Neuseeland oder das Land der grossen, weissen Wolke…REISEREPORT TEIL 6    9.03. –  12.03.2009

Neuseeland oder das Land der grossen, weissen Wolke…REISEREPORT TEIL 6    9.03. –  12.03.2009

REISEREPORT TEIL 6    9.03. –  12.03.2009

 

Von der Ostküste der Südinsel Neuseelands in den hohen Norden

 

9.03.2009 Montag Shortbread Backpackers

 

Am Ende der Welt oder der Norden der Südinsel von Neuseeland

 

Nelson – Motueka – Obst & Gemuesekauf – Takaka Hill – Takaka – Onekaka – Shambala: das versteckte Paradies – Collingwood – Golden Bay – Pungonga Point – Wharariki Beach mit Seehundkolonien –  Farewell Spit – Shambala – Strand – Kerzenlichtdinner – Vollmond ueber dem weiten Meer – entspannen im Paradies

 

Wieder einmal ein Morgen ohne grossem Ausschlafen. Um kurz vor neun sassen wir im Auto, unterwegs zur Golden Bay – ganz im Norden der Suedinsel. Bei Motueka – Ausgangspunkt zum Abel Tasman Nationalpark, deckten wir uns bei einem Bauern mit Aepfeln, Birnen und frischen Tomaten  ein. Wir waren uns nicht sicher, ob dort, wo wir hinfuhren, es ueberhaupt Essen zu kaufen gab…so am Ende der Welt. Unsere Fahrt ging weiter ueber den Takaka Hill, der die praechtigsten Aussichten auf das Meer lieferte. War nur ein wenig kurvenreich diese Strecke – aber der einzigste Weg um Richtung Golden Bay zu kommen. Irgendwann kamen wir dann in unserer Shambala Lodge an.

Welcome in Paradise! Wir fuehlten uns wie in einem Traum – unbeschreiblich schoen um tatsaechlich war zu sein! Die Lodge war so gebaut, dass man von allen Zimmer einen spektakulaeren Ausblick auf das Meer hatte! Wir hatten sogar eine eigene Terrasse! Der Garten war super suess angelegt, wie ein kleiner Gaudipark und ueberall herrliche Blumen und Buddhafiguren. Es gab sogar einen eigenen Barbequeplatz und auf einer Aussichtsplattform sass ein steinerner Buddha. Wir fanden sogar eine kleinen ueberdachten Pavillion mit asiatischem Dach. Im Pavillion selber stand eine Truhe und in der Truhe gab es ein kleines Waschbecken, Teegeschirr, Tee und eine Teekanne zum Teekochen! Unglaublich. In einem Netz waren saemtliche Kissen und Decken verstaut, um es sich auf dem dort stehenden Liege gemuetlich zu machen. Sogar Teelichtchen standen da. Wie romantisch! Fehlte nur noch der richtige Mann! Es gab von der Lodge einen direkten Zugang zum weitlaeufigen Sand-strand und zum Meer! Wir konnten nicht laenger verweilen – wir hatten ja noch einiges auf unserem Tagesprogramm, aber wir beschlossen den Abend hier richtig zu geniessen – denn morgen mussten wir diesen traumhaften Platz schon wieder verlassen! Wir fuhren nach Collinwood, ein kleines suesses Fischeroertchen und versorgten uns mit einer Jause und brachen dann Richtung noerdlichsten Punkt der Suedinsel auf: dem Farewell Spit. Unser Weg fuehrte uns zuerst westlich des noerdlichsten Punktes zu demWharariki Beach.

Wow! Fuer mich der schoenste, urspruenglichste Sandstrand, den ich je in meinem Leben gesehen hatten. Er ist mit unzaehligen Duenen und Felsen durchzogen und der starke Wind formt die Duenen und den Sand in sanften Wellen. Direkt an den Felsen waren kleine Pools durch die Ebbe entstanden. Kleine Robbenbabies schwammen darin und spielten miteinander. Es ging allerdings so ein Wind, dass man sich gegen den Wind lehnen konnte, ohne umzufallen. Sand in meinen Schuhen, Sand in meinem Haar…und die Sonne brannte wie in der Wueste! Kurz darauf fuhren wir zum Cape Farewell, unternahmen eine kleine Wanderung direkt an einem Riff entlang und bestaunten eine riesigen Felsbogen, der auf das Meer hinausragte. Vom Pungongapoint aus sahen wir dann einen kilometerlangen Sandstrand, der bis zum Abel Tasman Nationalpark reichte. Es war zu diesem Zeitpunkt Ebbe und saemtliche Inselchen waren jetzt vom Meer freigelegt und zu Fuss begehbar.

Das war ein Tag! Erschoepft fuhren wir zu unserer Lodge zurueck.

In einer Kueche, wie zu Omas Zeiten bereiteten wir unser Abendessen vor – es gab wie ueblich Reis & Gemuese mit einer scharfen Tomatensosse…nicht gerade einfallsreich aber uns schmeckte es immer noch. Mit unserem neu entdeckten Lieblingsgetraeng, dem Ingwer Beer & im Candellight genossen wir unser Abendessen und draussen ging die Sonne unter!

Wir gingen recht frueh in die Heia. Es war schliesslich spektakulaer im Bett zu liegen und den gesamten Ozean vor der Nase zu haben. Wir bestaunten den Mond,  der sich im Meer wiederspiegelte, den weiten Sternenhimmel, hoerten das Meeresrauschen und sahen in der Ferne einen Leuchtturm blinken…wie kitschig romantisch! Ich schaukelte mich mit einem Alkohol Pop in der Hand und spanischer Musik in den Schlaf…leicht angetrunken und zufrieden mit Gott und der Welt…

10.03.2009 Dienstag Shambala Lodge

 

Das andere Neuseeland – Nationalparks im Norden von der Südinsel

 

Onekaka – Waihoro pupu Springs – The Crove – Takaka Hill – Marahau – Abel Tasman National Park mit Wassertaxi & Wanderung – Gourmet Dinner am Meer – Regenbogen & Vollmond am Abendhimmel

 

Einfach himmlisch mit dem Blick aufs Meer aufzuwachen…und das passend zum Sonnenaufgang. Der Himmer war in die schoenste Rottoene getaucht. Wir genossen das so richtig und wollten gar nicht aus den Federn! Nach einem herzhaften Fruehstueck mussten wir leider unser verstecktes Paradies wieder verlassen – es ging von der Golden Bay zum Abel Tasman National Park. Auf dem Weg dahin sahen wir die Waihoro pupu Springs. Ein Waldgebiet mit alten Goldstollen und den groessten  und klarsten Quellen Neuseelands. Man begeht den Park auf Holzstegen. Das Wasser ist dort so kristallklar, das man metertief bis zum Grund schauen und die gesamte Pflanzenwelt unter Wasser erkennen kann. Die Farben des Wassers sind einmalig, sei es im dortigen Fluss oder in dem See…tuerkisblau , smaragdblau die herrlichsten Blautoene. Es gibt sogar eine Stelle, wo der Sand „tanzt“ weil mehrere Quellen sprudelnd aufeinandertreffen und so den Sand in Bewegung setzen.

Der naechste Stopp legten wir in „the Grove Scenic Reserve“ ein. Ein Regenwlad, der wortwoertlich aus den Felsen spriesst. Man geht durch den Wald und sieht ueberall die seltsamsten Gesteinsformationen und gigantische Felsschluchten mit Lianen und Baumwurzeln, die die Steine in Steine in Beschlag nehmen. Das ganze sah aus wie in einem Zauberwald, einfach mythisch…und dann ploetzlich geht man zwischen zwei gigantischen Felsspalten durch und sieht die weite Ebene und das Meer. Wir fuhren ueber den Takaka Hill nach Marahau, die Eingangspforte zum Abel Tasman Nationalpark und bezogen The Barn, ein Backpacker Hostel, das direkt am Eingang zum Nationalpark liegt.

Abel Tasman Nationalpark ist nur mit dem Boot oder zu Fuss erkundbar. Man muss sich also mit dem Wassertaxi zu bestimmten Buchten bringen lassen und geht dann zu Fuss zurueck oder man geht zu Fuss und laesst sich vom Wassertaxi wieder zurueckbringen. Saemtliche Wanderungen sind allerdings nur bei Ebbe moeglich, mann sollte sich also vorher erkundigen, wann Ebbe und Flut ist, um ohne Probleme Buchten zu ueberqueren, was durch den Regenwald nicht moeglich waere. Die Wassertaxis muessen hier ganz schon einfallsreich sein. Wegen der Ebbe und der Flut werden die Aquataxiboote von Traktoren gezogen und ans Meer gebracht. Die Leute steigen also schon ins Boot ein, bevor es im Wasser ist und ein Traktor transportiert das Boot ans Meer und die Fahrt geht los. Wir liessen uns am Spaetnachmittag mit dem Wassertaxi bis zur Anchorage Bay bringen. Wet landing. Unsere Trekkingtour durch den Abel Tasman Nationalpark ging los. Wir hatten 12 km bis nach Marahau und unserer Lodge vor uns! Wir erstuermten die Gipfel, trekkten entlang spektakulaerer Wege mit Sicht auf das Meer und fantastischen Buchten, durchquerten Regenwaelder, ueberquerten Haengebruecken, durch-watschten Fluesse, gingen an einsamen Straenden entlang und kamen dann nach anstrengenden 4 Stunden wieder an unserer Lodge an!

Wir hatten einen solchen Baerenhunger, dass wir uns entschieden Abendessen zu gehen und landeten in einem hervorragenden Restaurant direkt am Meer. Johanna ass Lamm und ich Rotes Curry mit Meeresfruechten! Ein richtiges, goettliches Dinner bei Kerzenschein, Vollmond und Blick auf das Meer.

Irgendwann, zurueck in unserer Lodge, kam ploetzlich Johanna ins Zimmer gestuermt: Tina, da draussen ist Nacht, Vollmond, es regnet und es gibt einen Regenbogen!

Zuerst dachte ich, Johanna wollte mich verarschen, aber dann sah ich das wunderbarste und ungewoehnlichste Ereignis am Abendhimmel: Einen Regenbogen, links daneben der Vollmond und ein leichter Nieselregen…ist das moeglich?

 

11.03.2020 Mittwoch Barn Backpacker

 

Der Abel Tasman National Park & seine Überraschungen

 

Marahau – Abel Tasman National Park mit Wassertaxi & Appelrock & Tonga Island – Wanderung – Hippie Art Center – gemeinsames Kochen & Infoaustausch mit Oesterreichern

 

Endlich einmal ein wenig laenger schlafen – obwohl wir um 8h bereits schon wieder auf den Beinen waren – seltsamerweise ohne Muskelkater vom Vortag.

Der Regen hatte Gott sei Dank aufgehoert und es schien die Sonne…herrlich.

Vor unserer ausserordentlicher Staerkung buchten wir unser ein Wassertaxis fuer unser Tagesprogramm: Heute stand der Rata Trail auf unserem Pro-gramm. Wir fuhren mit dem Wassertaxi bis an das noerdliche Ende des Nationalparks, nach Totaranui. Unterwegs sahen wir eine Gesteinsformation, die an einen geteilten Apfel erinnert und eine spektakulaere Kuestenlandschaft mit paradiesischen, smaragdgruenen, huegeligen Regenwaeldern , die bis ans Meer reichen, goldgelbe Sandstraende, unendlich viele Buchten und das tuerkisblaues Meer. Bei Tonga Island beobachteten wir Robbenkolonien mit ihren kleinen Robbenbabys, die im Wasser spielten. Und dann setzte man uns aus und unsere Wanderung begann. Zuerst einmal am Strand entlang und dann durch den Regenwald, einem Flusslauf folgend. Immer wieder schlenderten wir mutterseelenalleine an weiteren herrlichen Badebuchten vorbei, die uns zum Baden einluden. An herrlichen Aussichtspunkten mangelte es keinesfalls. Nach guten 2 Stunden kamen wir dann an die Awaroa Bay. Wir bekamen zwar die Gezeiten im voraus mitgeteilt, als wir jedoch dort ankamen war noch keine Ebbe. Wir konnten also die Bay unmoeglich ueberqueren. Unser Problem war jedoch, dass wir eine Abholzeit mit dem Boot vereinbart hatten und wir so puenktlich sein mussten. Tja, da waren wir nun…vom Meer „umspuelt“. Nach laengerem Warten mussten wir uns dann was einfallen lassen…oder das letzte Wassertaxi zurueck zu unserem Hotel „verpassen“. Wir sahen einigen zu, wie sie das Bay ueberquerten – teilweise bis zum Hals im Wasser, dazu hatten wir echt keine Lust. Wir entdeckten dann mit einigen Umwegen einen anderen Weg, der zwar ebenso durch das Wasser ging solange noch keine vollstaendige Ebbe war, aber immerhin nicht „halshoch“. Es sah schon gigantisch aus, wie sich allmaehlich in der Bay das Wasser zurueckzog…aber es reichte nicht um trocken „ueberzusetzen. Wir zogen unser Schuhwerk & Struempfe aus und mussten ueber den mit Muscheln uebersaeten, nassen Strand gehen…autsch. Irgendwann standen wir bis zu den Waden im Wasser – kein gutes Ohmen…ich zog mir kurzerhand die Trekkinghose aus und lief im Hoeschen weiter, besser als nass zu werden. Klug gedacht, denn bald stand uns das Wasser bis zu den Oberschenkeln. Wir spuerten so richtig den Sog im Wasser. Als wir wieder auf dem matschigen Sand weitergehen konnten wurde das wirklich zur Qual, denn wir liefen „auf dem Meeresboden“ –  uebersaet von Steinen, Muscheln, Algen etc. und es tat einfach hoellisch weh! Nach einer guten halben Stunde hatten wir „das Meer“ ueberquert und rannten foermlich weiter: Unser Wassertaxi kam in ca. 30 Min und wir wussten nicht mal, wie weit es noch zu unserem vereinbarten Treffpunkt war…keine Schilder, kein Weghinweis…nichts. Leider mussten wir wieder unsere Schuhe ausziehen, denn die Ebbe hatte zwischenzeitlich aus dem Sandboeden kleine reissende Fluesschen zurueckgelassen, die wir unseren Trekkingstiefeln nicht im trockenen Zustand haetten ueberqueren koennen. Ich liess meine Socken an und spurtete weiter – besser als sich noch mehr die nackten Fuesse aufzureissen. Es war Hektik pur – wir dachten wir haetten ewig Zeit im Nationalpark den Strand zu geniessen, zu schnorcheln oder zu schwimmen…aber unsere Zeit ging nicht auf und mit knapper Not erreichten wir gerade noch das Wassertaxi. Was dann ganz nett war, waren dann noch die Igelrays, die wir unterwegs im Meer sahen – war dann wiederum froh nicht geschnorchelt zu sein, denn diesen Viechern haette ich ganz bestimmt nicht begegnen wollen! In der Zwischenzeit regnete es – aber bald darauf kam die Sonne wieder zum Vorschein…und dann kam der kroenende Abschluss: Ein Regenbogen zog sich ueber das Meer und die Kueste! Fuer mich eines der schoensten Regenbogen, die ich je in meinem Leben gesehen habe. Auf unserem Heimweg schauten wir an dem Hippie Art Center vorbei und bewunderten die aus Baumstaemmen geschnitzten Skulpturen und vieles mehr. Danach wollten wir nur noch in unser Backpackers um uns zu duschen und uns etwas frisch zu machen, etwas Leckeres kochen und nichts wie ins Bett.

Ich nutzte die Gunst der Stunde, um mich noch bei Oesterreichern ueber die Nordinsel zu informieren und nach zahlreichen Tipps trat ich hundemuede meine Nachtruhe an.

 

12.03.2009 Donnerstag Barn Backpacker

 

Das Wandern ist des Müllers Lust oder auch alles mal zu Fuß

 

Marahau – Nelson – Queen Charlotte Sound Drive – Picton – Bobs Bay & Victoria Domain – Abendessen am Hafen

 

Es fiel richtig schwer uns vom Abel Tasman Nationalpark zu trennen – diese Gegend ist einfach einmalig – auch Golden Bay. Wir haetten gerne ein paar Tage mehr zum Entspannen gehabt – wir sind jetzt schon 1nen Monat unterwegs und kamen seitdem wortwoertlich nicht zur Ruhe – nicht einmal zum Lesen – dabei haben wir solche schoenen Schmoeker dabei! Die Seele so richtig baumeln lassen werden wir also hoffentlich auf der Nordinsel bei Bay of Islands endlich einplanen koennen.

Unsere Fahrt ging schnurstracks ueber Nelson –  Havelock – Picton mit einigen kurzen Halts an den schoensten Aussichtspunkten – kurz vor Picton hatten wir noch einen ganz netten Strand entdeckt aber wir wollten noch etwas Zeit um Picton zu erkunden und hielten nur fuer einen Fotostopp. Gegen Nachmittag um 14h kamen wir dann in Picton in „The Villa“ – unser Backpacker Hostel, an.

Eine alte Kolonialvilla aus Holz, olivegruen gestrichen und im Zuckebaeckerstil. Wir hatten Glueck, den wir bekamen ein suesses Zimmerlein mit Erker. Nach einem Spaziergang entlang des Yachtclubs und Hafens und durch den angrenzenden Regenwald bis zur Bobs Bay – ein schoener Strandabschnitt mit Blick auf dem Hafen und einer seltsamen Toilette, die mit tausenden von Blumen geschmueckt war und ein Taschenbuch lag auf dem Boden…wir waren ein wenig erstaunt, schon im Hafen war eine oeffentliche Toilette mit einem Blumenstrauss versehen…seltsam…das wird uns wohl keiner erklaeren koennen…meine makaberen Witze kamen bei Johanna nicht so gut an. Vom Victoria Domain hatten wir einen fantastischen Ausblick auf die Queen Charlotte Bay und auf Picton. Eine Ausschnaufpause nach der ca. 5 km Wanderung goennten wir uns auf dem Deck eines Segler und assen dort gleich zu abend. Abends im Hostel hiess es dann Kofferpacken…den ganzel Krempel auf ein Minimum zu reduzieren…denn morgen ging es ohne Auto mit der Faehre bis nach Wellington. Mal schauen was uns dort erwartet…soll ein riesen Fest sein – wir bekamen gerade noch in der letzten Minute ein Zimmer.

Was Seltenheitswert hat: Johanna kam heute zum ersten Mal zum Lesen…muss wohl lustig sein das Buch, denn sie kicherte am laufenden Band mit „Maenner aus zweiter Hand“.

 

 

 

 

 

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