Sonntag, 10.02.2019

 

RIOHACHA – CABO DE LA VELA

 

MOTTO:

SEHNSUCHT – AUCH SOLCHE TAGE GIBT ES! ICH HABE ALLES AUF REISEN…ALLES…ABER DER LIEBSTE FEHLT…UND HEUTE IST SO EIN TAG WO ICH DAS GANZ STARK VERMISSE…

 

Fotos auf meiner Facebook Seite Tina Volz unter dem entsprechend genannten Album! Danke!

 

Riohacha – – Uribia – Wayuus – Manaure – Salinas de Manaure – Kakteenwälder & Stachelgebüsch – desierto de careizal – Ziegen & Schafe soweit das Auge reicht – Wegsperren mit Zoll –- Mittagessen Cabo de la vela – Make up oder was? – gehäkelte, attraktive Taschen von den Wayuu Frauen – Regenbogen Strand – Cerro Pilon de azucar – Strand & Ojo de agua – Sonnenuntergang am Punta del Faro – Abendessen – auf einen Drink unterm Sternenhimmel am Meer – Hängemattenblues in Chinchorros

 

Wir treffen uns im Büro des Veranstalters in Riohacha und nach einem Rumhängen von gefühlten 30 Minuten geht es endlich los! Yeah! Ich sitze ganz vorne im Jeep, weil ich wie üblich die „Grösste“ bin! Lach. Noch geht die Fahrt über eine ganz normale Landstraße Richtung Venezuela, das nur ca. eine gute Stunde entfernt liegt.

In Uribia machen wir nach einer guten halben Stunde kurz halt, um unser Proviant aufzufüllen. Wasser und Snacks für uns, geschmuggelter Sprit von Venezuela für 70 cent für 4 Liter!!! Das ist günstiger wie 6 Liter Wasser für 2 Euro! Wow! Auch für die Snacks steigen die Preise ins Unendliche kurz vor der Wüste – denn da gibt es rein gar nichts! Uribia ist übrigens die „Hauptstadt der Wayuus…der dort ansässigen ethnischen Minderheiten. In Guajira, wie diese Region heißt, gehört alles ihnen und ihren Clans. Sie verkaufen & verpachten kein Land. Alles ist ihres. Alles bleibt in der Familie. Der grösste Teil Guajiras besteht aus Wüste und genau hier befindet sich der nördlichste Punkt Südamerikas. Cabo de la Vela & Punta Gallinas sind die absoluten Höhepunkte dieser Region, die wir auf dieser Jeepsafari durch die Wüste kennenlernen werden. Bis dahin gibt es noch viel mehr zu sehen außer nur die endlose Wüste – aber man muss viel Sitzfleisch haben denn wir werden hunderte von Kilometern hinter uns lassen bevor wir am unseren gewünschten Zielen sind.

Als wir in die weite Wüste abbiegen, sind wir erst einmal geschockt von den vielen bunten Blumen am Wegesrand – von Müllentsorgung hat man hier noch nie gehört und so wird einfach alles auf den Boden geworfen. Die Natur wird es schon richten! Da überall stachelige Sträucher & Kakteen sind, bleiben natürlich vor allem die Plastiktüten daran hängen und es ergibt so ein kunterbuntes Bild von bunten und gestreiften Plastiktüten in sämtlichen Farbtönen! Ich nenne sie einfach „Blumen“. Am Rande der Wüste gibt es sogar Zugverkehr – der allerdings nur Kohle abtransportiert, die unweit von der Wüste abtransportiert wird. Aber es gibt nicht nur Kohle! Im Fischerort Manaure gibt es Salzsalinen! Der Kontrast Wüste – Salz – Karibik ist ein unbeschreiblicher Anblick, und dann noch dieser blaue Himmel mit seinen weissen Wölkchen. Als wir anhalten, sind wir umgehend von den kleinen Wayuu Kindern umzingelt, die hoffen von uns was Süsses oder Wasser zu bekommen. Sie hängen sich wortwörtlich an uns. Wenn man einem gibt, muss man der ganzen Meute was geben – aber ich habe eh nichts bei mir…so bleibt mir einiger Trubel erspart.

Kurz danach ziehen wir weiter ins Fischerdorf Manaure. Manaure besteht einfach nur aus halb zerfallenen Hütten, erstaunlich nüchtern und sehr arm. Unser Guide Ales braucht noch mehr Sprit Reserven, deswegen legt er hier nochmals einen Zwischenstopp ein. Neben uns ist die Kirche, aus dem der Klang eines singenden Pastors klingt – die Wayuus sind christlich. Einige glauben aber noch an die Götter der Natur – die sicherlich den Müll von den Wayuus nicht sonderlich toll finden. Eigentlich unverständlich. Hier fehlt echt Aufklärung!

Vorbei an endlosen Kakteenwälder & Stachelgebüsch machen wir uns auf in die tiefste Wüste. Sieht schon seltsam aus diese Kargheit, wenn man ca. 4 Monate immer nur Natur pur und grün bis zum geht nicht mehr gesehen hat! Aber andererseits auch ein überwältigender Anblick! Bald sind wir im Desierto de Careizal.

Das ganze ist einfach eine riesige, glatte Fläche aus Sand bestehend…vergleichbar mit dem Salar de Uyuni aber eben wirklich Sand, nicht Salz! Am Horizont Berge. In der Regenzeit wird es teilweise vom Meer überschwemmt, das in unmittelbarer Nähe ist mit seinen kleinen Seenplatten. Kaum verlassen wir das Gebiet, sehen wir nur noch Schafe & Ziegen soweit das Auge reicht.

Die Kinder hier gehen zwar zur Schule, beschäftigen sich aber tagsüber lieber mit Wegsperren. So treffen wir des Öfteren in der Mitte von Nirgendwo Wegsperren mit Seilen – aber nicht nur eins sonder teilweise in einem Abstand von ca. 20m. 4-6. Um die Wegsperren loszuwerden, fordern die Kinder den Fahrer nach Süssigkeiten oder Wasser als Zoll. Ales ist bestens informiert. Er hat Wasser in kleinen Plastiktüten, eine Auswahl an Bonbons, Rohrzuckerwürfel, Kekse etc. und gibt den Kindern was sie gerne hätten. Ab- und zu steht auch die Mama der Wayuu Kinder mit am „Zoll“…da gibt es dann ein wenig Kleingeld! Wir glauben unseren Augen nicht, als wir alle diese Wegsperren sehen. Zu den älteren Kindern ruft Ales allerdings aus dem Fenster sie sollen in die Schule gehen und fährt mit Vollgas durch die gespannten Seile, die die Kinder teilweise gerade noch rechtzeitig locker machen oder wegziehen.

Nach guten 4 Stunden erreichen wir dann endlich den ersten grösseren Stopp an der Cabo de la Vela, wo wir auch das Mittagessen zu uns nehmen – fangfrischer Fisch – und heute Nacht übernachten.

Die Wayuu Frauen sitzen vor dem „Restaurant“ besser gesagt Strandlokal und versuchen ihre gehäkelten, attraktiven Taschen an die „Frau“ zu bringen. Es gibt soviele wunderschöne Muster & Designs, dass man am liebsten mehrere kaufen möchte – aber sie sind recht sperrig und machen den Koffer nur noch schwerer.

Die Wayuu Frauen benutzen tagtäglich eine Art Make up, um sich vor der Sonne zu schützen. Sie haben eine braune Paste in ihren Gesichtern, die sie noch dunkler macht als sie schon sind. Das Ganze sieht ein bisschen aus wie eine Gesichtsmaske.

Um zur Cabo de la Vela zurückzukommen:

Cabo de la Vela ist ein Strandabschnitt mit einem unendlichen Sandstrand und türkisblauer Karibik. Fischerbötchen sind direkt am Strand verankert. Diese Bucht ist der Traum eines jeden Kitesurfers. Gleichzeitig ist es ein Fischerort und einige Fischerbötchen sind hier verankert! Unweit von hier gibt es unzählige Strände, einer schöner wie der andere. Ein Touristenansturm in der Zukunft ist hier garantiert – noch nicht die Masse, aber immerhin. Die Wüste in Kombination mit Mee(h)r hat was ganz Besonderes an sich. Wir beeilen uns mit dem Mittagessen um möglichst viel Zeit für unsere Sight Seeing Tour in der Wüste und für das Plantschen in der Karibik zu haben. Unweit von uns ist der Regenbogen Bucht. Wenn das Meer gegen die Klippen braust und die Gischt nach oben spritzt, sieht man kleine Regenbogen darin. Die Küste ist schroff und mit moosbewachsenen Felsen, die ins Meer fallen. Hinter uns direkt am Meer grenzend ist der Cerro Pilon de azucar. Ein heiliger Berg der Wayuus, der die Form einer Pyramide hat – trotzalledem wird er der Zuckerberg genannt. Kurze Zeit später haben wir die Gelegenheit in zu besteigen – er ist ja nicht sonderlich hoch, gerade mal 200 m! Aber es geht so ein stürmischer Wind, dass wir auf dem Weg nach oben fast weggeweht werden! Immerhin können wir an dem langen Strand daneben auch schwimmen – wenn auch die Brandung so stark ist, dass man mit ins Meer hinausgerissen wird. Ich versuche es trotzdem. Auf dem Weg ins kalte Nass sehe ich in Kombination mit den Wellen tatsächlich ein ziemlich großer Stachelrochen unweit von mir vorbeirauschen! Wow! Und bevor ich mich richtig versehe, stürmt eine riesige Welle über mich und wirft mich unerwartert in die Fluten. Nach dem Auftauchen habe ich meine Sonnenbrille der höheren Macht geopfert – immerhin besser als mich! Weiter geht es zum Ojo de Agua – auch eine heilige Stelle der Wayuus. Ein spiritueller Ort für Opfergaben und Götterverehrung. Eine winzig kleine Wasserstelle unweit vom Meer, die auch den Ziegen, Schafen, Kühe & Vögeln als Tränke dient. Daneben wieder einmal diese wunderschönen und unendliche Sandstrände wie überall hier und die schroffe Landschaft drumherum lässt einem fühlen wie auf einem anderen Stern. Dieses Mal gehe ich nicht baden – ich laufe lediglich mit Astrid am Meer entlang, eine sehr nette, liebe Bekanntschaft aus Österreich, die ich heute gemacht habe…sie fährt mit ihrer Gruppe in einem Jeep des gleichen Veranstalters hinter uns. Zum Sonnenuntergang sind wir rechtzeitig am Punta del Faro! Nein, bitte nicht! Stellt euch keinen dieser magischen Orte mit einem großen, weiß gestrichenen Leuchtturm wie an der Nord- oder Ostseeküste oder auf Mallorca, Menorca, Ibiza oder Formentera vor! Falsch gelegen! Komplett falsch gelegen! Auf einer Anhöhe steht ein kleines „Drahtgestell“ mit einem Licht obendrauf…das wars! Nicht gerade einfallsreich – eher ernüchternd – dafür werden wir aber mit dem Rundumblick und traumhaften Sonnenuntergang entschädigt, der die Wüste, Felsen, Klippen, Strände und das Cabo de Vela in ein rotviolettes Licht taucht. Danach gibt es auch schon Abendessen – und was natürllich: LANGUSTEN!

Ein kleiner Drink mit meinem kleinen Team an einer Bar – ein sogenannter Absacker unterm Sternenhimmel am Meer. Und da wir mal wieder einen frühen Start haben, wird es heute nicht sonderlich spät. Der grosse Moment kommt: meine erste Nacht in der Hängematte direkt am Strand. Unter einem Pavillon sind unsere fünf Hängematten – alle nebeneinander. Wir bekommen noch eine Kuscheldecke – Moskitonetze gibt es keine, Moskitos gibt es nicht. Ales erklärt uns, dass wir darin diagonal liegen sollten – die Chinchorros sind breiter als die normalen Hängematten und geben ein wenig mehr Platz. Die Lage unseres Schlafortes ist zwar sehr idyllisch, aber ich behalte mir insgeheim vor im Jeep zu schlafen…grins. Und so fängt unser Hängemattenblues an. Mit ewig lauter Musik von nebenan, versuche ich mich mit Sternezählen zu beschäftigen – immerhin ist der Sternenhimmel in der Wüste gewaltig und überwältigend. Er sieht aus wie mit Pünktchen übersprenkelt, die Sterne sind so groß. Dann fängt Luca neben uns an zu schnarchen. Die Nacht schein verloren zu sein – aber irgendwann schlafen wir dann alle vor Müdigkeit ein…aber in einer Hängematte zu schlafen ist nicht gerade sehr entspannend – zumindest nicht das aller erste Mal!

 

Montag, 11.02.2019

 

CABO DE LA VELA – PUNTA GALLINAS

 

MOTTO:

UNABHÄNGIGKEIT!

ICH KANN MEINEN WEG ALLEINE GEHEN, WENN ES SEIN MUSS UND AUCH GENERELL! ICH BRAUCHE KEINEN UM MICH, DER MICH NICHT GUT FINDET UND WENN ER TROTZDEM UM MICH IST, DANN KANN ICH IHN IGNORIEREN AUCH IN SEINEM BEISEIN! ICH BRAUCHE NICHT HINTERNPINSELN! SOLCHEN MENSCHEN GEGENÜBER HABE ICH KEINERLEI VERPFLICHTUNGEN! ALSO BITTE KEIN GRUPPENDRANG!

 

Fotos auf meiner Facebook Seite Tina Volz unter dem entsprechend genannten Album! Danke!

 

Cabo de la Vela – Desierto de puerto nuevo & portete – desierto de bahia honda – bahia honda – desierto de bahia hondita – Mittagessen in Taroa – Dünen von Taroa – splitternackt? – Leuchtturm von Punta Gallinas – Sonnenuntergang am Strand – Abendessen bei Alexandra Punta Gallina – Fortsetzung Hängemattenblues

 

Puhhhh…was für eine Nacht! Wir alle sind gerädert ohne „Trinkgelage“ – wenn auch der wunderschöne Sonnenaufgang am Meer alles entschädigt! Wundersam ist, dass die Wayuus schon am frühen Morgen um 6 Uhr den Sand rächen – ja, Du hast richtig gehört, den Sand rächen. Eine Art „Reinigung“ von den Unreinheiten, die hier rumliegen wie Zigarettenkippen oder so? Aber da nie einer an diesem Hausstrand ist, was gibt es grossartig zu rächen? Sieht zwar ganz nett aus und pflegt die Oberarmmuskeln aber das war auch schon. Ich laufe ein großes Herz in den frisch gerächten Sand, bevor ich mich auf dem Weg zu unserem Frühstück mache. Auch auf den Straßen sind alle Nachbarn am Rächen. Hmmm…ok…wenigstens ist alles sauber und ordentlich in diesem Ort, wenn wir davon absehen wie empört wir gestern noch über die „Blumen“ waren.

Nach dem Frühstück mit der leckersten heißen Schokolade, die ich je getrunken habe seit Oma, geht es von Cabo de la Vela in Richtung Punta Gallinas – der nördlichste Punkt Südamerikas! Wir alle sind schon seehhhhrrrr gespannt! Das Meer soll hier mit dem Himmel „verfließen“ – man soll keinen Horizont mehr erkennen…ein sogenanntes Naturwunder! Wir werden erst einmal mit belegten weiteren Strassenzöllen von Kindern belegt, die mitten in der Wüste ihre „Straßensperren“ aufgestellt haben! Wie können die nur in so einer brütenden Hitze ohne Schatten auf Jeeps warten um gerade mal ein Bonbon oder nur ein kleiner Plastikbeutel mit Wasser gefüllt zu bekommen? Ich wurde verdursten oder in der Hitze verbrennen. Aber die kleine Meute kommt schon angerannt als sie uns sieht…Das desierto de puerto nuevo und portete (Wüste) grenzt direkt am Meer. Hier liegt auch einer der grössten Häfen Kolumbiens – kaum denkbar aber wahr! Dahinter eine unendliche Wüste, die während der Regenzeit teilweise mit Meerwasser überspült wird und dann eine matschige Masse hinterlässt – aber nicht wie Salar de Uyuni, wie in Bolivien – aber vergleichbar von der großen Weite. Wie kann man überhaupt für so viele Wüsten noch Namen finden? Nach diesen beiden Wüsten kommt das desierto de bahia honda und danach geht es erst einmal einen Hügel hoch, um die Wüste und ihre Unendlichkeit von oben zu sehen mit der Krönung der Bahia Honda, eine Bucht mit einem ewig langen Sandstrand, wo wir uns wieder einmal in die Fluten stürzen dürfen um abzukühlen! Danach gibt es an einem Wüstencamp in Taroa auf einem kleinen Hügel mit Blick über das Meer unser Mittagessen – Fisch natürlich, was sonst! Dieser Ort ist magisch. Wir speisen unter einem schatten spendenden Dach aus Ästen mit Blick auf die Küste. Danach machen wir uns auf den Weg zu den Dünen von Taroa, Dünen, die direkt in dem karibischen Meer enden! Wortwörtlich! Astrid und ich gehen mühsamen Schrittes die Dünen hoch und sind schon gespannt, was uns tatsächlich dahinter erwartet, denn noch sehen wir NICHTS! Und siehe da, oben angekommen gibt sich ein weiter Blick auf den gesamten Horizont frei und auf das weite Meer! Die Dünen stürzen förmlich ins Meer! Ich habe leider keine Plastiktüre mit mir, sonst würde ich darauf direkt ins Meer rutschen! Die Dünen sind zwar sehr steil, es reicht aber nicht nur mit dem Hintern alleine hinunterzurutschen! Aber immerhin runterhüpfen macht auch Spaß! Da ich den anstrengenden Weg nicht mehr zurückgehen möchte, entscheide ich mich „oben ohne“ und in meinem hübschen Spitzenslip ins Wasser zu begeben. Nicht ganz splitternackt! Da allerdings noch andere hier baden, halte ich gesittet meine Brüste mit meinen Händen bedeckt. Und so sitzen Astrid und ich in der erfrischenden, kalten Karibik, wortwörtlich sitzend, denn das Meer ist recht ruhig und weiter draußen sind die großen Wellen und vor uns Korallenriffe…Mit jeder größeren Welle die kommt, stehen wir auf um nicht unter sie zu kommen und ich halte behutsam meine Brüste fest. Auf dem Rückweg habe ich lediglich mein Tshirt an – dem Höschen gebe ich die Chance an mir zu trocknen…immerhin brauchen wir bis zu unseren Jeeps bestimmt eine kleine Ewigkeit. Das Hochklettern der Sanddünen ist gar nicht so leicht – immer wieder rutschen wir ab – aber bald kommen wir auf die Idee, in die bereits abgezeichneten Fußspuren im Sand zu treten. Und siehe da, es bringt uns voran! Der nächste Stopp sollte das Highlight unserer Jeeptour sein – der Leuchtturm von Punta Gallinas und der nördlichste Punkt Südamerikas wie bereits schon erwähnt! Du kannst Dir sicherlich vorstellen, wie der Leuchtturm aussieht! Oder? Wieder mal ein Stahlgerüst, ein wenig größer wie der von gestern und eine Bauruine daneben, was einmal der Leuchtturm gewesen sein sollte. Und der Himmel bildet auch keine Einheit mit dem Meer! Das Spektakulärste was mir über den Weg läuft ist eine ziemlich große Echse. Aber immer hin, hier endet Südamerika! Für den Sonnenuntergang fahren wir schließlich an einen Strand unweit von Punta Gallinas. Endlich ein Strand ohne hohe Wellen und Strömung – aber Feuerquallen! Zwischenzeitlich ist es auch schon recht kühl. Beides reizt mich nicht unbedingt. So sitze ich zusammen mit Astrid am Strand und wir beobachten zusammen den majestätischen Sonnenuntergang am Strand. Unser Camp Alexandra lässt sehr zu wünschen übrig. Dieses Mal sind die Hängematten lediglich mit einem Dach geschützt – nicht mit Seitenwänden wie gestern. Das wird sicherlich eine kalte Nacht. Aber zumindest sind die Hängematten größer – vielleicht kann man sich damit auch zudecken? Erst Mal Abendessen, bevor wir uns wieder zeitig zum Schlafen legen – dieses Mal ohne Schlummerdrunk! Die Fortsetzung unseres Hängemattenblues ist dieses Mal gigantisch! Keine laute Musik, kein Geschnarche und ein unglaublicher Sternenhimmel! Es ist zwar kühl, aber Decken halten uns warm und die übergroßen Hängematten auch. Wir hängen da wie Schmetterlingsrauben – keiner von uns ist zu sehen, nur ein voller „gehäkelter Sack“. Schlafen tun wir tief und fest. Die zweite Nacht in unseren Hängematten ist erstaunlicherweise fantastisch!

 

Dienstag, 12.02.2019

 

PUNTA GALLINAS – URIBIA – RIOHACHA

 

MOTTO:

NICHT GEHT ÜBER GENIESSEN & WIEDER IN SEINER EIGENEN WELT ZU SEIN!

 

Fotos auf meiner Facebook Seite Tina Volz unter dem entsprechend genannten Album! Danke!

 

Punto Gallinas – Mittagessen in Uribia – Riohacha – Markt – Gruppenzwang – Fahrt nach Palomino – schwimmen im Pool – Strandspaziergang bei Nacht – treffen mit Donald auf einen Drink am Strand – Schafe zählen

 

Kurz nach dem Sonnenaufgang sieht dieser Camp Alexandra auch um einiges schöner aus! Bei Nacht sind alle Katzen grau – aber dieser besonders! Der Vorteil von Camp Alexandra ist, dass er direkt auf einer Anhöhe steht und man von dort aus einen Weitblick auf die Küste & das karibische Meer hat!

Und das vom Restaurant aus. Wir sind alle glücklich und zufrieden, denn wir haben viel besser geschlafen gestern – was will man mehr? Von Punta Gallinas treten wir heute den Rückweg nach Riohacha an. Unterwegs machen wir noch einige Stopps an verschieden Aussichtspunkten, um die Weitblicke über die Wüste zu genießen und die großen Dünen. Einige Zeit fahren wir sogar an Ausläufern des Meeres entlang bevor es wieder durch die trockene Wüste geht! Die beeindruckende Fahrt dauert gute 3 Stunden. Vorbei an kleinen Hütten, in denen die Wayuus leben, Friedhöfe im Nirgendwo, weiteren Salzsalinen, Militär & winzigen Dörfern kommen wir dann gegen Nachmittag wieder in Uribia an, wo wir ein wenig Zeit auf dem Marktplatz haben um Kunsthandwerk anzuschauen bevor es zum Mittagessen geht. Auf dem Rückweg machen wir auch noch auf dem Markt von Riohacha stopp, denn einige von uns wollen noch Souvenirkäufe auf dem örtlichen Markt  erledigen bevor unsere Tour zu Ende geht.

Für mich eine 3 Tages Tour, die ich auf keinem Fall hätte vermisst haben wollen. So habe ich auch  einen Eindruck über die Wüste in Kolumbien gewonnen und die große Einsamkeit, die damit verbunden ist. Ich möchte keinen dieser Wayuus sein, die hier leben. Kein Wunder der bekannte kolumbianische Schriftsteller Gabriel Garcia Marquez hat mit den Eindrücken der Wüste sein Buch „100 Jahre Einsamkeit“ geschrieben.

Gruppenzwang? Ein schneller Abschied folgt – denn ich bin die Einzige, die nicht in Riohacha bleibt – für mich geht die Fahrt weiter nach Palomino – an die Strände der Karibik! Mein Clan hat es mir nicht unbedingt angetan…die beiden deutschen Mädels unterhielten sich die ganze Zeit über ihre längst vergangene Schulzeit (18 Jahre her!), der junge, gut aussehende schnarchende Luca aus der Schweiz hörte geduldig zu und war nicht gerade kommunikativ und der Italiener Maximilio war jeden Tag schlecht gelaunt. Und Ales, unser sehr attraktiver, junger Macho, Fahrer & Guide (34) baggerte mich von Anfang bis Ende an und gab nicht nach – aber das tut ja gut, wenn man von solchem jungen Gemüse verehrt wird…grins. Aber es gab ja Astrid von der anderen Gruppe – sie habe ich in den 3 Tagen sooo toll in mein Herz geschlossen! Wir beide hatten eine gigantische & lustige Zeit zusammen!

Zwei Stunden nach dem Abschied nehmen bin ich am Strand von Palomino in meinem schnuckeligen Hostal unweit vom Meer entfernt und schwimme im kühlen Pool bevor ich einen Strandspaziergang bei Nacht unternehme an dem wild tosenden karibischen Meer.

Von der anderen Gruppe ist auch der Irländer Donald mit nach Palomino gekommen. Wir treffen uns auf einen Drink am Strand bevor ich mich wirklich wieder auf das Schafe zählen in einem richtigen Bett freue! Mit Meeresgeräuschen & Vogelgezwitscher schlafe ich bald ein und falle in einen tiefen Schlaf…