Fenqihu – oder alle Ecken und Enden dieses wundervollen Dorfes in den Bergen
17. März 2023, Freitag
Motto:
Teile Deine Energie ein, denn Du weißt nie, wann sie von Nöten ist oder wenn Du sie wirklich brauchst um zu erleben & zu genießen.
Fenqihu – Ausschlafen im Paradies – waschen & Co. KG – warten aufs Wasser – gemütliches Frühstück in der Sonne – Wanderung zum Japanischen Shinto Schrein – Fenqihus obere historische Straße – der alte Bahnhof von Fenqihu – Land God Tempel – Starry Starry Night Haus – auf Donuts Jagd – der Bambus Wald –- die untere historische Straße – auf Glühwürmchen Suche – Qi Gong und ein gemütlicher Abend
Es ist einfach herrlich, dass man auf einer Reise auch einmal ausschlafen kann und kein Programm hat. Fenqihu oder auch das Ausschlafen im Paradies genannt. Ich ließ einfach den Tag gemütlich angehen und saß auf meiner Terrasse mit Blick auf die Bergwelt und genoss einfach einmal die Geräuschkulisse der Natur. Ab- und zu muss man das auch mal tun und es sei mir gegönnt. Körperpflege inklusive. Z
um Reisealltag gehört auch natürlich waschen & Co. KG. Aber als ich gerade mittendrin war die Wäsche im Waschbecken zu waschen, gab es plötzlich kein Wasser mehr. Momentan haben die Bergdörfer ein ordentliches Wasserproblem, denn es fehlt der Regen. Aufgrund dessen, ging heute in meinem Hotel das Wasser aus und der Boss musste los düsen, um einen 500 ml Tank mit Wasser zu füllen. Das bedeutete natürlich für mich das Warten aufs Wasser. Erst da wird uns mal bewußt, wie gut es uns in Europa geht. So was gehört hier zum Alltag, dass es einfach einmal kein Wasser gibt. Während ich wartete, gab es halb ein gemütliches Frühstück in der Sonne. Ich konnte die Situation eh nicht ändern und die Wäsche lag mit Waschmittel im Waschbecken, das ich natürlich gerne auswaschen und den warmen Tag zum Trocknen nutzen wollte! Puhhh…Es dauerte eine kleine Ewigkeit aber so gegen 11:30h hatte ich dann endlich Wasser.
Ein bisschen spät aber besser als nie, ging ich dann zur einer Wanderung zum Japanischen Shinto Schrein, den während ihrer Besetzung die Japaner hinterliessen, allerdings waren es nur noch Ruinen, für die ich eine gute Stunde Ausblick auf die Berge belohnt. Um den Flair von Fenqihu zu spüren, ging ich durch Fenqihus obere historische Straße, die schon überlief mit den ganzen Touristen, aber ich wollte mir das Ganze in aller Ruhe anschauen, es gibt immer wieder interessante Entdeckungen.
Den alten Bahnhof von Fenqihu sah ich mir bei dieser Gelegenheit auch noch an. Wer also nicht mit dem Bus in diese Region kommen wollte, konnte es mit einem alten Zug tun, der so aussieht wie der Zug nach Soller in Mallorca. Man sitzt auf Holzbänken und in asbachuralten Wagonen. Natürlich gibt es auch eine kleine modernere Version. Hier war natürlich eine Menschenverssammlung, denn jeder wollte miterleben, wie die alten Züge ein- und abfuhren. Ich hatte leider nur das Vergnügen mit dem moderneren Zug und machte ein kleines Video. Das darf doch wohl nicht wahr sein, ich kam mir vor wie eine, die zum ersten Mal im Leben einen Zug sah. Aber für alle Asiaten scheint es ein Event zu sein und jeder stolpert über die Gleise. Groß und Klein. Der Wärter brauchte ewig, damit der Zug freie Fahrt hatte ohne die ganzen herumschwirrenden Asiaten zu überrollen.
Natürlich war ich immer noch nicht satt, Tempelanlagen zu sehen und so besuchte ich einen Tempel inmitten des Kiefernwaldes, den Land God Tempel (Gott des Landes Tempel). Ein kleiner, winziger aber süßer Tempel, der allerdings keinerlei Besucher hatte. Da gibt es auch eine lustige Geschichte dazu, die mir heute vom Hotelboss Tom erzählt wurde: Der Mutter von Tom wurde dort beim Beten von den Göttern angekündigt, dass sie bitte nicht mehr nach Chiayi fahren sollte, wo ihr eigentliches Zuhause mit ihrem Mann und ihren fünf Kindern war. Sie war hochschwanger und erwartete ihr sechstes Kind. Sie hielt sich an die Aufforderung der Götter und nur Stunden später erblickte Tom das Licht der Welt.
Fenqihu wurde unter anderem noch bekannter durch einen Film, und seitdem macht erst recht jeder hier Stopp, der vom Alishan Nationalpark kommt. Der Film Starry Starry Night. Es wurde in einem alten Haus gedreht, das man nun frei begehen kann. Ich hatte mich schon gewundert, warum dort so viele Menschen ein- und ausgehen, weil nicht an dem Haus stand, auch nicht das es ein Kaffee oder so sei. In dem Film dreht es sich um folgendes:
Das Mädel Xiao Mei lebte früher bei ihren Großeltern in den Bergen. Als sie zu ihren Eltern in die Stadt zieht, findet sie den Ort kalt und fern im Vergleich zu dem Dorf, in dem sie einst lebte. Sie sehnt sich nach einem einfachen und unbeschwerten Leben. Xiao Mei lernt den Jungen Xiao Jie kennen und fühlt sich von ihm angezogen. Er wird immer von den anderen Klassenkameraden gemobbt. Sie rennt zusammen mit Xiao Jie von zu Hause weg, um die kleine Holzhütte zu besuchen, die sie früher mit ihren Großeltern geteilt hat… https://www.youtube.com/watch?v=2UnOJZB8YCQ- Ein sehr schöner Film, den ich mir unbedingt anschauen möchte. Ich hatte echt gedacht in dem Haus wurde ein Gruselfilm gedreht, bevor ich wusste um was es sich drehte, denn ich googelte es erst später, als ich zuhause war. Das Haus ist allerdings echt gruselig und als ich da ganz alleine, wie üblich, grins, drinnen war, wurde mir ganz mulmig zumute.
In diesem Örtchen ist auch jeder scharf auf die Donuts, von denen ich schon gestern berichtet hatte. Da am beliebtesten Donut Stand eine ewig lange Schlange war, ging ich auf Donuts Jagd im Dorf und wurde auch fündig, allerdings einer mit Käse gefüllt, die süße Variante wäre mir lieber gewesen und er war auch nicht ganz so knusprig, wie der, den ich gestern geschenkt bekam.
Durch den Bambus Wald zurück – hier gibt es übrigens Bambuswälder wie Sand am Meer, ging ich in die untere historische Straße von Fenquihu, von der ich Dir auch den Podcast geschickt habe und blieb dort eine Weile für einen Tee.
Abends zieht in den Bergen von Alishan immer der Nebel hoch, man kann es so richtig mit den Augen verfolgen. Tagsüber ist es super sonnig und warm, und dann plötzlich ab 16 Uhr kommt der Nebel und man sieht nicht mehr die Hand vor den Augen. Als es dann dunkel wurde und man fast gar nichts mehr sah, ging ich trotzdem nochmals los auf Glühwürmchen Suche, die allerdings nicht erfolgreich war, denn ganz alleine traute ich mich nicht in den Wald – trotz Taschenlampe. Stattdessen machte ich Aufnahmen von der Geräuschkulisse bei Nacht in der Nähe eines Teiches mit Kröten und was weiß ich was noch alles unterwegs war. Das war eigentlich fast schon Entspannungsmusik aber mich trieb es zurück zum Hotel, denn es wurde mir auch ein wenig kalt.
Mit Qi Gong beendete ich meinen Tag und ging über zu einem gemütlichen Abend.
Übrigens – um 17 Uhr gibt es eh keiner mehr der unterwegs, und wenn dem so sei, ich spreche kein Chinesisch, weil englischsprechende Touris oder Mitmenschen scheint es in Taiwan so gut wie nicht zu geben. Ich bin in Taiwan also ein totaler Einzelgänger, nicht weil ich will, sondern weil ich mehr oder weniger dazu gezwungen bin aber komme damit ganz gut damit zu recht, denn es gibt ja noch mich, mich, mich….und es ist auch mal schön sich um diese liebreizende Dame darum zu kümmern….