Trinidad – auf dem Weg zum einmaligen UNESCO Weltkulturerbe oder ein Traum wird Wirklichkeit!
Donnerstag, 7.03.2019
CIENFUEGOS – TRINIDAD
MOTTO:
GESCHICHTE, LEGENDE & TRADITION: TRINIDAD
ODER BESSER GESAGT DAS WAHRE LEBENSGEFÜHL!!!
Fotos auf meiner Facebook Seite Tina Volz unter dem entsprechend genannten Album! Danke!
Fahrt mit Oldtimer nach Trinidad – Sind wir auf einer Formel 1 Strecke? – Märchenlandschaft – geliebtes Trinidad & mehr als ein Willkommen sein – wohnen wie eine Königin – Trinidad auf´s neue erleben nach mehr als 20 Jahren – alles ist Musik – Sonnenuntergang über Trinidad – ein Duett oder was? – tanzen bis zum Abwinken
Manchmal erwartet einem auf Reisen einiges mehr als das man gedacht hat und man übertrifft immer wieder bereits ereichte Superlativen. Der Puls schlägt plötzlich mehr als höher und man wird von diesem einmaligen, herrlichen Lebensgefühl überkommen! Genau so begrüßt mich mein Tag als vor der Türe ein alter, silberner Oldtimer steht – fragt mich nicht was für eine Marke, der mich höchstpersönlich abholt um mich nach Trinidad zu bringen. Wow! Ich komme mir vor wie ein großes Sternchen der damaligen Zeit und strahle vor Freude – denn mir so einem alten Karren fahren ist für mich wie Luxus und Lebensfreude pur! Eine Fahrt mit Oldtimer nach Trinidad! Es stört mich nicht die Bohne, dass unterwegs noch 2 Pärchen dazukommen, denn wir haben erstaunlich viel Platz. Was den Kofferraum anbetrifft, staunen wir alle, was da alles an Koffer reinpasst! Wir alle jubeln. Mit so einer Überraschung hätten wir nicht gerechnet. Solche Oldtimer sind zwischenzeitlich hoch im Kurs und unbezahlbar bezüglich ihrer Fahrdienste und wir haben das große Glück für den regulären Tarif eines Pick up Taxis (Sammeltaxi) dabei zu sein! Wir hören laute Salsamusik, was unser Karibikfeeling nochmals verstärkt. Rasend schnell dürsen wir durch die Stadt und begeben uns auf die hügeligen, spektakulären Landschaftszüge, die uns nach Trinidad bringen! Wir fragen uns des öfteren, ob wir auf einer Formel 1 Strecke sind? Unser Fahrer fährt wie ein Henker und gibt dazu noch allen entgegenkommenden Fahrzeugen ein Handzeichen – keiner von uns weiß, was das zu bedeuten hat. Wir wünschen uns nur, dass unsere Fahrt durch diese Märchenlandschaft noch ewig dauert, den zwischenzeitlich fahren wir auf einer Küstenstraße direkt am Meer entlang, immer wieder über Brücken und so weit das Auge reicht palmenbestandene Sandstrände und türkisblaues Meer. So gegen 11:30 Uhr kommen wir bereits in Trinidad an – meinem geliebten Trinidad wo ich mich auf Anhieb mehr als ein Willkommen fühle!In meiner Pension ein wenig außerhalb der historischen Altstadt wohne ich wie eine Königin in einem alten, kolonialen Häuschen, das ganz alleine für mich ist. Im Stil der 70 Jahre habe ich ein Wohnzimmer, Schlafzimmer, Küche & Bad und sogar ein kleines Patio mit Garten hat. Der Garten ist an ein Transportunternehmen vermietet, der hier seine alten Fahrradrikschas abstellt. Das gibt dem Ganzen einen noch kolonialeren Touch. Im Garten selber gibt es tausende von Eidechsen mit Ringelschwanz, die meine ganze Aufmerksamkeit auf sich lenken, denn sie sind einfach total niedlich. Meine Gastfamilie ist super lieb. Ein älteres Ehepaar und eine geschiedene Tochter wohnen im Häuschen daneben und versorgen mich mit all dem Notwendigen & zahlreichen Tipps was die Umgebung und Trinidad angeht. Es ist noch recht früh am Vormittag und für mich gibt es wie üblich ein strammes Programm. So gehe ich Richtung historische Altstadt und werde direkt von einem schwarzen Kubaner angesprochen, der mir anbietet ihn zu heiraten und mir gleich vorschlägt sein Hab und Gut zu begutachten – lach. Wirklich nicht von schlechten Eltern und die ganze Nachbarschaft, die ringsum vor ihren Häusern sitzt grinst mich an. Eins steht auf alle Fälle fest: die Leute in Trinidad sind einfach nur super lieb und freundlich! Ich bin schon super neugierig auf Trinidad und was sich hier alles verändert hat. Für mich gilt heute und in den nächsten Tagen: Trinidad auf´s Neue erleben nach mehr als 20 Jahren! GESCHICHTE, LEGENDE & TRADITION: TRINIDAD!
Trinidad zählt für mich zu einen der schönsten Plätze Kubas, wenn nicht sogar von der Welt! Kein Wunder, dass es Unesco Weltkulturerbe ist! Ein lebendes Museum, das 1513 gegründet wurde. Die gesamte Altstadt von Trinidad ist noch mit Kopfsteinpflaster und kolonialen, prachtvollen Palästen, die bunt angemalt sind und mit riesigen Eingangstoren, Fenstergittern und Veranden versehen sind. Man fühlt sich komplett zurückversetzt in ein anderes Jahrhundert, wo die Zeit stehengeblieben ist! Was ich besonders toll finde ist, dass der historische Kern komplett abgesperrt ist und für Fahrzeuge jeglicher Art gesperrt ist – es sei denn Lieferanten. Das macht die Atmosphäre noch mehr ganz und gar einzigartig! Und überall ist Musik! In den vielen kleinen Restaurants, Bars oder aus den Casa de Trovas kommt Live Musik wie Salsa, Bachata oder Bolero und ich möchte am liebsten vor Freude durch die Gassen tanzen – alles ist Musik! Das erste was ich tue ist Trinidad von oben zu sehen um einen Überblick zu gewinnen und so besuche ich das Museum de la lucha contra Banditos, die die Kämpfe der kubanischen Miliz in den 60 Jahren gegen die konterrevolutionäre Gruppen in der Sierra de Escambray mit Fotos und Ausstellungsgegenstände darstellt. Der Glockenturm des ehemaligen Franziskaner Kloster bietet einen einmaligen Blick über Trinidad und Umgebung bis zum Meer. Der Aufstieg findet auf sehr alten Holzstiegen statt – man muss wirklich schwindelfrei sein aber dafür wird man ja auch außerordentlich belohnt.
Während ich durch Trinidad wandele, begegnen mir unzählige alte Kutschen, die Touristen durch die Gegend fahren – für alle anderen Verkehrsmittel ist ja der Zugang gesperrt. Nach einem schnellen Snack – heute gibt es ausnahmsweise einmal Fisch und einem leckeren Schokoladeneis geht es für mich weiter durch die Gassen. Ein herrliches Fotomotiv nach dem anderen! Ich besuche eine Art Galerie in einem alten kolonialen Gebäude, dass direkt an der Plaza Mayor (Altstadtzentrum & Platz) liegt und von wo man ebenso herrliche Ausblicke auf Trinidads Hauptplatz genießt. Das Haus selber ist in der Aussenfassade und in seinen Innenräumen herrlich und aufwändig an seinen Wänden bemalt – alles noch orginal aus dem späten 18 Jahrhundert. In der Kirche de la Santisima Trinidad bewundere ich anschließend die aus Holz geschnitzte Christusfigur „Cristo de Veracruz“, die jedes Mal, wenn man sie aus der Kirche wegbringen wollte ein Unwetter über Trinidad verursachte und so letztendlich in der Kirche blieb. Man findet hier auch die schwarze Schutzheilige von Trinidad. Für mich heißt es beten und Meditation. Dankbarkeit ist angesagt – immerhin bekomme ich die Gelegenheit diesen magischen Ort wieder nach 20 Jahren besuchen zu dürfen. An einer langen, breiten Treppe neben der Kirche befindet sich auch die Casa Trova, wo man Live Musik spielt, die einem jetzt schon regelrecht zum Tanzen auffordert. Der Plaza Mayor selber, hat seinen eigenen Charme mit seinen riesigen Königspalmen, seinen weißen, gusseisernen Bänken und seinen einzigartigen, bemalten Tonvasen, die den Platz umranden. Ich sitze kurz danach bei der Kirche um den Sonnenuntergang über Trinidad und dem Meerzu bewundern. Nach einem kurzen Frischmachen ziehe ich wieder los und lande auf dem Dach eines Restaurants, das mir einen genialen Rundblick über Trinidad bietet. Erstaunlicherweise habe ich schon wieder Hunger und ich esse Ceviche. Eine Zwei Mann Band spielt Live Musik und kurze Zeit später werde ich zum Singen aufgefordert. Ein Duett oder was? So zwitschere ich kubanische Lieder mit der Band, was so richtig Spaß macht. Und das amerikanische Publikum klatscht begeistert Zugabe. Da sagt mal einer ich kann nicht singen! In der historischen Altstadt Trinidads geht in der Zwischenzeit die Post ab. In jeder Ecke spielt Live Musik – man muss nur noch den richtigen Ort zum verweilen finden. Ich geselle mich zu einem Franzosenpärchen, die vorher mit mir zufälligerweise in der Pension in Cienfuegos waren, bevor ich mich auf zum Tanz in der Casa Trova aufmache, wo es für mich heisst tanzen bis zum Abwinken. Kurz nach 24 Uhr bin ich allerdings zu hause. Das Dilemma mit dem Unterkunft finden ohne Straßenlaternen und ohne Map.me ist allerdings gar nicht so leicht – mir kann leider keiner helfen, obwohl mir jeder seine Hilfe anbietet, denn eine Visitenkarte habe ich auch nicht bei mir und ich werde nur fragend angeschaut. Aber letztendlich lässt mich meine Orientierung doch nicht im Stich und ich falle gute 30 Minuten später erschöpft in mein großes Bettchen.