und auf dem Kopf ein Udeng, den traditionellen Kopfschmuck, das ein wenig aussieht wie ein Stirnband. Das ist ein Muss. Und alle hatten diese wunderschöne Blume hinter den Ohren, eine Frangipani. Das soll Glück bringen.

Der Mann, der mir vorher reinwinkte, bot mir balinesischen Kaffee und Satespieße an und erklärte mir alles ein wenig. Während dessen war der Priester im Tempel mit den ganzen Frauen, die immer wieder Opfergaben brachten und die Götter im Tempel mit heiligem Wasser besprühten, der Priester voraus. Dann kamen sie wieder in Reih und Glied mit den Opfergaben aus dem Tempel und verteilten sie auf dem Anwesen und vor den Häusern der Familie. Andere saßen unbeteiligt herum und spielten mit ihren Handys, vor allem die Jugendlichen und die kleinen Kinder machten einen Höllenlärm.

Eine kleine Ewigkeit später, wurde ich dazu eingeladen an der eigentlichen Zeremonie teilzunehmen, alle der Familie nahmen daran teil. Wir saßen vor dem Tempel und es wurde eine Weihe abgehalten vom Priester und einer Priesterin, die im Tempel saß. Ich fühlte mich so gesegnet dabei zu sein und war so dankbar. Es wurde viel gebetet und wir wurden mit Weihwasser gesegnet.

Als alles nach ca. 30 Minuten vorbei war, forderte man mich auf in den Tempel zu gehen, was ich natürlich dankbar annahm. Ich wollte ja schließlich die Priesterin kennenlernen, damit hatte ich die ganze Zeit schon geliebäugelt. Und tatsächlich, Minuten später war ich im Tempel und wurde von ihr gesegnet! Sie hielt dafür ein Gefäß mit heiligem Wasser und eine Art kleiner Reisigbesen in der Hand und bespritzte damit meinen Kopf. Dann sollte ich die rechte Hand über die linke legen, damit sie mir mit einer kleinen Messingkanne das heilige Wasser reinträufeln konnte. Sie forderte mich auf, meine rechte Hand zum Mund zu führen und das Wasser zu trinken. Das war 3x der Fall, bevor ich es im Gesicht und auf dem Kopf verteilte und sie mir Reiskörner auf mein drittes Auge drückte. Ich war stolz wie Otto, das kannst Du mir glauben – wenn ich auch anfänglichst das Weihwasser nicht trinken wollte aber ich nippte daran. Einige filmten das Ganze und machten Fotos und im Kreise der Mädels hielten wir alles auch nochmals mit der Kamara fest.

Ich wurde zur Attraktion des Tages. Kurz danach ging ich, es war nicht meine Absicht, den lieben Balinesen die Show zu stehlen. Ach ja, und bevor ich den Familientempel betrat, wurde ich gefragt, ob ich die Regel habe, denn dann wäre mein Besuch nicht gestattet gewesen, da nach dem Glauben die Reinheit des Tempels durch das Blut beschädigt wird. Man lud mich noch ein Spanferkel mit zu essen, aber meine Hummel im Arsch wollten lieber weiter auf Erkundungstour gehen. Ich bedankte mich bei allen ganz recht herzlich und zog weiter.

Es war schon faszinierend den Mount Agung in der Ferne zu sehen, der über die ganze Küste thronte. Ringsum waren ewig viele Reisfelder und mein Mittagessen nahm ich am Rande der Zivilisation zu mir. Inmitten eines Reisfeldes saß ich in einem kleinen Pavillon, der mich vor der Hitze schützte und aß einfach nur Gemüse.

Das Scooter fahren & seine Gefahren auf Bali sind also nicht ohne, wie ich Dir ja bereits mitgeteilt habe, das war einmal wieder meine Erfahrung. Mit dem Auto ist man dann doch besser beraten und ist wie in einem Panzer geschützt. Auf dem Rückweg kämpfte ich noch mit dem krassen Verkehr und war froh, als ich wieder zurück zum Hotel war und noch Zeit hatte mein Abendessen am Strand nochmals im gleichen Lokal wie am Vortag zu mir nehmen und geniessen konnte. Fisch im Bananenblatt mit Gemüse in Kokusmilchsoße gekocht und Reis und dazu einen leckeren, frischen Mangosaft. Hmmmm.

Für den Sonnenuntergang am Strand war ich einmal wieder zu spät aber ich bekam noch den wunderschönen Abendhimmel am Meer mit, mit Mount Agung im Hintergrund. Erfrischen im Pool war nun angesagt und Reisevorbereitungen für den Folgetag. Es geht nach Nusa Lembongan.

Die Nacht verbrachte ich auf unserer Terrasse im Himmelbett. Ich wollte das Meerrauschen hören und die herrliche Geräuschkulisse der Natur. Die Moskitos hatten die ganze Nacht keinerlei Interesse an mir. Was für einen wortwörtlich gesegneten Tag mit solch tollen Erlebnissen. Was will man mehr? Ich schlief voller Dankbarkeit ein.

Folge mir gerne auf:

Instagram:  
@travel-art-channel

Für Fotos, Posie und Videos

Facebook:    
https://www.facebook.com/reisefreaktina

Für Fotos, Posie und Videos

Whatsapp Broadcast:
bei Interesse schicke mir bitte eine email mit Deiner Whatsapp Nummer und ich nehme Dich gerne in meinen Whatsapp Broadcast mit auf, wo Du immer individuell und persönlich mit mir kommunizieren kannst und täglich meine Reiseberichte, Fotos und meine Podcasts erhälst.

Email:

info@travel-art.net

travelartchannel@gmail.com

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*