AMMAN – eintauchen in das Gestern & das 1001Nacht spüren

AMMAN – eintauchen in das Gestern & das 1001Nacht spüren

Donnerstag, 28.11.2019

 

AMMAN, JORDANIEN

 

MOTTO:

JEDER TAG HÄLT IMMER EINE ÜBERRASCHUNG BEREIT…MAL SEHEN, WAS ES HEUTE IST…

 

Fotos auf meiner Facebook Seite Tina Volz unter dem genannten Jordanien, Amman! Danke!

 

Die Altstadt anders erleben – das römische Amphitheater – das Fremdenverkehrsamt & Mohammed – Döner auf Umwegen – die Souks & der Goldmarkt – Veräppelung einheimisches Taxi – mit Burka zum Beten in die Abdullah Moschee & dessen Museum – Tee im Souvenirladen – mit dem Bus mal wieder ins Nirgendwo – Gemüsekauf im Souk – Rainbow Street aber wo? – Rush hour auf dem Heimweg – Abendessen mal anders – Erkundigungen & Spaziergang bei Abendlicht – Friseur auf arabisch – entspannter Abend zu zweit

 

Erst einmal den Tag ruhig und gemütlich beginnen. Mit einer Tasse Tee im Bett & Nachrichten bringen wir uns auf den neusten Stand. Danach gibt es Frühstück und mein Schatzi düst zu seiner Arbeit. Jeder Tag hält immer eine Überraschung bereit…mal sehen, was es heute ist. Für mich ist zumindest genügend Zeit Amman und seine Umgebung zu erkunden und ich beschließe für heute die Altstadt Ammans anders zu erleben!  Sie fasziniert mich jetzt schon und ich beschließe mich nochmals auf den Weg in das Getummel des Orients zu machen bevor das Abenteuer in der Weite außerhalb ruft. Der örtliche Bus braucht sowieso eine kleine Ewigkeit durch den Berufsverkehr in den Morgenstunden – wie soll es auch hier anders als in Europa sein? Nach einer guten Stunde steige ich irgendwo aus dem Bus und stehe vor dem römischen Amphitheater. Atemberaubend! Was die Römer 200 n. Chr. alles erschaffen haben! Das Theater ist direkt an einem Hang erschaffen wurden, nimmt einen riesigen Platz ein und davor ein enorm großer Park. 6000 Zuschauer fasste damals und auch heute das Ganze. Es wird immer noch für Veranstaltungen genutzt. Der Eingangsbereich des Theaters ist mit riesigen Säulen flankiert, alles wirkt sehr monumental und die Hochhäuser und Moscheen rundherum wirken wie ein Nichts dagegen. Links daneben befindet sich noch ein winzig kleines römisches Theater, das ich genauer unter Augenschein nehme und ein paar schöne Portraitfotos von einer Palästinenserin schieße, die unbedingt möchte, dass ich sie mit ihrer Tochter fotografiere. Von den obersten Rängen habe ich einen recht netten Blick auf das eigentliche Amphitheater, die Stadt und den Zitadellenberg, der ich ca. 400 m Höhe vor mir thront. Auf dem riesen Platz davor sitzen die Jordanier auf Parkbänken und rauchen in aller Herrgottsfrühe bereits Wasserpfeifen. Auch eine verschleierte, jordanische Frau zählt dazu. Eine gerauchte Wasserpfeife hat die Wirkung von einem Päckchen Zigaretten und man raucht eine gute Stunde daran. Kein Wunder die Wasserpfeife in der arabischen Welt ist ein Gesellschaftstool und nicht unbedingt „Solist“. Gleich daneben befindet sich ein kleiner Souvenirmarkt mit Antiquitäten und das Fremdenverkehrsamt mit Mohammed, der mich sehr freundlich empfängt und durch ein kleines Gitterfenster betreut. Seltsam. Haben die Angst vor Terroristen oder warum empfängt man sie nicht im Büro selber? Wir verfangen uns in ein Gespräch über Jordanien und kurze Zeit später sitze ich in seinem Büro. Er informiert mich über alle Highlights Jordaniens und vieles mehr. Nach einer guten halben Stunde bin ich reichlich mit einer Landkarte Jordaniens, Amman und einer Broschüre versorgt, die mich über 99 Dinge informiert, die ich keinesfalls in Jordanien verpassen sollte. Und da wird mir plötzlich klar, dass mir meine 3 Wochen Zeit in diesem zauberhaften Land keinesfalls reichen um alles zu entdecken. Überall wird dieses Land mit einer Woche abgetan. Man bekommt ohne sich näher mit Jordanien zu beschäftigen einfach den Eindruck, als ob es einem nach einer Woche langweilig wird. Schon beim Lesen meines Reiseführers kurz vor meiner Reise, wurde mir ganz schnell klar, dass ich mich vor der Flugbuchung hätte besser informieren sollen…aber das kriegen wir schon irgendwie hin, zumindest die wichtigsten Highlights mitzunehmen. Kaum zu glauben, dass mir um kurz nach 12 Uhr bereits schon wieder der Magen knurr, trotz des reichen Frühstücks und so beschließe ich mir einen Döner auf Umwegen zu besorgen. Auf Umwegen deswegen, weil es in diesen Imbissbuden am Straßenrand zwar Sitzgelegenheiten aber keine Toiletten gibt und man erst einmal ewig lang suchen muss. Der Döner dauert dann eine kleine Ewigkeit – alle Zutaten werden separat auf einem Grill gegrill, einschließlich das Fleisch, bevor es in das Pitabrot kommt. Ich kann mich nicht so richtig verständlich machen und habe schließlich einen tellergroßen Kebab für die nächsten 3 Tage in der Hand. Wow! Für mich steht fest, dass ich in den nächsten Jahren keinen mehr essen werde, denn alles angebraten mit viel Soße macht mich gar nicht, den es verliert an Frische und wird alles so matschig. Auch das Fleisch ist nicht mehr so knusprig. Um die Leute im Laden nicht ganz zu entäuschen, nehme ich ihn mit – es gibt einige arme Menschen, die auch in Amman nach Nahrung betteln und unter Garantie ist es für einige ein kleines Festmahl! Kurze Zeit später werde ich den Kebab an zwei kleine Jungs los, die mir eigentlich Taschentücher verkaufen wollten und mich strahlend anlächelten, als ich ihnen den in kleinen Portionen zurechtgeschnittenen Kebab anbot. Jeden Tag eine gute Tat! Die Souks & der Goldmarkt  sind in unmittelbarer Nähe und so schaue ich mir am besten einmal an, was hier alles passiert. Ich frage mich echt, wer das ganze Gold kaufen soll. Laden an Laden, ca. ungelogen 40 Läden von klein bis groß und alles in 18 – 24 Karat Gold. Die schönsten Stücke und die Schatzkammer dieser Stadt – und weil’s so schön ist direkt neben der Arab Bank, falls einem das Geld ausgeht oder man einen Kredit braucht. Die älteste Bank der arabischen Welt…und danach beten – schließlich will ich auch einmal in einer jordanischen Moschee beten – und in einer, wo Frauen „zugelassen“ und mit den Männern gemeinsam in der Moschee sind. Gar nicht so einfach erstmal dorthin zu kommen. Ich liebe öffentliche Verkehrsmittel und keineVeräppelung durch einheimische Taxis!  Ein Mann erklärt mir, dass mich ein Sammeltaxi an meinen gewünschten heiligen Ort bringt, da dorthin keine Busse fahren. Bei dem Sammeltaxi ist man mit umgerechnet 50 Cent dabei. Er hält einen für mich an, teilt ihm mit wo ich hin möchte und schon geht die Fahrt bergauf zur Moschee. Dort angekommen, verlangt er allerdings deutlich mehr. Ich hasse es, wenn sie einem immer wieder veräppeln und wenn es darum geht, spricht keiner mehr englisch und ich schon gar nicht arabisch. Also blättere ich ihm das geforderte Geld hin, na ja, 1 JD, aber trotzdem ärgerlich – diese Betrüger! Die Moschee liegt auf einem Hügel, von wo man sehr gut Amman überblicken kann. Schnell werde ich beim Eintritt aufgefordert, mich dementsprechend zu kleiden und kurze Zeit später gehe ich mit Burka zum Beten in die Abdullah Moschee & anschließend in dessen Museum. Die Moschee ist riesig und mit einem plüschigen Teppich ausgekleidet – außer mir beten noch drei Männer, die bald wieder gehen. Und dann sitze ich alleine, ganz alleine unter dem riesigen Kronleuchter und bete, bete, bete. Der liebe Gott muss allmählich meine Gebete leid sein…seit einem guten Jahr und wenn nicht noch länger, bitte ich um das Ein- und Dasselbe! Wenn man immer unterwegs ist braucht man eben den Segen & den Schutz und einiges mehr, was mich auf dieser Reise besonders beschäftigt. Mit Tränen in den Augen und ganz viel Dankbarkeit sitze ich da in der Ruhe der göttlichen Oase. Danach besuche ich das Museum der Moschee mit vielen Relikten der Vergangenheit und gebe meine geliehene Burka wieder ab. Mit einemTee im Souvenirladen auf Einladung des Hauses, wird mir Gold, Silber und vieles mehr präsentiert, in der Hoffnung, dass ich möglichst viel einkaufe, aber ich halte mich eifrig zurück und trete bald den Rückweg in die Altstadt an. Mit dem Bus mal wieder ins Nirgendwo, genauso sieht es aus, wenn man einfach auf gut Glück in einen Bus einsteigt, der vor einem hält ohne zu wissen wo die Fahrt hingeht…immerhin geht es ja bergab, also kann es ja nur in die Altstadt gehen. Fragen brauche ich nicht, mich versteht eh keiner. Aber irgendwann biegt dieser Bus links ab und ich weiß echt nicht, wo die Fahrt hingeht! Lesbare Verkehrsschilder nach rechts „City Center Amman“ retten mich und ich steige aus, wenn ich auch nicht weiß, wo ich aussteige, denn links abbiegen mit dem Bus will ich definitiv nicht, denn da weiß ich nicht wo es hingeht. Einfach mal losgehen und sehen, wo mich der Weg hinführt. Bald geht es an Autowerkstätten und Shischa Läden vorbei und plötzlich sehe ich vor mir das Amphitheater der Altstadt. Puhhh…Glück gehabt. Noch schnell zumGemüsekauf im Souk, besser gesagt Obst…ich liebe einfach das Getummel in den alten Souks und die Menschen dort zu beobachten. Schade, dass es keine Cafes gibt, ein Sitzplatz in der Sonne und einfach in aller Ruhe das Marktreiben beobachten und ab und zu ein Schnappschuß mit meiner Kamara…Nach dem Besorgen von riesigen Granatäpfeln und Limetten geht es für mich ab in die Rainbow Street, aber wo ist denn diese Straße?  Mein Handy ist zu alt um mit all den Apps wie google maps oder map.de ausgestattet zu sein und Internet habe ich auch keines. Diese Straße ist aber in Amman  sehr bekannt. Hier stehen alte Art Deco Häuser aus den dreißiger Jahren, viele Villen und zudem schöne, urige Kaffeeshops und tolle Restaurants. Ein Publikumsmagnet für Touristen und nicht nur das, ein Zoo mit Touristen gefüllt  für die Jordanier…grins. Immer bergauf sagt man mir und dann links halten. Mir geht die Puste aus! Und allmählich wird es auch dunkler…man darf sich in solchen Ländern nicht mit der Uhrzeit verschätzen, vor allem im Amman beginnt ab 17:00 Uhr die Rush-hour und man braucht Stunden um mit jeglichen Verkehrsmitteln an Ziel zu kommen. Ich beschließe mein ins Auge gefasste Ziel aufzugeben – mit meiner besseren Hälfte bekomme ich bestimmt noch die Chance auch diesen Teil von Amman kennen zu lernen. Zurück Richtung Altstadt ist es erheblich leichter, klar doch, es geht bergab! An der Wegkreuzung Richtung meines Viertels bleibe ich stehen und warte auf einen Bus, der mich „nach hause“ bringt. Aber vergeblich. Alle Busse, die ich anhalte, fahren nicht dahin, wo ich hin will. Mit den arabischen Schriftzeichen bin ich dieses Mal überfordert bei den Unmengen an Bussen meinen herauszufinden und so halte ich wortwörtlich jeden Bus an und frage nach…mit meinem Zettelchen, wo ja alles auf arabisch draufsteht und ich nicht lange mit Händen und Füssen reden muss. Irgendwann, nach guten 30 Minuten, habe ich Glück.

Rush hour auf dem Heimweg – damit hatte ich ja bereits gerechnet. Wir bewegen uns im Schneckentempo vorwärts und der Bus ist rammelvoll. Für Frauen stehen ja alle Männer auf und widmen einem den Sitzplatz. Das ist mein Glück, sonst müsste ich bestimmt ewig lange stehen und meine Füße fallen schon förmlich ab! Endlich angekommen, freue ich mich schon meine bessere Hälfte in die Arme zu nehmen, die kurze Zeit später von der Arbeit eintrifft. Unser Ritual beginnt – erst einmal eine kleine „Siesta“, bevor das Leben weitergeht. Irgendwann raffen wir uns auf, denn wir haben Hunger. Heute gibt es Abendessen mal anders. Bei uns im Hotel. Je nach Gästeanzahl im Hause, gibt es Büffet oder a-la-carte, wobei uns allerdings eher die Menukarte zusagt. Das Büffet ist bereits schon aufgebaut. Viele Humussorten, Salate, Oliven, Fladenbrot und Reis mit Huhn, Fisch oder Fleisch überraschen uns. Eine seltsame Suppe steht auch zu Verfügung und die Desserts bestehen eh nur aus purem Zucker – es mundet trotzdem so einigermaßen. Besser als die Lokale und Imbissbuden um das Hotel herum. Unsere Erkundigungen  von unserem Viertel, was jedoch wirklich nicht sehr interessant ist, denn es gibt lediglich unheimlich viele Telefonläden und irgendwelche Supermärkte und ein Spaziergang bei Abendlicht,  runden unseren Abend ein wenig ab. Friseur auf arabisch  –  mein Herr lässt sich noch die Haare schneiden oder besser gesagt sich fast kahl schneiden, weil es mit der Verständigung etwas happert aber sonst wird es für uns noch einen sehr entspannter Abend zu zweit. Wozu haben wir uns und den mitgebrachten Gin?

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