PHILIPPINEN – TAUCHPARADIES CORON oder die Geheimnisse des Meeres, Wracktauchen!
Freitag, 23.02.2018
Insel Coron – tauchen im Paradies: Baracuda lake, Wracktauchen Containerschiffe der Japaner, Tangat und Olympia- von den Amerikanern im Krieg um die Philippinen mit Granaten versenkt…Abendessen einmal anders…keine Garküche aber dafür am Meer göttlich speisen…
MEIN MOTTO DES HEUTIGEN TAGES:
GEHEIMNISSE GIBT ES NICHT NUR AN LAND, SONDERN AUCH UNTER WASSER…HALT DIE AUGEN AUF UND LASS DICH VON DER UNTERWASSERWELT DER PHILIPPINEN ÜBERRASCHEN – SCHWEBE WIE EIN VOGEL UND LASS DICH EINFACH FALLEN….
The little Mermaid – under the sea
https://www.youtube.com/watch?v=GC_mV1IpjWA
Die Tauchschule liegt direkt im Hafen. Ein Hotel gehört dazu, das mit einer schmalen Fussgängerbrücke zu erreichen ist. Alles super idyllisch und drumherum Stelzenhäuschen und die typischen Fischerboote. Wir sind zu siebt. Eine 4 köpfige Familie aus Polen, advanced Taucher (Fortgeschrittene), ein junges Paar aus China und ich. Als das Schifferboot mit unseren Tauchutensilien geladen ist, geht unsere Reise los. Der erste Punkt ist der Baracuda Lake. Hier ist unser erstes Tauchen. Die Kreidefelsen im Meer beeindrucken – man glaubt gar nicht was sich alles dahinter befinden kann. Wir halten vor einer versteckten Bucht, haben ein kurzes Briefing und schwimmen mit der gesamten Taucherausrüstung Richtung Holzbänke, die direkt an der Bucht errichtet sind. Viele Boot liegen bereits vor Anker und wir müssen uns den Weg zu den Holzbänken bahnen. Danach gehen wir eine zusammengenagelte Holztreppe steil nach oben und wieder nach unten um haben einen fantastischen Blick auf den Barakudasee. Der See gehört den Ureinwohnern und ist ihnen heilig. Barakuda gibt es hier allerdings schon lange nicht mehr. Der See hat Hotsprings unter Wasser und ist glasklar. Die Kaarsteinfelsen setzen sich unter dem See fort und sind schneeweiss. Ein seltsamer Anblick bei glasklarem Wasser. Von weitem sehen sie aus wie lang gestreckte Korallen. Wir springen in den See und tauchen ab. Abtauchen in den Kochkessel. Das hätte ich nicht gedacht: 39 Grad. Für meinen Kreislauf eine mittlere Katastrophe – denn selbst in der Badewanne kann ich nicht ab und wir werden erst mal 20 min alleine brauchen, um zu dem Highlight überhaupt zu kommen. Am liebsten würde ich wieder auftauchen – aber da muss ich nun durch. Desto tiefer wir gehen, desto wärmer wird es. Da in dem See Kaltwasserströme auf Warmwasserströme treffen, ist das Wasser genau an dem Punkt wo sie ineinander fliessen und aufeinander treffen alles verschwommen…so ähnlich wie wenn man Öl ins Wasser kippt. Für das „heisse“ Tauchen werden wir mit einem grandiosen Blick auf die Felsenwand des Sees entschädigt, die steil abfällt und mit unzähligen Felsarkaden durchzogen ist. Das Wasser weiterhin glasklar. Ich komme mir vor wie wenn ich in einem Wasserglas schwimme. Und das Schöne daran ist: das Wasser ist wieder EISKALT. Oh, wie schön! Während wir zurück zum Ausgangspunkt tauchen, kann ich nun deutlich erkennen wo kalte auf warme Wasserströmungen treffen und ich versuche zu vermeiden, in die „Warmwasserzone“ zu schwimmen. Wahnsinn, dieser plötzliche Wechsel von warm nach kalt. Noch besser als unter der Dusche! Von dem atemberaubenden Anblick des Sees geht es nach dem Tauchen zurück zum Boot und unsere Fahrt bringt und zu den japanischen Schiffwracks. Der zweite Tauchgang bringt und zum Containerschiff Tangat, dass in ca. 23 m Tiefe liegt. Wir alle wollen ins Wrack tauchen, dass entscheiden wir, als unser Tauchmaster danach fragt. Wir bekommen ein kurzes Briefing und am Anker entlang „seilen wir uns ab“ in die dunkle Tiefe des Meeres. Schon unheimlich. Man sieht nichts, wirklich gar nichts…nur dunkles Blau, bis wir das Wrack erreichen. Mir stockt der Atem – das gesamte Wrack ist mit den schönsten Korallenbänken überzogen, schliesslich liegt es ja da schon seit über 70 Jahren und die Natur hat es wieder zu ihrem Eigen gemacht. Erst ist mir ein bisschen mulmig, als ich das Ganze sehe und mir vorstelle darin zu tauchen – aber als wir erst Mal ins Wrack ein getaucht sind, sind meine kleinen Ängste schnell vergessen, als mich das Abenteuer der Entdeckung überkommt.
Wir durchtauchen Kabinen, Luken, die Kontainerbeladungsstelle, die Komandozentrale und einmal über das Schiff, um das Korallenwelt zu bestaunen. Tausende von Fischen in den schönsten Farben sind um uns rum und eine riesige Wasserschildkröte knabbert an Korallen. Die Zeit vergeht schnell wie im Flug und wir machen uns auf zum Auftauchen. Nach ein wenig erholen, sonnenbaden und Mittagessen fahren wir zum nächsten Ziel. Dem japanischen Kontainerschiff Olympia – ebenso riesig gross und dieses Mal noch tiefer: In 35 m Tiefe. In diesem Schiff fühle ich mich wie in der Titanic…an Gängen entlang bis hin zum Maschinenraum, von links nach rechts, von oben nach unten, durch Lukfenster, durch riesige Eisentüren…und alles mit den schönsten Fächerkorallen und vielem mehr bewachsen. Wir sehen einen Feuerfisch, Steinfisch, Krokodilfisch, Felsenfisch und grosse Fische, die mit uns durch Wrack schwimmen. Klar, wir haben eine Taschenlampe, damit wir stellenweise überhaupt etwas sehen können. Wir tauchen diszipliniert in Linie hintereinander, damit wir uns nicht verlieren und genügend Raum haben, denn teilweise sind die Stellen wo wir reintauchen winzig klein. Das Containerschiff von aussen ist gewaltig und noch schöner als das erste. Tausende von Fächerkorallen auf dem Oberdeck verteilt und bunte Korallen wie Blumensträusse. Das ist definitiv mein Lieblingsschiff! Hier könnte ich ewig verweilen! Als wir wieder auftauchen fehlt plötzlich die Chinesin. Suchen blicken wir um uns herum. Wo ist sie denn abgeblieben? Schon die ganze Zeit hält sie sich nicht an die goldenen Regeln des Tauchens, schwimmt vor dem Divemaster oder nicht in Linie, wechselt ständig die Seite oder nach oben oder unten und schlägt mit dem Flossen wild um sich und somit auch in unsere Gesichter…taucht zu dicht auf etc. Der Divemaster gab schon zwei Warnschüsse an sie ab, aber das scheint sie nicht die Bohne zu interessieren…und jetzt fehlt sie. Wir lassen unsere Blicke Unterwasser kreisen, um sie zu orten. Sie ist bereits aufgetaucht, wie sich herausstellt! Das kann sehr gefährlich sein, denn man hat eine „Goldene“ Regel beim Auftauchen, damit sich der Körper an den Druckausgleich anpasst. Zu schnell kann sogar tödlich sein, ansonsten kann es zu einer Dekompression kommen, die in der Dekompressionskammer in Krankenhäusern oder Tauschzentren geregelt werden kann aber mit schweren gesundheitlichen Folgen. Unser Divemaster ist entsetzt. Angeblich hatte sie Wasser in der Tauchmaske – aber in der Tauchschule lernt man, es ohne aufzutauchen los zu werden! Wie auch immer, sie ist fit und ihr geht es Gott sei Dank gut. Was für ein aussergewöhnlicher Tag. Durch die faszinierende Inselwelt von Coron kehren wir nach Coron Stadt zurück und es fällt mir echt schwer zu gehen – leider kann ich keinen weiteren Tauchgang mehr haben, da ich in guten 48 Stunden fliege und man möglichst 24 Stunden vor dem Flug nicht mehr tauchen sollte. Der Rest des Tages läuft ganz entspannt. Ich buche noch meine Schiffstour durch die Inselwelt von Coron für morgen, gehe lecker in einem Restaurant direkt am Meer Abendessen und mache mich auf den Weg zum Hostal. Irgendwann muss man ja auch mal schlafen.