
PHILIPPINEN – die Unterwasserwelt der Hexeninsel und das ganze Drumherum…
Montag, 12.02.2018
Insel Siquijor – am Strand von San Juan – Abenteuer unter Wasser und mit dem Scouter zum Wasserfall – erste Begegnung mit dem Enkel eines Hexenmasters…
MEIN MOTTO DES HEUTIGEN TAGES:
WAS DU HEUTE KANNST BESORGEN DAS VERSCHIEBE NICHT AUF MORGEN…
Morgenstund hat Gold im Mund. Julia und ich auf dem Weg zur Tauchschule am Strand von San Juan. Mal sehen ob ich heute noch tauchen werde? Ich sollte wirklich wieder mal „untertauchen“ und mir den Freibrief zum Tauchen nach 8 Jahren erwerben. Ohne eine neue Einweisung darf ich trotz Tauchlizenz und Padi nicht die Unterwasserwelt bestaunen. Und da ich mir vorgenommen habe das Highlight der Tauchreviere weltweit zu bereisen, El Nido und Coron auf den Philippinen, wenn ich schon mal da bin, dann sollte ich mich endlich mal dran machen die Taucherlaubnis zu bekommen. Wovor drücke ich mich eigentlich???
Wir laufen zur Tauchschule und kommen an einen herrlichen Strand. Ich mache es kurz und nehme mir vor trotz des heute angesagten Taifun mich anweisen zu lassen und dann noch vor dem Taifun am Nachmittag tauchen zu gehen. Gesagt getan. 1 Stunde später sitze ich mit dem Manager der Tauchschule, Colin, zusammen und er macht mit mir ein neues Briefing bezüglich des Tauchens. Anschliessend üben wir das Ganze im Meer bevor es tatsächlich zum Tauchen geht. Nach guten 2 Stunden bin ich bereit für meinen ersten Tauchgang nach 8 Jahren und ein Boot bringt uns zum Korallenriff von San Juan. Alles gigantisch mit dem Kopf unter Wasser – es ist wie fliegen, nur unter kristallklaren, türkisfarbenen Meer. Wir sehen einen prächtig bunten Korallengarten mit unzähligen Fischchen und Arten von Seesternen, die ich bisher noch nie gesehen habe…Lila Farbige und einen Orangenen mit roten Punkten. Ene überdimensionale Schnecke, ca. einen halben Meter lang und Baracudas. Entspannt gleiten wir über die Riffe und sehen Schildkröten, eine ziemlich gross und die anderen kleiner. Sie flüchten nicht und schwimmen vor uns her auf Nahrungssuche. Elegant wie sie sich durchs Meer gleiten. Ich bin gerührt und gesegnet mit diesem Erlebnis. Ein langer Traum geht mal wieder in Erfüllung: Tauchen und bereit für das nächste Untertauchen in drei Tagen in einer der bekanntesten Tauchreviere der Welt. Ich will nicht nur die Unterwasserwelt kennenlernen sondern auch die Insel. Also muss ich mich auch dazu bewegen einen Roller zu fahren. Nachdem ich schon tauchen war, sollte ich am besten gleich allen Mut zusammennehmen und es probieren. Nach einer guten halben Stunde sitze ich auf meinem Scouter Richtung schönsten Wasserfall der Insel, den Lugnason Fall. Über Stock und Stein. Oh jeh…was für ein seltsames Gefühl, wenn man nicht einfach das Lenkrad drehen kann…das Fahrrad ist und bleibt mein Lieblingsfortbewegungsmittel nach dem Auto…aber ein tolles Gefühl etwas schneller zu sein. Die Fahrt geht direkt am Meer entlang und die Strasse ist recht kurvig und eng. Hoch und runter. Erst fahre ich langsam und bald ein klein wenig schneller. Der Scouter hat kein Tacho und kein Kilometerstand…das ist nicht so gut. Also gut…dann orientiere ich mich halb an der Uhrzeit als Entfernungsmesser. Bald komme ich an genialen Reisterrassen und einer Höhle vorbei. Aber davon habe ich ja jetzt genügend gesehen – mache ich mich lieber weiter in Richtung Wasserfall. Endlich biegt die Strasse zum Wasserfall ab – leider auf einem Schotterweg, das finde ich gar nicht gut…Grrrrrrr….Ich werde langsamer…das macht mir ein wenig Panik die bergigen Strassen, aber bald ist es geschafft. Zwei Jungs führen mich zum hufeisenförmien, türkisblauen Wasserfall, der in einer Breite von ca. 100 Meter in die Tiefe stürzt. Einer der Knaben schwingt sich wie Tarzan mit einer Liane hin- und her aber ohne ins Wasser zu springen. Leider bin ich alleine, sonst würde ich dort schwimmen gehen. Die Jungs meinen, dass die meisten Touris am Morgen kommen aber abends so gut wie niemand hier ist. Schade. Alles exklusiv für mich…und mit den Jungs dabei, da getraue ich mich nicht so richtig Haut zu zeigen…Ich sitze einfach da und geniesse die paradiesische Ruhe mit dem Blick auf den Wasserfall bevor ich mich auf den Rückweg mache. Jetzt fängt es auch noch an zu Regnen. Hervorragend! Übung macht den Meister. Der Weg ist super glitschig aber meine Erfahrung als Mitfahrerin hat mir ja bereits in Sapa, Vietnam, gezeigt, dass die Reifen auf der Fahrbahn „kleben“…also immer vertrauen…es wird schon gut gehen. Irgendwann einmal regnet es dann in Strömen und ich bin durchnässt bis auf mein Höschen…jetzt ist es eh egal und ich fange an den Regen zu geniessen…eine herrliche Freiluftdusche und dann noch sitzend auf einem Scouter fahrend…wann hat man das schon? Nach einer guten Stunde komme ich durchnässt in meiner Lodge an…es regnet immer noch…hoffentlich sind meine Klamotten bis morgen trocken. Ich gehe im strömenden Regen in der offenen Dusche im Regen duschen…ohne Dusche…nackt…und keiner sieht mich, denn ich bin hinter verschlossenen Türen. Das macht Spass. Heute passiert nicht mehr viel. Jetzt sitze ich auf meiner Veranda und es regnet immer noch. Trotzalledem tummeln sich die Fireflies vor mir in den Yuca Palmen…der Sternenhimmel war gestern…heute ist keiner…hoffen wir das morgen wieder die Sonne scheint…