Baracoa – auf Kolumbus Spuren

Baracoa – auf Kolumbus Spuren


Mittwoch, 20.03.2019

BARACOA

MOTTO:

EIN TAG IM PARADIES AUF EIGENER FAUST ODER AUF KOLUMBUS SPUREN!

Fotos auf meiner Facebook Seite Tina Volz unter dem entsprechend genannten Album! Danke!

Auf Kolumbus Spuren unweit Baracoas – zwischen Palmen und Mangroven zur Bootsablegestelle auf dem Rio de la Miel – mit dem Ruderboot zum Fischerdorf – Fischerdorfleben – wandern in der Natur pur – der Mirador & und die Sache mit dem Mineralbad in der Höhle – Fußmarsch zum Playa Grande – Mojito für Valerie – schwimmen und schnorcheln im türkisblauen Meer – treffen mit Carina & Maikel – letzter Abend in Baracoa

Nach einem herzhaften Frühstück mit einem guten Liter frisch gepressten Saft, Vitamine pur, treffe ich mich mit Valerie um 9:30 Uhr an der Tankstelle bei mir um die Ecke. Endlich mal nicht so viel laufen und ausnahmsweise mal vor meiner Haustüre. Das ist alles einmal ein wenig entspannter! Heute nehmen wir uns vor den Naturreservat vor unseren Füssen kennenzulernen – man muss nicht immer soweit gehen oder fahren, um das Paradies zu entdecken!  Wer hätte das gedacht, dass der schwarze Sandstrand rechts vor Baracoa und dem hässlichen, fast zerfallenen Baseballstation am Strand noch mehr zu bieten hat? Kaum sind wir an dem Baseballstation vorbei, sind wir mehr als überrascht, als uns ein wirklich ursprünglicher, ewig langer Palmenbestandener schwarzer Sandstrand erwartet? Wir sind auf Kolumbus Spuren unweit Baracoas, genau hier soll Kolumbus entlanggelaufen sein nachdem er mit dem Schiff vor mehr als 500 Jahren geankert hatte und zum ersten Mal sein Fuss auf Kuba setzte. Genau an dieser einmaligen Natur sollen ihm auch die Indios begegnet sein!  Zwischen Palmen und Mangroven geht es dann auch zur Bootsablegestelle auf dem Rio Miel.Eine wie eine Lagune anmutendes Flussbeet von dem Fluss Rio de Miel. Um zum angrenzenden Fischerdorf zu kommen, muss man mit dem Ruderboot übersetzen. Der letzte Hurricane riss die Fußgängerbrücke mit sich mit. Sooo schön auf dem Fluss mit dem Boot zu fahren – um uns herum Bergketten, Mangroven & Palmen und die Wolken spiegeln sich im „See“. An der Anlegestelle liegen wirklich alte, urige Fischerboote und über einen langen Steg aus zusammengenagelten Brettern kommen wir zu einem Fischerdorf, wo wirklich die Zeit stehen geblieben ist. Wir können das richtige Fischerdorfleben verfolgen! Überall Holzhütten und gespannte Fischernetze, hier und da hängt Wäsche auf den Zäunen oder getrockneter Fisch. In einem kleinen, spärlich zusammengenagelten Schuppen ist ein kleiner Kiosk untergebracht, der dem Verkäufer mit einem kleinen Ventilator Luft „zufächelt“. Auf Baumstämmen sitzen Fischer bei einem Kaffee, rauchen Havannas & quatschen. Wir zahlen das Eintrittsgeld in das Naturreservat und haben auch gleich einen Kubaner mit uns, der auf dem Weg zu seiner Familie ist und „zufällig“ auch in dieselbe Richtung geht wie wir. Wir wandern in der Natur pur umringt von einer herrlichen, hügeligen Landschaft mit Blick auf die Karibik, dem Fluss Miel & dem Tafelberg Yunque Richtung dem Mirador (Aussichtspunkt). Allein jetzt schon haben wir einen Traumblick ohne an dem angeblich grandiösen Aussichtspunkt angekommen zu sein. Auf dem steilen Weg bergauf treffen wir einen Kubaner, der dafür zuständig ist das rationierte Sojajoghurt (1x pro Woche) an die Fischerdorfbewohner mit Hilfe eines Esels zu verteilen. Wer nicht zu hause ist hat Pech gehabt oder hat sich 3 Peso gespart (15 Cent). Ehe wir uns versehen stellt uns unser Begleiter einen Farmer vor, der uns zu einem Kaffee bei sich zuhause einlädt. Gute 2 km haben wir zwischenzeitlich bei großer Hitze und deftiger Sonneneinstrahlung hinter uns. Da tut ein wenig Schatten gut! Wie sich herausstellt, spricht der Farmer deutsch! Er war einige Jahre in Dresden und kam vor guten 4 Jahren zurück nach Kuba – Heimweh! Aha! Der Mirador liegt auf seinem Anwesen und er bietet uns an, uns gegen ein kleines Trinkgeld zu begleiten (im Eintritt ist der Aussichtspunkt mit inkludiert) und uns eventuell auch eine Höhle zu zeigen. Er führt uns durch seine ziemlich große Plantage vorbei an einem Käfig mit Murmeltieren, die er züchtet und dann wieder freilässt, da sie unter Artenschutz stehen. Auf seiner Plantage befindet sich Kaffee, Bananen, Passionsfrüchte, Ananas, Bohnen, Yuca, Kakao, Tomaten und einiges mehr. Die rote Erde in diesem Gebiet ist sehr fruchtbar und ergiebig. Der Aussichtspunkt gibt uns den Blick frei auf über 1000 Palmen & einen unendlichen Sandstrand. Wir stehen am Rande eines Abgrunds, der lediglich durch ein wackliges Holzgeländer abgesichert ist. „Fliegen“ ist natürlich umsonst – aber ohne Zipline…Um zum Strand zukommen, müssen wir den Abgrund ca. 200 m herunterklettern. Dafür hat der Farmer selber Hand angelegt und kleine „Absteigehilfen“ in das Kalkgestein gehauen, die uns an einem morschen Geländer aus Ästen nach unten führen. Links und rechts von uns sind  Kalksteinhöhlen von den Ureinwohnern. Auf einem von ihm gefertigter Weg von Korallensteinen wandern wir entlang eines Sumpfes zu einer Höhle. Sie wurde von seinem Opa entdeckt als er Schafe suchte, die sich vor dem Gewitter in dieser Höhle versteckt hielten. Und dann ist es soweit, die Sache mit dem Mineralbad in der Höhle, denn dieser Höhle soll es einen unterirdischen Fluss geben, der vom Gebirge kommt und dann ins Meer abfließt. Man kann ihn sogar „tauchend“ erforschen. Natürlich wollen wir das Ganze sehen und sagen zu. Mit einer Taschenlampe bewaffnet, machen wir uns auf den Weg in die Höhle hinein. Kurze Zeit später tollen wir uns im eiskalten Mineralbad was wirklich mehr als erfrischend ist – es ist nur zu hoffen, dass unser Farmer nicht plötzlich mit der Taschenlampe verschwindet – dann hätten wir echt ein Problem! Aber er bleibt uns treu und begleitet uns wieder zurück zu seiner Farm, wo wir eine kleine Pause mit frischem Obst von seiner Farm einlegen, bevor wir uns weiter auf dem Fussmarsch zum Playa Grande machen…Puhhh…von wegen unmittelbar in der Nähe, nichts für Gehfaule! Vorbei an weiteren Höhlen und Dickicht kommen wir dann endlich zum Playa Grande. Ein kleiner Sandstrand von Felsen umgeben und mit türkisblau Meer erwartet uns. Im Schatten unter Bäumen erwartet uns sogar eine „Bar“.  – Natürlich für Valerie sehr willkommen nach dem Saufgelage mit Bier eine Nacht vorher gibt es hier „Mojito für Valerie“! Ich frage mich schon, wie ich sie nac hause bringe, heute morgen hatte sie mir schon angekündigt gestern abgesoffen zu sein…nicht nur mit Alkohol sondern auch mit männlicher Begleitung, grins! Das Schwimmen und Schnorcheln in der angenehm kühlen Karibik tut richtig gut und wäscht unser Schweiß von uns. Hier kann man es echt aushalten. Am Spätnachmittag treten wir trotzdem den Heimweg an, denn es dauert bestimmt noch zwei gute Stunden, bevor wir zurück in Baracoa sind. Im Fischerdorf legen wir noch einen kurzen Stopp ein um frisch gepresstes Kokosnussöl von einer Fischerin zu kaufen. Mit dem Boot setzen wir wieder über die Lagune und wandern bei der Abenddämmerung, die bereits schon einsetzt am Strand entlang nach Baracoa. Was für ein Tag…ich wollte nicht so viel gehen und nach dieser Mammuttour haben wir bestimmt schon gute 8 km hinter uns. Schnell duschen, wieder einmal Koffer packen, einen kleinen Snack oder besser gesagt meinen heißgeliebten Fischhamburger (dieses Mal allerdings mit Schweinefleisch, der Fisch ist heute aus) mit einem frisch gepressten Saft und dann ab Carina & Maikel treffen, die bereits um 21 Uhr auf mich vor der Dorfkirche warten. Wir tratschen und schlürfen Cocktails (ich natürlich halte mich an meiner hausgemachten Limonade fest) und lauschen der Salsa Musik, die aus dem Casa de Trova klingt. Heute wird nicht mehr getanzt, ich brauche ne Runde guten Schlaf, denn morgen gibt es kein Bett – morgen ist das Schlafen im Bus angesagt. Uns so begleitet mich mal wieder Maikel am Malecon entlang nach hause und punkt zwölf Uhr liege ich artig wie ich bin alleine in meinem großen Bettchen! Das war mein letzter Abend in Baracoa! Nüchtern aber sehr schön und bei herrlichem Sternenhimmel!

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