Neuseeland oder das Land der grossen, weissen Wolke…REISEREPORT TEIL 11 26.03. – 29.03.2009
REISEREPORT TEIL 11 26.03. – 29.03.2009
Von der Westküste Richtung Auckland
26.03.2009 Donnerstag Endless Summer Lodge
Mit der Fähre Richtung Süden & Bäume, die bis in den Himmel reichen
Ahipara – Faehrfahrt von Narrows mit Hokianga Vehicle Ferry nach Rawene – Hokianga Harbour – Opononi – Kauri Waelder – Ruawai – Flussspaziergang
Man kann nicht immer an Lieblingsorten bleiben – manchmal muss man eben weiterfahren. Wir fuhren der Westkueste entlang Richtung Auckland.Um nicht all so lange unterwegs zu sein, entschieden wir uns fuer die Faehre. Die Fahrt zur Faehre war einmalig. Der Nebel huellte saemtliche Taeler in ein ueberaus mythisches Flair. Das Hafendorf Narrows erhielt dadurch einen seltsamen „Touch“ und wirkte fast unheimlich mit den alten, teilweise verfallenen Haeusern und den seltsamen Gestalten, die dort am fruehen Morgen herumtummelten. Als wir dann noch bei Ebbe im Mangrovenwalt versunkene Schiffswracks und Schifferboote sahen, kamen wir uns vor wie in Transilvanien oder besser gesagt in einem Gruselfilm. Die Faehre sah dann auch noch aus wie vom Untergang bestimmt. Wir ueberlebten aber Gott sei Dank die Ueberfahrt. Die Kuestenstrasse fuehrte uns an einzigartigen Bays vorbei, bis wir in Opononi ankamen. Ein Fischerdoerfchen mit grossen Sandduenen, bekannt geworden durch einen Tuemmler namens Opo, der in den 60 Jahren mit den Kindern im Wasser Ball spielte und Kunststueckchen vorfuehrte – man widmete ihn sogar einen Song und errichtete ihm nach seinem Tod ein Monument – immerhin wurde der Ort durch ihn bekannt und danach Delfinfang verboten. Kurz darauf kamen wir zu den Kauri Waeldern von Waipoua – ich habe noch nie in meinem Leben so schoene und majestaetische Baeume gesehen. Wir waren absolut begeistert. Im geschuetzten Waldgebiet kann man auf Rundwanderwegen diese Kauribaeume bewundern, die teilweise ueber 2000 Jahre alt sind. Durch den Wald hat man eigens dafuer Pfaede angelegt, damit die Kauri Baeume und ihr enormes Wurzelweg vor dem „Ungeheuer Tourist“ geschuetzt ist. Den ersten Kauri Baum, den wir sahen, war der Tane Mahuta oder Herr des Waldes, 18 m hoch…6 m breit, dann die 4 Geschwister, 4 Kauribaeume ineinander verwachsen und den Vater des Waldes, 56 m hoch. Unbeschreiblich…man muss es einfach gesehen haben. Ruawai war unser heutiges Uebernachtungsziel – wortwoertlich ein Kaff! Als wir dann zu unserem Backpackers kamen, waren wir mehr als schockiert: sind wir mit der Zeitmaschine in den 70 Jahren gelandet oder was war hier los? Wir kamen in ein Haus, das schon seit mehr als 40 Jahren nicht mehr bewohnt zu sein schien. Moebel aus den 70 Jahren, ueberall Spinnenweben, alles total veraltet und klebrig, selbst auf der Terrasse waren Stuehle und Tische schon schwarz vor Schimmel…uhhhh….und auf dem Bett tausende von toten Fliegen. Wir grausten uns und waeren am liebsten weitergefahren. Selbst der Fluss in diesem Dorf war braun und gar nicht schoen! Zum Glueck trafen wir dann noch die Hollaender vom vorletzten Hostal, die unser Leid teilten. Wir getrauten uns kaum, uns ins Bett zu legen – aber auch diese Nacht haben wir ueberlebt!
27.03.2009 Freitag Traveller Lodge
Auckland – eine Stadt mir Flair & Charme
Ruawai – Auckland – Skytower – Viaduct Habour – Hafenrundfahrt – Western Park
Nichts wie weg! Nach dieser grausamen Unterkunft suchen wir wortwoertlich das Weite! Bei unserem Fruehstueck hatten wir noch viel Spass und lachten ueber dieses schaurige Quatier…hier war alles nur noch grausig. Schwups die wups waren wir dann auch in Auckland. Kurz nach 11h kamen wir schon in unserem wundervollen Backpackers Verandahs direkt am Western Park an. Eine koloniale Villa, Ende 19 Jahrhundert, mit unheimlich viel Charme und komplett neu renoviert. Wir bekamen ein Zimmer mit Blick auf dem Park und einen atemberaubenden Blick auf den Skytower von Auckland. Und los ging…schliesslich mussten wir uns ja davon ueberzeugen, dass Auckland absolut „scheusslich“ ist – so gut wie jeder meint das, bisher habe ich nur einen begeistert davon reden hoeren. Unsere Meinung stand bald fest: Fuer uns ist Auckland eine wirklich schoene und attraktive Metropole mit einem wahnsinnigen Reiz – wir haben uns auf Anhieb in Auckland verliebt. Trotz der Groesse hat es seine Attraktivitaet nicht verloren. Art mit Alt, modern mit kolonial verbunden! Der Skytower – einer der hoechsten Towers der Welt – 324 m hoch, verschaffte uns einen genialen Ueberblick ueber diese Stadt und seine Weite! Wir sahen die gesamten Vulkankegeln, Inselchen, Fluesse, Seen, Vorstaedte, den Hafen, Yachthafen und das Meer. Es gab sogar Plexiglasflaechen, ueber die man gehen konnte und sozusagen Auckland „unter den Fuessen“ hatte – ein mulmiges Gefuehl bei meiner Hoehenangst. Von da oben kann man sogar SKYWALKS machen – rund um den Tower, aber nichts fuer schwache Nerven – selbst wenn man abgesichert ist! Anschliessend besuchten wir den Viaduct Habour und bestaunten die vielen Yachten und Segelschiffe. Aus der geplanten Hafenrundfahrt wurde nichts, aber ein netter junger Herr lud uns auf seine Faehre ein und wir ueberkreuzten einmal den Hafen und wieder zurueck und konnten dabei hervorragend die Skyline von Auckland fotografieren. Die wichtigste Einkaufsstrasse hat allerdings was das Schoppen anbetrifft nicht so viel zu bieten – aber halb so schlimm, das haben wir zwischenzeitlich eh verlernt…Auf unserer Veranda vor unserem schnuckligen Zimmer mit Kamin sahen wir direkt auf den Skytower – bei Nacht fast schoener wie bei Tag. Wir waren todmuede vom vielen durch die Gegend gehen…denn das Auto hatten wir schon am Vormittag abgegeben…jetzt hiess es entspannen und den herrlichen Blick auf Auckland von unserer Veranda aus geniessen.
28.03.2009 Samstag Verandah
Sight Seing Tour in Auckland & tiefere Einblicke in die Kultur
Auckland – Otara Market – National Museum – Harbour Auckland – The famous last Drink
Tja, nachdem ich jetzt den Tick nach Maoris habe und sie eigentlich immer noch nicht zu genuege gesehen hatte, entschlossen wir, den Otara Market zu besuchen – etwas ausserhalb aber bekannt als der groesste Polynesische Markt der Welt…nach einer fast 1 stuendigen Fahrt kamen wir dort an. Fuer mich war der Markt spektakulaer – fuer Johanna eher langweilig und so liess sie mich schon nach einer halben Stunde alleine und ich durfte weiter staunen. Wenn man nur einfach so hinschaute, empfand man den Markt als voellig normal – eben wie jeder andere. Warf man ein genaueres Auge darauf, stellte man fest, dass dem nicht so war: exotische Produkte und Souvenirs oder traditionelle Produkte von den Polynesischen Inseln, Thailand, China, Asien, eben von ueberall. Der Menschenschlag begeisterte mich…ich kam mir teilweise echt so vor, als waere ich in Samoa, Fuji oder wo sonst auch immer. Ich erstand von einem Maori einen Kettenanhaenger mit der typischen Knochenschnitzerei – das Symbol gegen das dritte Auge oder gegen dem, der mir etwas Boeses tut…ein Amulett um mich zu beschuetzen und ein gruener Stein von Milford Sound, ebenso Anhaenger, der langes Leben bringen soll! Ich fuhr anschliessend weiter zum National Museum von Auckland, dass auf einem Huegel mit einer fantastischen Aussicht ueber Auckland liegt, riesig ist und eine einmalige Sammlung von den Maoris, Suedseeinseln & dem Pazifik beherbergt.
Die Vulkanologie & Natur, Pflanzen und die Tierwelt von Neuseeland ist ebenso dargestellt. Fuer Kinder gibt es eine Abteilung, wo man wortwoertlich saemtliche Dinge sehen und sogar mit dem Mikroskop betrachten kann. Fast schon unheimlich…grosse Reagenzglaeser mit Ungeziffer, seltsamen Viechern, Knochen & Felle von Tieren zum anfassen etc. In Museen kann ich mich eh nie lang genug aufhalten…deswegen sehnte ich mich bald wieder nach frischer Luft und ging zum Hafen, wo ich Johanna zu unserem letzten Drink am Quay traf…und so ging auch unser Abend zu Ende. Ich verabschiedete mich von der Skyline Aucklands und von dem einmaligen Neuseeland, dass mir in den 6 Wochen zum Zuhause geworden ist!
29.03.2009 Sonntag Verandah
Abschied von Neuseeland & Flug nach Australien
Nichts fuer Morgenmuffel! Um kurz vor 6 Uhr Flughafentransfer und los geht’s,
los geht’s in eine andere Welt mit anderen Sitten und Braeuchen…eine Welt und ein Kontinent, der uns hoffentlich genauso fasziniert wie das Land der grossen, weissen Wolke…