MINCA – ein Tag ist nicht genug, zwei Tage zu wenig und nach drei Tagen will man bleiben…

MINCA – ein Tag ist nicht genug, zwei Tage zu wenig und nach drei Tagen will man bleiben…

Mittwoch, 20.02.2019

 

MINCA – SANTA MARTA

 

MOTTO:

MANCHMAL DARF MAN NICHT LANG NACHDENKEN – MANCHMAL MUSS MAN EINFACH GEHEN UND DAS SCHÖNE IM HERZEN MITNEHMEN – DANN FÄLLT DER ABSCHIED LEICHTER!!!

 

Fotos auf meiner Facebook Seite Tina Volz unter dem entsprechend genannten Album! Danke!

 

Frühstück mit Ausblick – die Ecohabs von nebenan – Abschied von Minca – Willkommen Santa Marta – Pool Geplantsche auf dem Dach – die Wiwas & das Bier – abendlicher Ausgang mit Kanada, Holland & England

 

Richtig ausschlafen, das tut gut! Und dann mal wieder dieses herrliche Frühstück mit Ausblick! Es fällt schwer, diese Idylle zu verlassen! Noch einen kurzen Besuch bei Lucas & seinen Ecohabs von nebenan, die direkt an einem Hang liegen und ebenso einen spektakulären Ausblick geniessen. Duplexe im Eingangsbereich mit einer Terrasse, einer kleinen Lobby und eine Wendeltreppe, die in das Schlafgemach führt – ganz romantisch mit einem Himmelbett, ein schönes, grosses Bad und einen Balkon mit Hängematten. Nicht von schlechten Eltern aber mit einem stolzen Preis von fast 100 US Dollars…da ziehe ich meine privates Häuschen für 8 US Dollar vor!

Zurück in meinem Reich unterhalte ich mich noch mit der Putzfrau aus Venezuela, die mir ein wenig über die Sachlage dort erzählt und dabei in Tränen ausbricht. Mit 30 Jahren schon seit 8 Jahren verheiratet und eine Tochter mit 6 Jahren. Im Mai kam sie mit ihrem Mann nach Kolumbien und hat alles hinter sich gelassen. Hochgebildet und gut verdienend, haben sie sich vor 7 Jahren ein Haus gekauft und ein Jahr später kam die Tochter zu Welt. 2012. Kurz nach Chavez Tod gab es plötzlich nichts mehr zu essen und man kam nur noch erschwerlich an Lebensmittel. Die Situation unter dem neuen Präsidenten wurde jeden Tag schlimmer. Mit der Endziffer der Mobiltelefone wurden sie berechtigt, nur an gewissen Tagen Lebensmittel zu kaufen. Alle, ob arm oder reich, Verbrecher, Betrüger, alle mussten Schlange stehen, das Geraufe war groß, denn die Wartezeit war lang und man machte sich die Reihenfolge streitig und es kam oft zu Gewalttaten. Die Polizei schüchterte mit Schüssen in die Luft ein. Wenn man dann endlich nach 6 Stunden Wartezeit an der Reihe war, gab es oft keine Lebensmittel mehr. Und wenn doch, so waren die Preise unbezahlbar. Wenn es kein Fleisch mehr gab, wurde die Kartoffel zum Hit und plötzlich so teuer, dass man sich die nicht mehr leisten konnte. Kauften dann die Leute aus Verzweiflung Mangos, kosteten die Mangos von heute auf morgen ein Vermögen. Nach 5 Jahren ergriffen sie dann die Flucht – sie konnte es nicht mehr ertragen, dass sie ihrem Kind nicht erklären konnte, warum sie nichts zu essen hatte und sie hatten Angst vor Amerika – vor amerikanischer Diskriminierung und Krieg. Das macht mich alles so traurig, seit ich in Kolumbien bin und all das mitbekomme. Warum dauerte es so lange, bis Amerika versuchte einzugreifen oder jetzt Kolumbien? Was ist mit der EU? Was ist mit den Menschenrechten?

Warum ruft diesen scheiss Kerl keinen zurecht? Haben wir nicht genug gelernt in den letzten Jahrzehnten? Warum greift China & Russland nicht ein – die angeblich Verbündete mit diesen nicht beim Namen nennenden Präsident (der hat es nicht verdient)? Dieses Wochenende findet vor der Grenze nach Venezuela in Kolumbien ein Benefizkonzert statt mit 40 internationalen Künstlern – den Erwerb will man Venezuela zukommen lassen, mit Lebensmitteln. Aber dieser Scheiss Kerl will nicht mal die Grenze für die Versorgung seines Volkes zulassen! Genug mit dem Fluchen. Lieber Gott, so helfe doch! Lass ihn einen Herzinfarkt erleiden, wenn ihn schon keiner umbringt!

Abschied von Minca – Willkommen Santa Marta…alles geht ganz schnell, es ist als ob der Microbus schon auf mich wartet, als ich an seiner Abfahrtstelle ankomme. Kaum eingestiegen, geht die Fahrt schon los und eine gute Stunde später bin ich schon auf dem Weg zu meinem Lieblingshostal, dass auch schon bereits mein Zimmerchen für mich fertig hat! WOW! Schnell Koffer für morgen sortieren und packen – immerhin habe ich den seit 2 Wochen nicht mehr in der Hand gehabt und danach gibt es die Belohnung: Pool Geplantsche auf dem Dach mit Blick auf Santa Marta und dem Sonnenuntergang direkt über der Karibik. Nach diesem wunderbaren Ereignis, unternehme ich noch einen kleinen Abendspaziergang am Meer und kehre zurück auf die Dachterrasse für einen kleinen Drink an der Bar…und siehe da, da sind die Wiwas & das Bier – ein Kanadier will mit den Jungs Geschäfte machen und ein Lehrer aus London übersetzt…ein Mädel, das dazugehört sitzt auch dabei. Und die Wiwas vertragen kein Bier – das ist hier wie in Russland mit Vodka…bevor man Geschäfte macht, wird man zuerst einmal besoffen gemacht. Wir kommen ins Gespräch. Diese ethnischen Minderheiten ziehen mich immer wieder magisch an. Und diese vier Wiwas sind ganz interessant, denn einer von ihnen ist sehr, sehr bekannt – ein Folkloresänger. Sie präsentieren mir stolz seinen Video, aber leider weiss ich immer noch nicht wer er ist …schade, den Video hätte ich Dir echt gerne gezeigt. Als die Wiwas nach einigem geschäftlichen Hin- und Her dann gehen – ich will zwar nicht neugierig sein, aber was da gerade verhandelt wurde, weiß ich immer noch nicht aber das geht mich auch gar nichts an. Es war nur ein gefühltes Kuddel Muddel. Die beiden Männer aus Kanada und London und die Holländerin wollen noch Abendessen gehen und so bin ich mit dabei bei einem abendlicher Ausgang mit Kanada, Holland & England was noch ganz lustig wird. Nichts da mit früh ins Bett gehen! Oh jeh…und morgen klingelt um 5 Uhr der Wecker…aber immerhin, wir haben einen schönen Abend und für mich einen genialer Abschied von der Karibikküste!

 

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