Hiroshima bei Regen

Hiroshima bei Regen

15. April 2023, Samstag

Motto:
Nehme an, akzeptiere und lenk Dich ab so gut Du kannst. Durch Trübsal blasen wird sich die Welt für Dich auch nicht ändern, ganz im Gegenteil. Aber mit dem Fokus auf was Dir gut tut überwindest Du besser Dein Tief.

Ausschlafen – Einkaufsbummel auf Japanisch – alles über die Atombombe und die Wirkung danach – Reiseroutenplanung Japan von A-Z – kochen mit Rie

Du glaubst es nicht, heute habe ich bis 11 Uhr geschlafen. Das ist wortwörtlich ausschlafen. Um bereits 23 Uhr war ich im Bett und habe den Wecker nicht gestellt. Ich wollte einfach einmal ausschlafen. Aber da sieht man einmal, wie Reisen erschöpfen kann. Der Reinigungsdienst verbrachte die Arbeit während ich schlief und irgendwann weckte mich dann doch der Lärm davon auf. Wahrscheinlich wäre es sonst noch später geworden. Rie saß bereits in der Lobby und trank Kaffee mit einer Holländerin. Ich gesellte mich dazu und frühstückte. Wir unterhalten uns über das Reisen allgemein. Die Holländerin kam gerade von Vietnam, was ihr überhaupt nicht gefallen hat, einfach zu viel Verkehrschaos und Menschen. Ich bezweifle sehr, dass sie da in Japan richtig ist, aber sie will auf alle Fälle wiederkommen, denn sie hat nur noch wenige Tage, bis sie nach Südkorea weiterreist. Leider ist sie in Japan beim Trekken unglücklich gestürzt und musste sich jetzt schonen. Ihr Kniegelenk war  und total ganz blutig vom Fall und geschwollen. Sie verließ uns, um ihre Weiterreise anzutreten und um den Zug nach Kyoto zu nehmen

Riu wollte mich auf ihren Einkaufsbummel auf Japanisch mitnehmen und mir ein wenig zeigen, was es hier so gibt. Sie hatte ein paar Gutscheine und wollte sie einlösen, denn morgen würden sie verfallen. So brachte sie mich in einen sehr interessanten, alten Krimskrams Laden unweit vom Hotel und ich war mehr als erstaunt. Es gab alles von Kopf bis Fuß, was sich ums ankleiden handelte. Wahrscheinlich lagen einige Sachen schon seit Jahrzehnten in diesem Laden – so sah es zumindest aus! Von altmodischen Schlüpfern bis die spitzen BHs aus den 60 Jahren, Mieders in absoluter Liebestöter Funktion, Rippunterwäsche für Herren, voll synthetische Blusen und Jacken mit schrägen Blumenmustern, für den Herren Strickjacken aus Opas Zeiten, Lippenstifte, die schon den Glanz ihrer Verpackung verloren hatten, Hüte in allerlei Variationen und Bettzeug. Sogar Daunenjacken zu Spottpreisen, was ich am liebsten gekauft hätte, wenn mein Koffer nicht schon so brechend voll wäre. Rie meinte nur ich sollte Geschenke für meine Familie kaufen und konnte nicht verstehen, dass ich bei diesen Preisen nicht in einen Kaufrausch fiel. Dann zogen wir weiter zu einer Drogerie. Du würdest erstaun sein wie viele verschiedene Haarfärbungsmittel es hier gibt! Von jeder Farbnuance mehr als ca. 15. Ob braun, schwarz, blond, hellblond und andere knallige Farben. Sich die Haare färben ist absolut in, sogar bei den jungen Leuten! Rie konnte gar nicht glauben, dass ich noch nicht färben muss. Sowieso, färben ist Trend in Japan, egal ob Du graue Strähnen hast oder nicht. Von Kosmetikprodukten ganz zu Schweigen – und zu höllischen Preisen – die Beautyindustrie in Japan weiß Bescheid, wie verrückt sie alles aufs jünger aussehen sind. Männer wollen wie jugendliche aussehen, also schlaksig und ohne Muskeln, längere Haar in einem kräftigen Farbton, inklusive der Augenbrauen. Sie rennen gerne in Jogginganzügen rum, wenn sie nicht zur Arbeit müssen, denn Schuljungen tragen meistens Trainingsanzüge als Uniform. Verrückte Welt. Südkorea kann man in 2-3 Stunden mit der Fähre erreichen, da ist dann auch die plastische Chirurgie günstiger, was auch sehr viele wahrnehmen, vor allem die Jüngeren. Sie wollen zu den Schönheitsidolen gehören. Und wenn vielleicht nicht, bubenhaft aussehen und mit kurzen Haaren rumrennen, dass man erst auf dem zweiten Blick erkennt, dass es sich hier um eine Frau handelt! Kurz darauf gingen wir in einen riesigen Supermarkt und für mich gab es hier die bisherige, breiteste Auswahl an Lebensmitteln. Es blühe das Fastfood! Regale voller Essen in Plastikschalen zum Mitnehmen und in den Mikroherd stecken. Alle möglichen Varianten. Fisch ohne Ende und sehr günstig, allerdings in den kräftigsten Farben, dass man genau wusste, der Fisch ist eingefärbt. So war der Lachs total orange und der Thunfisch in einem dunklen Rot. Es gab Obst und Gemüse in Hülle und Fülle, allerdings zu solchen enormen Preisen, das man sich 2x überlegen müsste zu kaufen. Ein winziger, kleiner Paprika in der Größe eines kleinen Apfels kostete 1,50 Euro, ein Apfel ebenso oder eine Kiwi beispielsweise. Sojasprossen gab es allerdings einen ganzen Beutel für 30 Cent. Wir kauften Fisch und Gemüse für unser heutiges Abendessen und dann zeigte sie mir eine Konditorei mit einer großen Variante an Kuchen und Torten aber zu schwindelerregenden Preisen: Ab 7 Euro warst Du dabei, fast wie in Jordanien in einem Kaffee, in dem ich mit Michael war – erinnerst Du Dich?  Wir aßen noch von einem Stand Thunfischbällchen im Teig, die ein halbes Vermögen kosteten und gingen dann in eine Kaffeekette, wo ich mir vorkam wie in einem Krankenhaus – unpersönlich und mit Trennscheiben, um sich vor Covid zu schützen. Das fand ich gar nicht entspannend. Sie kaufte Kosmetika mit ihren Gutscheinen und dann ging es zurück zum Hotel.

Alles über die Atombombe und die Wirkung danach und was sie mir darüber erzählte war gar nicht so angenehm. Keiner redet darüber. Aber weil ihr Ex Mann Arzt ist, bekam sie doch so einiges mit. Sie meinte beispielsweise, dass die Hiroshima Frauen diskriminiert werden, keiner will sie haben. Es gibt noch in nachfolgenden Generationen Spätfolgen, vor allem was die Hautkrankheiten betrifft. Auch Leukämie und Krebs, aber keiner redet darüber. Man sagt einfach, die Strahlung wäre wie überall anders, ungefährlich und weltweit vergleichbar mit anderen Städten, wobei es einige gäbe, wo der Wert noch viel höher wäre als in Japan. Mehr bekam ich nicht aus ihr heraus – aber immerhin mehr, als das Internet uns verrät!

Für mich hieß es an diesem Samstag nur noch die Reiseroutenplanung Japan von A-Z zu planen. Es regnete draußen in Strömen und all das, was ich mir vorgenommen hatte, fiel wortwörtlich ins Wasser.  Kein Wandern oder einfach weitere Sehenswürdigkeiten in Hiroshima entdecken. Durchnässt sein bis auf die Knochen machte keinen Spaß. Ich blaßte sowieso Trübsal, weil sich mein „Göttergatte“ unmöglich benahm und mir mitteilte, dass er heute „offline“ wäre und für niemand erreichbar. Das ist wahre Liebe. Er drückte einfach meinen Anruf weg und schaltete sein Handy aus. Heute war er nicht mehr für mich erreichbar. Ich würde das ja verstehen, wenn wir jeden Tag telefonieren würden, aber es geschieht nur 1x die Woche und selbst das ist ihm zu viel. Für mich bedeutete das Kopfkino pur…Also war die Reiseroutenplanung eine willkommene Abwechslung.

Ich kochte mit Rie und wir aßen zusammen zu Abend. Es gab Karottengemüse, gekochte Eier, Reis, Glasnudeln, Thunfisch, Gambas und einiges mehr. Das selbstgekochte Essen schmeckt immer noch am besten!

Danach organisierte ich weiter meine Reise und kurz nach zwölf begann eine unruhige Nacht für mich. Das Kopfkino ging weiter.

 

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