SAN AGUSTIN – IM GESTERN SCHWEBEN UND IM HEUTE SEIN…

SAN AGUSTIN – IM GESTERN SCHWEBEN UND IM HEUTE SEIN…

Donnerstag, 10.01.2019

SAN AGUSTIN

MOTTO:

VERGANGENHEIT – SCHON VERRÜCKT, WAS DIE VERGANGENHEIT FÜR EINEM BEREIT HÄLT, WENN MAN IHR BEREIT IST ZU BEGEGNEN! EINDRÜCKE & GLAUBENSRICHTUNGEN LASSEN EINEM WISSEN, DASS ES IMMER GENÜGEND ANDERE FÄHRTEN IM LEBEN GIBT – DIE FRAGE BLEIBT, OB DAS WAS HEUTE IST WIRKLICH DIE WIRKLICHKEIT IST ODER DIE VERGANGENHEIT? WIR DENKEN IMMER RICHTIG ZU LIEGEN, ABER WER KANN BEZEUGEN WAS WIRKLICH IST?

 

San Agustin – Estrecho de Magdalena – Obando, Archäologischer Park – Alto de los Idolos – Alto de las piedras – Mittagessen in Isnos – Salto Bordones – Salto Mortino – San Agustin – relaxen

 

Nach einem wirklich herrlichen Frühstück in meinem „Hostal“ mit Blick auf den herrlichen Canyon und den Geräuschen des Flusses und der Vögel, geht der heutige Ausflug los, um die Vergangenheit um San Agustin zu erforschen und zu erleben. Wir sind zu siebt und unser Fahrer Gustavo ist mit uns mit einem 27 Jahre alten Jeep unterwegs. Die Gegend ist schon seit Jahren absolut vor dem Farc und den Guerillas Rebellen sicher – trotzalledem leidet dieser wunderschöne Fleck Kolumbiens immer noch Falschinformationen und viele trauen sich nicht hierher. Auf der Fahrt zu den einzelnen Highlights raubt es mir den Atem. Wir fahren den Canyon entlang und die nackte Natur liegt uns zu den Füßen. Prachtvoll und ohne Worte. Der erste Stopp ist am Fluss Magdalena – Estrecho Magdalena, nahe dem Ort Obando, der sich in die Felsen wortwörtlich hineingebohrt hat. Ein wirkliches brausendes Naturschauspiel.

Als nächstes sind Felsengräber und ein Museum angesagt: Obando und sein Archäologischer Park & Museum. Schacht & Megalithengräber aus ca. 300 v. Christus sind Zeuge der Vergangenheit. Man kann allerdings immer noch nicht genau nachvollziehen, warum & weshalb und mit welchen Ritualen vorgegangen worden ist.

Danach besuchen wir Alto de los Idolos, eine Nekropolis. Grabhügel mit steinernen Sarkophagen mit verschiedenen gravierten Motiven, wie Krokodile, einer Maus etc., die von kolossalen Steinfiguren beschützt sind, sieht man über den Hügeln verstreut in 1800m Höhe. Schon bemerkenswert, was man damals in dieser Zeit für einen Aufwand betrieben hat, um Menschen nach ihrem Tod in eine andere Welt zu „befördern“. Bei Alto de las Piedras befinden sich weitere Grabanlagen auf einer ca. 10 ha großen Fläche. Nach unseren ausgiebigen Besichtigungen ist der Hunger groß und wir gehen Mittagessen in einem kleinen Dorf namens Isnos. Ich mach mich allerdings auf den Weg das Dorf zu erkunden und lande auf dem Markt, in dem mich ein lustiger Kolumbianer mit Empanadas und einer scharfen Tomatensoße versorgt – dazu gibt es gesüssten, kolumbianischen Cafe. Eine Mami & ihre Tochter sitzen auch mit mir an der Theke und amüsieren sich mit mir. Wann hat man schon mal hautnah Touristen neben sich sitzen? Es verirrt sich anscheinen kaum einer an diesem Ort, denn innerhalb von kurzer Zeit ist fast der ganze Markt um mich versammelt. Das ist genau das, was ich liebe – pures Leben in Echtzeit, unverfälscht! Leider habe ich nicht so viel Zeit und muss zurück, um den Rest der Mannschaft zu treffen. Wir fahren wieder einmal durch ein unbeschreibliches Landschaftsbild mit Canyons & Wasserfälle. Einer davon ist der Salto Bordones, der neben einem schmalen Bergkamm ins Tal stürzt. Wir sehen ihn lediglich von einem Aussichtspunkt aus. Drumherum tiefe Täler und einen unendlichen Weitblick über die Gebirgswelt von San Agustin. Beim Salto Mortino hat man sogar Stege in die Berge hineingerammt, um die Schlucht, in den der Salto Mortino stürzt, besser sehen zu können. Am Wasserfall selber kann man auch nochmals an einem Steg bis nach ganz vorne gehen – nur für Schwindelfreie! Wahnsinn, wie die Zeit vergeht – jetzt haben wir schon bereits 17 Uhr und unsere Tour ist beendet. Ich bleibe noch ein wenig in San Agustin und schaue mir den Rathausplatz und den Weihnachtsmarkt an, der immer noch stattfindet. Witzig ist, dass alle Buden in einem ägyptischen Stil erbaut sind und sogar die Kolumbianer so verkleidet sind. Verkauft werden Souvenirs von der Umgebung, wie kleine gravierte Steinköpfe, handgehäkelte Taschen und vieles mehr. Mit einem Motorrad geht es dann für mich kurz nach 18 Uhr zurück zu meinem traumhaft schön gelegenen Hostal – schliesslich muss man diese geniale Umgebung direkt mit dem Blick auf den Canyon genießen. Nach einem leckeren Salat im Restaurant, lasse ich meinen Tag gedanklich passieren, mach noch einen kleinen Rundgang zum Aussichtspunkt mit Blick auf die Schlucht und entspanne…

 

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