Nara oder auf den Spuren des ehmaligen Kaisersitzes
28. März 2023, Dienstag
Motto:
Geniesse jeden besonderen Moment! Alles Schöne, was Dich bereichert, sei es noch so klein! Es gibt Deinem Leben nochmals einen zusätzlichen Wert und zeigt Dir, Dankbarkeit für alles auszudrücken, was Dir wichtig und nicht selbstverständlich ist!
Fahrt nach Nara mit dem Zug – Spaziergang durch die alten Straßen und Gassen unweit von meinem Hostal – Teezeremonie in einem alten, traditionellen Haus – die Tradition alter, japanischer Häuser – mit Henry unterwegs – der Königspalast von Nara oder was davon übrig blieb – Nara Park – einmal Rehe füttern – das hölzerne Eingangstor des Tempelheiligtums – UNESCO Weltkulturerbe Tempel Tödai-ji – Sonnenuntergang über Nara – der Nigatsudo Tempel – Japanische Küche In Windeseile verlies ich Kyoto, denn ich wollte es mir nicht so schwer machen, diesen wunderschönen Ort zu verlassen. Es ging alles blitzschnell, selbst das Zugticket nach Nara hatte ich innerhalb von Minuten in der Hand. Davor hatte ich echt Panik, denn auf diesem Bahnhof sind Massen unterwegs und man findet sich nur sehr schwer zurecht. Aber alles ging reibungslos. Die Zugfahrt dauerte eine Stunde und ich war schneller da, als ich denken konnte und bekam alles gar nicht so richtig mit, weil ich meine Reiseberichte am Schreiben war, ansonsten käme ich nie dazu und ich hatte ja einiges zum Aufholen. Nach einer halben Stunde Fußmarsch war ich auch schon im Hostal, holte mir in einem Supermarkt Sushi und zog direkt los um Nara zu entdecken. Nara ist klein und schnuckelig und nicht so ein Rummel wie in Kyoto. Sie war die eigentliche Kaiserstadt, bevor alles nach Kyoto verlegt wurde. Nara ist auch bekannt für seinen berühmten Hirsch-Park mit den heiligen Sikahirschen und seinen vielen historischen Tempeln, die in diesem Park hauptsächlich liegen. Zudem tat es einmal richtig gut, weg von dem Rummel zu sein und nicht so viele Menschen zu sehen. Nach einem Spaziergang durch die alten Straßen und Gassen unweit von meinem Hostal nahm ich auch gleich an einer Teezeremonie in einem traditionellen über 200 Jahre altem Holzhaus teil. Eine Teezeremonie ist sehr anmutig. Alleine die Art und Weise, wie man sich während der Zubereitung bewegt ist schon sehr graziös und im absoluten Schneckentempo. Alles wird in sehr langsamen Schritten vollzogen. Eben ein richtiges Ritual, bis der Tee endlich zubereitet ist. Man kann das gar nicht so richtig beschreiben, deswegen sehe Dir am besten einmal in Youtube eine Teezeremonie an: https://www.youtube.com/watch?v=zl_zyaePFYo Um zurück zu den alten, traditionellen Häusern in Japan zu kommen: Das gesamte Innenleben eines solchen Hauses besteht eigentlich nur aus riesigen, langen Schiebetüren, die mit Pergamentpapier ausgeschmückt oder bemalt sind. Die Räume sind nur mit dem notwendigsten ausgestattet, einfach das, was man wirklich braucht. Trotzdem wirkt alles sehr warm durch das Holz und das gedämpfte Licht, das durch die Milchglasfenster in die Räume dringt. Viele dieser alten Häuser haben auch einen Zen Garten oder einen kleinen Innenhof und sind größtenteils nur einstöckig. Der ganze Straßenzug wo ich war bestand aus lauter solchen Häusern. In der Stadt selber ist alles sehr modern und zwischendrin mal hin- und wieder ein altes Häuschen. Für mich hieß es jedoch nun zurück zum Hostal zu gehen. Unter dem Motto mit Henry unterwegs verbrachte ich heute meinen Tag. Er wollte mir Nara und seine heiligen Rehe im Rehpark zeigen. Vorher wünschte ich jedoch den ehemaligen Königspalast von Nara zu sehen oder was davon übrig blieb. Nämlich nichts. Trotzdem ist es Weltkulturerbe, weil es eben eine ganz besondere Geschichte in Bezug auf Nara und sein ehemaliges Kaiserhaus hat und man nahm sich sogar vor, das Ganze wieder aufzubauen. Momentan gibt es dort lediglich ein Museum und eine riesige Wiese, mehr nicht. Für mich schockierend, denn ich freute mich schon sehr darauf aber wo nichts ist, ist nichts. So fuhren wir direkt zum Nara Park. Die Rehe sind hier heilig und leben im und um den Park herum. Im Shinto-Buddhismus werden diese Tiere als Gesandte der Götter gesehen und sind DAS Symbol der Stadt. Man kann an kleinen Ständen Futter kaufen und dann an die Tiere verfüttern. Also einmal Rehe füttern und mit ihnen spielen, wie es Henry so schön sagte. Wir kauften Waffeln und gaben sie den Rehen, die natürlich sofort angewetzt kamen und natürlich auch die Hirsche, die teilweise ihre kleinen, noch wachsenden Geweihe an meinen Beinen rieben, wenn sie nicht schnell genug an ihr Futter kamen. Wir konnten sie streicheln und liebkosen und sobald wir keine Waffel mehr hatten, verloren sie das Interesse. Der ganze Park war voll von ihnen. Eine totale Touristenattraktion für Groß und Klein, selbst wenn sie nicht gerade angenehm rochen, denn sie waren gerade in der Brunst. Der Park stand komplett in der Kirschblüte soweit unsere Auge sehen konnte. Ich kam mir vor wie in einem Feenland mit all den Rehen um mich herum.
Wir machten uns direkt auf den Weg zu einer der wichtigsten Tempelanlagen in Nara und gingen durch das riesige, hölzerne Eingangstor des Heiligtums mit zwei gigantischen Wächterstatuen, die alleine schon 8,5 m hoch waren und links und rechts am Eingangstor ihren Platz hatten, um die Dämonen vor dem Eindringen in die Tempelanlage abhalten sollten und das Heiligtum beschützten. Ich habe noch nie in meinem Leben ein solch großes, hölzernes Eingangstor gesehen!
Nach einigen Minuten Gehzeit waren wir da und verschafften uns noch zur letzten Minute die Eintrittskarten zum UNESCO Weltkulturerbe, der Tempel Tödai – ji, ein buddhistischer Tempel. Er ist das größte aus Holz gebaute Gebäude der Welt und in ihm hat die größte buddhistische Bronzestatue der Welt ihr zuhause. 15 m hoch, stell sich das mal einer vor aber einfach wunder, wunderschön und sehr anmutig. Allein die Tempelanlage von außen zu sehen, lies mich aus dem Staunen nicht mehr herauskommen, dann noch die riesigen Bäume, die in der vollen Kirschblüte standen und ein strahlend blauer Himmel und Sonnenschein. Wow, Wow, Wow! Ich ging noch eine zweite Runde im Tempel selber, ich wollte das Ganze einatmen und für immer in meinem Herzen aufnehmen. So überwältigend schön, dass es keine Worte dafür gibt! Henry war bereits schon verschwunden, die Japaner haben es immer eilig – grins. Sie machen ein Foto und weg sind sie! Aber ich ließ mir Zeit! Immerhin fand er es toll, dass er mit seiner Sight seeing tour für mich auch mal wieder nach Nara kam. Aber diese Hektik steckt einfach in ihm drin – Geschäftsmann eben aber ein ganz lieber. Wir gingen noch ein wenig durch den Park und kamen noch an sehr mythischen Tempelanlagen vorbei, an denen der Zahn der Zeit nagte und die ein wenig im Dunst des letzten Sonnenlichts standen. Ich kam mir vor wie in einer Fatamorgana. Einfach bezaubernd. Es fehlten nur noch die Einhörner.
Für den Sonnenuntergang über Nara zeigte mir Henry einen Tempel an dem Berghang Wakakusa. Den Nigatsud Tempel. Einfach ein Traum und dann noch der Sonnenuntergang über Nara. Ich war sprachlos! Wir wählten einen anderen Weg zurück nach Nara und gingen einen Fußweg hinter dem Park entlang, der uns an kleinen Gärten und den Unterkünften der Mönche vorbeiführte. Alles war in rosa Licht getaucht und spektakulär. Wir waren alleine, die Menschenmassen waren verschwunden. Wir hörten die Vögel zwitschern, das Wehen der Bäume, rochen die Kirschblüte und wir genossen die Einsamkeit. Ruhe. In der ganzen Hektik des Tages mit den Menschen um einen herum kann man es nicht immer alles spüren, was ein Ort ausmacht. Jetzt war alles pur und einfach nur unendlich bezaubernd.
Eigentlich wollte er noch mit mir in einem 5 Sterne Hotel zu Abend essen, aber das Restaurant war ausgebucht. Das Hotel alleine ein Traum. Eines der ältesten Hotels in Nara mit einer Tempelarchitektur und einem super niedlichen, kunstvoll angelegten Garten. Wir suchten ein anderes Lokal, in dem es traditionelle Japanische Küche gab und ich wurde mit typischen Spezialitäten verwöhnt wie roher Fisch, fritierten Garnelen, gedünstetes Gemüse und seltsame Pilze, japanisches Omelett (die Eier werden mit Gemüsebrühe angerührt) und gebratener Reis mit seltsamen, undefinierbaren Zutaten. Und sooo köstlich! Alles haben wir an einem kleinen Tisch zu uns genommen und wir saßen auf dem Boden.
Was für ein ereignisreicher Tag. Ab ins Hostal und neue Energie für morgen sammeln!
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