ÜBERRASCHUNGSPAKET BOGOTA!
Samstag, 29.12.2018
SANTA CRUZ – PANAMA – KOLUMBIEN, BOGOTA
MOTTO:
REISEN IST DIE SEHNSUCHT NACH DEM LEBEN…
Panama Dubai? – Bogota bei Nacht – Aussichtspunkt Santuario de Monserrate –relaxen und alles Neue in sich aufnehmen!
Der Anflug auf Panama erinnert mich an Dubai – die ganzen modernen Wolkenkratzer, es fehlt lediglich das türkisblaue Meer. Am Panama Flughafen vergeht die Zeit im Nu und bald sitze ich im Flieger nach Bogota. Der Anflug auf Bogota bei Nacht ist ein absolutes Lichterspektakel. Mit Jesse, die ich am Kofferband kennenlerne, teilen wir das Taxi in die Stadt. Eine überraschend moderne Stadt mit viel, viel Leben. Von weitem sehen wir den beleuchteten Santuario de Monserrate – einer der spektakulärsten Aussichtspunkte in Bogota. Vorbei an einem Park, wo spät in der Nacht noch die Hölle los ist und an einer Stierkampfarena und da bin ich in meinem kolonialen, hübschen Hostal. Für mich heißt es erst mal relaxen und alles Neue in sich aufnehmen!…Und morgen geht das Leben weiter…
Sonntag, 30.12.2018
BOGOTA
MOTTO:
ÜBERRASCHUNGSPAKET BOGOTA – WENN DER EINDRUCK GRÖSSER IST ALS DAS ERWARTETE IST ES EINFACH IMMER WIEDER WUNDERSCHÖN! EINE ART NEUE LEBENSFREUDE DURCHSTRÖMT DAS GEMÜT, WEIL ES EINEM EINFACH GLÜCKLICH MACHT ZU WISSEN, DASS ALLES BESSER IST ALS MAN JEH GEDACHT HÄTTE!!!
Sonnenschein & 18 Grad – Bogota, ein Paradies für Radfahrer – Flohmarkt – Sonntag, ein Tag der offenen Museen – Kirche San Francisco – Goldmuseum – lebendige Fussgängerzone – Plaza de Bolivar – Kirche & Museum Santa Clara – Kloster San Augustin – Münzmuseum – Völkermuseum – Viertel Candelaria – Rummel auf der Fussgängerzone mit Salsatanzen & Co – entspannen
Was für ein Glück ich habe! In Bogota ist der Himmel blau & die Sonne scheint! 18 Grad! Beste Sicht! Bogota liegt auf 2600m Höhe und ist von Bergketten umgeben https://de.wikipedia.org/wiki/Bogot%C3%A1. Ich bin hin und weg, die Stadt fasziniert mich jetzt schon, ohne dass ich irgend etwas gesehen habe! Wo man hinschaut Hochhäuser aber zwischendrin immer noch alte Häuser, koloniale Gebäude und asbach uralte Kirchen. Die Stadt hat irgendwie Charme – nichts von alt & schmutzig und kriminell. Auf mich wirkt sie freundlich, auch die Menschen, die einem freundlich anlächeln. Ich ärgere mich ein wenig, dass ich meine Kamara im Hostal gelassen habe, jeder warnte mich. In so kurzer Zeit habe ich schon so viele herrliche Gebäude & Kirchen gesehen. Das Handy reicht für was so Einmaliges nicht aus! Wer Bogota besucht, sollte möglichst an einem Sonntag in Bogota sein. Da verwandelt sich die Innenstadt in eine verkehrsfreie Zone und die Calle 19 ist exklusiv nur für Radfahrer befahrbar. Und das Beste: Alle Museen sind kostenfrei! Ok…einige haben geschlossen, aber die kann man an einer Hand abzählen! Es gibt Sonntags sogar ein toller Flohmarkt, wo alles von A-Z zu bekommen ist, auch gestohlene Ware oder Antiquitäten. Den lasse ich allerdings links liegen, selbst wenn ich passionierte Flohmarktgängerin bin – aber das Goldmuseum https://de.wikipedia.org/wiki/Museo_del_Oro ruft, das größte Südamerikas, das Punkt 10 Uhr seine Türen öffnet. Noch schnell in zwei super schöne alte Kirchen reinschauen, eine davon die prachtvolle Kirche San Francisco und los geht es ins Museum. Kaum bin ich drin, fühle ich mich wie in einer Schatztruhe. Das hier ausgestellte Gold blendet einem und mein weiß gar nicht mehr wo man hinschauen soll, denn die Glasvitrinen sind überfüllt mir handangefertigten Prachtstücken wie Masken, Broschen, Ringe, Diademe, Anhänger und vieles mehr. Es werden auch viele Dokumentarfilme über die Geschichte des Goldes, die Herstellung der „Schmuckstücke“ gezeigt
und ihre Geschichte. Alles ab 1500 Jahre vor Christus! Gold für den Handel, den Herrscher und die Gottesanbetung & die Opferung für sie der damaligen Kulturen. Bis ins Detail werden die Ausstellungstücke erklärt…und das auf 3 Etagen. Nach guten 3 Stunden gebe ich es auf – mein Auffassungsvermögen hat keine Kapazität mehr und mein Magen knurrt. Für mich eines der faszinierendsten Museen, das ich je gesehen habe. Man erfährt zudem so viel über die Vergangenheit dieser Kultur und über die Traditionen der damaligen Zeit! Es lohnt sich, zeitig dort zu sein. Als ich das Museum verlasse, stehen Menschenmassen vor den Vitrinen und versperren den Blick zu den Informationstafeln oder den Ausstellungsstücken selber. Vor dem Museum ist eine ewige Schlange, als ich das Gebäude verlassen. Die Fußgängerzone ist um 13 Uhr sooo überfüllt, dass man sich mühevoll den Weg freikämpfen muss. Ich gehe in Richtung Plaza de Bolivar, der zentrale Platz von Bogota https://de.wikipedia.org/wiki/Plaza_de_Bol%C3%ADvar. Der riesige Platz macht mich umgehend verliebt in diese Stadt! Er ist das Kleinod der Stadt mit viel Bedeutung und ist von historischen Gebäuden umgeben wie der wunderschönen Primatialkirche (Catedral Primada de Colombia – Maria Empfängnis), der Palacio Liévano (Rathaus, Bürgermeisteramt), der Palast der Gerechtigkeit und das Nationalkapitol von Kolumbien. Auf dem Platz befindet sich auch die Statue von Simon Bolivar, eines der ersten öffentlichen Denkmäler der Stadt. Wow, wow, wow. Weiter geht es zum Kirche & Museum Santa Clara https://www.lonelyplanet.com/colombia/bogota/attractions/museo-santa-clara/a/poi-sig/419231/363308, das sich im Regierungsbezirk befindet. In Straßen drum herum wimmelt es nur so von gut erhaltenen, imposanten kolonialen Gebäuden. Als ich diese von außen unscheinbare Kirche betrete, raubt sie mir komplett den Atem. Ich werde nur so von ihrer Pracht überschüttet, einfach unbeschreiblich! Ca. 1629 erbaut, voll mit Gemälden und Skulpturen, eine Kassettendecke aus Holz mit Blattgold und Motiven verziert und der Altar aus holzgeschnitzt, nur so in Gold glänzend.
Ein Schmuckstück hoch drei. Bogota birgt so viele unendliche kunsthistorische und bestens erhalten Schätze – das ist einfach unfassbar! Selbst alte Gebäude sind bestens restauriert und werden gehegt und gepflegt! Und die Reise geht weiter in das Museum und Kloster San Augustin, das nebenan ist. Es finden hier verschiedene Wanderausstellungen statt und ich werde Zeuge der grausamen Vergangenheit Kolumbiens! Erinnerungen an den kolumbianischen bewaffneten Konflikt mit Fotografien und der Stimme von Jesús Abad Colorado, einem Journalist, der „live“ dabei war. Deswegen wird die Ausstellung auch TESTIGO (Zeuge) genannt. Zehn Monate nach der bewaffneten Übernahme der FARC-Guerilla (14.10.2001), bei der etwa 250 Häuser zerstört und 5 Polizisten und 18 Zivilisten getötet wurden, laut Statistiken aber in Wirklichkeit waren es Tausende, führte die Bevölkerung mit Unterstützung der Regierung Antioquia den Ziegelmarsch durch, um ihre Stadt wieder aufzubauen. Bei der Ausstellung werden Fotografien aufgezeigt, die Colorado während der Übernahme aufnahm. Erschütternd. Einfach sooo erschütternd und sooo unbegreiflich wie jeder Art von Gewalt! Unbegreiflich! Traurig, sehr traurig! Was ich nicht in Potosi, Bolivien, zu sehen bekam, bekomme ich letztendlich in Bogota zu sehen: das Münzmuseum! Die Geschichte des Geldes & der Münzprägung Kolumbiens! Im Völkermuseum ist ebenso eine Wanderausstellung von Fotografien aus den 50 Jahren. Danach bin ich echt alle und ich brauche Weite für meine Augen – mich führt der Weg in eines der bekanntesten Viertel Bogotas: Candelaria. Das koloniale Zentrum Bogotas mit Kopfsteinpflaster. Ein lebendiges Museum! Zurück auf der Fussgängerzone ist in der Zwischenzeit der Rummel los. Unterhaltung für alle! Brasilianische Tänzer, ein Alter Mann, der vor seinem Publikum hin- und herhoppelt, sämtliche Künstler, Salsamusik und vieles mehr und schließlich eine Schwarze Sängerin, die Salsamusik von Celia Cruz und Omara Oportuondo zum Besten preisgibt. Ein älterer Herr fordert mich zum Tanzen auf und los geht es, das Tanzbein vor einem massiven Publikum schwingend – was solls, mich kennt hier eh keiner! Viva la vida! Genau das was ich brauche! Humor, Leidenschaft und ein Lächeln – all das was ich zum Grösstenteil in Bolivien vermisst habe! Meine Vorurteile dieser Stadt sind in einem Tag beerdigt! Kolumbien lebt und pulsiert! Es lebe Bogota! Erst mal zurücklehnen & durchatmen! Ich bin begeistert!