Alishan & seine traditionsreichen Dörfer aus der Jahrhundertwende

Alishan & seine traditionsreichen Dörfer aus der Jahrhundertwende

16. März 2023, Donnerstag

Motto:
Desto energiegeladener Du bist, je besser kannst Du das Drumherum  um Dich wahrnehmen.

Alishan – Sonnenaufgang in den frühen Morgenstunden – Charmaine aus Singapur – Kaffeeklatsch unter Weibern – undefinierbares taiwanesisches Frühstück – Routenplanung auf Singalesisch – Busfahrt ins Unbekannte – kein regelmäßiger Busverkehr – Bergdörfer vergangener Zeiten Fengihu & Co – feilschen ist angesagt – akklimatisieren – die „untere“ alte Straße – die „obere“ alte Straße – Spaziergang durch den Kiefernwald – Kommunikation mit zuhause – die Außenwelt auf dem Laufenden halten – entspannen und endlich mal ausschlafen

5:20h klingelt mal wieder mein Wecker. Die Nacht war eisig kalt. Ich habe gefroren und kurzerhand alles angezogen, was ich zur Hand hatte; von der Thermostrumpfhose, Thermopulli, Fleece Jacke und dicke Socken und ich fror immer noch. Nur noch meine Daunenjacke fehlt – da hätte ich mich im Bett nicht mehr regen können. Eigentlich will ich nur noch schlafen, aber das Ereignis des Sonnenaufgangs in den frühen Morgenstunden darf ich nicht verpassen.

Im Eilflug bin ich angezogen und innerhalb von Minuten dick eingepackt wie ein Eskimo am Aussichtspunkt. Es dämmerte schon. Der Himmel färbte sich allmählich in Rosatönen und dichte Nebelwände stiegen auf. Nach guten 20 Minuten kam dann die Sonne im Eiltempo hinten den Bergen hervor. Es fühlte sich so an, als ob sie Verspätung hätte und jetzt schleunigst zum Vorschein kommen müsste. Im Hintergrund waren sämtliche Vogelgeräusche. Alles war sehr idyllisch und etwas ganz Besonderes. Ein richtiges Schauspiel.

Charmaine aus Singapur, sprach mich kurz danach an. Sie war zum ersten Mal im Leben alleine unterwegs. Ihre Familie, 3 Kinder und ihr Mann, hatten für sie diese zwei wöchige Reise durch Taiwan organisiert. Sie wollten, dass sie endlich einmal lernte zu genießen, Abstand zu gewinnen und an sich zu denken. Die Kinder waren schon an die 30 Jahre alt, also Erwachsene Menschen und sie betüddelte sie immer noch.

Ich lud sie auf einen Kaffee zu mir im Zimmer ein und wir hatten ein Kaffeeklatsch unter Weibern in den frühen Morgenstunden. Es war gerade mal erst 6:30h. Wir plauderten über Gott und die Welt und vergaßen beinahe die Zeit.

Eine gute Stunde später gab es dann endlich Frühstück, wir hatten schon einen undefinierbaren Hunger, am Abend ergab sich einfach nicht mehr die Gelegenheit. Unser Hotel war einfach zu weit weg von der Zivilisation und bot auch  nicht zum Essen an. Ich freute mich auf ein  – undefinierbares taiwanesisches Frühstück und aß einfach alles, was sich anbot. Das Einzigste, was ich definieren konnte war das Kohlgemüse mit Karotten, die Spiegeleier, den Reisporridge, den Tofu, die Erdnüsse und das Toastbrot, alles andere war unbekanntes Land für mich, aber alles schmeckte sooo lecker. Wir bekamen sogar einen richtigen „Cafe con Leche“ Kaffee mit aufgeschäumter Milch aus einer richtigen Kaffeemaschine – kein Filterkaffe, den man üblicherweise in diesem Land trinkt. Wir saßen bestimmt bis um 10 Uhr.

Danach ging es an meine Routenplanung auf Singalesisch. Charmaine half mir dabei, sie sprach ein wenig Mandarin. Wie Du weißt, mußte ich mir ja noch ein Hotel suchen, denn das jetzige war ja ausgebucht. Ein gewisses Drama, vor dem ich mich scheute es in Angriff zu nehmen! Für sie war es deutlich einfachen und mit Hilfe der Besitzerin des Hotels werteten wir ab, welches Hotel am Nächsten lag und wie ich es gut und ohne Probleme erreichen konnte, ohne wieder eine Reise ins Ungewisse zu starten.

Kurze Zeit später startete meine Busfahrt ins Unbekannte. Auf den Weg zur Bushaltestelle las mich noch die Inhaberin des Hotels auf und brachte mich mit ihrem Jeep zur Hauptverkehrsstraße. So blieb mir ein Fußweg von ca. guten 20 Minuten bergab erspart. Das fand ich super lieb von ihr. Sie verabschiedete sich total herzlich von mir.

Ich war zwar so sehr früh dran aber der Bus kam auch deutlich pünktlicher als angesagt und so vermied ich ihn zu verpassen. In solchen vereinsamten Gegenden gibt es kein regelmäßiger Busverkehr. Sprich, teilweise nur 1-3 Busse am Tag und dann schaust Du in die Röhre. Hätte ich diesen verpasst, wäre ich erst wieder am nächsten Tag weitergekommen. Die überteuerten Taxis fuhren einem natürlich gerne für gute 40 Euro nach Fengihu, das ca. 30 Minuten weiter weg lag. Auch hier hatte ich wieder einen Schutzengel, dieses Mal eine Dame aus Hongkong, die mir half, den richtigen Bus zu nehmen. Die Busse in der Walachei in Taiwan haben keine Nummern, oder besser gesagt wieder nur alles auf Chinesisch. Ein richtiges Drama. Selbst sie musste nachfragen, um sicherzugehen, dass ich in den richtigen Bus stieg. Ich gab ihr dafür im Gegenzug sehr gerne Ratschläge  über den Alishan Nationalpark, seine Wanderrouten, Zugverbindungen, die Uhrzeiten der Busse, Schließfächer für den Koffer und einige andere Tipps, die sie dankbar annahm.

Der Bus fuhr bergaufwärts serpentinenmäßig vorbei an Teeplantage durch Bergdörfer vergangener Zeiten mit alten, teilweise kaputten Holzhäusern, oder sagen wir mal Bretterverschläge. Ich war hochkonzentriert mit meinem Navigator auf dem Handy beschäftigt, der mir den Weg anzeigte und obwohl ich die „Stop Klingel“ drückte, fuhr der Bus rasend an meiner Haltestelle wieder einmal vorbei. „Stopppppp“ rief ich laut. Das verstand er. Er brauchte allerdings nochmals gute 500 m bis er hielt und ich ausstieg. Ich muss immer auf der Lauer auf dieser Insel sein, wenn es um Zusteigen oder Aussteigen geht – das ist ganz und gar nicht entspannt.

Zu meinem Hotel in der Nähe von Fengihu & Co waren es noch gute 15 Minuten bergab zu Fuß. Genau als ich ankam war auch der Eigentümer vor Ort und er sprach Englisch! Ein Wunder!!! Das Zimmerchen hatte schon bessere Zeiten gesehen, war winzig klein, ohne Fenster, hatte ein altes, verrostete Stockbett und ein Gemeinschaftsbad mit Plumpsklo. Das wusste ich von vorneherein. Aber 35 Euro waren gut im Gegenzug zu 120 Euro pro Nacht für ein wenig besseren Komfort. Mein letztes Hotel das Alishan Sunrise war eine absolute Ausnahme. Dafür war ich nun aber in einer traumhaften Umgebung mit Blick auf die Berge.

Feilschen war nun angesagt. Ich meinte nur trocken mit einem Lächeln im Gesicht zu dem Besitzer, dass ich gerne länger bliebe, wenn er mir ein schönes Zimmer mit Fenster gäbe und siehe da, landete ich in einem nagelneuen Zimmer mit französischen Bett, eigenem Bad, Balkon und Talblick für 6 Euro mehr! Was für ein Deal.

Entspannen und „akklimatisieren“. Mich endlich mal in aller Ruhe einrichten und auspacken, denn die nächsten drei Nächte durfte ich endlich mal an dem gleichen Ort und der gleichen Stelle bleiben – das kleine Dörfchen gefiel mir schon mal sehr und es tat mal gut nicht immer in Bewegung zu sein!

Nach einer guten Stunde ging ich in die „untere“ alte Straße des angrenzenden charmanten Bergdorf Fengihu, ein sogenannter Katzensprung. Erinnerst Du Dich, Jiufen im Norden wo ich vorher war, hatte ja auch diese alte Straße, aber diese war total schnucklig und richtig alt, mit hölzernen Türeingängen mit chinesischer Schrift und überall diese roten Lampions und gepflasterte Straßen. Klein aber fein.

Die „obere“ alte Straße erreichte man über eine sehr steile Straße mit alten, bunten Häusern links und rechts. Diese Straße war lange nicht so anmutig und sehr touristisch und endete an der Fenqihu Station, die  1912 von den Japanern fertiggestellt wurde und die größte Zwischenstation entlang der Alishan Forest Railway war.

Ich kehrte also um, da es für mich uninteressant wurde, bekam noch von taiwanesischen Mädels einen frisch gebackenen Donat in die Hand gedrückt, übrigens der Beste meines Lebens und machte mich auf zu einem Spaziergang durch den Kiefernwald zurück zum Hotel.  

Kommunikation mit zuhause war angesagt und einmal wieder die Außenwelt auf dem Laufenden halten, entspannen und endlich mal ausschlafen.

 

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