SAN JOSE DE CHIQUITO – WEIHNACHTEN IM DSCHUNGEL
Montag, 24.12.2018
SAN JOSE DE CHIQUITO
MOTTO:
LIEBESERKLÄRUNG AN WEIHNACHTEN – WEIHNACHTEN IST LIEBE, WEIHNACHTEN IST EIN GESCHENK!
Meine Fotos sind online auf Facebook unter Tina Volz – komm und schaue sie Dir an!
Gloria Esteban – Mas alla..
https://www.youtube.com/watch?v=WPoGP0M9MjQ&list=RDWPoGP0M9MjQ&start_radio=1
San Jose de Chiquito – neues Hostal, Neues Glück – Fremdenverkehrsamt – mit einem Motorradtaxi auf Entdeckungstour – Mirador – Valle de la Luna – Gründungstätte von Santa Cruz – Marktleben – Früchte Tag – Balneario – Liebeserklärung an Weihnachten – Weihnachten in der Familie – Weihnachtsmesse
Um 8:30 Uhr verlasse ich mein Hostal, in dem ich trotzalledem einen sehr angenehmen Schlaf hatte, und mache mich auf dem Weg zu meinem neu erwählten Domizil. Sogar mit Klimaanlage und viel Licht, auch heruntergekommen aber familiären und ich fühle mich hier willkommener!
Ab zum Fremdenverkehrsamt, um Informationen einzuholen und ihnen meine ersten Eindrücke der Hotelstruktur zur erwähnen! Hier wird es nie ein großer Schwung geben unter diesen Umständen. Er meint nur, ich hätte ausgerechnet die miserabelsten Unterkünfte von allen erwischt. Aha…
Schnell noch ein kleines Frühstück auf die Hand besorgen und dann los zu meinem kleinen Ausflug heute um die Umgebung besser kennenzulernen. Mit einem Motorradtaxi mache ich mich auf Entdeckungstour. Ich dachte gar nicht, dass es hier Berge gibt. Alles sieht so flach aus – aber plötzlich breitet sich wortwörtlich der Urwald vor mir aus!
Wir fahren auf Sandpisten die Berge hoch, wo sich überraschende Ausblicke ergeben und ich bin fasziniert! Beim ersten Aussichtspunkt haben wir einen Blick auf das gesamte Tal und seine weite Ebenen.
Im Valle de la Luna (Mondtal) erwartet uns eine Mondlandschaft, die seines gleichen sucht. Felsnadeln soweit das Auge reicht. Wir trekken an einem Kreuzweg entlang zu einer Andachtsstelle mit einer Marienfigur, wo einmal im Jahr, am 15 August, eine Wahlfahrt stattfindet. Nach einem kurzen relaxen fahren wir zurück und machen Stopp an der Gründungstätte von Santa Cruz vor knapp 300 Jahren. Ein archäologischer Park mit teilweise noch erhaltenen Fundamenten.
In der Zwischenzeit ist es brüllend heiß und ich will nur noch ein Kaltgetränk und Abkühlung. Auf einem Markt kaufe ich Obst und erkläre den heutigen Tag als Früchtetag! Anschließend gehe ich zu Fuß zu einem Balneario zum schwimmen. Herrlich erfrischend mitten im Dschungel und hier tummelt sich die gesamte Bevölkerung – was will man mehr als im Schatten ein Örtchen zu suchen mit einem kleinen Luftzug und Erfrischung im kalten Nass?
Um 19:30 Uhr fängt der Gottesdienst an – ich muss mich ganz schön sputen, denn ich komme erst kurz nach 19 Uhr zurück. Aber man braucht auch Zeit für seine Freunde und den Kontakt zu ihnen und Zeit für Liebeserklärungen an Weihnachten und so verpasse ich den Gottesdienst haushoch. Gott sei Dank gibt es noch eine Mitternachtsmesse um 23 Uhr, bei der ich definitiv dabei sein werde!
Die Familie des Hostals, lädt mich um 21 Uhr zum Weihnachtsessen bei sich im Hostal ein – ist das nicht wunderschön? Der ältere Herr und Eigentümer, Zeuge Jehovas, hat also doch seine Liebe zu Touristen entdeckt, was anfänglichst gar nicht so aussah. Er fand es gar nicht so gut als ich am Morgen nach Internet fragte und verlangte eine Extra Zahlung. Um 21 Uhr sitzen wir dann alle zusammen und essen. Die gesamte Familie und Enkelchen. Wir sind 10 Leute. Wir beten zusammen und es gibt Pro Seco. Das Weihnachtsessen besteht aus Würstchen, Hähnchen, Rind, Reis, Mais und viel Coca Cola und Pepsi. Wie zwischenzeitlich bei uns, ist die Hälfte der Mannschaft mit ihren Iphones beschäftigt – traurig aber wahr, in einem speziellen Moment des Familienlebens könnte man wenigstens einmal für ein paar Stunden auf dieses Medium verzichten. Ich bin trotzdem stolz Teil eines solchen Familienlebens zu sein! Zumindest ein bisschen Weihnachten in der Familie – lieber wären mir natürlich meine Allerliebsten aber ich bin mehr als dankbar!
Für die Mitternachtsmesse um 23 Uhr bin ich pünktlich und die Kirche platzt aus allen Nähten. Sogar vor der Kirchentüre stehen noch die Menschen. Ich schlängele mich durch – als Single hat man immer noch die Chance auf einen Platz. Es wird viel gesungen und die asbach uralte Orgel ertönt zusammen mit einem Streichkonzert und Trommeln – herrlich. So richtig weihnachtlich! Fast jeder hat ein Christuskind bei sich. Groß, klein, winzig. Nach dem Gottesdienst werden alle Christuskinder vom Pastor gesegnet! Die Predigt versteht man kaum, da draußen ohne Ende geballert wird!
Kurz vor 24 Uhr wird dann auch das Jesuskind in der aufgestellten Krippe der Kirche gelegt – jetzt erst ist Weihnachten – jetzt ist Jesus geboren! Die Messe ist zu Ende und alles rennt, um das Jesuskind zu berühren, auch ich. Kurz danach wird vor der Kirche ohne Ende geballert und das Weihnachtsfest kann beginnen! Es gibt sogar ein Feuerwerk!
Kurz danach sitze ich mit der gesamten Familie vor dem Hostal und wir schauen den Treiben zu, bevor es für uns ins Bett geht! Was für ein sentimentales Weihnachten! Danke!