BURMA – Reisereports Teil 1, 26.02. – 01.03.2013 Land der 1000 Tempel!
Fotos auf meiner Facebook Seite Tina Volz unter dem genannten Album Thailand! Danke!
- Februar 2013, Dienstag Thailand, Bangkok – Auf Visa Jagd für Burma!
Visaantrag fuer Burma in Bangkok – Zeitvertreib & Mittagessen – Geschaft: Visa fuer Burma – Flug nach Burma – Yangon
Ziemlich gut erholt und einigermassen ausgeschlafen kamen wir gegen 5 Uhr morgends am Bangkok Hauptbusbahnhof des Suedens an. Wir brauchten mit einem Linienbus ca. 2 Stunden um in der Rushhour (Hauptverkehrszeit) in die Stadtmitte zu kommen und dann nochmals eine gute halbe Stunde um mit dem Taxi die burmesischen Botschaft zu erreichen. Danach hiess es Schlange fuer den Visaantrag stehen. Um 12 Uhr war der Visaantrag abgegeben, bereit um um 15.30 Uhr abgeholt zu werden. Wir waren ueberrascht, denn wir bereits damit ca. 3 Tage darauf zu warten. Danach ging alles Ruckizucki: wir buchten unsere Flugtickets fuer denselben Tag nach Yangon, besorgten und US Dollars, fuhren zum Flughafen und flogen nach mit einer erstklassigen burmesischen Airline nach Yangon – hab den Namen vergessen. Ange-kommen, mit dem Taxi innerhalb von 50 Minuten in die Innenstadt von Yangon und auf Hotelsuche. Das sogenannte empfohlene White Horse Hotel war ein absoluter Horrorfall und so fanden wir Gott sei Dank im ausgebuchten Rangon noch rechtzeitig das plitsblanke und gemuetliche Golden Star Guesthouse. Das alte Kolonialhaus, in dem das Guesthouse im 4 Stock lag, war allerdings vom Eingang bis hoch zum 4 Stock in unser Guesthouse ein reiner Gruselgang: ueberschmutzige Treppen, Obdachlose, die bereits ihr naechtliches Revier im Hause aufgeschlagen hatten, Leute die in den Gaengen kochten, Tueten voll Abfall, Stromleitungen, die aufgrund von Spinnweben kaum erkennbar waren…Aber wir waren ja umhegt und umsorgt und hatten einen goettlichen Schlaf!
- Februar 2013, Mittwoch Burma, Yangoon, Golden Star – Tempelbesuche ohne Ende
Ausschlafen – Mittagessen statt Fruehstueck – Sule Pagode – Shwedagon Pagode – Chauk Htat Gyi – Pagode – am Flussufer des Yangon – Sonnenuntergang – Drink am Hafen
Gaehn! Wenn man so spaet aufsteht wie wir, braucht man kein Fruehstueck mehr. Wir machten uns direkt auf den Weg zum Mittagessen in einem Restaurant – wir wollten uns zuerst an die Kueche gewoehnen, bevor wir anfingen in den Garkuechen in Burma zu essen. Direkt neben uns war die Sule Pagode mit ihrer goldenen Stupa. Wir fuhren aber mit dem „Stadtbus“ direkt zum Highlight der Stadt, der Shwedagon Pagode. Das letzte Stueck gingen wir zu Fuss durch Handwerkerstrassen, wo Schnitzarbeiten & Malerei verkauft wurden. Die Shwedagon Pagode ist das Symbol des Landes und Pilgerstaette fuer Buddhisten der gesamten Welt. Uralt, goldglaenzend (Tonnen von Gold!) und mit tausenden von Edelsteinen besetzt. Ein ueberfachter, luxerioeser Aufgang mit uebermaessigen Prunk, schon fast wie der Vatikan in Rom und un-zaehligen Souvenirlaeden fuehrt direkt zum Eingang. Es herrschte ein Betrieb wie auf dem Volksfest. Ueberall sassen Glaeubige in ihr Gebet vertieft oder picknickten neben den Tempelanlagen oder der Hauptpagode. Auf der achteckigen Basis der Pagode (ca. 430m Umfang) folgen 3 Terrassen mit unzaehligen kleineren Pagoden bestueckt. Auf der dritten Terrasse folgt der Bereich der Glocke (das Dach hat die Form einer Glocke und ist aus purem Gold) ca. 22m hoch, dann folgt der Schirm, 10m hoch (das Ende der Pagode sieht aus wie ein Schirm) der mit Edelsteinen, Rubinen und Diamanten besetzt ist. Wunderschoen und ohne Worte und alles mit viel Geschichte, Mythen und Legenden. Von da aus fuhren wir direkt zu der Chauk Htat Gyi – Pagode, die einer der groessten liegenden Buddhas Burmas beherbergt – sage und schreibe 72 m lang! Am Flussufer des Yangons, an der Botataung Pagode, sahen wir dann einen genialen Sonnenuntergang und nahmen noch einen Drink zu uns, bevor es ab zurueck in unser Guesthouse ging.
- Februar 2013, Donnerstag, Burma, Yangoon, Golden Star – Yangoon hautnah erleben!
Indisches Essen zum Fruehstueck – Reisebuero & Infos vom staatlichen Reisebuero – Longys fuer die Gemuetlichkeit – Bummel durch die Altstadt – burmesische Shoppingcenter oder besser gesagt Marktleben – Drinks zur Abkuehlung – wie man seinen Hunger stillt oder wo gibt es Abendessen
Na ja, das mit dem Fruehstueck in Burma muessen wir noch lernen. Es ist ziemlich schwer europaeisches Fruehstueck zu finden. In Thailand fand man es ueberall, hier ist es eine Raritaet oder besser gesagt es gibt es nicht! Vorher wollten wir es nicht und jetzt suchen wir danach! Ich nehme an, dass es in den besseren Hotels kein Problem ist. Wir fanden zumindest schon heraus, dass das Essen in Garkuechen auf den Strassen nicht so einfach ist und ziemlich schmuddelig aussieht. Aus diesem Grunde begannen wir unseren Tag mit indischem Essen in einem Lokal und zwar ueberraschend koestlich! Wir bekamen eine ganze Reistafel serviert und durften von einer Karte die Beilage Fleisch oder Fisch aussuchen. Ich glaube in dem Essen waren alle Gewuerze und Kraeuter, die man sich vorstellen kann – besser als jedes indisches Essen zuvor, was wir je zu uns genommen haben, und dass soll was heissen! Wir waren wortwoertlich „ueberfuellt“, denn man schoepfte uns laufend nach! Gestaerkt fuer den neuen Tag hiess es nun zu ueberlegen, wie unsere Reise in Burma weitergehen sollte. Ein Reisebuero sollte uns deshalb weiterhelfen, aber wir bekamen die Info, dass wir ziemlich eingeschraenkt waren, was das Reisen betrifft. Da in Burma nicht alle Reiseziele erlaubt sind, muessten wir uns separat bei einem staatlichen Reisebuero erkundigen, wo wir ueberall hinduerfen und wo nicht. In manchen Regionen ist es absolut untersagt zu reisen, oder teilweise darf man manche Ziele nur mit dem Flieger erreichen und dann das Zielort nicht verlassen! Bevor man ein Mietwagen nimmt, muss man sein genaues Reiseprogramm abgeben und sich dann eine Genehmigung einholen, den sogenannten Permit. Momentan ist das nicht moeglich und wenn ja, dann nur mit einem Chauffeur – was einem ca. 150 Euro pro Tag kosten wuerde – einfach zu teuer, denn Hotels, Essen & Eintrittsgelder wuerden noch hinzukommen. Mit diesen Infos war innerhalb einer Stunde unser ganzes Vorhaben Burma auf eigene Faust zu erforschen gescheitert. Letztendlich stand fest, unsere Reise per Bus, Zug, Boot oder Flieger weiter fortzusetzen und wir buchten ein Busticket nach Bagan, nordwestlich von Yangoon. Da im Maerz Hochsommer in Burma ist, ca. 36 C, schwitzt man hier bis ins Unendliche – selbst ich…und ich brauche ziemlich lange bis es fuer mich zu heiss wird. Fuer Colin ist die Hitze hier unertraeglich, und nach dem gestrigen Tempelbesuch mit seiner Longyerfahrung (Maenner & Frauen muessen bei Tempelbesuchen lange Wickelroecke tragen), entschloss er sich kurzerhand ein Wickelrock zu kaufen und ihn mit seinen kurzen Hosen zu ersetzen…fuer ihn tatsaechlich luftiger als alles andere. Ein Versuch war es ihm wert. Seitdem sind wir unuebersehbar: maennlicher Tourist traegt Wickelrock und passt sich der Tradition der Maenner in Burma an. Und weil es so heiss ist, benoetigen wir fast halbstuendlich ein eiskaltes Getraenk…was hier auch nicht so einfach ist, denn eisgekuehlt ist nicht ueblich, man zieht warme Getraenke vor und der Strom faellt zu oft aus um Eis auch als Eis zu halten und zudem ist Eis zu teuer. Wir sahen Maenner mit riesigen Eisbloecken auf dem Fahrrad, die von Lokal zu Lokal fuhren um Eis zu verkaufen…aber ein Tiefkuehlfach gibt es nirgends…wenn das Eis also geschmolzen ist, ist es einfach alle! Nichts da also mit einer „eiskalten“ Erfrischung! Colin taten heute eh die Fuesse weh und er weigerte sich, jeglichen Schritt weiterzugehen, so zog ich alleine los. Gut so, endlich konnte ich meinen Laufschritt gehen und kein Schneckentempo und ich wetzte auf eigene Faust los und durchzog die Altstadt mit seinen kolonialen Ge-baeuden und versuchte ganz besondere Schnappschuesse zu taetigen. Burmesische Shoppingcenter? Die gibt es hier nicht…man muss sich schon mit einem ueberdimensionalen Markt in einem kolonialen Gebaeude mit Blechdach zufrieden geben, in dem zahlreiche Staende aus Holz sind, die gerade mal ca. 10m2 gross sind. Nach Feierabend wird der Holzverschlag einfach zugeklappt und mit einem Riegel und Haengeschloss abgeschlossen. Viele der burmesischen Frauen sind in wunderschoenen Zweiteilern gekleidet (langer Wickelrock und die passende tallierte Bluse dazu) und ich sprach natuerlich eine dieser Frauen auf dem Markt an um herauszubekommen, wo man diese erstehen kann. An einem Stand wurde mir dann angeboten, einen fuer mich zu naehen…aha…auf Mass angefertigt – und ich dachte das kauft man von der Stange. Ich getraute mir auf dem Heimweg einen Zuckerrohrsaft mit Limetten und viel Eiswuerfel zu trinken! Das war goettlich!!! Eiswuerfel als Sonderfall, das muss man sofort mitnehmen. Weil in Burmo oefters Stromausfall ist, vor allem in laendlichen Regionen, getraut sich keiner „tiefgefrorene“ Ware aufzubewahren, also gibt es auch kein Eis oder Eiswuerfel – es sei denn in Luxushotels. Nur zur Wiederholung: viele koennen sich zudem keine Tiefkuehltruhe leisten – wozu auch, wenn sie meistens eh keine Stromzufuhr hat? Das betrifft auch die Garkuechen am Abend, viele haben kein Strom und somit auch kein Licht – man sieht nicht was man ist und zudem gibt es hier mehr Bettelnuesse zu kaufen, die den Hunger stillen als das eigentliche Abendessen oder generell die Mahlzeiten. Man hat also unzaehlige Bettelnuessestaende aber kaum Essenstaende und wenn, dann sieht das Essen nicht gerade essenswuerdig aus. Wir versorgten uns deshalb am Abend mit Keksen und Obst und ich ass Mais in der Hoffnung, dass da nichts passieren kann. Zurueck im Guesthouse kam uns dann eine Flut an schwarzen!!! Wasser entgegen – das schrecklich schmutzige Treppenhaus wurde gesaeubert und ohne Ende geschrubbt! Aus einem zuvor schwarzen Granitboden kam wunderlicher Weise ein weisser!!! Granitboden zum Vorschein…man fragt sich also, wie lange das Treppenhaus nicht mehr geputzt worden ist?
- Maerz 2013, Freitag, Burma, Yangoon, Golden Star – Paradies oder Tempelreich?
Fahrt nach Bagan – querfeldein mit dem Einheimischen Bus – die unendliche Pagodenlandschaft Bagans – Nyaung U – mit der Kutsche auf Unterkunftssuche – Alptraum New Park Hotel – Indien laesst gruessen
Die Fahrt nach Bagan mit den Einheimischen Bus war sehr beeindruckend. Durch landschaftlich super schoene Gebiete immer schoen der Autobahn entlang! Ja, es gibt in Burma Autobahnen! Man sieht allerdings, dass das Land sehr arm ist. Strohhuette an Strohhuette, kaum ein Auto, Motorrad oder Traktoren, die die Aecker bearbeiten. Reisfelder soweit das Auge reicht. Menschen, die das Feld noch per Hand oder mit Ochsen bearbeiten und das Wasser vom naechsten Brunnen auf dem Kopf oder in Tonnen auf Raedern nach Hause schieben oder ziehen. Die Landschaft ist sehr uneben und man sieht, das sie ueber Jahre hinweg bearbeitet wurde – es gab hier vor ca. 120 Jahren noch Teakwaelder soweit das Auge reicht – aber alles abgeholzt von der britischen Kolonie und von Arbeitselefanten zum naechsten Fluss abtransportiert. In der Zwischenzeit ist das Landschaftsbild Palmen und andere Baumarten und natuerlich viele Felder. Nach knappen 10 Stunden Fahrt kamen wir dann in der Region Bagan an – unendliche Pagodenlandschaften soweit das Auge reicht. Da die Pagoden Unesco Weltkulturerbe sind, mussten sogar ganze Doerfer umsiedeln, um die Pagodenlandschaft uneingeschraenkt zu erhalten! Ganz so aehnlich wie in Sukhothai in Thailand, wie ich Euch ja bereits in meinen Reiseberichten ganz am Anfang unserer Reise erwaehnte. Mit einer Pferdekutsche gingen wir auf Unterkunftssuche in Nyaung U – eines der Orte wo die Einheimischen umgesiedelt wurden und wo Touristen in Hotels & Guesthaeusern untergebracht werden duerfen (ja, es gibt auch Unterkuenfte in denen nur Einheimische uebernachten duerfen und keine Touris!). Tja, die Unterkuenfte in Burma lassen zu wuenschen uebrig – fuer viel Geld bekommt man ein Loch und muss mit irgendwelchen Bettfloehen rechnen wenn man Pech hat. So landeten wir m New Park Hotel und bekamen wortwoertlich fuer gute Doller das „letzte“ Zimmer…das letzte, weil alles im Ort belegt oder noch schmuddeliger war und auch das „letzte“ weil das Zimmer im absoluten Katastrophen Zustand war! Schmutzig, schmuddelig mit kaputten Fenstern, eine verlebte Bruchbude mit einer sanitaeren Anlage zum schmutzig anstatt zum sauber zu werden. Anscheinend ein Zimmer, das keiner wollte, denn alle anderen Zimmer waren ganz ok. Es hiess also fuer uns am naechsten morgen fuer die Unterkunftssuche neu loszuziehen…denn das Hotel war ausgebucht. Lonely Planet & andere Reisefuehrer empfohlen ein indisches Restaurant, also gingen wir indisch Abendessen und versuchten damit den Luxus wettzumachen bevor wir uns zum schlafen in unsere Bruchbude wagten…