BURMA – Reisereports Teil 2, 02.03. – 05.03.2013 Bagan – Tal der Anbetung, Tal der 1000 Tempel!
Fotos auf meiner Facebook Seite Tina Volz unter dem genannten Album Thailand! Danke!
Hallo meine Lieben!
…und weiter geht es mit unserer Reise in Burma – mit Worten unbeschreibbar…
einfach ein Reiseziel, fuer dessen Schoenheit & Urspruenglichkeit einem die Worte fehlen!!!
Ganz liebe Gruesse aus einer zauberhaften Welt fernab…
Eure Tina
- Maerz 2013, Samstag, Bagan – Nyaung U, New Park Hotel Pagoden & Tempel und abtrampeln auf dem Fahrrad
Morgengrauen & Moenche – auf der Suche nach einer neuen Unterkunft – mit dem Fahrrad durch Nyaung U – Tempelstaette ausserhalb Nyaung U – Shwezigon Paya Pagode – ausschwitzen im Guesthouse – auf Sonnenuntergangstour – Abendessen mit Einheimischen zwischen Tempelruinen – Wetten, Fussballspiel & Abendessen im Nachbarlokal
Bei so einer „netten“ Unterkunft ist es schon fast eine Erloesung aus dem Bett zu kriechen und sich in den neuen Tag aufzumachen. Unterkunftssuche war angesagt…Colin lag noch in den Federn. Ca. 40 Moenche in Reih und Glied auf Almosensammlung auf den Strassen unterwegs – na wenn das kein Glueck bringt? Was mir alles in den fruehen Morgenstunden zu Auge kam war grausig – Unterkuenfte fuer viel Geld und absolut schaebig. Das bedeutete wenigstens etwas zu suchen was schaebig und einigermassen guenstig war. Letztendlich fand ich morgens um 8 Uhr das Richtige fuer uns – die Moenche hatten also Glueck gebracht! Ein Guesthouse mit einem kleinen Zimmer mit Fan (Ventilator), allerdings Gemeinschaftsduschen & WC. Zumindest floss das Geld den Einheimischen zu und nicht der Militaerregierung, die saemtliche staatliche Unterkuenfte in Burma betreibt. Bevor wir umzogen, nahmen wir das aeussert akzeptable Fruehstueck im Hotel noch zu uns, mieteten uns Fahrrader, nahmen Sack und Pack und zogen in unser neues Guesthouse „View Point“ um. Mit den Fahrraedern trauten wir uns dann auf Tempeltour. Bagan und seine Tempel ehoeren schliesslich und zweifellos zu einer der Hoehepunkte einer Burmareise. Das Tempelareal ist ca. 40 km2 gross und stellt nach Kambodscha und dem Borobodur in Indonesien eine wahre architektonische Meisterleistung in Suedostasien dar. Den ersten Tempel, den wir uns anschauten lag ca. 2 km ausserhalb unseres Ortes. Der Gutyauknge Tempel ist ein kleiner bemalter Hoehlentempel aus dem fruehen 12 Jahrhundert. Selbst die Wandmalereien in dem Tempel sind noch sehr gut erhalten, ebenso die Buddhas. Einfach wunderschoen. Wir konnten uns gar nicht daran sattsehen. Da es in der Zwischenzeit schon erstaunlich warm war, beschlossen wir erst mal eine Pause einzulegen und zogen nach ca. 2 Stunden wieder mit dem Fahrrad los, um die Swezigon Paya Pagode im Ort anzuschauen. Der goldene Zedi leuchtete schon von weitem. Mit dieser Pagode wurde erstmalig ein Zedi im birmanischen Stil erbaut – und das im Jahr 1059 !!! Mit Reliquien Buddhas auf dem Ruecken, wurde dazumal ein weisser, wilder Elefant losgeschickt (weisse Elefanten sind in Asien schon immer eine Art heilig gewesen) und da wo sich der Elefefant niederliess, wurde letztendlich diese Pagode gebaut. Fuer uns war die gesamte Pagodenanlage wie eine Zeitreise. Alles so urspruenglich und unbeschreiblich schoen. Wir waren total alleine, ausser ein paar Birmanesen, die sich ausruhten oder versuchten, mit uns in Kontakt zu treten. Da wir barfuss waren, in den Tempelanlagen in Burma absolute Pflicht, huepften wir mehr oder weniger von Schatten zu Schatten, um uns nicht die Fuesse zu verbrennen. Hier haette ich problemlos einen Tag verbringen koennen. Alles so anmutig, kuenstlerisch und so religioes. Die Pagode stahl einfach allem die Show, was ich bisher in Birma gesehen hatte! Zum Sonnenuntergang fuhr ich dann nochmals in dieselbe Richtung, um die rote Sonne zu sehen, die direkt hinter der goldenen Pagode unterging. Ein Jagen der Sonne sozusagen, denn ich konnte nicht genug vom Sonnenuntergang bekommen, der das Landschaftsbild in ein so herrliches Licht tauchte und so verfolgte ich die Sonne bis sie weg war. Auf dem Rueckweg hatte ich dann noch ein nettes Plaeuschen mit Einheimischen, die ein Picknick vor einer Ruine hielten. Sie luden mich ein und so sassen wir zusammen und tranken Tee und assen Gebackenes. War lustig aber ich traute mich nicht ganz an das Essen ran – Colin hatte sich schon den Magen verdorben, einer reichte! Ich nahm dann lieber mein Abendessen in einem Lokal ein, in dem waehrend eines Fussballspieles Wetten abgeschlossen wurden – selbst die Moenche machten mit und rauchten wie im Schlot! Wer haette das gedacht!
- Maerz 2013, Sonntag, Bagan – Nyaung U, View Point Guesthouse Auf den Spuren der Vergangenheit und Buddhas über Buddhas
Mit dem Fahrrad unterwegs – Moenche & Almosen – faszinierende Tempel & Pagodenwelt – Buddhas ueber Buddhas – auf den Spuren der Vergangenheit – Tempelbesteigung oder Weitblick von oben – Tal der Pagoden – Pilgerstaette in Bagan – Plattfuss und was nun? – Alt Bagan & Koenigspalaeste – Buddha Skulpturen zum stehlen? – Dorfleben
Es ist Maerz, fuer Bagan und Umgebung mit die heisseste Zeit im Jahr, es empfiehlt sich wortwoertlich in den fruehen, kuehlen Morgenstunden aufzu-stehen, selbst wenn es schwerfaellte…nach dieser unruhigen Nacht. Die Nacht war rebellisch & laut: hutende Busse, Lastwaegen & Pkws, ueberfrisierte Motorraeder, Tempelmusik um 4 Uhr morgends oder was war das? Um Punkt 7 Uhr verliess ich unser Guesthouse. Das erste was mir ueber den Weg lief waren nochmals die unzaehligen Moenche, die auf Almosensammlung gingen. Es waren mehr als gestern, vielleicht weil es Sonntag ist? Diese Moenche singen nicht und sprechen auch keine Gebete wie in Thailand. Gesichter ohne jegliche Emotionen – ganz anders eben. Ich gruesste und wurde nicht mals zurueckgegruesst…dann lasse ich es eben, aber unhoeflich wollte ich auch nicht sein. Mit dem Fahrrad war ich dann ganz schnell aus dem Dorf und fuhr Richtung Alt Bagan. Der Weg dorthin ist mit tausenden von Pagoden & Tempelanlagen gesaeumt, soweit das Auge reicht. Es ist einfach atem-beraubend, Worte hierfuer finde ich nicht mehr. Unbeschreiblich schoen…Bilder sagen mehr als Worte…und nicht mal ein Foto kann dieses unbeschreibliche Erlebnis wiedergeben. Da ich waehrend des Sonnenaufgangs bereits schon unterwegs war, war die gesamte Landschaft & die Tempel in ein rotes, spaeter in ein goldenes Licht getaucht. Die erste Pagodenbauten, die ich betrat standen auf einer kleinen Anhoehe und jede Pagode, ob gross oder klein, war mit unzaehligen Buddhas im Innenraum. Von der Anhoehe aus hatte man einen genialen Rundblick und ueberall ragten unzaehlige Tempelbauten in den Himmel. Fuer was ich dann entdeckte fand ich keine Worte: von weitem sah ich so was aehnliches wie eine Scheune und in der Scheune waren einige asbachuralte, unbenutzte Holzkutschen – sahen meine Augen richtig oder war es eine Fatamorgana? Ich kaempfte mich den Berg hinunter um mir das ganze genauer anzusehen und fuehlte mich ploetzlich wie in eine andere Zeit gebeamt. Tatsaechlich, alte, unbenutzte Kutschen, die einfach so rumstanden. Total mit Spinnenweben & Staub bedeckt standen sie ganz vergessen herum. Die Kutschen waren im Inneren sogar Handbemalt – mit Szenen aus dem alltaeglichen Leben. Die Kulisse war einmalig, weiter dahinter standen Tempelruinen und Burmesinen sammelten Feuerholz. Eine der Tempelruinen war verschlossen. Ich sah lediglich nur ein riesiger stehender Buddha in Nische im Tempel und zwei Waechter links und rechts. Eine Burmesin bot mir an, die Gitter, die den Tempel verschlossen aufzuschliessen. Ich war ganz benommen und lehnt ab, maschierte zurueck zu meinem Fahrrad und klapperte weiter. Das naechste, wo ich halt machte war eine Pilgerstaette fuer Burmanesen, ein weiterer Tempel bekannt fuer seinen goldenen Buddha und die Tempelspitze war auch vergoldet und leuchtete erhaben im Sonnenlicht. Eigentlich wollte ich den Tempel gar nicht anschauen, dann sprach mich aber ein Burmanese an und machte mich darauf aufmerksam, dass in diesem Tempel noch sehr gute Wandmalereien aus dem 13 Jahrhundert sind und zudem eine Tempelstaette begehbar ist – und zwar das Tempeldach! Ich war natuerlich sofort dabei, schaute mir die Pilgerstaette an und war dann auf der Suche nach dem „besteigbaren Tempel“. Neben dem Altar mit einem noch orginal erhaltenen Steinbuddha aus Granit, fuehrte tatsaechlich eine ziemlich versteckte, steile Treppe auf das Dach des Tempels. Ich barfuss…und die Treppe schmutzig hoch drei. Skorpione, Spinnen, Dreck…was mich auf dem Weg nach oben wohl erwartete? Eine Pagodenlandschaft so weit das Auge reichte…ohne Worte. Wir krochen einmal auf der Buestung des Tempels um den Tempel herum. Mir zitterten die Beine…aber wenn der Tempel jetzt schon 1000 Jahre oder noch aelter ist, wird er bestimmt nicht unter meinen Fuessen zusammenbrechen. Das wuenschte ich mir zumindest! Wie lieb von diesem Mann, einfach ohne weiteres Interesse mit diesen Tempel und die unbeschreibliche Aussicht zu zeigen. In der Zwischenzeit war es 9 Uhr und die Sonne brannte auf uns herab. Wie sollte ich noch mehr Tempel bei dieser Hitze anschauen? Bei einem eiskalten Zuckerrohrsaft legte ich dann eine Rast bei einer weiteren Pagode ein bevor ich auch hier weitere Buddhas fotografierte. Als ich weiterfuhr hatte ich leider einen
Plattfuss, aber ein junge Birmanese half mir ziemlich schnell weiter und brachte mich zu einem Fahrraddoktor. Absicht? Fuer viele wird man so zum Koeder. Er versuchte mit seine Kunst und Skulpturen zu verkaufen…letztendlich entlohnte ich ihn & dem Fahrraddoktor um meinen Weg fortzusetzen. Mit Colin bestieg ich dann noch einen weiteren Tempel und verbrannte mir fast die Fuesse. In einer anderen Pagode, die nicht so stark frequentiert war, standen in den Nischen sogar kleine Buddhas, ca. 20cm hoch, aus weissen Gestein gehauen. Wenn wir gewollt haetten, haetten wir die vier Buddhas „einstecken“ koennen. Sie waren wunderschoen und sehr alt. Sogar ein gehauener, abgebrochener Buddhakopf aus schwarzen Gestein, ca. 15 cm gross, lag auf einer Mauer…zum mitnehmen bereit…Kulturschaetze stehlen? Wir nicht…aber spaetesten wenn andere Touris sie entdecken, sind sie bestimmt bald weg. Colin fuhr danach mit dem Sammelbus zu unserem Ort zurueck, ich mit dem Fahrrad und waehlte dieses Mal einen anderen Weg, der noch an mehr Tempelanlagen vorbeifuehrte und mich durch das gesamte, urspruengliche Dorf Nyaung-U brachte. Eine eiskalte Dusche war danach faellig…bei den Temparaturen kann man froh sein unter einem Ventilator zu sitzen – es sei denn die Regierung hat mal wieder den Strom abgestellt…Am Abend fuhr ich dann nochmals mit meinem Radel los, um nahe einer Tempelanlage den Sonnenuntergang zu fotografieren. Den letzten Drink in der Bar von gestern und wir fielen todmuede bereits um kurz nach 21 Uhr ins Bett…
- Maerz 2013, Montag, Bagan – Nyaung U, View Point Guesthouse Montezumas Rache
Nichts da mit Aufstehen – Montezumas Rache oder Rache der Shans?
Na ja, mein Tag fing nicht besonders gut an…irgendwie hatte ich dann doch was falsches gegessen. Kurz und gut, der Tag war ans Bett gebunden – denn in dieser Situation empfahl es sich nicht unbedingt auf Sight Seing Tour zu gehen, wenn man im 10 Minuten Rhythmus das stille Oertchen aufsuchen muss! Den Tag nutzte ich zum lesen, Reports schreiben und schlafen – zwar aergerlich aber was will man machen? Das einzigste was ich schaffte war gegen Spaetabends – ich radelte zum Markt und wollte ein wenig das Marktleben und das drumherum fotografieren. Gegen spaeter zog ich dann mit Colin noch auf einen Drink los. Da ich morz den Hunger hatte, entschloss ich mich Reis mit Gemuese zu essen, was allerdings keine so gute Idee war…denn das ganze Uebel fing wieder von vorne an…
- Maerz 2013, Dienstag, Bagan – Nyaung U, View Point Guesthouse Abenteuer Inle See
Abschied von Bagan – Reise mit dem Ueberlandbus an den Inle See
Mir ging es in dieser Nacht so hundeuebel, dass ich echt meine Zweifel hatte, heute unsere Busreise nach dem Inle See anzutreten. Immerhin standen uns mehr als 10 Stunden Fahrtzeit bevor! Ein Imodium akut rettete mich letztendlich…das stoppt alles!!! Mit einer Shan Medizin, die mir das Maedel vom Guesthouse gab, wollte ich mich dann spaeter „weiterbehandeln“, wenn wir sicher am Ziel angekommen waren. Die Fahrt zum Inle See wurde zum absoluten Erlebnis. Wir fuhren durch Natur pur ueber grasgruene, saftige Land-schaftszuege und ueber die Berge! Goldene Pagoden in den Anhoehen soweit das Auge reichte und eine bluehende Umgebung, Es war wie eine Reise in den Fruehling! Engequetscht zwischen den kleinen Sitzen im Bus waren wir trotzdem froh, als wir gegen 17 Uhr endlich an unserem Ziel ankamen. Es war allerdings gar nicht so leicht das passende Hotel in Nyaung U zu finden – entweder zu teuer oder zu schmuddelig und so landeten wir letztendlich im Teakwood Guesthouse, ein traditionelles Teakhaus, das einer Shan Familie gehoerte. Super suesse Zimmer, ordentlich und sauber, wenn auch etwas ueberteuert – aber alles anderen Unterkunftsmoeglichkeiten waren wortwoert-lich unzumutbar. Aber es tut auch mal wieder gut, in ein sauberes Bett zu fallen!!! Da es mir immer noch nicht besonders gut ging, wurde ich von der Familie mit Jasmintee und einer Reissuppe versorgt und ich gab der Shanmedizin die Chance Wunder zu tun…