SALAR DE UYUNI, TEIL II – EIN PARADIES AUF ERDEN

SALAR DE UYUNI, TEIL II – EIN PARADIES AUF ERDEN

Sonntag, 2.12.2018

 

TAG 2:  SALAR DE UYUNI JEEP TOUR

 

ATULLCHA – ISLA INCAHUASI – PUERTO CHURRITA – VULKAN TUNUPA – SAN JUAN (3760m)

 

MEIN MOTTO FÜR HEUTE:

PARADIES!

MAN MUSS ES NICHT SUCHEN, MAN MUSS ES NUR ERKENNEN; MIT DEN AUGEN, HERZEN UND DEINER SEELE!

https://www.youtube.com/watch?v=1G4isv_Fylg

Kreuz des Südens – Salar de Uyuni – Sonnenaufgang Isla Incahuasi – Foto Shooting – Puerto Churrita: Flamingos, Lamas, Hunde auf Wilderer Tour – Frühstück – Vulkan Tunupa (5435) – Mumien Chullpas Höhle – Trekken auf den Tunupa Vulkan – Museum Ritual – Picknick im Puerto Churrita – Foto Shooting – Tanz für Pachamama – Isla Incahuasi: Eroberung & Fossilsuche – Abschiednehmen von Weggefährten& Jeepwechsel – Sonnenuntergang – San Juan Salzhotel – Sterne gucken

 

Manchmal lohnt es sich, schon morgens um 4 Uhr aus dem Bett zu stolpern – wenn auch das Bett zu kuschelig warm ist!  Aber einen Sonnenaufgang am Salar de Uyuni, wer hat schon das Vergnügen?

Es geht ohne Frühstück los – das gibt es später! Mit Sternenklarem Himmel düsen wir mit unserem Jeep los. Unterwegs halten wir kurz an, denn Santos will uns das „Kreuz des Südens“ zeigen, dass nur am Südhimmel zu sehen ist! Die vier hellsten Sterne bilden ein markantes Kreuz am Abendhimmel. Und tatsächlich! Wir entdecken es sofort und kommen aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Deutlich sichtbar, vor allem weil wir mitten im Nirgendwo sind – keine Straßenlaternen oder sonst irgendwelche Lichter. Da hat sich ja das frühe Aufstehen schon einmal gelohnt. Wir fahren an winzigen Dörfchen aus Lehm vorbei, die mit Stroh bedeckt sind. Egal wie klein der Ort ist, es existiert immer eine kleine Kirche, auch wenn sie noch so einfach ist – aber umso spektakulärer sind sie für mich!

Bald fahren wir rasend schnell über das Salar de Uyuni. Der Sonnenuntergang soll um 5:45 Uhr sein und wir wollen rechtzeitig an der Isla Incahuasi sein, um ihn zu bestaunen. Draußen ist es eisig kalt – die Salzwüste wirkt somit umso mehr wie aus Eis & Schnee. Der Morgenhimmel fängt sich schon an zu färben und das Drumherum in ein rosarotes Licht zu tauchen.

Als wir uns endlich Isla Incahuasi nähern, machen wir stopp und warten auf die Sonne, die bald am Horizont auftaucht und den Salar de Uyuni in ein prächtiges Morgenrot taucht. Wir nutzen das Licht für ein weiteres Foto Shooting – man kann hier so viel anstellen mit der Magie des Lichtes und des unendliche Salzmeeres. Sogenannte Fotomontagen!

Bald haben wir genug und fahren Richtung des Vulkans Tunupa. Das rote Morgenlicht lässt ihn besonders gefährlich & unheimlich aussehen, ganz wie als ob er aktiv ist. Das Ort am Fuße des Vulkans heißt Puerto Churrita. Während wir uns nähern, spiegelt sich das Morgenlicht auf dem „Salzmeer“. Das ist mehr als magisch und unglaublich schön. Vor Puerto Churrita haben sich kleine Salzlagunen gebildet, in denen sich der Vulkan Tunupa spiegelt. Ein Dutzend Flamingos picken mit ihrem Schnabel nach Fressen. Rechter Hand davon, auf einer Wiese, weiden Lamas. Mehr geht nun wirklich nicht mehr! Ein Anblick für Götter! So traumhaft schön. Wir schauen den Flamingos staunend zu – ich habe noch nie in meinem Leben so pinkfarbene Flamingos gesehen! Es ist schwer, meine Augen davon loszureißen! Als sie irgendwann davonfliegen, machen wir uns auf den Weg zu den Lamas. Eine riesige Herde! Wir nähern uns. Bald werden die Lamas von zwei Hirtenhunden in eine Richtung getrieben – es ist jedoch kein Hirte zu sehen! Ein kleines Lamababy kommt nicht rechtzeitig den anderen Lamas hinterher und die Hunde beginnen es zu stritzen. Für uns sieht das alles selbstverständlich aus, bis das Lama Baby anfängt zu schreien. Mit Entsetzen stellen wir fest, dass es sich hier um wildernde Hunde handelt, denen das Lama Baby zum Fraß fällt! Ich fang entsetzlich an zu schreien und laufe in die Richtung des Geschehens, ebenso Rafa und Leeton. Irgendwann kommt dann der Hirte auf die Wiese gelaufen und die Hunde machen sich auf und davon. Der Hirte schreit die beiden Jungs an, weil er meint, daß es unsere Hunde sind. Er versucht den Hunden hinterher zu rennen, anstatt sich um das Lama Baby zu kümmern. Das Baby steht auf und bricht kurz darauf an einem kleinen Flusslauf zusammen. Kurz darauf kommen die Eltern des Kleinen und lecken das Blut von ihm ab – keine Ahnung ob es überleben wird, wir finden das alles nur entsetzlich. Alles war so harmonisch und schön bis zu diesem Moment. Jetzt sind wir all ein wenig traurig!

Als wir zum Frühstück in einem der Kaffeehäuser gehen, stehen die beiden blutverschmierten Hunde am Wegesrand und schauen mich beschämt an – am liebsten hätte ich sie mit meinen Füßen getreten, aber das Risiko will ich nicht eingehen! Da Rafa über den ganzen Vorfall einen Video gedreht hat und auch Leeton alles fotografiert hat, beschließen wir, die Informationen an Santos weiterzugeben, damit was gegen diese Hunde unternommen werden kann. Wie es sich herausstellt, gehört einer der Hunde einer Hotelbesitzerin. Der andere Hund ist ein Streuner. Die beiden waren während des Wilderns ein eingespieltes Team – es sieht für uns nicht so aus, als ob das zum ersten Mal passiert ist.

Nach dem Frühstück führt unsere Weg mit dem Jeep weiter zu den Mumien der Chullpas. Sie sind unterhalb des Vulkans in einer Höhle vor ca. 500 Jahren bestattet worden. Gruselig, wie gut erhalten die teilweise noch sind.

Wir beschließen, den Vulkan Tunapa bis zum zweiten Aussichtspunkt (4955 m) zu besteigen – wenn wir schon mal hier sind. Für die restlichen 500m braucht man einen Bergführer und eine Sondergenehmigung. Bis nach ganz oben will ich ganz bestimmt nicht – mir geht auch so schon die Puste aus. Ich trekke mit Rafa lediglich bis zum ersten Aussichtspunkt – weiter geht es nicht, mir fehlt der Atem und Rafa geht es genauso. Leeton und Tais stürmen weiter, klar doch, die sind auch viel jünger als wir und haben eine bessere Kondition. Wie auch immer, von hier oben hat man einen wahnsinnigen Ausblick auf den ganzen Salar de Uyuni. Gigantisch, wie unendlich die Salzwüste ist! Wenn wir den Aufstieg auch nicht geschafft haben, allein der Ausblick lohnt sich schon! Während ich den Abstieg beginne, bleibt Rafa noch ein wenig in der Höhe und ich genieße ein wenig das Alleinsein während meines Abstiegs. Was für Gedanken da einem alles durch den Kopf gehen können? 5 Monate alleine unterwegs, alles hinter sich gelassen, auch eine kleine, große Liebe. Was wohl alles in den 5 Monaten passiert, welche Überraschungen, welche Entscheidungen? Am besten gar nicht darüber nachdenken – man kann eh nichts lenken, alles kommt zur richtigen Zeit. Let it flow. Ich sitze mich hin und schau in die Weite, während ich meditiere. Rafa kommt kurz später dazu und wir warten gemeinsam auf die anderen beiden.

Der Jeep steht schon abholbereit auf dem Parkplatz, um uns wieder runter zum Dorf zu bringen, wo wir noch kurz das Museum Ritual besuchen, das Trachten, Ausgrabungen und ausgestopfte Tiere, wie ein Puma und ein Gürteltier, beherbergt. Kurz vor der Touristeninformation nehmen wir dann unser Picknick zu uns.

Die Fahrt geht bald weiter zu der Isla Incahuasi. Unterwegs gibt es nochmals ein kurzes Foto Shooting und einen Tanz für die Pachamama. Zum Rhythmus von bolivianischer Folkloremusik tanzen wir um den Jeep – auch ein kleines Verabschiedungsritual, denn heute werden sich unsere Wege trennen. Rafa und ich werden mit Felix, einem anderen Reiseführer, weitere 2 Tage verbringen, während für die beiden anderen die Reise zu Ende geht. Die Isla Incahuasi ist unser letzter gemeinsamer Stopp. Die Insel ist eine Erhebung im Salzsee Salar de Uyuni. Sie ist bewachsen mit tausenden Kakteen und ist ca. 25 ha groß. Eine kleine Attraktion. Uns verbleibt noch eine gute Stunde, bis sich unsere Wege trennen und so beschließen wir die Insel zu umgehen, in der Hoffnung Fossile zu finden. Für die Insel selber muss man Eintritt bezahlen – wir ziehen vor, das Ganze von außen zu betrachten. Eine gute Entscheidung, denn wir sind überwältigt von den abertausenden, riesigen Kakteen, die auf der Insel wachsen. Zudem bekommen wir nochmals einen anderen Blickwinkel auf den Salar de Uyuni.

Nach guten zwei Stunden sitzen Rafa und ich mit Anna & Robert aus Friedrichshafen, Mitchell aus Ohio und Nicole aus Quito mit Felix in unserem neuen Jeep mit Felix, unserem Reiseleiter. Die nächsten beiden Tage im Salar de Uyuni können beginnen.

Auf den Weg zu unserem Salzhotel beobachten wir noch den Sonnenuntergang am Rande eines Vulkans über den Salar de Uyuni. Das heutige Salzhotel in San Juan st noch gemütlicher als das Letzte und schön traditionell mit Fellen und gewobenen Decken dekoriert. Wir werden mit einem Mate Tee empfangen und kurz darauf gibt es unser Abendessen. Besonders einfallsreich ist das Essen generell auf unserer Tour nicht und es wiederholt sich ziemlich oft, aber es ist lecker, das ist die Hauptsache: eine Gemüsesuppe, Spaghetti mit Tomatensoße und ein eingelegter Pfirsich zum Nachtisch. Bevor wir uns schlafen legen, stürmen wir nochmals nach draußen, um den Sternenhimmel zu bestaunen. Gigantisch. Was für ein einmaliger Tag heute!

 

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