
SANTA CRUZ – KOLONIALES ERBE
Donnerstag, 22.11.2018
Santa Cruz – Sucre, Bolivien
MEIN MOTTO FÜR HEUTE:
EINFACH MAL ENTSPANNEN – EINE REISE KANN AUCH ÜBERRASCHENDER WEISE RELAXT SEIN – MAN MUSS NICHT IMMER ACTION HABEN ODER AKTIV SEIN…ZURÜCKLEHEN & GENIESSEN
Frühstück mit Lukas – Abschied von Denis – relaxen und einfach mal nichts tun – beflügelt durch klassische Musik – Mittagsmenu in einem Art Galerie – Busfahrt nach Sucre mit dem Nachtbus
Erst mal ganz entspannt frühstücken. Da man in diesem Hostal zum Frühstück an einem großen Tisch sitzt, lernt man sehr schnell neue Leute kennen. Heute Morgen ist es Lukas, ein Südtiroler, der ein Softwareunternehmen hat und schon seit einiger Zeit auf Reisen ist. Er kann auch von unterwegs arbeiten, das hat seine Vorteile und so genießt er schon seit längerer Zeit quer durch Südamerika zu reisen. Ein junger Kerl und schon so erfolgreich – Anwärter auf das Guinness Buch der Rekorde, bei er schon mit 29 Jahren über 66 Zertifikate besitzt was das Online Business angeht. Wir erzählen uns über unsere bisherige Reiseerlebnisse – bei mir Abenteuer, bei ihm schon 2 x Überfälle, bei denen er gerade noch mit einem blauen Auge davon kam. Ihm ist nichts passiert und wurde auch nichts gestohlen. Wir beide meinen, dass wir echt einen Schutzengel mit uns haben, der uns beschützt. Denn auch ich bin bisher immer glückselig gereist ohne Hindernisse & Probleme. Wir beide sind sehr dankbar dafür, auch für die einmalige Möglichkeit auf Reisen zu sein und so viele Eindrücke und geniale Erlebnisse zu haben. Von Denis habe ich auch noch kurz Zeit mich zu verabschieden – leider ist er in ziemliche Hektik und so wird das Adios ziemlich kurz.
Nach den Gespräch mit Lukas und Denis relaxe ich in unserem Innenhof des Hostals…es ist einfach sooo gemütlich hier, vor allem weil ich sogar live klassische Musik habe, denn einige Musiker bereiten sich für ein Konzert am Abend vor. Die Musik beflügelt mich regelrecht – was gibt es schöneres als exklusiv bei Proben dabei zu sein – wenn auch ab- und zu mal die Geige den falschen Ton von sich gibt.
Als so gegen 13 Uhr der Magen knurrt, gehe ich mal wieder in meine Art Galerie zum Mittagessen. Ich will keine Waage sehen – ich glaube ich würde zu sehr erschrecken, mein Gewicht zu sehen, bei den Massen, die ich hier verschlinge – aber es schmeckt einfach so unendlich gut!
Bald wird es Zeit zum Busbahnhof zu fahren, und da ich kein Taxi nehme und mit den öffentlichen Verkehrsmittel fahre, muss man immer ein wenig mehr Zeit einrechnen. Es dauert ein wenig, bis ich endlich herausfinde, wo der Bus zum Busterminal abfährt aber bald bin ich unterwegs und nach guten 30 Minuten sitze ich bereits am Gate und warte auf meinen Bus. Ich bin auf alle Fälle schon mal gespannt, was für ein sensationeller Bus mich erwartet – nach Asien bin ich ja auf einiges vorbereitet. In der Zeit beobachte ich einfach die ganzen interessanten Menschen – hier ist so ein Rummel los und ein ewiger Lärm. Sämtliche ethnische Minderheiten sind mit Sack & Pack unterwegs – man erkennt sie an ihrer traditionellen Kleidung, die sie immer noch in Bolivien tragen. So kann man sie sehr leicht von den Bolivianern unterscheiden. Als mein Bus einfährt bin ich mehr als erstaunt. Mit einem so noblen Bus, ein wirklicher Luxus, bin ich noch nicht einmal in Europa gefahren! Im Bus ist eine super noble, riesige Toilette, was sehr wichtig ist für unsere Fahrt nach Sucre. Und die Toilette funktioniert sogar! Das war ja in Asien nie der Fall – Toilette ja aber nicht funktionstüchtig. Immerhin sind wir mehr als 12 Stunden unterwegs und der Bus hält vielleicht gerade mal 1-2 Mal. Die Sitze sind enorm – wie in der Business Class im Flieger und super bequem!
Wir haben sogar die Möglichkeit ein Video zu sehen, wenn mich Rocky mit Silvester Stalone nicht unbedingt interessiert. Unsere Fahrt geht pünktlich um 18:30 Uhr los und wir brauchen ewig, bis wir durch den Verkehr durch Santa Cruz durch sind und endlich auf einer Landstrasse sind. So ganz allmählich ist es dann auch dunkel und der Bus gewinnt so nach und nach an Höhe. Die Strasse ist recht kurvenreich und sehr holprig. So wie es aussieht fährt der Bus nicht die Umgehungsstrasse sondern direkt durch die Gebirgsstrasse Samaipata. Um ca. 22 Uhr machen wir einen kurzen Stopp in einem Lokal, wo wir alle zu Abendessen. Für mich gibt es nur Suppe. Ich will meinen Magen ausnahmsweise mal verschonen, denn in einer Höhe von 2700 m in der Sucre liegt, ist es besser, vorab leichte Kost zu sich zu nehmen. Weiter in der dunklen Nacht sehe ich viele Lichterquellen und eine gigantische Gebirgslandschaft. Trotz den super bequemen Sitzen kann ich nicht schlafen, ich bin einfach zu aufgedreht. Ab- und zu nicke ich ein und wache dann wieder auf.