ISLA DEL SOL – ABSCHIED NEHMEN VOM PARADIES!
Dienstag, 18.12.2018
ISLA DEL SOL – COPACOBANA – LA PAZ
MOTTO:
NEU INSPIRIERT & MIT NEUER ENERGIE ZURÜCK IN DIE ALTE NEUE WELT!
MAN BRAUCHT MANCHMAL ZEIT WIEDER BEI SICH SELBER ZU SEIN UND DIE KRAFT AUS SICH SELBER ZU SCHÖPFEN MIT HILFE DES UNIVERSUMS UND DER HÖCHSTEN SPIRITUALEN MACHT, NENNE ES WAS ES IMMER FÜR DICH IST & DEINEM GLAUBEN
Sonnenschein am anderen Ende der Welt – Trekking zum höchsten Punkt der Isla del Sol – da bleiben oder gehen? – Trekking zum Hafen von Yumani – Fuente de Inca – die fallenden Gärten von Babylon – zeremonielle Altäre der Inca – Verlassen des Inselparadies – Bootsfahrt nach Copacobana – Busfahrt nach La Paz – der Regen lässt grüssen
Ich wache auf im 7. Himmel mit Blick auf den Titicacasee und dem schneebedeckten Vulkan! Es hat die ganze Nacht geregnet und es bar bitterkalt! In meinem kuscheligen Bettchen hat der richtige Mann gefehlt, den ich jeden Tag im Gedanken bei mir habe und der mich sinnbildlich auf meiner Reise begleitet! Schade, dass ich all das Schöne nicht mit ihm teilen kann! Ich reise für das Leben gerne, weil mich das Reisen erfüllt – aber für mich würde schon ein herrlicher Tag, eine kleine Motorradtour, wandern oder einfach eine super schöne Zeit mit meiner Liebe reichen und mich zu sättigen, dann bräuchte ich das Reisen auch nicht mehr! Fügung! Dann wäre das Fernweh wie weggeflogen! Aber manchmal kommt genau die richtige Medizin im Leben zu einem unerwarteten Zeitpunkt und der Kompass hält seinen Kurs! Manchmal ist es einfach so und unerklärlich, aber alles hat seinen Sinn! Es setzt eine Liebe auch nicht unter Druck und die Weichen können in der Zeit für den richtigen Weg gestellt werden! Höhere Macht? Der gestrige Tag hat für mich viel bedeutet, die Meditation, das Reiki und das mit mir ins Reine kommen.
Zeit zum Aufstehen und die Welt erkunden. Ich ziehe meine Trekkingstiefel an, gebe mein Gepäck bei Fransisca im Restaurant ab und mache mich auf den Weg. Noch ist die Sonne nicht da und alles liegt ein wenig im Nebel. Es ist 9 Uhr. Auf einem schmalen Weg auf einer der angelegten Terrassenfelder ziehe ich Richtung dem Oberdorf von Yumani. Unterwegs begegnen mir Lamas, Alpacas und ihre Schafshirten, Bolivianerinnen, die mit ihrer Last auf dem Rücken auf dem Weg nach Hause sind oder zu den Ständen am Wegesrand gehen um ihre Souvenirs zu verkaufen. Kleine Kinder ziehen an mir vorbei und fragen nach Bonbons und andere arbeiten auf ihren Feldern und jäten. Witzig finde ich, dass so gut wie alle Bolivianerinnen stricken während sie gehen. Ja stricken! Ein toller Zeitvertreib bei den unendlichen Wegen, die sie gehen müssen! Vergesse bitte nicht, dass es hier keine Autos, Zweiräder oder sonstige Transportmittel gibt – selbst der Esel oder das Pferd dient nicht zum Menschentransport – sondern nur für Ware! Nach einer geraumen Strecke geradeaus, geht es nun steil den Berg hinauf. Die Wege sind mit großen Steinen gepflastert und vor allem nach dem Regen sehr rutschig! Links und rechts säumen sich kleine, schnuckelige Pensionen, Hostals und Unterkünfte jeglicher Art und auch kleine Kioske. Des Öfteren muss ich stehen bleiben, denn mir fehlt bei dem steilen Anstieg immer noch der Atem – 3900 m! Irgendwann komme ich dann
am Bergrücken auf der anderen Seite der Insel an, an meinem Lieblingslokal und dem Sonnenschein am anderen Ende der Welt! Denn auf der Seite, wo ich herkomme, war bis eben noch bevölkt! Der Blick von hier ist Richtung Peru und selbst mein Handy zeigt plötzlich -1 Stunde weniger an, denn in Peru schlagen die Uhren anders! In einem Schaukelstuhl nehme ich Platz und bestelle mir eine Suppe…Quinoa. Warmmachen braucht sie mich nicht – mir ist schon mehr als warm von dem steilen Aufstieg. Den Ausblick genießend schlürfe ich meine Suppe.
Nach einer guten Stunde auf dem Rückweg zu meinem Hostal, um von dort zu dem höchsten Punkt der Insel zu trekken mit einem alten Opferaltar der Inkas. Leichter gesagt als getan, denn der Ausstieg geht über die Terrassenfelder querfeldein und ist super steil. Auf dem Weg dorthin begegnet mir Kathrin aus Berlin, die meine Wegbegleiterin für diese Tour ist. Wir suchen wortwörtlich gemeinsam den richtigen Weg, um so wenig wie möglich zu klettern, denn von Terrasse zu Terrasse sind es teilweise bis zu zwei Meter. Nach guten 45 Minuten haben wir den „Berg“ gemeinsam erklommen. Viel zum Reden kamen wir nicht – der Atem lies es nicht zu aber die Sympathie ist von Anfang an da! Sie ist auch seit 2 Monaten unterwegs und hat noch einen guten Monat vor sich, wo sie noch Salar de Uyuni, die Atacama Wüste in Chile, Paraguay & Uruguay besuchen möchte. Straffes Programm. Die Aussicht von hier oben ist gigantisch und ist unbeschreiblich! Wir haben Blick auf die gesamte Isla de Sol, bis zur Isla de Luna, Copacobana, hinüber nach Peru und die gesamten Kordilleren, die den Titicacasee umgeben! Wahnsinn! Wir nehmen eine lange Ausschnaufspause und genießen einfach den weiten Blick, den wir haben!
Danach trennen sich unsere Wege – sie will die Insel weiter erkundigen und ich muss zurück zu meiner Traumunterkunft, um mein Gepäck abzuholen. Quer durch die Terrassen steil bergab, das wird ein Unterfangen aber ich schaffe es, ohne auf den feuchten Steinen auszurutschen und bin nach guten 40 Minuten zurück und niemand ist da! Alles abgeschlossen, auch das Restaurant! Oh weh…muss ich jetzt bleiben? Gerne doch, aber mein Programm sieht anders aus! Gehen! Mein Boot geht in zwei Stunden und mein Hotel in La Paz ist bereits reserviert! Ungeduldig schaue ich in die Ferne – keiner da, den ich fragen könnte, wie ich an meine Sachen komme. Nur große Steine überall, die mir helfen könnten ein Fenster einzuwerfen! Puhhhh….Immer mit der Ruhe und viel Geduld…es gibt immer eine Lösung! Tief ein- und ausatmen! Und siehe da, nach einer guten Stunde kommt die liebe Fee! Dankbar mache ich mich auf den Weg zum Hafen von Yumani, an der Quelle der Incas vorbei, die die ganzen steilen Terrassenfelder bis hinunter zum Hafen mit Wasser speist.
Alles ist kunterbunt mit Blumen gesäumt – ich komme mir vor wie in den fallenden Gärten von Babylon. Unten am Hafen erwarten mich die Ruinen der zeremoniellen Altäre der Incas. Punkt 15 Uhr geht unsere Fahrt mit dem Boot zurück nach Copacobana. Für mich heißt das, das Verlassen des Inselparadies Isla del Sol. An Deck des Bootes genieße ich die Abendsonne, bevor mich der Nachtbus nach La Paz durch eine atemberaubende Landschaft nach La Paz bringt.
Drei Stunden später beziehe ich mein koloniales Zimmerchen mit Balkon in meinem Hostal, das inmitten des Herzens der Altstadt von La Paz liegt – da macht mir auch der strömende Regen nichts mehr aus! Wie ein Prinzesschen in meinem großen, alten Bett mit Federkissen gebettet.