ISLA DEL SOL – MAGISCH & INSPIRIEREND ODER EINFACH EIN PARADIES!
Montag, 17.12.2018
COPACOBANA – ISLA DE LA LUNA – ISLA DEL SOL
MOTTO:
EINMAL IM PARADIES & ZURÜCK
Fotos findest Du auf meiner Facebookseite Tina Volz. Danke.
Regentropfen, die an mein Fenster klopfen – Isla de la luna: Covento de las Virgenes del Sol – Isla del Sol – Palacio de Pilko Kaina – Im 7. Himmel – Spaziergang entlang von Yumani – Mirador del Inca – leckeres Süppchen – Meditation & Reiki – relaxen
Frank Sinatra – I am singing in the rain
https://www.youtube.com/watch?v=D1ZYhVpdXbQ
Endlich kann ich losziehen und meinen lang ersehnten Wunsch erfüllen: die Insel Mond & Sonne am Titicacasee wieder zu besuchen und 1 – 2 Tage auf der Isla del Sol verbringen! Spiritualität pur, das sagt man über diese Inseln und ich will sie an meinem persönlichen Leib erfahren! Trotz Regen gebe ich die Hoffnung nicht auf, dass heute noch die Sonne scheint. Der Regen verhindert natürlich, dass ich oben auf dem Boot sitzen kann. Weil ich überpünktlich da bin, ergattere ich zumindest einen Platz in der vorderen Reihe vom Boot. Hmmm…die Fenster sind beschlagen, da sieht man wahrscheinlich eh nicht viel bei unserer 2-stündigen Bootsfahrt. Die Fenster sind zudem undicht und überall läuft Wasser rein. Das wird ja spaßig! Das Boot ist vollbesetzt und es ist recht kühl. Wenn es nichts zu sehen gibt weil die Fenster angelaufen sind, dann schlafe ich halt – ne, noch besser, ich meditiere! Gesagt getan. Während das Boot vor sich hin taumelt und es weiterhin in Strömen schüttet, gebe ich mich ganz der Meditation & dem Reiki hin und visualisiere meine Träume & Hoffnungen! In mir drin scheint die Sonne, ich sehe sie vor meinen Augen und visualisiere mich mit meinen Träumen, und das funktioniert tatsächlich – welche Träume, das werde ich natürlich nicht verraten, aber wer Meditation oder des Öfteren Reiki praktiziert, weiß was ich meine. Obwohl es kalt ist, ist mir plötzlich kuschelig war. In der Meditation rede ich auch oft mir meiner inneren Stimme, was mich sehr beruhigt und mich die Welt mit anderen Augen sehen lässt. Alles ist warm und gelb vor meinem inneren Auge und siehe da, als wir auf der Isla del Sol ankommen, scheint die Sonne!
Für mich geht die Fahrt jedoch weiter auf die Isla de la Luna, weil ich mir dort das Convento de las Virgenes del Sol anschauen möchte. Ich setze mich kurzerhand auf das Deck, es ist trotz Sonne bitterkalt aber ich halte durch, denn von hier oben hat man einen Traumblick! Wir tuckern so eine gute Stunde, bis wir endlich ankommen. Von weitem sieht man schon die Ruinen auf einem Berg. Als wir ankommen entrichten wir die Eintrittsgebühr und ich bestürme die wunderschöne, hügelige, saftig grüne Insel. Die Treppen zur Tempelanlage rauben mir zwar den Atem, aber ich kann nicht mehr abwarten, die Ruinen zu sehen.
Als die Ruinen in der strahlenden Sonne und vor mir liegen, weiß ich plötzlich ganz genau, was mir die ganze Zeit gefehlt hat: den Blick in die Vergangenheit dieses Landes, das Gestern & seine Geschichte! Ich kann mich gar nicht daran satt sehen und spüre förmlich die Jungfrauen der Sonne & deren Betriebsamkeit um mich herum. Schade, dass wir nur eine Stunde haben, um den Tempelkomplex zu erforschen. Ich könnte Stunden in jeder Ecke und Winkel hineinspüren und so versuche ich zumindest so viel wie möglich in mir aufzunehmen.
Kurze Zeit später geht es Richtung Isla del Sol, die ca. 70 km2 groß ist. Die „Sonneninsel“ hat drei traditionelle Gemeinschaften mit ihren Siedlungen, die im Süden, Norden und Osten der Insel liegen. Die Insel selber liegt auf 3808 m Höhe, ist sehr hügelig und steil und eröffnet rundum einmalige Blicke auf den Titicacasee und auf schneeweiße Gebirgsketten. Auf der Insel gibt es keine Autos oder Zweiräder – nur Esel oder Pferde, und natürlich Lamas. Sie eignet sich perfekt für Trekkingtouren, wenn man gut bei Atem ist, denn hier ist nichts flach, alles endet mit bergauf und somit natürlich auch mit bergab.
Als wir auf der Isla del Sol ankommen, entscheide ich mich am zweiten Anlaufpunkt, im Süden, auszusteigen. Der Ruine „Palacio de Pilko Kaina“. Die Ruine liegt an einem Hang mit Terrassenfeldern und man nimmt an, dass der zweistöckige Palast vom Inka Herrscher Tupac Yupanq erbaut wurde. Der Aufstieg mit meinem Rucksack und Kamaraausrüstung raubt mir den Atem und ich muss wie eine alte Frau Stufe für Stufe nach oben zur Ruine. Mit Keksen & Fruchtsaft im Gepäck mache ich immer wieder einmal Pause, bis ich endlich ankomme und mit einer einmaligen Aussicht auf den Titicacasee & das Umland belohnt werde. Ich lasse mein Rucksack in einer Ecke liegen und stürme den „Palast“. Alle anderen vor mir waren nicht so interessiert und sind bereits schon weitergezogen. So habe ich ein wundervolles Fotomotiv ganz für mich allein und kann mich in den aus Felsensteinen erbauten Palast wortwörtlich „austoben“. Im Innern gibt es viele Steinnischen für Anbetungszwecke und mehrere Räumlichkeiten. Schon Wahnsinn, wenn man bedenkt, was diese Kultur vor ca. 600 Jahren alles auf die Beine gestellt hat und was davon übrig geblieben ist. Nach meiner Entdeckungstour setze ich mich noch eine ganz gute Weile auf einen Felsen und bestaune die Ruinen und den Ausblick, dann ziehe ich weiter.
Bis ins nächste Dorf, Yumani, sind es gute 2 km bergauf. Das kann ja heiter werden. Meine Ausschnaufspausen nutze ich für Fotos. Ich kann gar nicht oft genug auf den Auslöser drücken. Immer wieder komme ich an Bolivianerinnen vorbei, die ihre Souvenir auf dem Boden ausgebreitet haben und sehnsüchtig auf Käufer warten. Die Landschaft ist karg und mit vielen Felsen durchzogen, aber trotzdem ein wenig grün und mit vielen Blumen am Wegesrand und sogar einigen Bäumen. Das Farbenspiel mit dem Himmel und dem See gibt allem einen magischen Touch – in solchen Höhen kommen die Farben ganz anders zur Geltung und die Wolken scheinen greifbar nahe.
Als ich endlich den Berg oben bin, sehe ich ein kleines Restaurant mit einem herrlichen Blick über den See und drum herum einige kleine, süße Lodges zum Übernachten. Eine Bolivianerin jätet gerade Unkraut und als ich an ihr vorbeilaufe frage ich, ob es noch Essen gibt, immerhin ist es schon 15 Uhr. Sie meint, nur auf Bestellung, fragt mich aber im gleichen Atemzug, ob ich denn nach einer Unterkunft suche. Ich bejahe, meine aber, dass ich auf den Weg nach Yumani bin und eh nicht mehr als ca. 50 Bolivianos ausgeben möchte – denn diese Lodges sehen nicht gerade günstig aus. Sie nickt und meint darauf, dass sie mir gerne eine Lodge für 50 Bolivianos mit privatem Bad anbieten könnte und ob ich es sehen will. Ich stimme zu und sie rennt einige Stufen hinunter um mir eine Lodge zu zeigen. 7. Himmel mit Traumblick auf den See und auf schneebeckte Berge. WOW. Vom kuschligen Bett aus habe ich den besten Blick auf die wahnsinnige Kulisse und das Badezimmer ist ein Tanzsaal mit Ausblick. Das kann ich jetzt nicht glauben – ich fühle mich sofort zu hause. Entfernt von allem Guten & Bösen und ohne jegliche andere Touris. Hier will ich bleiben! Kennst Du das Gefühl die Welt umarmen zu wollen? Das passt einfach alles – diese Art Auszeit, auf die habe ich die ganze Zeit gewartet. Mit mir alleine sein ohne jemand um mich herum. Einfach in mich gehen können ohne abgelenkt zu sein! Das war der richtige Instinkt mit dieser Insel, die mich einfach magisch anzog!
Obwohl ich tunlichst vermeiden wollte, Orte zu besuchen, wo ich schon mal war – aber der Titicacasee konnte und wollte ich nicht auslassen! Jetzt weiss ich warum, ein weiteres Highlight meiner Reise! Das war der richtige Instinkt mit dieser Insel, die mich einfach magisch anzog!
Nachdem ich es mir gemütlich gemacht habe, schnappe ich meine Kamara und ziehe los. Schließlich gibt es auf der Insel so einiges zu entdecken. Mein Weg führt mich Richtung Yumani, das an einem steilen Berghang liegt mit ehemaligen Escaleras de Incas (Inkastufen), die hinunter zum Hafen führen. Hier gibt es auf eine alte „Quelle der Inkas“. All das will ich mir anschauen, wenn ich eh runter zum Hafen für die Bootsfahrt zurück muss, nicht jetzt, das ist mir zu anstrengend. Am Berghang entlang führt ein kleiner, schmaler Pfad durch die Landschaft und in das höhergelegene Yumani, wo die meisten Unterkünfte & Hostals sind. Sogar ein kleines Hospital gibt es dort und eine niedliche Kirche auf einem Felsvorsprung. Und es geht immer weiter bergauf, vorbei an Eseln und Lamas, die von ihren Schafshirten vorangetrieben werden. Am liebsten würde ich jetzt auf dem Rücken von denen sitzen, das kannste mir glauben! Da es bereits zu spät für das Mittagsessen ist, kaufe ich mir ein paar Snacks und ziehe weiter mit dem Blick auf die Küste und das Umland – einfach unbeschreibbar schön!
Weiter bergauf mit Traumkulissen und noch steiler hoch, komme ich dann irgendwann am Mirador del Inca (Aussichtspunkt der Inca), der alle Mühe entschädigt! Ein Rundumblick von 360 Grad über die Insel! Mir fehlen die Worte! Und das Licht!
Morgen werde ich noch weitere Stätte und Ruinen besuchen, wenn mir nicht der Atem ausgeht. Für heute ist es bereits schon zu späte. Es gibt noch ein schönes Dorf, das direkt am Meer liegt und an eine griechische Insel erinnern soll, das Cha´lla und das Fischerort Cha´llapampa, das ganz im Norden ist und eine spektakuläre Ruine etwas außerhalb hat, die Chincana-Ruine, ein riesiges Labyrinth. Momentan fahren da wegen Streitigkeiten der Gemeinden keine Boote hin und zu Fuss braucht man 3 Stunden. Allerdings soll der Weg dorthin versperrt sein. Mal sehen, wie ich das ganze löse.
Für mich heißt es jetzt erst Mal ausschnaufen und endlich eine Kleinigkeit essen. Mit Blick auf dem See schlürfe ich entspannt eine leckere Suppe und mache mich danach auf den Heimweg. Kurze Zeit später fängt es in Strömen an zu regnen aber ich sitze bereits in meinem Bettchen mit diesem unvergesslichen Traumblick und über mich in Meditation, Reiki und natürlich relaxen. Das wird eine paradiesische Nacht in meinem 7. Himmelreich!