MINCA – AM FUSSE DER SIERRA NEVADA ODER EIN WEITERER TAG IM PARADIES….

MINCA – AM FUSSE DER SIERRA NEVADA ODER EIN WEITERER TAG IM PARADIES….

Montag, 18.02.2019

 

MINCA

 

MOTTO:

ERFÜLLE JEDEN TAG MIT ETWAS BESONDEREM…WAS IST ES HEUTE?

 

Fotos auf meiner Facebook Seite Tina Volz unter dem entsprechend genannten Album! Danke!

 

Frühstück auf eigene Faust – Umzug auf Raten – Mundo Nuevo – auf zu den Wiwas – Pozo Azul, ein Wasserfall im Dschungel – Abendessen mit Catalina & Juan Camillo – Umtrunk & tanzen – Tina allein zuhaus…

 

Erstaunlicher Weise bin ich schon um 7:30 Uhr wach. Ich bereite mir mein Frühstück auf eigene Faust vor und sitze mit einem Blick auf Minca auf der Terrasse. Dann packe ich kein Rucksack und mache mich auf zu meiner neuen Unterkunft. Ein Kilometer zu Fuß – erst einmal durchs Dorf und dann einen Feldweg, der stetig bergauf steigt und weg von Minca führt. Irgendwann lichtet sich dann ein wenig der Baumbestand und gibt den Blick auf die Gebirgswelt, die Küste & Minca frei! Was für ein Wow Effekt! Und einige Zeit später stehe ich vor meinem neuen Reich für die nächsten 2 Tage!

Ein moderner Bau mit offener Küche, Essbereich und einer riesigen Terrasse mit Hängematten! Das Haus ist direkt an einem Hang gebaut und gibt einen 180 Grad Blick frei! Es gibt lediglich zwei Zimmer, die jeweils auf der linken und rechten Seite des Hauses sind und durch eine Treppe nach unten erreichbar sind. Leider ist außer einem französischen Pärchen (Urlauber) keiner da, der mich in Empfang nimmt. Ich bringe in Erfahrung, dass der Besitzer Juan Carlos ca. einen halben Kilometer weiter weg wohnt und ich dort die Schlüssel für mein Zimmer abholen kann. Leider ist er nicht da! Ein Umzug auf Raten folgt! Und so renne ich einige Male hin und her, bis ich zumindest meinen Rucksack bei ihm untergestellt habe & meine Wertsachen aber immer noch nicht mein Zimmer zugeteilt bekommen habe, denn es ist noch nicht geputzt. NERV. Aber ich lasse mir den Tag nicht vermiesen und setze meine Pläne für den heutigen Tag fort: Eine Wanderung zu dem Hostal Mundo Nuevo um in unmittelbarer Nähe davon ein Dorf der Wiwas (ethnisches Minderheit) zu besuchen, wie es mir ja gestern von den beiden Wiwas Camillo & Marino empfohlen wurde! Auf zu den Wiwas! Wenn ich allerdings gewusst hätte, dass mich ein 2,4 km langer Gewaltmarsch einen steilen Berg hoch erwartet, wäre ich aus Zeitersparnisgründen und um meine Energie bei der Hitze zu schonen, mit einem Motorradtaxi zum Ziel gefahren! Puhhhhh….und das Ganze teilweise in der prallen Sonne! Wenn auch die Aussicht auf die Umgebung für alles belohnt, ebenso die Vegetation & Landschaft, wünsche ich mir nur noch einen fahrbaren Untersatz! Nach guten 1,5 Stunden komme ich schliesslich im Hostal Mundo Nuevo an, von wo aus man auch einen enormen Weitblick auf das Umland und das Meer hat. Ca. einen guten Kilometer auf Trampelpfäden bergabwärts liegt dann auch mein ersehntes Wiwa Dorf – gerade mal 4 Häuschen, direkt auf einem kleinen Hügel neben einem Bächlein. Runde Strohhütten mit Lehm verputzt, die jeweils auf einem runden Steinplateau errichtet sind und drum herum schöne Gärtchen mit ganz viel Blumen & Kräutern. Anscheinend war mein weiter Fussmarsch umsonst denn leider ist keiner zuhause und ohne Genehmigung will ich ungern diesen spirituellen Ort betreten. So begnüge ich mich mit einigen Fotos von weitem und habe gleich meinen Plan B! Immerhin kann ich nicht ändern was ich gerne gehabt hätte, die Wiwas besucht und mehr über sie zu erfahren. Und so mache ich mich alleine und ohne jegliche Menschenseele auf den Weg zum Pozo Azul, ein Wasserfall im Dschungel, der ca. gute 1,5 Stunden vom Wiwa Dorf entfernt ist. Ich laufe eine gefühlte Ewigkeit durch den Dschungel auf Trampelpfaden bergabwärts und dann nach einiger Zeit vorbei an Kaffeeplantagen, Bananenfelder, Papayawäldern, einer Kakao Plantage und vorbei an einigen Häuschen, in denen Grossfamilien leben.

Ein recht interessanter Fussmarsch. Über eine halb zerfallene Bambusbrücke muss ich dann auch noch „klettern“ bis ich letztendlich am Wasserfall ankomme. Herr jeh, wenn mir hier irgendetwas unterwegs passiert wäre, was hätte ich gemacht? Gewartet bis jemand kommt? Manchmal bin ich doch ein wenig leichtsinnig. Es ist nicht die Angst vor gewalttätigen Menschen, es ist eher die Gefahr abzustürzen oder von einem giftigen Ungeziffer gebissen zu werden! Der Pozo Azul ist zwar herrlich schön, aber mit den ganzen Touristen & Einheimischen so gut wie nicht geniessbar! Ausserdem überraschenderweise recht schmutzig – nicht der Wasserfall aber die Wege. Die Leute lassen einfach den ganzen Abfall liegen, was ich sehr traurig finde! Ich begebe mich in das kühle Nass – was für eine herrliche Abkühlung, bevor ich mich nach einer guten Stunde mit einem deutschen Pärchen aus dem Schwarzwald auf den Rückweg mache. Und per Zufall begegnen mir noch Catalina & Juan Camillo, die mich zum Abendessen bei ihnen auf dem Campingplatz einladen! Es gibt leckeren Fisch, Kartoffelpüree und Gemüsesalat. Mit das beste Essen in Kolumbien – anscheinend ist die Hausmannskost besser als die im Restaurant oder auf der Strasse. Ich bin mehr als überrascht, Kompliment an den Koch Juan Camillo! Danach geht es noch auf einen Umtrunk mit ihnen, Lucas und dem Inhaber einer Reiseagentur, was in ausgelassenes tanzen endet – was denn schon, SALSA!

Gegen Mittenacht mache ich mich dann auf den Heimweg zusammen mit Catalina & Juan Camillo, die nicht weit von mir ihr Camp aufgeschlagen haben. Dann heisst es nur noch Tina allein zuhaus, denn keiner ist in meinem Häuschen, und der Sternenhimmel & Ausblick gehört ganz alleine mir …

 

 

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