Der Taroko Nationalpark & seine überwältigende Natur und Wanderwege

Der Taroko Nationalpark & seine überwältigende Natur und Wanderwege

5. März 2023, Sonntag

Hualien – Ausflug zum schönsten Nationalparks Taiwans, dem Taroko Nationalpark – Buluowan-Hängebrücke – Meander Core Trail – Dokumentarfilm über die Truku Ureinwohner – Swallow Cave Loop – Changchun Schrein – Feire das Leben Sponsorin – Informationszentrum von Taroko Lushui Trail – Handy weg was nun?

Motto:
Das Leben hält immer wieder Überraschungen für Dich bereit. Vergesse Sie nicht zu feiern!

Nach einer kurzen aber ruhigen Nacht mit einem absoluten Tiefschlaf, klingelte mein Wecker um 5:30h morgens. Draußen wurde es allmählich schon hell. Aufstehen, schnell richten, meinen Rucksack schnappen und los geht’s – bei mir geht es um diese Uhrzeit immer Ruckizucki, denn dann weiß ich, dass ich dafür ein bisschen mehr Schlaf erhaschen kann. Und ich habe mir tatsächlich vorgenommen, gleich mit dem ersten Bus zum Taroko Nationalpark zu fahren, bevor die Sonntagsausflügler mit das Gefühl von Massentourismus gaben oder der Bus voll war und ich noch eine Stunde auf den nächsten Bus warten musste.

So war ich kurz vor 6 Uhr bereits am Busbahnhof. Mit mir sämtliche Andere aber nicht zu viele. Punkt 6:30h ging es tatsächlich los. Mit einem nagelneuen Bus ging die Fahrt an der Ostküste entlang – endlich bekam ich zumindest ein wenig mehr von der schroffen Küste und den langen Sandstränden zu sehen, wenn es auch nur Minuten waren. Dann bog der Bus Richtung Gebirge ab und nachdem wir einige hässliche Dörfer durchquert hatten, ging es serpentinenmäßig in die 19 km lange Schlucht, die quer durch die Berge führt und an dem Fluss Liwu entlangführt. Einfach atemberaubend!

Der Taroko Nationalpark! Ein absolutes, landschaftliches Spektakel und um mich herum mit Berggipfeln bis zu 3000 m Höhe, Wasserfälle und Hängebrücken. Der Nationalpark ist ein wortwörtliches Trekkingparadies, das seines gleichen sucht. Es gibt unzählige, erschlossene Pfade für jeden, sogar teilweise Rollstuhl geeignet. Die Wege reichen von leicht, mittel bis schwierig, man kann nur einen kleinen Rundweg oder bis zu einem Aussichtspunkt gehen, ein paar Kilometer hinter sich legen oder einen ganzen Tag unterwegs sein. Bei den schwierigen Touren braucht man allerdings eine Sondergenehmigung, da sie durch landschaftlich geschützte Gebiete führen und zudem den ethnischen Völkern, den Truku Ureinwohnern, gehören.

Natürlich hatte ich vorher ein wenig versucht herauszufinden, was mich am meisten reizt und was ich an diesem Tag alles sehen und erwandern wollte und so landete ich zuerst bei der Buluowan-Hängebrücke, die 196 Meter lang ist und 153 Meter über dem Liwu-Tal liegt. Der Meander Core Trail führte mich zu Aussichtspunkten auf die Hängebrücke, die mich absolut sprachlos machten. Ein Affe verfolgte mich sogar auch – ich war ziemlich überrascht, als er mir begegnete, den hatte ich hier gar nicht erwartet. Wahrscheinlich roch er meine Snacks. Ein riesiger, seltsam zu beschreibender Schmetterling flatterte auch mit mir mit und giftige Schlangen blieben mir Gott sei Dank erspart, obwohl sie überall mit Warnschildern angekündigt wurden. Auf der ersten Aussichtsplattform nutzte ich gleich die Gunst der Stunde und genoss die herrliche Umgebung bei einem kleinen Picknick mit dem Blick auf die Berge.  Ich war tatsächlich die Einzigste, die um diese Uhrzeit an dieser Stelle unterwegs war und ich kam mir vor wie im Paradies mit dem tropischen Regenwald um mich herum und den Morgendunst, der noch von den Bergen aufstieg. Dann ging es direkt zur Hängebrücke. Noch war ich alleine. Vor mir öffnete sich eine enge Schlucht, wo rauschend der Fluss Liwu durchbrauste und einen Höllenlärm von sich gab.

Bevor ich weiter ging, schaute ich mir beim Informationscenter noch einen kurzen Dokumentarfilm über die Truku Ureinwohner an, die sich leider in der Zwischenzeit in die Gesellschaft eingegliedert haben und ihre Traditionen und Kultur nicht mehr so leben wie sie war aber immerhin hat man erfahren, wie es früher einmal war.

Ein weiterer Pfad führte mich die 110m durch den Wald auf steilem Wege hinunter zum Fluß Liwu, wo man von dort aus einen weiteren Trail gehen konnte, den Swallow Cave Loop, der entlang des Flusses an einem Berghang entlangführte und spektakuläre Blicke auf den Canyon eröffnete.
Mit dem Bus fuhr ich dann weiter zum nächsten Highlight, Changchun Schrein, der allerdings eine traurige Geschichte hat. Als man die Taroko Schlucht befahrbar machte, starben um die 250 Bergarbeiter. Ihnen ist der Schrein in einer Höhle und ein Tempel auf einem Bergrücken gewidmet, von dem ein Wasserfall ins Tal hinunterfällt. Ein magischer Ort an dem ich fast 2 Stunden verbrachte und Qi Gong mit Blick auf die Berge praktizierte. Auch hier war ich alleine – nur ein Pärchen, das in einem Pavillon neben dem Tempel verliebt miteinander turtelte. Was sich an diesem Ort für mich ereignete war äußerst seltsam und verwunderlich.

Auf dem Rückweg sprach mit eine ältere Taiwanesin an und wollte wissen, ob ich denn ganz alleine unterwegs bin. Ich meinte nur, dass mein Allerliebster leider nicht die Zeit nehme, das Leben zu genießen und ich deswegen alleine unterwegs bin. Sie war mehr als erstaunt und meinte ich solle auch für Sie das Leben mitfeiern und drückte mir umgerechnet 30 Euro in die Hand??? Ich wollte gar nicht annehmen, aber sie bestand darauf und ich versprach ihr, es nur für einmalige Begebenheiten einzusetzen und sie darüber auf Facebook zu informieren. Ich war absolut baff. Ist Dir so was schon mal passiert? Meine Feiere das Leben Sponsorin!

Nach guten 30 Minuten Fahrt entlang der Schlucht landete ich ihm Informationszentrum von Taroko, wo ich nochmals die Beine vertrete mit einem Weg, der ein wenig durch die Berge führte. Ich wollte noch ein wenig weiter trekken und musste auf den Bus zum nächsten Ziel, dem Lushui Trail, warten. Das Blöde an den Bussen ist, dass man kaum versteht, wo sie anhalten und man ist voll konzentriert, die Ausstiege nicht zu verpassen, denn sonst muss man immer ca. eine Stunde warten, bis der nächste Bus kommt. Taxis gibt es nicht, man kann es höchstens per Anhalter versuchen, was aber auf diesen schlangenartigen Serpentinen sehr gefährlich für einem und für den, der einem mitnimmt wäre. Für den nächsten Stopp, dem Lushui Trail, klingelte ich, aber der Busfahrer hörte es nicht und ich rief laut „Stopp – Lushui Trail“ als der Busfahrer am Ziel vorbeischoss. Irgendwo hielt er dann am Straßenrand und ich sprang aus dem Bus und war heilfroh, nicht irgendwo anders abgesetzt zu werden. Zudem war dieser Stop für mich ein absolutes Highlight, denn die Gebirgslandschaft um mich herum was so gewaltig schön, dass ich es kaum fassen konnte und mir hüpfte das Herz vor Freude. Ich sprang vor guter Laune und unterhielt mich mit Campern, die gerade ihre Zelte abbauten und auf ihr Motorrad spannten. Noch schnell die Busfahrplan für die Fahrt abfotografieren und los geht es auf die letzte Trekkingroute für heute an den Bergwänden der Schlucht entlang. Sensationell.

Das AHA Gefühl hielt jedoch nicht lange an und wurde jäh unterbrochen. Mein Handy war weg. Herr jeehhh!!! Ohne lang zu überlegen, ob es aus meiner Jackentasche fiel während ich aus dem Bus sprang, musste ich handeln. Aufgeregt schilderte ich einen der Motorradfahrer von vorher, dass ich mein Handy im Bus wahrscheinlich verloren habe und er fuhr ohne zu zögern dem Bus hinterher. Ich hatte ein schlechtes Gewissen, weil ich mir nicht sicher war und dieser Mann so lieb war und mir sofort half und vielleicht alles umsonst. Aufgeregt und total niedergeschmettert was ich wohl ohne Handy und den ganzen Reisedaten täte, suchte ich den Straßenrand ab in der Hoffnung, dass sich alles zum Guten wendete. Und siehe da, nach wenigen Minuten kam der Motorradfahrer jubelnd, samt dem Bus angebraust. Der Busfahrer öffnete die Türe und zeigte mir freudestrahlend mein Handy. Eine Dame winkte mir zu und zeigte auf den Sitz, auf dem ich vorher noch im Bus saß. Mir fiel ein Stein von Herzen. Ich wollte sie alle umarmen aber Taiwanesen sind sehr zurückhaltend und ganz und gar nicht für Nähe geschaffen. Und so blieb mir nur ein tausendmaliges Dankeschön. Was für ein Glückspilz bin ich doch und solche ehrliche Menschen! Ich hüpfte förmlich den wundervollen Wanderweg entlang und pfiff vor mich hin.

Vor lauter vergaß ich sogar meine Höhenangst, auf diesem Stairway to heaven, dem Lushui Trail. Für mich stand nur eins fest, solche ehrliche Menschen begegnen einem selten und morgen will ich noch ein Tag in diesem Paradies und noch ein wenig wandern.
Und so endete vom Glück erfüllt ein gesegneter Sonntag voll wunderbaren Begebenheiten.

 

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