BURMA – Reisereports Teil 6 19.03. – 21.03.2013 Weg von Mandalay – Umwege oder dahin wo Papa Staat es uns noch erlaubt?
Fotos auf meiner Facebook Seite Tina Volz unter dem genannten Album Thailand! Danke!
- Maerz 2013, Dienstag, Mandalay – Royal City Hotel Ab nach Monywa – oder das Ende der Welt?
Fahrt nach Monywa – Thanboddhay Pagode – Bodhi Tataung Pagode – Garkueche in Monywa
Die Stadt Monywa zaehlt mit zu den wichtigsten Abstechern, die sich von Mandalay unternehmen lassen, und so beschlossen wir, die 4 Stunden Reise mit dem Bus auf uns zu nehmen. Die Busfahrt dorthin fuehrte die meiste Zeit dem Fluss Chindwin oder an den Bahngleisen entlang durch viel Agrarland, trockene Palmenlandschaft und viele kleine suesse Doerfer. Wie auch immer, hier scheint sich auch der Speiseplan der Birmanesen zu aendern was wir mit hoechstem Ekel an einer Raststaette wahrnahmen: Fledermaeuse waren zum Kebab aufgespiesst und daneben lagen kleine Jungvoegel im Fett frittiert…die anderen Essgegenstaende erkannten wir zum Glueck nicht – bei mir hatte dieser Anblick zumindest eine supergrosse Wirkung: mir verging der Appetit und so begrenzte ich meine Essenszunahme auf Erdnuesse! Andere Laender andere Sitten sage ich dazu nur! In Monywa angekommen nahmen wir ganz schnell wahr, dass es aus mit dem Luxus Unterkunft war. Nachdem wir in Mandalay eine ganz nette, zwar alte aber saubere Unterkunft hatten, waren wir hier aufs tiefste schockiert. Das erste Hotel namens „Great Hotel“ (tolles Hotel uebersetzt) wiedersprach regelrecht seinem Namen: Pritschen, auf dem man schlafen sollte, dunkles Zimmer, schmutzig und stinkend wie eine Muellhalde zu gerade mal 40 US Dollar pro Nacht und Zimmer – na wenn das mal kein „Sonderangebot“ ist! Fuer mich das Schrecklichste was ich je an Unterkuenften sah. Wir zogen mit unserem Tuk Tuk Taxi weiter und gingen zum naechsten Hotel, dem Shwe Taung Tao Hotel. Die Zimmer kamen mir vor wie aus einer vergessenen Zeit: alt, schmuddelig und gross wie eine Besenkammer. Zum Glueck gab es auch eine „bessere“ Kategorie im Hinterhof. Zimmer mit Holzfussboden, geraeumig und gross mit vielen Fenstern und Terrasse…leider hatten diese Zimmer auch schon bessere Zeiten gesehen…den Luxus von dazumal sah man ihnen noch an, aber putzwuetend sind die Birmanesen nun mal nicht alle…Wie auch immer, hier blieben wir, auf was besseres war kaum zu hoffen, denn das Staedtchen Monywa ist fuer den Touriansturm noch nicht gewappnet, warum also Geld und Zeit fuer ein nettes Fleckchen (Hotel) verschwenden, wenn eh fast kein Touri kommt? Immerhin hat Monywa einige schoene Ecken zu bieten und so machte ich mich auf eigene Faust direkt auf die Erkundungstour mit einem Tuk Tuk und zwei Birmanesen waehrend Colin seinen Nachmittagsschlaf hielt. Auf der Fahrt uebers Land kam ich mir vor wie in einem arabischen Land, alles sehr wuestenartig und ohne grossartige Vegetation ausser tausende von Palmen und Baeumen. Die Thamboddhay Pagode entschaedigte dafuer fuer alles: Die Tempelanlage gilt als Meisterleistung und soll an den heiligen Berg Meru erinnern. Der Eingang wir mit zwei riesigen Steinelefanten flankiert. Die Pagode selber besteht aus mehr als 470 Stupas und Terrassen, dass man die Pagode selber schon fast nicht mehr erkennt. In der Pagode selber finden sich so viele Andachtsstellen mit Buddhas, dass Du schon gar nicht mehr weißt, welchen Buddha Du jetzt anbeten sollst…hinzu kommt, dass an allen Ecken und Nischen noch weitere, kleinere und winzigkleine Buddhas sind und bis zu den Decken in Nischen ausdekoriert sind. Ich fuehlte mich wortwoertlich von den dort insgesamt 582357 Buddhas verfolgt…egal wie ich mich drehte und wendete sah ich nur noch Buddhas in saemtlichen Groessen…von 15m bis 2 cm!!! Stellt Euch mal eine Kirche mit 582357 Jesus oder Engel vor!!! Ein Buddhalabyrinth!!! Die Fahrt ging weiter zum Bodhi Tataung-Pagode. Hier gibt es einen begehbaren liegenden und stehenden Buddha, beide ca. 90 m gross! Was mich mehr anzog war die begehbare goldene Pagode vor den Buddhas! Die Aung Setkya Pagode, die man besteigen konnte! 141 m hoch! Wow! Ich machte mich auf ins Innerste und wandelte die Wendeltreppen nach oben und von dort aus ergab sich ein fantastischer Blick ueber die weite Ebene von West Myanmar! Vor der Pagode waren die Birmanesinnen eifrig mit dem Verkauf von Sandelholz beschaeftigt – wer will denn diese Berge von Sandelholz kaufen…jeder einzelne Verkaufstand hatte Sandelholz in allen Groessen…mit dem Extrakt von Sandelholz mit Wasser vermischt schuetzen sich die Burmesen vor Hitze…sie schmieren sich diese Masse auf die Haut und ins Gesicht – sieht teilweise aus wie eine Kriegsbemalung! Mit der untergehenden Sonne fuhr ich wieder mit den Jungs vom Tuk Tuk Taxi zurueck – viel Unterhaltung gab es nicht – nur viel Gelaechter, denn die beiden Sprachen kein Wort Englisch! Saemtliche Burmesen schauten erstaunt zu mir auf, egal wo wir hin-kamen…hier waren anscheinen noch nicht so viele Touris zu sehen. Damit ich meinen weissen Teint nicht verliere, boten mir die Jungs sogar an, an der Schattenseite des offenen Tuk Tuks zu fahren, damit ich nicht braun werde. Weisse Hautfarbe ist auch hier Luxus…und ueberall gibt es diese Whitening Cremes, Gels, etc. um ja weiss zu werden oder wenn man einen braeunlichen Teint hat sich allmaehlich zu „entbraeunen“. Zurueck von meiner Halbtagestour zog ich mit Colin ins Staedtchen. Es war zwischenzeitlich 19 Uhr und ueberall waren Garkuechen aufgebaut…ganz wie in Thailand aber dieses Mal sah es geniessbar aus! Wir probierten allerlei Dinge, genossen den lauen Abend an einem Trinkimbiss und beobachteten die Menschen.
- Maerz 2013, Mittwoch, Monywa – Shwe Toung Tan Hotel Erkundigung von Monywa
Fruehstueck wie im Gourmet Restaurant – Bummel durch den Markt – Leben am Fluss
Was fuer eine herrliche, superruhige, erholsame Nacht! Zum Fruehstueck erwartete uns erstaunlicherweise ein weiss gedeckter Tisch mit Stoff-servietten…passte irgendwie nicht ganz zu dem heruntergewirtschafteten „Restaurant“ aber es war ein Augenschmaus! Uns wurde ein nettes Frueh-stueck mit frischen Fruechten und Saft, Toast und Eier serviert und es standen sogar Blumen auf dem Tisch (na ja, Kunstblumen!). Na wenn das mal kein schoener Tagesstart ist? Wie ueblich ging es ab zum Markt…es gibt immer etwas neues zu entdecken und man findet immer ein richtiges Fotomotiv! Was hier an Bettelnuessen verkauft wird ist der glatte Wahnsinn! Alle lachen einem an wie Dracula nach der Bluternte am Hals eines Opfers, denn der Saft der Bettelnuss verwandert sich beim Kauen in rote Farbe, welche sich an die Zaehne und an den Zahnbelag haftet. Kaum ein strahlend weisses Laecheln in Birma – es sei denn man ist noch Kind oder nicht Bettelnussabhaengig. Ca. 80% der Bevoelkerung bedient sich dessen…und da man den roten Saft ausspucken muss, wird hier und da gespuckt und alles ist mit roter Spucke besudelt…ab und zu sieht man sogar Spucknaepfte (Tempelanlagen) und bei Busfahrten bekommste „Spucktueten“ – keine Brechtueten…zweckentfremdet. Armes Volk aber zu Bettelnuessen ist immer ein Pfennig uebrig, denn Bettelnuesse stoppen den Hunger und toeten Bakterien im Magen & Darm ab! Rauchen tut hier kaum einer! Genug des Marktes legten wir eine kleine Pause in einem Lokal ein und beobachteten wir ueblich die Menschen & ihr taegliches Leben! Auch am Fluss war einiges zu sehen. Das Loeschen von Ware und der Ankauf und Verkauf von allen moeglichen Dingen. Den Rest des Tages verbrachten wir ohne viel weiteres zu tun im Hotel und auf dem Zimmer. Es war so drueckend heiss, dass einem jeder Meter anstrengte und so entschieden wir uns einfach fuer eine gemietliche Leserunde auf dem Zimmer mit Klimaanlage! Gegen Abend tieb uns dann der Hunger vor die Tuere und wir schlemmten eine goettliche Nudelsuppe nebenan – spaeter erfuhren wir, dass das eine traditionelle Fischsuppe dieser Region ist – der Geschmack verriet uns das nicht, sonst haetten wir wahrscheinlich aus Panik uns den Magen zu verderben die Finger davon gelassen! Ein Birmese verfolgte uns danach auf dem Weg zum Hotel und nahm laufend Colin in den Arm und kuesste ihn…er quatschte uns voll aber wir verstanden ihn ja nicht…wir hatten echt Panik, dass Colin danach Laeuse hatte, denn dieser Mann sah nicht gerade „sauber aus…Desinfektion kam dann, bevor Colin schlafen ging…Natuerlich juckte es ihn unendlich nach diesen „Beruehrungen“. Heute gab es kein Gekuschen und Gute Nacht Kuesse – ich wollte seine Floehe nicht…
- Maerz 2013, Donnerstag, Monywa – Shwe Toung Tan Hotel Endstation Monywa oder wie geht es weiter?
Busfahrt nach Yangon – eine Nacht „schlafen“ auf der Strasse
Auf nach Yangon – uns blieb ja nichts anderes uebrig, nachdem alle unsere Plaene andere Straende und Ortschaften zu erkunden „politisch“ gesehen gescheitert sind. Nichts mit Pyay und nichts mit Ngapali Beach. Alternativen gab es ja immer uns so entschieden wir uns fuer die Fahrt zum Ngwe Saung Beach, der nicht weit von Yangon liegen soll. Es lag eine Busfahrt von14 Stunden!!! Vor uns. Da wir die meiste Zeit auf der Autobahn auf dem direkten Weg nach Yangon waren, gab es nichts Spektarulaeres. Es ging immer schoen gerade-aus! Wir waren schon um 19 Uhr anstatt 21 Uhr in Yangon. Der Zeitvorsprung gab uns die Moeglichkeit relaxdter ein Hotel in Yangon zu finden, dass in der Naehe des Busbahnhofs in Richtung Ngwe Saung Beach lag. Die Rushhour zerschlug unsere Plaene. Nach 2,5 Stunden Fahrt kamen wir endlich in Yangon an und hatten immer noch kein Hotel! Ich war kurz vor dem Verzweifeln! Alles nur schaebig, zu teuer oder nicht fuer Touristen! Die einzigste Moeglichkeit, die wir hatten, war auf der Strasse zu schlafen! Im wahrsten Sinne des Wortes, denn das Hotel, dass wir fanden lag direkt an einer Verbindungsstrasse zum Hafen und hatte keine Fenster – lediglich Moskitonetze! Bei jedem Lastwagen der vorbeifuhr wackelte das gesamte Gebaeude und das Bett! Wir fielen erschoepft ins Bett und ich schlief komischerwiese sofort in einen Tiefschlaf. Viel blieb von der Nacht nicht mehr uebrig – es war zwischenzeitlich kurz vor 1 Uhr und um 6 Uhr wollte uns das Taxi zum Busbahnhof bringen..