Die weiße Burg Himeji – Traum oder Wirklichkeit

Die weiße Burg Himeji – Traum oder Wirklichkeit

4. April 2023, Montag

Motto:

Was im Außen glänzt, kann im Innern noch lange nicht kostbar sein.          

Frühstück in der Business Lounge – Himeji Burg – Botanischer Garten  Koko-en – Namaste – Waschtag – Chaos der Entscheidungen – eine Nacht mehr in Himeji

Mein früher Tag fing mit einem Frühstück in der Business Lounge an. Es gab Getränke ohne Ende von A – Z im 6. Stock mit Blick auf die Stadt. Ich probierte wortwörtlich alles, ob kalt oder warm. Der kalte Matcha Tee fand ich immer noch am besten, alles andere war zu süß. Eine Selbstbedienungsmaschine machte es möglich. Es gab sogar eine Eismaschine. Wie hättest Du das Eis gerne? In Würfeln, gecrasht oder lieber kaltes Wasser? Für warmes Wasser gab es den Mikrowellenherd. Das Frühstück konnte man sich selber mitbringen. Es gab alles, vom Bügelbrett, Konferenz- und man glaube es kaum: ein Handygesprächsraum,  man könnte in einer Sessellounge mit Tischen sitzen, auf dem Sofa oder einem Tisch mit einer Stehlampe oder an einer Bar, alles mit extra Buchsen für die Handykabel oder Steckdosen. Es gab sogar Hausschuhe. Ein riesiger TV Screen durfte auch nicht fehlen.

Um 8 h machte ich mich bei strahlendem Sonnenschein auf zur Besichtigung der Himeji Burg. Was für ein Traum, sie hatte so eine magnetische Anziehungskraft auf mich. Obwohl ich gestern schon tausende von Fotos knipste, ging es einfach nicht ohne auf den Auslöser zu drücken. Nach einer guten halben Stunde warten, wurden die Tore zum Einlass auf die Burg geöffnet und ich knipste begeistert weiter! Ich durfte die siebenstöckige Burg begehen! Wow! Zwar ohne Schuhe, aber mich erstaunte eh, dass die tausende von Menschen da rein durften. Man darf nicht vergessen, dass das Ganze Gerüst der Burg aus Holz besteht, wie ein verpflastertes Kartenhaus. Man hatte es schon vor Jahrzehnten wieder stabilisieren müssen und die Hauptbalken, sprich Stützpfeiler, teilweise ersetzt. Fünf Etagen dieser Burg durften wir begehen. Alles aus Holz. Leider nicht möbiliert und komplett leer. Es wurde auch nicht beschrieben, wie es vorher dekoriert war. Nur dass alles mit Waffen und Munition an den Wänden ausgestattet waren. Je höher man kam, desto schmäler wurden die Räumlichkeiten und ganz oben war sogar ein Altar und man hatte eine herrliche Aussicht. Ganz oben staute sich natürlich der gesamte Publikumsverkehr und ich wurde wortwörtlich weitergeschoben. Mich erstaunte, dass man die oberste Etage nicht schloss und ein wenig wartete, bis es weniger Menschen wurden, denn die Räumlichkeiten unten, waren  noch lange nicht so gefüllt. Als ich die Burg verließ, stand ich direkt vor ihr auf einer riesigen Wiese, die am Rand mit blühenden Kirschbäumen bestückt war. Das war ein Wow Effekt! Danach ging es in den großen Garten, wo am Abend vorher schon die nächtliche Beleuchtung stattgefunden hat. Der Garten war umgeben von einem weiteren Burgtrack für die Angestellten, der auch begehbar war. Ich war so hin und weg, dass ich insgesamt fast 4 Stunden in der Burganlage war – ich konnte mich nicht von ihr trennen.

Eigentlich hat die Burg eine traurige Geschichte. Prinzessin Sen wurde 1597 geboren. Im Alter von sieben Jahren wurde sie mit dem Anführer eines verfeindeten Clans verheiratet, um die beiden Familien zu binden. Als sie 19 Jahre alt war, flammte der Streit zwischen den Clans wieder auf.  Ihre Familie organisierte daraufhin ihre Flucht. Ihr Ehemann kam in einem Gefecht ums Leben. Sie widersetzte sich dem Willen ihres Vaters, der sie mit dem Verantwortlichen ihrer Rettung versprochen hatte und entschied sich für eine Liebesheirat mit Tadatoki Honda. Sie hatten eine Tochter und einen Sohn, der jedoch im Alter von drei Jahren starb. Vier Jahre später starb ihr Mann. Sie kehrte daraufhin nach Edo zurück, wo sie eine buddhistische Nonne wurde und mit 69 Jahren starb. Das stimmte mich traurig. Aus den leeren Räumen, die ich in dieser Burg gesehen hatte, entstand auch mein heutiges Motto. Früher waren die Wände bunt mit Blumen bemalt aber heute sind sie weiß. Jetzt fühlte sich alles so verlassen und mit viel Einsamkeit an. Alle Kostbarkeit ist verflogen, aber von Aussen strahlt die Burg wie ein weißer Reiher und ist unschlagbar schön und unvergleichlich.

Der Botanischer Garten  Koko-en  liegt direkt neben der Burg und entstand 1992 auf einem Ruinenfeld der West Residenz. Er imponiert durch seine Blumen- und Blütenbracht und den vielen angelegten Seen, alles im Edo Stil der damaligen Zeit angelegt. Von dort hat man auch Ausblicke auf die Burg und kann sich in kleinen Pavillons entspannen oder einer Teezeremonie in einem Teehaus beiwohnen. Den Garten genoss ich sehr und nach guten weiteren zwei Stunden ging ich noch an dem Kanal um die Burg herum entlang, der von der Kirschblüte nur so strotze.

Auf dem Rückweg kam ich noch an einem nepalesischen Lokal vorbei, trank einen Mango Lassi und unterhielt mich ein wenig mit den Nepalesen, die ausnahmsweise einmal englisch sprachen. Morgen werde ich garantiert dort zu Abendessen. Ich freue mich schon auf die Abwechlung! Namaste!

Zurück im Hotel war Waschtag angesagt. Ich wusch echt alles und hüllte mich in einen Jogging Anzug, der mir vom Hotel gestellt wurde, bis alles trocken und wieder feinsäuberlich von mir zusammengelegt im Koffer landete. Es gab im Badezimmer sogar einen Puderraum und extra Hausschuhe, damit man den Boden nicht beschmutzte.  Generell muss man sich in Japan keine Gedanken und Shampoos Duschgel oder Zahnbürsten mit Zahnpasta machen – die sind einfach überall. Auch das Desinfektionsmittel. In diesem Hotel wurden sogar Ohrenstäbchen, Watte, Abschminklotion, Lotion zum eincremen und Haarspray zur Verfügung gestellt. Habe ich was vergessen? Ach ja, für die Straßenschuhe gibt es sogar ein Schließfach und am Bett einen Schrank, den man auch abschließen kann.

Eigentlich wollte ich morgen abreisen aber ein Chaos der Entscheidungen hielt mich davon ab. Dahin oder dorthin, ja oder nein – ich wusste nur, nicht noch eine Großstadt, ich brauchte meine Ruhe und ich hatte keinen Block auf lange Zugfahrten und das ewige Umsteigen. Plötzlich wurde ich super müde, ein Anzeichen meines Körpers und meiner inneren Stimme, dass sie nicht dahin wollte, wo ich eigentlich geplant hatte und so gab ich das Drama auf und beschloss morgen noch eine Nacht länger in Himeji zu bleiben und meine Reiseroute nochmals genauer anzuschauen und eventuell zu ändern. Kraftlos fiel ich ins Bett und wollte nur noch schlafen. Auch solche Momente gehören im Leben eines Reisenden dazu….

 

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