Kotohira-gu Schrein oder 2.153 Stufen dem Himmel entgegen
8. April 2023, Samstag
Motto:
Mute Dir einfach mehr zu und sag zu Dir Du kannst das!
Du wirst überrascht sein, zu was Du alles wirklich fähig bist!
Glaub an Dich selber und sei stolz auf Dich!
Morgenstund hat Gold im Mund – Regen & Nebel – Kanō Sanraku Ausstellung – Aufstieg zum Kotohira-gu Schrein auf dem Berg Zozu – Nebenschrein Asahi-no-yashiro – Aufstieg zum Oku-Sha Schrein – Sayabashi Brücke – zum höchsten hölzernen Leuchtturm Japans (27m) – treffen mit Lisa – tratschen mit Tadashi
Eigentlich wollte ich schon um 7 Uhr aufstehen – Morgenstund hat Gold im Mund! Als ich aber aus dem Badezimmerfenster schaute und den leichten Regen und den Nebel in den Bergen sah, ging ich zurück ins Bett und wartete auf bessere Zeiten. Ich war an Pläne schmieden, was ich sonst so tun könnte, wenn es weiter regnete und fing an den nächsten Tag gedanklich vorzubereiten. Die Haupteingangstüre des Hostals wäre eh verschlossen gewesen und Tadashi hätte ich mich nicht getraut so früh zu wecken. Als ich dann Geräusche hörte schaute ich nach und Tadashi verabschiedete gerade einen Gast. Als ich nach draußen lugte sah ich teilweise blauen Himmel und es hellte auf. Laut Tadashi sollte ein wunderschöner Tag werden. Also frühstückte ich schnell und machte mich mit einem Bambusstock, den er mir gab auf den Pilgerweg zum Berg Zuzo.
2.153 Stufen, oh je…wie ich die wohl schaffe? Mir graulte es schon ein Tag vorher davon. Wenn mit die Knie zu sehr wehtun, nahm ich mir vor, dann gehe ich einfach super langsam oder breche das ganze ab. Ehrlich gesagt konnte ich mir so gut wie gar nicht vorstellen, da oben je anzukommen. In Nepal war ich zuletzt so viele Stufen hochgestiegen – aber das ist 5 Jahre her! Man wird ja auch nicht jünger…Aber einen Versuch war es wert!
Der Hauptschrein, der Kotohira-gu, selber liegt nur auf 521 m Höhe, 785 Stufen bis zu ihm. 1368 Stufen führen bis ganz nach oben, wo ein weiterer Schrein liegt, den Oku-Sha Schrein. Für Japaner ist Kotohira – gu das Heiligtum überhaupt in Japan und ein absolutes Muss im Leben. Und wenn Du mehr darüber erfahren möchtest gerne, denn es gibt ziemlich viel darüber zu erzählen: https://de.wikipedia.org/wiki/Kotohira-g%C5%AB
Auf dem Weg nach begleiteten einem anfangs sehr viele Souvenierläden und Essenstände. Das Eingangstor zu den Tempeln und Schreinen war gigantisch groß und komplett aus Holz geschnitzt. Kurz danach führte eine breite Allee mit Stufen immer höher zu den Heiligtümern hinauf.
Unterwegs besuchte ich auch noch eine Kanō Sanraku Ausstellung – einer der berühmtesten Künstler während der Edo Zeit und wenn Du ihn googelst, bin ich davon überzeugt, dass Du das eine oder andere Kunstwerk von ihn bereits schon gesehen hast. In Japan war er vor allem bekannt dafür, die Wandpanäle in Palästen oder von Adligen zu bemalen. Eine absolute Wucht dieser Mann und seine damalige Malerei. Es hat mich sehr inspiriert, einige seiner Kunstwerke zu sehen. Ausnahmsweise einmal keine Kopien und ein stolzes Eintrittgeld von ca. 15 Euro. Schon allein bis zur Ausstellung selber musste ich ca. 400 Stufen steigen. Es fiel mit anfangs echt schwer, mich an den Bambusstock zu gewöhnen, aber Tadashi hatte ihn mir dringendst empfohlen.
Es klärte sich immer mehr auf und der Weg nach oben war vom strahlenden Sonnenschein begleitet. Die Aussicht war gigantisch. Man konnte die gesamte Inselwelt drum herum sehen. Auf dem Weg nach oben spielte ich auch mit zwei kleinen Jungs, die von ihrem Papa begleitet wurden und mit eine Frage nach der anderen stellten, was der Papa fleißig mir auf Englisch übersetzte. Anscheinend war ich die erste Europäerin, die sie sahen. Die blauen Augen und blonden Haare hatten sie total verzückt. Drei und fünf Jahre alt waren die beiden. Leider durfte ich sie nicht fotografieren – die waren so süß und der Papa sehr attraktiv, obwohl ich nun gar nicht auf Japaner stehe. Aber es war lustig mit den dreien und sehr unterhaltsam. Dann begegnete mir noch die super nette Lisa aus Berlin, die seit Oktober in Tokio lebte und dort einen 4 Jahresvertrag für das Erforschen des modernen Japans für ein internationales Institut als Leiterin übernahm. Interessant. Wir wollten uns am Abend auf einen Trink treffen.
Der Nebenschrein Asahi-no-yashiro nahm mir jetzt schon dem Atem als ich langsam Stufe für Stufe nach oben ging, meinem Ziel entgegen. Aber er nahm mir nicht den Atem wegen den Stufen, sondern seiner Schönheit wegen. Mein Papa würde ausflippen, wenn er als Schreiner diese Holztempel sehen würde! Einfach unbeschreiblich kunstvoll & so prächtig. Wenn dieser Nebenschrein schon so toll war, wie wird dann wohl der Hauptschrein sein?
Mich überholten sämtliche Japaner, aber das war mir egal. Sie pusteten und schnauften, schwitzten und jammerten und die Frauen keuchten ohne Ende – und ich? Ganz gelassen und freudestrahlend ohne jegliche Probleme, was mich selber sehr wunderte.
Der gesamte Aufstieg ging direkt durch einen Kieferwald. Unterwegs wurde immer wieder angegeben, wie viele Stufen noch verblieben. Beim Hauptschrein angekommen, war ich etwas irritiert. Den Nebenschrein fand ich tausend Mal schöner. Aber dafür war die Aussicht unbeschreiblich schöner und weiter.
Ich sah auch eine Hochzeitsgesellschaft mit wunderbaren Kimonos gekleidet und das Brautpaar in ihrer traditioneller Hochzeitskleidung. Die Trauung im Tempel wurde gerade vorbereitet, während die Hochzeitsgäste wahrscheinlich Anweisungen von einem Mönch erhielten und das Brautpaar vor ihm kniete. Es sah zumindest so aus aber im Heiligtum selber war das Fotografieren verboten, wenn ich es auch gerne getan hätte.
Der Aufstieg ging weiter zum Oku-Sha Schrein. Das war der schwierigste Teil, denn es folgten 1368 Stufen und jetzt ging es ans Eingemachte. Ich nahm die Stufen schräg und im Zickzack Marsch, das ging nicht so auf meine Knie. Lieber lief ich ein wenig mehr als Schmerzen zu bekommen. Aber auch das meisterte ich problemlos ohne aus der Puste zu kommen und plötzlich stand ich vor dem Oku-Sha Schrein. Die Menschenmassen ließen bereits am Hauptschrein deutlich nach und nur noch sehr Wenige führten ihr letztes Gebet an diesem Schrein und ließen sich stolz fotografieren. Ich ließ mich auch knipsen und machte einen kurzen Video. Der Schrein selber war orange, klein und fein und sehr süß. Die Aussicht daneben war grandiös. Nach einer kleinen Pause und einem Snack ging es für Schritt für Schritt wieder bergabwärts. Kein Muskelkater, nichts.
Immer noch energiegeladen, machte ich mich unten angekommen direkt auf den Weg zu einer alten, überdachten Holzbrücke, der Sayabashi Brücke und danah zum höchsten hölzernen Leuchtturm Japans (27m), ging zum Fremdenverkehrsamt, um Infos über die regionalen Züge und Fähren einzuholen, die seltsamerweise Englisch sprachen, traf mich mit Lisa auf einen Drink und wir verabredeten uns für Tokio, tratschte mit Tadashi über meine Weiterreise und er gab mir noch zahlreiche Tipps, die mir sehr nützlich auf meiner Weiterreise sein werden. Was für ein Tag, ich warte immer noch auf Muskelkater oder auf müde sein…nichts dergleichen…ich kann mich nur bedanken für einen solchen wundervollen Tag voll Segen, Glück und Sonnenschein.
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