HA NOI – oder verwinkelte Gassen einer traditionsreichen Altstadt

HA NOI – oder verwinkelte Gassen einer traditionsreichen Altstadt

Freitag, 08.12.2017

 

Kuala Lumpur – Hanoi – Zauber einer Altstadt

 

MEIN MOTTO DES HEUTIGEN TAGES:

WENN EINER EINE REISE TUT…

 

…und das alles mit einem langen Zwischenstopp in Kuala Lumpur in den frühen Morgenstunden…der Flug landete um 3 Uhr und nun habe ich bis 9:30 Uhr Zeit bis der Anschlussflug nach Ha Noi, Vietnam geht und ich Hundemüde! Der Flughafen in Kuala Lumpur ist ewig gross und riesig, wahrscheinlich brauche ich schon alleine 6 Stunden für meinen Transfer und um zum neuen Abflugsgate zu kommen…grins. Der Informationsstand ist immerhin super und kann mir schon 6 Stunden vor Abflug das Gate nennen und ich mache mich auf den Weg. Jetzt kann nur noch sein, dass sich auf die letzte Minute das Gate ändert, und dann fängt das grosse Gerenne an. Ich begebe mich durch den Transferbereich und zum Gate, es ist in der Zwischenzeit bereits schon 4 Uhr, stelle mir den Wecker auf 8 Uhr, platziere mich liegend auf einer langen Bank mit dem Kopf auf meinem Rucksack und schlafe! Das habe ich bisher noch nie im Leben gemacht aber ich bin so was von müde! Kurz bevor der Wecker klingelt bin ich wach, kontrolliere das Gate und bin heilfroh, das es gleich geblieben ist. Im Flieger schlafe ich weiter – ausser das leckere Essen, dafür unterbreche ich gerne mein Schläferstündchen! Nach der Ankunft in Vietnam geht das Drama meiner Reise mit der Einreise, Visum und 1 stündiger Fahrt nach Ha Noi Altstadt im Linienbus weiter. Trotz meiner Müdigkeit wage ich mich zu Fuss zum Rocks Hostel in der Altstadt und finde es doch tatsächlich aufgrund meines Stadtplanes ohne App oder Map me! WOW! Nach einer Reise von geschlagenen 19 Stunden stehe ich vor meinem Hostel und wage es nach 8 Jahren in einem Frauen Dorm zu schlafen. Singapur war es das letzte Mal, jetzt traue ich mich wieder. Vom Luxus in Indien, vom Einzelzimmer und Billigunterkunft in Nepal nun zur Schlafsaal Vietnam! Ich bin mal gespannt, was ich nun alles erlebe in dieser Art Unterkunft aber Vietnam ist deutlich teurer was das Schlafen angeht und ich gönne mir den Luxus lieber woanders: bei den ausstehenden Sehenwürdigkeiten & Ausflügen! Ich habe keine Lust alles zu Fuss abzugehen – ich will mir einen Reiseführer und organisierte Touren ab- und zu gönnen, aber dieses Mal in einer Gruppe!

Das Hostel ist gerade nicht das gelbe vom Ei aber immerhin mitten in der Altstadt! Ich bin in einem Frauendorm mit ca. 10 Stockbetten. Mein Platz ist das Bett Nummer 1 oben im Stockbett. Wie auch immer, ich bin eh mehr draussen als drinnen und eh nur zum Schlafen anwesend. So wie es aussieht sind wir heute Nach nur zu viert – Gott sei Dank, gut für die Eingewöhnungsphase. 10 Minuten später bin ich mit dem Reiseführer in der typischen Altstadt am Hoan Kiem See unterwegs und freue mich des Lebens. Hier ist alles so quirlig und ursprünglich wie nach zuvor. Der Verkehr hat Gott sei Dank etwas nachgelassen – damals war es so gut wie nicht möglich, die Strassen heil zu überqueren. Die Altstadt ist wie ein Labyrinth mit ewig vielen Gässchen und abertausenden Essständen auf den Strassen. Die Häuser sind Schabracken oder in einem alten Kolonialstil und die Stilrichtung ist ein absolutes Chaos. Überall sind urige Märkte, die alles mögliche anbieten und es tummeln sich ewig viele Vietnamesen im Kaufrausch, die mit den Verkäufern verhandeln. Vietnamesen, die Körbe tragen, Karren vor sich hinschieben, zu viert auf Mopeds sitzen, Frauen, die barfuss mit Sarong durch die Gassen streifen, alte Männer mit Reishüten auf, Schuhputzer, Kinder in Schuluniform, Minderheiten mit ihren Babies auf den Rücken…Hanoi leibt und lebt! Aber all das macht der Charme dieser Stadt aus! In der Zwischenzeit ist es schon dunkel geworden und ich bin am Hoan Kiem See mit seiner Tempelanlage und der Schildkröteninsel. Ich drehe eine kleine Runde um den See und amüsiere mich über die sportlichen Tätigkeiten der Vietnamesen. Einige Frauen tanzen Standard Tänze zur europäischen Musik, andere praktizieren Tai Chi  und eine ältere Frauengruppe stehen in Reih und Glied und geben sich Rückenmassage. Es ist sogar ein Freiluftfitnessstudio direkt am See aufgebaut, in dem Männer ihre Muskeln spielen lassen. Direkt am See liegt auch ein Cafe, mit herrlicher Weihnachtsdekoration, einem Weihnachtsbaum vor der Türe und mit weihnachtlichen Klängen, dass mich zum ersten Mal spüren lässt, das Weihnachten nahe ist. Eine Vietnamesin steht mit ihren Freunden vor dem Weihnachtsbaum und schiessen Selfies. Mich begeistern diese Damen und ich bitte um Erlaubnis ein Foto zu schiessen. Snow, so wie die Vietnamesin heisst, stimmt zu. Wir sitzen einige Zeit am See und tauschen uns aus und beschliessen, uns bald wiederzusehen, wenn nicht sogar heute Abend.

Da ich noch meine nächsten Tage in Hanoi und in der Halong Bucht organisieren möchte, verabschiede ich mich und begebe auf den Weg zu einigen Reiseagenturen, die verschiedene Touren anbieten. Nach kurzen Überlegen beschliesse ich gleich morgen in die Halong Bucht zu fahren – das Wetter soll in den nächsten Tagen schön sein. Alles mitnehmen bevor es kühler wird oder der Regen kommt. Im Nordvietnam regnet es – also empfiehlt es sich zuerst dorthin zu fahren. Ich buche einen Bus & Bootsfahrt nach Cat Ba – einer vorgelagerten Insel vor der Halong Bucht. Dort werde ich dann entscheiden, wie es weitergeht. Entspannung pur ist erst Mal angesagt. Hanoi kann ich mir immer noch danach vornehmen. Auf dem Weg zum Hotel sind plötzlich alle Strassen frei vom jeglichen Verkehr und in der Strasse zum Rocks Hostel findet ein Nachtmarkt statt. Interessant. Überall sind Imbissstände und teilweise Life Musik. In den Strassen versammeln sich Menschenmassen um zusammen zu singen, zu spielen, wortwörtlich tauzuziehen, zu tanzen – sei es Standard, Pasa-Doble, Walzer oder Cha Cha Cha, sich zu amüsieren oder Künstlern zuzusehen oder Karaoke zu singen. Vietnamesen brauchen keine Diskos oder Sonstiges um zu feiern – sie beschäftigen sich noch mit einfachen Dingen des Lebens…anscheinend und wirklich die beste Unterhaltung. Und es ist eine morz Stimmung. Das ganze wiederholt sich immer am Wochenende, wie mir gesagt wird. Da es morgen schon wieder früh für mich los geht, bin ich um 22 Uhr bereits im Dorm…nach der langen Reise nach Vietnam bin ich auch entsprechend müde…wenn auch eine schnarchende Vietnamesin unter mir mir das Einschlafen fast unmöglich macht…

 

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