PHILIPPINEN – Wasserfälle & Garten Eden lässt grüssen!

PHILIPPINEN – Wasserfälle & Garten Eden lässt grüssen!

Samstag, 17.02.2018

 

Puerto Barton – unterwegs im Paradies, Wasserfälle im Dschungel und Fischerdörfer am Rande der Welt

 

MEIN MOTTO DES HEUTIGEN TAGES:

DANKBARKEIT FÜR DAS WAS MAN HAT & SCHÄTZEN FÜR DAS WAS MAN ERLEBEN DARF!

Respira – Chambao

https://www.youtube.com/watch?v=fB6TscBaJJ8&index=30&list=PLvsktUw4CVtVvSa4bjKNQ-bT0pTNRcmKW

Mann oh Mann, wer denkt daran dass man beim Schnorcheln Sonnenbrand bekommen kann? Ich jedenfalls nicht. Vor lauter Euphorie habe ich die Sonne komplett vergessen und der extreme Sonneneinfall der mich hier begleitet. Immerhin waren es gestern geschlagene 39 Grad Hitze! Den Wind um die Ohren empfindet man das ganze nicht so, vor allem wenn man sich mit viel Vergnügen und Abwechslung amüsiert und gedankenverloren auf einem Boot mit anderen Touris tummelt und dazu hinzu noch viel Spass hat! In Mallorca bin ich ja nie sonderlich viel der puren Sonne ausgeliefert – also muss ich auch nicht unbedingt daran denken…es sei denn dem Sonnenschutz im Gesicht. Wie auch immer, Eva ist heute morgen entsetzt, als sie meinen Rücken und meine Schulterblätter sieht. Selbst mein Hintern und meine Oberschenkel blieben nicht unverschont. KNALLROT! Mit ihrem reinen Kokosnussöl reibt sie mich ein. Autsch…das tut weh! Heute wird kein Bootsausflug für mich angesagt sein – ich werde fleissig im Schatten bleiben. Röter wie das soll es wirklich nicht werden. Das wird also ein Tag für eine Auszeit und für die Erkundung der Umgebung. Der erste Weg führt mich natürlich in das Fischerdorf, in dem meine Unterkunft liegt. Die Philippinos lieben Basketball – und so befindet sich grundsätzlich im jeden Ort ein Basketballplatz, wie auch hier, mittendrin auf dem kleinen Feldweg im Dorf. Hier sind immer irgendwelche Kinder oder Jugendliche am Spielen. Was mich erstaunt, dass so gut wie jeder in den Philippinen versucht, sei es auch im kleinsten Dorf, sein Geschäft mit einem Kioskstand zu verdienen. So kommt es, dass es in jeder nur erdenklichen Ecke eine kleine Bruchbude oder Verschlag ist, in dem eingepackte Lebensmittel und Getränke verkauft werden und in Einwegverpackungen für den einmaligen Gebrauch Shampoo, Conditioner, Duschgel, Waschpulver, Kaffeepulver, Nestea, Kakao, Milchpulver und vieles mehr. Es gibt auch eingetütete Milchbrötchen, Nüsse und das immer riesige Bananenstauden, an denen man sich bedienen kann. Bitte unbedingt auf das Verfallsdatum achten – ab- und zu kann alles schon einige Zeit abgelaufen sein. Der Geruch an diesen Kiosken setzt sich aus alt, verdorben, erdig und nach Lebensmitteln duftend zusammen. Am Anfang rümpft man die Nase, aber irgendwann gewöhnt man sich daran…vor allem wenn einem Ameisen oder Spinnnen über die Hände huschen oder der Hund um Deine Beine schwänzelt und dabei auch noch knurrt. Die Stände sind mit Gitterzaun von innen abgesichert – warum sollte jemand Ware, die teilweise nur umgerechnet von 5-50 Cent kostet, stehlen? Wie auch immer…innerhalb von nur 100 m habe ich bereits schon 5 Kioske passiert. Die Frauen sitzen davor und tratschen mit der Nachbarin, fegen den sandigen Boden vom trockenen Laub frei oder waschen ihre Wäsche und kochen sogar…und wenn dann Kundschaft kommt, stellen sie einfach ihre Hausarbeit für Sekunden ein. Ein Fischer flickt an einem Bambuszaun seine Netze und ein anderer wechselt seinen platten Motorradreifen. Als ich weiter gehe sehe ich notdürftig zusammengenagelte, sehr kleine Hütten auf Stelzen, teilweise nicht grösser als 5 m2. Einige haben sogar noch ein zweites Stockwerk – das Ganze sieht allerdings sehr wackelig aus. Viele trocknen vor ihren Hütten Fisch oder Reis auf einer Plastikfolie. Teilweise Sonnen sich die Hunde oder Katzen darauf, sehr appetitlich. Zumindest haben die Hütten einen Wasseranschluss, denn aus Rohren, die aus den Gebäuden kommen, fliesst schmutziges Abflusswasser auf die Strasse und bildet einen dreckigen, schaumigen Film. Der Abfall wird in aus Autoreifen gestaltete Mülleimer geworfen oder in Blechcontainer…oder einfach neben die Hütte oder ins Meer. Kleiderschränke gibt es nicht. Entweder hängt alles auf einem Holzstab unter einem Vordach oder in der Hütte selber. Ich bewege mich auf einem Trampelpfad weiter durchs Dorf. Musik kommt zu meinen Ohren…die Charts der Philippinen sehen nicht anders aus als den vergangenen Sommer in Spanien…Despasito – der Song überhaupt, der zwischenzeitlich schon die ganze Welt erobert hat. Linkerhand von mir gehen Stufen runter zum Meer – die Fischerboote sind dort an Masten festgebunden oder mit Ankern im Sand befestigt. Momentan liegen sie allerdings auf dem Trockenen – Ebbe. Gleich um die Ecke geht es an einem bewaldeten Berghang nach oben. Auch hier Hütten. Kinder springen durch die Gegend oder spielen Ball und die Frauen gehen ihrer Hausarbeit nach. Viele grüßen mich freundlich und die Kinder lächeln mich an. Als ich mich in die Richtung eines Palmenstrandes bewege, sehe ich eine Frau sich und ihren kleinen Jungen in einem grösseren Plastikkübel waschen. Mit einer Blechschale schöpft sie das Wasser und schüttet es über sich und den Jungen. Alles wie dazumal. Und die Menschen sehen glücklich und zufrieden aus. Wenigstens haben sie als Entschädigung für ihre Armut ein kleines Paradies um sich…fragt sich nur, was besser ist oder wäre… Das Fischerdorf hat auf beiden Seiten einen Palmenbestandenen Sandstrand und rechterhand direkt mit Blick auf das offene, weite Meer und das einmalige Robinson Feeling mit schwarzen Klippen und fast ins Wasser fallende, gebogene Palmen mit einem Überschuss an Kokosnüssen. Auf solchen Inseln sollen mehr Menschen an einer Kokosnuss auf dem Kopf sterben als an Verkehrsunfällen…wenn man das so sieht, gibt es hierzu keine Fragen mehr. Das Muschelnsammeln ist an diesem Strand kinderleicht. Muscheln in allen Formen und Grössen – man fragt sich, warum die Philippinos nicht mehr daraus machen, sprich ihre Häuser zu dekorieren, Lampen zu basteln oder einfach den Fussboden damit auszulegen…oder vielleicht Muschelketten für die Touris? Hmmm…Touristen dürfen zumindest keine Muscheln exportieren…schade eigentlich, das ganze reizt nahezu zum Muscheln sammeln. Ich gehe bestimmt eine gute Stunde am Strand entlang, teilweise liegen verwaiste Fischerboote im Gebüsch oder eine verlassene Hütte am Berghang. Als ich an Mangrovenwäldern ankomme, drehe ich um…die Sonne brennt auf mich und ich habe einen riesen Hunger – das Frühstück habe ich noch nicht zu mir genommen. In Puerto Barton gibt es zahlreiche Einheimische Lokale und so beschliesse ich, dorthin zu gehen um mich dort ein bisschen umzusehen und um meinen Hunger zu stillen. Hier gibt es alles was das Herz begehrt – klar doch, Touristenszene. Trotzdem ein schöner, romantischer Ort direkt am Meer, dieses Puerto Barton. Es lässt das Herz höher schlagen und es kommt in mir das grosse Gefühl von innerem Frieden auf. Es gibt Momente, da gibt es keine Gedanken mehr – nur noch Glückseligkeit – dann bist Du wahrscheinlich allmählich bei Dir selber angekommen…Kurz nach 12 Uhr bin ich zurück bei meiner Unterkunft und beschliesse, mich mit einem Jungen aus dem Fischerdorf zu den Wasserfällen im Dschungel bringen zu lassen. Einige Zeit der Musse und entspannt sein das tut auch mal gut…auch Momente des Alleinesein. Zum laufen bin ich zu faul…man sagt eine gute Stunde. Meine Wahl ist richtig – als ich auf das Motorrad steige geht es erst einmal ewig durch eine matschige Piste bergauf und der Schlamm spritzt nur so um uns. Eine holprige Angelegenheit. Hoch und runter und weiter auf unbefestigten Wegen sind wir nach guten 40 Minuten endlich da – fast da zumindest. Selbst als Mitfahrer bevorzuge ich ab – und zu mal die Augen zu schliessen, denn ganz ungefährlich ist diese Strecke nicht. Ich hätte auf dem halben Weg zu Fuss auf alle Fälle aufgegeben – und auf dem Roller schon nach 5 Minuten. Der Wasserfall selber ist nochmals 15 Minuten Fussweg weiter. Die Strecke ist allerdings unbefahrbar. Man muss auf einen Trampelpfad durch den Dschungel und mehrmals ein Flussbeet durchqueren. Also immer wieder aufs Neue „nasse Füsse“. Ich Glückspilz habe Gott sei Dank meine Trekkingsandalen gewählt – mit meinen Trekkingschuhen würde ich hier alt aussehen! Barfuss geht hier gar nicht mit dem spitzen Gestein im Flussbeet. Der Dschungelpfad hat es auf sich…die Wege kreuzen sich mehrmals und meine Frage ist, finde ich auch wieder zurück? Hier nützt kein Map.me…mitten im Dschungel, mitten in der Natur pur. Mitten im Garten Edens…und dann der Wasserfall hat ein absoluter Wow Effekt. Er fällt aus ca. 35m Höhe in einen kleinen See und links und rechts spriesst nur so Farn und Efeu und schlängelt sich den Wasserfall hinunter. Fehlt nur noch Adam & Eva und der Apfelbaum. Es befinden sich sogar zwei Pfahlhütten dort, die vor zu starker Sonneneinstrahlung schützen sollen – aber Sonne kommt hier wohl kaum durch, denn der Regenwald ist superdicht und üppig. Der See ist super schön erfrischend und abkühlend – gut für meinen Sonnenbrand, der in der Zwischenzeit deftig schmerzt. Ich tummle mich wie eine Wassernixe in diesem Teich und lasse mich im Wasser treiben. Einen „Bademeister“ gibt es sogar auch, er passt auf, dass keiner Blödsinn macht. Anscheinend ist schon einiges passiert. Mit Lianen kann man sich in das Wasser schwingen oder Felsen erklimmen und von 5 oder 10 m Höhe den Wasserfall hinunter springen. Ausser mir ist nur ein Paar dort und zwei israelische Mädchen. Als alle gehen schliesse ich mich an…mit dem Bademeister alleine verloren im Nirgendwo an einem idyllischen Wasserfall ist zwar romantisch aber ich will lieber nicht bleiben. Selbst wenn das kühle Nass ein Traum ist. Nach guten 3 Stunden bin ich wieder zurück im Fischerdorf und mach mich auf dem Weg nach Puerto Barton zum Strand, Sonnenuntergang sehen und dinnieren mit  Lizy und Eva bei den Einheimischen, Hausmannsküche. Reis mit Kokosnusssosse und Kürbissen oder jede Menge Schweinefleisch oder sämtliche Teile vom Schwein…vom Ohr , Schnauze bis zum Schwanz. Alles stressfrei in Puerto Barton…kein sozialer Stress, denn soziale Netzwerke gibt es hier nicht immer…das Internet lässt zu wünschen übrig…der menschliche Kontakt ist gefragt. Wir können also in aller Ruhe unsere sozialen Kontakte „life“ praktizieren. Und dieser Tag ging so schnell rum…die Zeit rennt uns davon im Paradies…man lebt, frei & ungezwungen und vergisst so den Lauf der Zeit…lediglich das Dunkelwerden lässt einem erahnen, dass ein einmaliger Tag wieder mal zu Ende ist.

Freiluftdusche

Garten Edens

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*