
PHILIPPINEN – Insel Bohol unter die Lupe genommen…
Samstag, 10.02.2018
Insel Bohol, Tagbilaran – Ubay – Fahrt „ins Grüne“ oder Reisfelder auf dem Lande mit Margi, meiner philippinischen Freundin
MEIN MOTTO DES HEUTIGEN TAGES:
IMMER OFFEN SEIN FÜR NEUENTDECKUNGEN…UND SICH GERNE FÜHREN LASSEN…
Schon wieder ein früher Morgen. Um sieben Uhr treffe ich Margi mit ihrer Tochter am Busbahnhof. Wir wollen zusammen ihre Reisfelder in Ubay besuchen. Sie hat sich vor knappen 4 Monaten ein Reisfeld von 1 Ha gekauft und wollte mal nachsehen, wie es auf ihrer Farm dort läuft. Ihre Oma und ihre verheiratete Schwester leben auch dort. Sie hat 6 Geschwister, die überall auf den Philippinen verteilt sind. Ich finde es eine ganz tolle Sache, dass sie mich mitnimmt und mich ihrer Familie vorstellt. Das ganze finde ich nicht selbstverständlich und ich fühle mich mehr als geehrt. Wir sitzen im Minibus in der ersten Reihe – gut so, von hier kann ich alles bestens sehen auf unserer fast 3 stündigen Fahrt. Die Fahrt geht direkt am türkisblauen, Palmenbestandenen Meer entlang mit weissen, unendlichen Sandstränden. Nur ab- und zu unterbrochen von kleinen schnuckeligen, super hübschen Dörfchen. Irgendwann geht es ins Landesinnere und die Reisfelder fangen an. Margi erzählt mir während der Fahrt ihr gesamtes, interessantes Leben. Gegen 11 Uhr kommen wir in Ubay an. Markttag. Rummel hoch drei. Erstmal was essen. Sie führen mich in ihre Lieblingsgarküche und bestellen sämtliche kleine, undefinierbare Speisen…Innereien oder so was. Da halte ich mich lieber an das Rindfleisch, das auch hoffentlich Rindfleisch ist. Ihre Schwester und ihr Mann sind auch bald da und ein Tricycle, das uns dann letztendlich zu ihrer Farm bringt. Jetzt heisst es wirklich über Stock und Stein auf Feldwegen, über Holzbrücken und Schlammstrassen zu ihrer Farm. Als wir ankommen, bestätigt sich, was sich angenommen hatte: Ihre Oma und Familie lebt super einfach in einem kleinen, einfach gemauerten Häuschen minimal eingerichtet. Ein Bambusbett mit einer Reismatte steht in der Küche. Da schläft ihre Oma. In einem Nachbarraum der Rest der Familie und wenn es zu heiss im Innern ist, steht draussen eine überdachte Palmenhütte, durch die der Wind weht und die einem kühl hält. Kurz danach gehen wir zur „Reisfeldinspektion“ über die Dämme vom Reisfeld. Neben mir kleine Teiche vom letzten Taifun. Ich falle lieber ins Reisfeld, nehme ich mir vor, aber nicht in den Teich. Die schlammigen Dämme sind gerade mal 20 cm breit und wir balancieren wortwörtlich darauf, wobei natürlich Margi und ihre Familie Übung hat – selbstverständlich! Vom Reisanbau ist sie ganz und gar nicht begeistert. Er ist leicht gelblich und der letzte Taifun hat einige Flächen zerstört. Da muss mit Dünger nachgeholfen werden, sonst hat sich die Investition nicht gelohnt und sie versucht zumindest, dass die erste Ernte null auf null aufgeht. Nach einigen Diskussionen mit ihrem angeworbenen Farmer verabschieden wir uns und fahren in die Stadt um Dünger und Gerätschaften für das Reisfeld zu kaufen. Als in Europa lebende Philippinin, wird sie von allen und auch von ihrer Familie ständig zur Kasse gebeten. Man sieht sie als Millionärin aber sie arbeitet hart, obwohl sie mit einem Franzosen verheiratet ist. Sie lässt es sich nicht nehmen, sie will nicht rumsitzen und von ihrem Mann leben. Viele junge Philippinen werden von alten Europäern geheiratet, weil sie einfach handzuhaben sind und die Männer weiterhin ihr Egoleben weiterleben können. Margi ist anders. Sie weiss was sie will und kämpft darum. Ein Reisfeld auf den Philippinen und selbstständig in Mallorca – sie braucht niemand, der sie unterstützt. Sie weiss bestens, wie sie überlebt und wie es ihr gut geht. Ich ziehe den Hut vor ihr. Kompliment! Unsere Fahrt zurück ist wieder ein Ereignis von der Landschaft und der Fahrt am Meer entlang. Zur frühen Abendstunde sind wir zurück. Ein eindrucksvoller Tag mit Einblick in ein anderes Leben. In meiner Lodge steigt bereits eine Party – heute ist ein Karaokeabend. Im Garten ist eine gemütliche Sitzlounge aufgebaut und jeder singt um die Wette. An der Bar bedient man sich reichlich an alkoholischen Getränken, die auf den Philippinen super günstig zu erwerben sind, selbst an einer Bar oder Restaurant. Natürlich sind alle kurze Zeit später ziemlich angeheitert und gesungen wird immer schiefer. Ich probiere es auch…mit Abba und New York New York. Als ich um 12 Uhr schlafen gehe singen sie weiter bis in die frühen Morgenstunden…