BURMA – Reisereports Teil 5, 15.03. – 18.03.2013 Auf den Spuren der Königstadt Mandalay

BURMA – Reisereports Teil 5, 15.03. – 18.03.2013 Auf den Spuren der Königstadt Mandalay

Fotos auf meiner Facebook Seite Tina Volz unter dem genannten Album Thailand! Danke!

 

  1. Maerz 2013, Freitag,    Hsipaw – Guest House Yee Shin Die alte Strasse zur alten Königstadt Mandalay

On the Road to Mandalay – Mandalay laesst gruessen – Koreanisch Essen – Spaziergang in Mandalay

Wenn einer eine Reise tut. Weg von Hsipaw am fruehen Morgen 5.20 Uhr. Weg vom Shangebirge. Eine reine Serpentinenfahrt fuer Stunden durch Land-schaftsbilder, die seinesgleichen suchen. On the Road to Mandalay…Um 12 Uhr waren wir in der Geschichtstraechtigen Stadt und waren neugierig, welche Ueberraschung Mandalay fuer uns birgt. Allerdings verschoben wir unser Sight Seeing auf den naechsten Tag, denn wir mussten einige wichtige Dinge erledigen wie Geld wechseln und unser Flugticket zurueck nach Thailand rueckbestaetigen, was hier ausserordentlich kompliziert ist! Ein Ausrutscher mit dem Essen hat uns nicht so begeister – koreanisch – na ja…nicht unsere erste Wahl. Wir umrundeten einen Teil des Koenigspalast, der sich auf einem riesigen Arenal erstreckt  ober besser gesagt wir liefen an der  Palastmauer entlang. Leider gingen wir zum falschen Eingangstor…denn es gibt einen separaten Eingang nur fuer Touris. Wir waren eh schon zu spaet – also beschlossen wir die Palastbesichtigung auf einen anderen Tag zu verschieben und hatten Teatime – ab und zu muss man auch mal entspannen und die Beine ausstrecken…und so relaxten wir im Hotel auf der Dachterrasse mit Blick auf Mandalay und genossen den Abend mit NICHTSTUN!

  1. Maerz 2013, Samstag,    Mandalay, Royal City Hotel Der Zauber der Vergangenheit – Mandalay

Mandalay – Goldblattherstellung – Buddhas Herstellung aus Alabaster – Buddhaherstellung aus Bronze – Messingherstellung – Mahamuni Pagode – Antikladen & Holzschnitzarbeiten – der Sagaing Huegel und seine Tempel – Unin Thounzeh Pagode – Sun U Pomua Pagode – Silberher-stellung – Mittagessen – die Insel Inwa  mit Pferdekutsche und ihr Kloster Bagaya & der Nanmyin Wachturm – Amapura und seine Kloster – U Bein Bruecke – Sonnenuntergang ueber Mandalay

Ein organisierter Ausflug mit einem Taxifahrer – das goennten wir uns heute.

Gestern Abend traf ich Mohammed in der Lobby des Hotels um mit ihm zu be-sprechen, was wir alles sehen wollten. In Burma rumzukommen ist manchmal gar nicht so leicht, vor allem was die Verkehrsmittel angeht und so entschieden wir uns fuer diese „Expedition“ bevor wir stundenlang oder gar nicht vom Fleck kamen. Ich versuchte den Tag so voll wie moeglich zu stopfen, wie Ihr ja bereits aus der obigen Zusammenfassung des Tages entnehmen koennt. So fing der Tag recht frueh an! Goldblattherstellung? Wer haette gedacht, dass das wirklich in Burma nicht maschinell sondern manuell geschieht? Das Gold wird stunden-lang von menschlicher Hand gehaemmert (8 Stunden!!!) bis es duenn genug ist. Es war ueberwaeltigend den Arbeitsvorgaengen zuzuschauen. Selbst die Bam-busblattherstellung dauert bis zu 3 Jahre, denn der Bambus wird fuer 3 Jahre in eine Leimmasse gelegt bis er verarbeitet werden kann und wie Seidenblatt-papier aussieht! Anschliessend fuehren wir ins Handwerksviertel, wo Buddhas aus Stein, Bronze und Messing hergestellt wurden. Ueberwaeltigend welche Handarbeit und welcher Aufwand darin steckt. Es werden nicht einmal Schutz-masken geschweige denn Schutzbrillen getragen. Gesamte Strassenzuege waren voll mit weissem Staub, wenn die Buddhas aus dem Stein geschliffen wurden. Bei den Messing- und Bronzearbeiten verhielt es sich nicht anders. Die Buddhas wurden zuerst aus einer Tonmasse geformt, bevor der Buddha aus Bronze oder Messing im Hochofen darueber gegossen wurde – danach kam die Feinarbeit mit Schleifen und Polieren. Direkt neben den Handwerksstaetten ist die Mahamuni Pagode, eines der groessten Heiligtuemer Birmas. Scharen von Birmesen waren aufs feinste rausgeputzt, um dem dortigen Goldbuddha Ehrerweisung zu bringen. Ich dachte echt ich bin im Maerchenland. Die Maedels waren herausgeputzt wie wenn ein Prinzessinenwettbewerb statt-findet, bei den Maennern war es nicht anders. Sie alle standen stundenlang Schlangen, um ihre Opferschalen darzubieten und um den Segen zu erhalten. Die Pagode ist ein reiner Maerchenpalast wie von Dazumal mit vergoldeten Saeulengaengen und einer imponierenden Architektur. Mir stockte absolut der Atem, es war wie in einer komplett anderen Welt – wie im Traum! Ich haette hier ewig bleiben koennen aber unsere Tour ging weiter  in einen Antikladen, in dem auch allerlei Holzschnitzarbeiten hergestellt wurden. Hier wurde echt Ge-schichte geschrieben – es war wie ein Museum. Eine Sammlung von Kultur-guetern Burmas die seines gleichen sucht. An einem Fluss entlang und ueber eine lange Brueckenkonstruktion der Englaender aus der Kolonialzeit gelangten wir zum Sagaing Huegel, der mit Pagoden uebersaet ist. Ueberall funkelt das Gold der Pagoden. Von der Unin Thounzeh & der Sun U Pomua Pagode hatten wir einen atemberaubenden Blick auf die weite Pagodenlandschaft. Kurz danach wurde uns in einer Werkstaette die Silberherstellung nahegebracht – ich rede hier nicht von Schmuck, nein, hauptsaechlich religioese Messgegenstaende wie Opferschalen, Altaere, Kelche…alles aus purem Silber in tagelanger Arbeit geschmiedet und geklopft! Religion in Birma oder der Buddhismus beschaeftigt wie wir heute sehen konnten tausende von Menschen, die tagein und tagaus Gegenstaende fuer Pagoden & Tempel herstellen, seien es Buddhas oder sonstige Dinge. Das Mittagessen nahmen wir in einem Arbeiterviertel ein, allerdings sassen in dem Lokal nur Maenner und ich war die einzige Frau, ein seltsames Gefuehl! Mit dem Boot fuhren wir dann auf die Insel Inwa. Frueher stand hier der Koenigspalast des Koenigs Mingun, bevor er nach Mandalay verlegt wurde um dann danach in Amapura errichtet zu werden. Damalige Herrscher in Birma pflegen Palaeste aus Teak zu bauen und sobald ein neuer Koenig an die Macht kam, wurde kurzerhand der Palast abgebaut und woanders wieder aufgebaut. Aufgrund von Rivalitaeten, kam es auch des oefteren vor, dass ein Herrscher nicht nur 1x mit dem gesamten Hof umzog (ca. 10.000 Mann) Wer sich weigerte erlag der Todesstrafe! In der Zwischenzeit ist natuerlich der Koenigspalast nicht mehr auf der Insel Inwa – es zeugen nur noch die Stadtmauern, Tore und ein der Nanmyin Wachturm davon. Wir schauten uns das ganze mit einer Pferde-kutsche an, da es auf dieser Insel keine Fahrzeuge gibt. Natuerlich stehen noch saemtliche Pagoden aus der Zeit Koenig Minguns (1836 – 1865) auf der Insel, die auch dort geblieben sind. Waehrend Koenig Mingun seinen neuen Palast in Mandalay errichten liess, lebte er weiterhin in seinem Palast auf der Insel, der nicht komplett abgetragen wurde. Bevor er nach Mandalay umzog, uebergab er einen Teil des Teakpalasts als Spende an ein Kloster – das heute Bagaya Kloster genannt wird, aber nicht mehr als Kloster benutzt wird. Anhand dieses Kloster kann man sich ein Bild machen, wie damals die Koenige in Birma in ihren Palaesten gelebt haben und ihr ganzer Prunk – denn leider ist der letzte Palast in Mandalay 1945 im Kampf der Englaender gegen die Japanar abgebrannt und des gibt keine stillen Zeugen mehr dieser Zeit – nur noch Bilder und Fotos. Das Kloster ist unbeschreiblich und der absolute Wahnsinn! Es ist auf ueber 300 Teakstaemmen in 5 m Hoehe mit einem Durchmesser von einem Meter gebaut und besteht komplett aus Teak! Die Insel ist unwerfend schoen, mit Reisfeldern und kleinen Doerfern und hier und da Ruinen und am Ufer ein Blicjk auf Sagaing. Kinder hatten einen Narren an Colin gefressen und liessen ihn nicht mehr losziehen…er musste sich wortwoertlich mit Souvenirs (Jadeketten) freikaufen! Danach ging es zu einer weiteren ehmaligen Koenigsstadt nahmens Amapura, hier existieren leider nur noch Ruinen aber man findet hier ebenso unzaehlige Kloster – einige sahen wir uns an…Den Sonnenuntergang sahen wir dann von der U Bein Bruecke aus. Sie zaehlt zu den laengsten Teakbruecken der Welt, 1,2 km und wurde 1849 errichtet. Die Bruecke ist allerdings nicht befahrbar, nur begehbar und ca. 2m breit und ohne Gelaender. Als wir da waren waren auf der Bruecke natuerlich Massen unterwegs – vor allem Einheimische, die wortwoertlich auf der Bruecke bummelten. Es war wie ein Jahrmarkt – hier und da wurde Essen oder Getraenke auf der schmalen Bruecke angeboten oder Moenche sassen entspannt auf Baenken und quatschten. Unter uns fuhren Ruderboote oder waren Birmesen mit Netzen auf Fischfang unterwegs. Von der Bruecke aus sahen wir die Silhouetten von saemtlichen Tempel- und Klosteranlagen, Reisfelder und vieles mehr. Ein absolutes Ereignis – vor allem als dann noch die knallrote Sonne am Horizont unterging. Was fuer ein unbeschreiblicher Tag, ein Tag schlaegt den anderen Tag mit seinen Highlights. Birma ist atemberaubend – ueberwaeltigend – in Worten nicht mehr zu fassen.

  1. Maerz 2013, Sonntag,    Mandalay, Royal City Hotel Der berühmte Glaspalast von Mandalay & seine Geheimnisse

Glas Palast oder der Koenigspalast in Mandalay – auf zur Mahamuni Pagode und zu den Buddhaherstellern aus Marmor – mit dem Tuk Tuk auf Umwegen zurueck – Birmesisch Essen mal lecker

Was gibt es schoeneres als mit der Fahrradrikscha am Sonntagmorgen zum Koenigspalast in Mandalay gefahren zu werden? Ich fuehlte mich wie eine Prinzessin! Wenn  der Koenigspalast auch nachkonstruiert worden ist, ist er einmalig!!! Das Interior gibt zwar nicht das wieder, was es einmal war, aber die aeusserliche Fasade  wiederspiegelt das Ausschmass dessen Schoenheit und Architektur und das Glamoroese vergangener Zeiten! Das Museum im Palast verschaffte uns ein wenig Einblick – aber natuerlich nicht gut genug…aber ich habe ja das Buch „der Glaspalast“ zur Hand, der mich so richtig die Zeiten von dazumal erspueren laesst…Mit einem Tuk Tuk fuhren wir anschliessend Mahamuni Pagode – die wir ja bereits ein Tag vorher schon gesehen hatten. Uns reizte, nochmals das Handwerksviertel zu sehen, wo die Buddhas aus Marmor gehauen wurden. Einfach faszinierend! Es dauerte dann auch ziemlich lange, bis wir wieder zurueck im Hotel waren – ohne Taxi geht es nie auf direktem Wege – man braucht ziemlich viel Geduld, sieht dafuer aber Ecken und Enden einer Stadt, die man wahrscheinlich ansonsten nie zu sehen bekommen haette! Irgendwann waren wir dann aber beim Hotel und hatten einen Baerenhunger. Endlich erwischten wir mal ein total leckeres birmesisches Restaurant mit Curryspeisen und ich ass super koestliche Riesengarnelen – die 2. besten meines Lebens nach Oban in Schottland! Voll bis oben hin schlenderten wir nach Hause…bereit schlafen zu gehen um den naechsten Tag frueh zu beginnen. 21 Uhr und fertig mit der Welt…unsere Fuesse schmerzten und wir wollten uns nur noch hinlegen!

  1. Maerz 2013, Montag,    Mandalay – Royal City Hotel Eine Bootsfahrt die macht lustig, eine Bootsfahrt die macht froh…

Bootsfahrt nach Mingun – Mingun Pagode – Hsinbyume Pagode – Mittagessen – Eiscafé – Bummel durch Mandalay

Eine Bootsfahrt die ist lustig…eine Bootsfahrt die macht froh…Mit dem Boot ging es um neun Richtung Mingun – einer weiteren verlassenen Koenigsstadt von dazumal von der nicht mehr viel ausser Ruinen und Tempeln uebriggeblieben ist. Mingun liegt direkt an einem Fluss und ist sagenhaft schoen was die Landschaft anbetrifft. Die Flussfahrt war spannend, denn wir sahen wir muehevoll Teakholz den Fluss entlang transportiert wurde und wie die Menschen mit dem Allernotwendigsten auf ihren Booten wohnten. Selbst das Boot, das uns nach Mingun brachte, wurde nicht nur fuer den Touritransport benutzt, es war auch Kueche, Arbeits – und Schlafplatz in einem. Waehrend wir uebersetzten, kochte eine Frau direkt hinter uns auf einem Gaskocher die Essensration des heutigen Tages. Angekommen in Mingun machten wir uns auf zu den wichtigsten Hightlights: Der groessten Ziegelruine der Welt (ein nie fertiggestellter Tempel), die Mingun Pagode und die Hsinbyume Pagode, eines der bekanntesten Fotomotive der Umgebung Mandalays. Mingun ist sehr doerflich angehaucht und besteht aus sandigen Strassen. Alles ist sehr urspruenglich und die Leute leben noch in Huetten, die mit Bambuszaeunen zur Begrenzung ihres Besitzes, umgeben sind. Unvorstellbar, dass wenige Kilometer weiter die Millionenstadt Mandalay liegt. Die wenigen Menschen, die in Mingun leben, leben vom Tourismus: Souvenirs und Getraenke, ab- und zu auch Essen. Leider hatten wir nur bis 13 Uhr Zeit uns alles anzuschauen, denn um 13 Uhr ging das einzige und letzte Boot zurueck – schliesslich wollte man den Touri aus welchen Gruenden auch immer nicht alleine lassen. Nach einem Megamaessigen Mittagessen am Strassenrand und trinken bis zum Abwinken – bei dieser Hitze entwickelt man einen Megadurst – wackelten wir mit vollem Magen an der Flusspromenade fuer einen Verdauungsspaziergang entlang und fuhren dann mit dem oertlichen Bus zurueck in unser Viertel um in einem Eiscafe das naechste eiskalte Getraenk zu uns zu nehmen. Ein abendlicher Bummel durch Mandalay beendete unseren letzten Tag in dieser bezaubernden Stadt – morgen soll es weiter nach Mengwe gehen…

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