Tawains Süden & der Keinting Nationalpark – in der Natur baden, nicht nur im Meer
8. März 2023, Mittwoch
Motto:
Kenting – Kenting Nationalpark – Chuafan Rock Sail Rock (Segel Felsen) – Shadao Sand Island (Sand Insel) – Eluanbi Park mit Leuchtturm – Fongchueisha Wind Blown Sand (vom Wind verwehter Sand) – Geopark am Meer – Tai Chi oder was auch immer am Tempel – Marktleben, Chinesische Oper & die Tempelanlage Fu An in Checheng – Hengchun Stadt – Fischerhafen unweit von Kenting – Frog Rock (Frosch Felsen) – Shiaowan Little Bay (Kleine Bucht) – Nanwan (South Beach) und sein Sonnenuntergang
Ich hatte einen total kuschligen Schlaf – komplett in Daunen gehüllt von der Decke bis hinüber zum Kopfkissen – das gibt es nicht einmal in einem 5 Sterne Hotel! Es fiel mir außerordentlich schwer aus „den Federn“ zu kommen. Kein Wunder! Um 7 Uhr klingelte der Wecker, den ich jedoch mißachtete und so kam ich nicht so früh los, wie ich eigentlich wollte.
Mein Roller wartete schon sehnlichst auf mich, wenigstens einer – grins, um mich heute zu begleiten, um den Südzipfel von Taiwan & seinen Kenting Nationalpark zu erkunden! Mein Start war in Kenting.
Ich hatte mir ja sehr viel vorgenommen und mutig ging meine Fahrt los Richtung Nationalpark. Kurvige Straßen durch tropische Wälder, immer schön bergauf, von ihrem Duft, Schmetterlingen und Affen begleitet, die immer wieder plötzlich über die Straße rasten und mich jedes Mal erschreckten. Mit 40 km/h konnte ich ja rechtzeitig bremsen, genau, so langsam fuhr ich! Selber fahren auf dem Gefährt bin ich ja nicht gewohnt, ich sitze ja immer auf dem Rücksitz und mein Herzblatt und ich erobern so die Mallorca zu zweit oder wo auch immer er seine Mission in der weiten Welt hat. Da noch niemand seltsamerweise mit dem Auto unterwegs war, konnte ich ja Keinen mit meinem Schneckentempo stören. In der Ruhe liegt die Kraft. Lach. Nachdem ich 15 Minuten unterwegs war, entschloss ich, wieder umzudrehen. In den letzten Tagen habe ich genug Bergwelt gesehen und die raue Küste im Osten hatte ich ja schon verpasst, da sollte ich wenigstens den wilden Süden nicht verpassen.
Also, zurück nach Kenting und am Meer entlang an fabelhaften Stränden vorbei mit schneeweißen Strand und ewig vielen Palmen. Allerdings darf man nur an einigen Stränden schwimmen. An den meisten ist es verboten, der Strömung wegen und der Natur zu liebe. Die großen Wellen würden Dich sowieso davon abhalten überhaupt ins Meer zu gehen!
Einer meiner ersten Stopps an der rauhen Küste war der Chuafan Rock Sail Rock (Segel Felsen), der inmitten aus dem Meer und scharfkantigen Riffen herausragte und wie ein Segelschiff aussah, dass seine großen Segen gegen den Wind setzte. Drumherum Palmen ohne Ende. Das Meer tobte wortwörtlich und die Wellen klatschten rauschend gegen die Felsen. Immer wieder bekam ich eine salzige Brise ab.
Mein erstes Picknick, besser gesagt Frühstück, bestehend von dem übrigen Reisgericht von gestern, machte ich dann im Schatten von einem Gummibaum, unweit vom Shadao Sand Island (Sand Insel) entfernt. Der Strand ist geschützt und keiner darf in betreten – nur mit Sondergenehmigung. Er besteht aus 97% aus strahlendweißem Muschelsand und liegt in einer Bucht mit türkisblauem Meer, türkisener geht es nicht. Angrenzend ist ein kleines Museum, das die schönsten Strände in Taiwan vorstellt, wobei der Großteil im Süden ist. Ich genoss den herrlichen Augenblick der Ruhe, beobachtete eine Art Eichhörnchen, das seltsame Geräusche von sich gab und schaute aufs Meer hinaus. Dann ging es weiter mit etwas mehr Gas – denn allmählich hatte ich mich mit „Rolli“ angefreundet, wenn ich auch immer noch versuchte ihn mit meinen Bewegungen zu lenken, was natürlich nicht ging.
Im Eluanbi Park, am südlichsten Punkt Taiwans, steht ein ganz besonderer Leuchtturm – mit der höchsten Lichtintensität gilt er auch als das Licht Ostasiens. In der Parkanlage kann man verschiedene Rundgänge unternehmen mit verschiedenen Plattformen mit dem Blick auf das Meer. Nachdem ich den Leuchtturm gesehen hatte, der übrigens der erst Leuchtturm Taiwans war und eigentlich recht klein ausfällt mit seiner 21m Höhe, machte ich mich also Parkerkundungstour.
Ich kam allerdings nicht so weit, denn ein Park Ranger, der mit einer taiwanesischen Familie unterwegs war, nahm mich unter seine Fittiche. So bekam ich eine Führung erster Klasse. Von Aussichtspunkt zu Aussichtspunkt, jeder einen einmaligen Ausblick aufs Meer, ging es auch durch Primärwälder, die durchsetzt waren mit riesigen Felsformationen (toten Korallen), die teilweise sogar so dicht beieinander standen, dass kleine Durchgänge entstanden, die fast wie Höhlen anmuteten. Ich kam mir vor wie beim Tauchen rund um die Korallenriffe in Aqaba, Jordanien, und machte scherzweise Schwimmbewegungen – es war für mich ein Richtiges Déjà-vu. Alle lachten, der Ranger lobte meine Vorstellungskraft und Fantasie. Ich musste grinsen, denn er verlor sich immer wieder im Park und ging in die falsche Richtung, trotz Hinweisschildern – kann er nicht lesen? Nur so ganz nebenbei: Wenn ich von hier aus immer geradeaus schwimmen würde, käme ich an der nördlichsten Insel der Philippinen, Luzon, an.
Allmählich düste ich schon über die Küstenlandschaft und kam mir vor wie auf einem Besen reitend – kein Mensch war unterwegs und ich flog förmlich davon. Denn die Zeit rannte, es war in der Zwischenzeit schon kurz nach 12 Uhr und Rolli musste um 17 Uhr zurück sein.
Fongchueisha Wind Blown Sand (vom Wind verwehter Sand) war mein nächste Stopp. Ein Hügel, der zum Meer hin abfiel. Er war nur mit Büschen bewachsen und zwischendrin waren kleine Sanddünen. Von dort aus konnte man meilenweit auf die Küste und das Meer blicken.
Anschließend fuhr ich durch ein paar Geisterdörfer mit kleinen Tempeln, kein Mensch war unterwegs, nicht einmal zum Beten.
Ich verirrte mich noch an einem Geopark am Meer – unendliche, unbeschreibliche Felsformationen und ein kleiner Tempel, vor dem sich Taiwanesinnen in flatternden Kleidern in Tai Chi oder was auch immer übten, so sah es zumindest aus oder sonst irgendwelche religiöse Anbetungen? Keine Ahnung, man verstand mich ja nicht. Ich praktizierte mit ihnen Qi Gong während dessen sie ihre eigenes Ding praktizierten und eine der Damen holte mich kurzerhand zu sich, stellte sich vor mich hin und zeigte mir einige ihrer Bewegungen. Wow, viel mit den Händen und Fingern. Ich hätte das Gefühl ich breche mir gleich die Finger oder verrenke sie mir. Sie forderte mich zur aufrechten Haltung auf, hob mir das Kinn und dann ging es los. Gute zehn Minuten waren wir ganz konzentriert, standen uns gegenüber und schauten uns in die Augen. Dann verneigte und bedankte sie sich und alle anderen setzten ihr Ritual fort. Eine der Damen rülpste dabei lauthals bei jeder Bewegung.
In aller Einsamkeit und ohne jeglichen Verkehr machte ich mich in Richtung Kenting zurück, entschloss mit aber dann es zu wagen und Richtung Checheng zu fahren, gute 20 km nördlich zu fahren. Endlich mal ein Marktleben, und ich war dieses Mal nicht zu spät. Getümmel ohne Ende und alle waren zudem an den zahlreichen Essständen am Futtern. Direkt gegenüber gab es eine Chinesische Oper, bei der allerdings keiner zusah. Ich war die Einzigste. Die Darsteller waren so verdammt gut geschminkt, dass sie aussahen wie junge Küken aber beim näher ran Treten, entpuppten sie sich als „altes Volk“. Unglaublich. Der Gesang klang falsch und kreischend, nichts für meine europäischen Ohren. Was für eine Darbietung.
Die Tempelanlage Fu An in Checheng ist der größte Tempel in Taiwan, der Tu Di Gong verehrt, der Gott der Tugend und des Glücks. Ausnahmsweise brummte der Bär rund um und in dem Tempel. Farbenprächtig hoch drei! Was ich super witzig fand war, dass auf einem Laufband kistenweise verpackte Räucherstäbchen und „Falschgeld“ in den Tempel hineinbefördert wurden. Die Taiwanesen kaufen das Zeug wie verrückt für ihre Anbetung. Wenn es bei uns in Europa in den Kirchen in Bezug auf Kerzen so wäre, würden die Anbetungsstätten „lichterloh“ brennen – aber wer glaubt noch? Ehemalige Kolonialländer sind zwischenzeitlich unsere Vorbilder. Wir lehrten und sie praktizieren immer noch. Erstaunlich, obwohl manche Länder teilweise förmlich dazu gezwungen wurden wie vor allem in Mittel- und Südamerika oder einfach an ihren Glauben festhielten. Asien ist hierfür das beste Beispiel.
Über Hengchun Stadt ging es weiter zu einem Fischerhafen unweit von Kenting. Die vorgelagerte Küste ist Marineschutzgebiet mit seinen einmaligen Korallenriffen und ihrer Meeresfauna. Die Küstenlandschaft in Kenting Nationalpark hat seltsame Namen, so zum Beispiel der Frog Rock (Frosch Felsen). Da brauche ich glaube ich nicht lange zu erklären warum – ein schneller Schnappschuss und weiter geht es. Die Zeit rennt – nur noch 1 Stunde bis zur Abgabe von „Rolli“.
Am Shiaowan Little Bay (Kleine Bucht) darf man schwimmen, da herrscht richtiges Urlaubsfeeling und relaxte Musik, da muss ich morgen hin und schwimmen. Das war meine letzte Station, ab da ging wieder alles zu Fuß oder mit Bus und Bahn. Den Roller abgegeben, gab es noch ein kleines Highlight. DenNanwan (South Beach). Ein ewig langer Sandstrand mit Palmen ohne Ende und endlich einmal mein erster prächtiger Sonnenuntergang in Taiwan!
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