Auf Entdeckungstour zur Südküste Taiwans zum Kenting Nationalpark
7. März 2023, Dienstag
Haulien – Tropengefühl, Reisterrassen & Gebirgslandschaft – Kenting am pazifischen Ozean– in einer Kapsel schlafen – das geschichtsträchtige Örtchen Hengchun – Stadttore im Norden, Westen, Osten und Süden – Leo, die Taiwanesin – fahrbarer Untersatz Roller – Sandstrände ohne Ende – der Nachtmarkt in Kenting
Motto:.
Wenn Du meinst ein Paradies verpasst zu haben, heißt es noch lange nicht, dass es nur eines gibt.
So ging es mir heute, als ich Hualien und den Taroko National Park verlassen habe. Ich konnte leider die ganzen Highlights (Höhepunkte) und Faszinationen der Ostküste nicht mehr sehen, obwohl ich bis zum Schluss daran geglaubt habe, daß sich noch irgendwelche Türchen öffnen. Leider war es dem nicht so. Und so verließ ich dieses Fleckchen Erde und wünschte mir, das ich irgendwo in Taiwan etwas ebenso Besonderes gibt. Auf dem Weg zum Zug wurde ich sogar noch vom dem Herrn vom Fremdenverkehrsamt angehalten, er wollte sich von mir verabschieden und bedankte sich mit einer Verbeugung, dass ich Taiwan besuchte. Um 6:22 Uhr fuhr dann mein Zug los. Mit dem Bus an die Westküste zukommen eine unendliche zeitaufwendige Reise und dafür bin ich zu kurz in Taiwan. Eigentlich wollte ich auch mehr auf meiner Reise in den Süden von Taiwan sehen, aber mit dem Zug werde ich wahrscheinlich einiges verpassen aber immerhin konnte ich zwei Stunden mit dem Bus hinter mich legen.
Die Reise, die fast fünf Stunden dauerte, war trotz alledem sehr, sehr schön. Ich habe die tropische Seite der Ostküste noch ein wenig kennengelernt und ich kann mir vor wie auf einem anderen Planeten mit all den Palmen und dem saftigen Grün. Fast wie ein Südseetraum oder eine Fatamorgana. Der herrliche Anblick war schneller wieder weg als man ihn wahrnehmen konnte😍. Ansonsten gab es unendlich viele Reisterrassen in denen sich das Meer oder die Gebirgslandschaft widerspiegelte. Ab und zu bekam man immer wieder einen Blick auf das Meer und irgendwann fuhren wir nur noch durch Tunnels und gegen 10h kam ich in dem Örtchen an, wo ich vom Zug auf den Bus wechseln musste.
Zu den Thema Zügen, sie sind extrem sauber und vor allem auch die Toiletten. Nicht so wie bei uns in Deutschland oder Spanien. Abfalleimer gibt es keine – auch nicht in den Nationalparks oder auf den Straßen und trotzdem ist es sauber. Jeder nimmt sein Müll mit und entsorgt ihn Zuhause oder auf öffentlichen Toiletten in der Toilettenkabine, denn selbst dort gibt es keine Mülleimer. Was mir in Taiwan auffällt ist, dass es überall Toiletten gibt und man nichts dafür bezahlen muss. Keiner prickelt so irgendwo in die Ecke, weil er nicht bezahlen kann, will oder keine Örtlichkeiten da sind. Sprich, man hat nicht diese üblen Gerüche und selbst in den Parks ist alles peinlichst sauber. Das habe ich noch nie erlebt.
Vom Bahnhof aus ging ich direkt zum Busbahnhof ca. 300 m weiter und ein junges Mädel kam sofort angerannt und fragte mich wo ich hin möchte und zeigte mir den Weg, wartete sogar bis mein Bus kam und wünschte mir eine gute Reise.
Endlich gute 1 1/2 h an der Westküste entlang Richtung Süden mit strahlendem Sonnenschein und türkisblaues Meer. kurz vor 12 Uhr war ich dann in Kenting, am pazifischen Ozean gelegen, und in meinem Hostel direkt am Meer angekommen. Zu meiner Überraschung könnte ich direkt einchecken. Diese Mal wollte ich ein Kabinenhotel ausprobieren und ich bin begeistert. Ich habe mein winzig kleines Zimmer in einer „Kapsel“ und es ist genügend Platz – nur kann ich nicht darin stehen. Es gibt sogar eine. Fernseher und extra Platz für die Koffer etc. Sogar einen Ventilator. Getränke gibt es umsonst, außer Alkohol, Duschen und Toiletten werden gemeinsam benutzt – allerdings nur mit Frauen. Eine sehr nette und freundliche Unterkunft und ab und zu kann man, wenn man so lange reist, nicht immer in teuren Einzelzimmern schlafen, die in Taiwan teilweise für das Preis-Leistungsverhältnis doch nicht so toll sind.
Ich war super zufrieden mit meinem kleinen Zimmerchen direkt am Meer und ging gleich los die Umgebung zu erkunden, um keine Zeit zu verlieren. Herrlich endlich mal wieder eine frische Meeresbrise zu spüren und wärmere Temperaturen zu haben – ein gefühlter Sommer, das tut gut. Der Süden Taiwans ist subtropisch und ab Mai gibt es hier Monsun und Regenzeiten. Im Norden und Osten Taiwans ist es zu dieser Jahreszeit noch recht frisch und nachts ziemlich kühl. Das alles ließ mir richtig das Herz höher schlagen!
Danach entschied ich mich mit dem Bus nach Hengchun. Das ist ein geschichtsträchtiges Städtchen, das noch teilweise seine Stadtmauer besitzt und seine noch sehr gut erhaltenen Stadttore im Norden, Westen, Osten und Süden – wobei das im Süden noch am schönsten ist mit seinem aufgesetzen, geschwungenen Dach. Natürlich, Du kennst mich ja, hatte ich mir vorgenommen alle vier Stadttore zu fotografieren und fing beim Schönsten an und wetzte von dort aus durch „the old street“ – der alten Straße wobei ich sie allerdings nicht als alt empfand sondern eher modern im Gegenzug zu Jiufen. Viele schnuckelige Restaurants und nette Klamottenläden, wahrscheinlich alles für den Touristenansturm, weil in Taiwan selber habe ich noch nie jemanden von den Einheimischen so gekleidet gesehen – sehr westlich. Kurz darauf sah ich mir noch eine winzig kleine Tempelanlage an und direkt daneben war eine größere. Beide recht schön, aber keine so beeindruckend wie diejenigen, die ich ja bereits schon auf meiner Reise in Taiwan gesehen hatte. Die Stadtmauer kann man teilweise sogar ziemlich weit begehen, allerdings sieht man nur von dort aus Industrie und nicht die Stadt selber, denn die Mauern liegen an Rande der Stadt. Ich erklomm noch die Ruinen eines ehemaligen Fords und begegnete einer Taiwanesin aus Taipeh, die hier Urlaub machte, um wir entschlossen uns gemeinsam zum örtlichen Markt zu gehen, der natürlich schon um diese Uhrzeit kein Betrieb mehr hatte. Klar, dass man hier in den frühen Morgenstunden sein mußte, um das wirkliche Marktreiben mit zubekommen. Was mir allerdings auffiel, dass vor allen Verkaufsständen kleine Altäre stehen und sogar kleine Grills. Man verbrennt darauf unechtes Geld für die Ahnen, damit sie im Jenseits weiterhin gut leben können. Bisher war mir das noch nirgends in Taiwan begegnet.
Leo, die Taiwanesin, hatte sich unweit vom Strand ein kleines Häuschen gemietet und wollte einfach mal am Meer sein. Ihr Mann und Ihre Tochter waren in Taipeh geblieben. Sie wollte einmal was alleine für sich selber unternehmen und zudem würde ihr Mann nicht gerne reisen. Wir besprachen, dass wir uns eventuell morgen im Kenting Nationalpark treffen, den ich mir ja vorgenommen habe morgen zu sehen.
Ich schaute mich noch ein wenig im Städtchen um und fuhr dann mit dem Bus zurück nach Kenting, denn ich wollte mir ja noch einen Roller mieten, um den Kenting Nationalpark zu besuchen. Wie ich vom Empfang erfuhr, war es sehr schwierig den Park mit dem Bus zu besuchen. Er war nicht so gut organisiert wie der Taroko Nationalpark und ich wollte dieses Mal nicht wieder Stunden auf irgendwelche Busse warten oder das verpassen, weil ich nicht mobil bin. Im Nu hatte ich einen Roller angemietet und der junge Kerl vom der Rollervermietung sah es mir förmlich an, dass ich anscheinend nicht so bewandert im Roller fahren bin – das habe ich ihm natürlich nicht gesagt, setzte mich auf den Roller und versuchte möglichst Ruhe zu bewahren als ich endlich auf dem Roller saß und davonfuhr.
So eroberte ich zuerst einmal ein wenig die nächste Umgebung, bevor es dunkel wurde. Ich fuhr zu einem langen, Palmen bestandenen Badestrand, wo viele Taiwanesen schon nach Hause aufbrachen, es war immerhin bereits schon fast 18 Uhr, besuchte noch einen wunderschönen tropisch anmutenden Strand in der Nähe meines Hotels und als es dunkel wurde, machte ich mich auf den Heimweg.
Bisher hatte ich allerdings noch nie das Glück, in Taiwan einen schönen Sonnenuntergang zu sehen – immer bin ich an den perfekten Plätzen aber die Sonne verschwand ohne ihr rotes Leuchten hinter einer grauen Wolkendecke – so war es auch heute. Aber ich bin glücklich und zufrieden – immerhin hatte sich schon der Roller für diese beiden Strände gelohnt, die ich wahrscheinlich so nie zu Augen bekommen hätte.
Der nächste Plan für heute war von mir bereits geschmiedet: Ab zu dem bekannten Nachtmarkt von Kenting. Mit einer Taiwanesing, die auch mit mir in meinem Hotel ist, klapperten wir den Nachtmarkt ab und bestaunten die zahlreichen Fischgerichte, die dort angeboten wurden. Vorallem Tintenfisch, Krabben, Gambas, sogar Seeigel, wurden überall zum Verkauf angeboten und frisch für einem gegrillt. Ich entschied mich für Reis und Ente – das grausamste Essen überhaupt, seit ich hier bin. Meine Taiwanesin war auch von ihrem Schwein nicht so begeistert.
Jetzt bin ich schon gespannt was mich morgen erwartet. Alles ist bereits vorbereitet und ich freue mich auf einen neuen Tag mit meinem Rollerchen. Endlich mal wieder einen fahrbaren Untersatz spüren – das ist für mich Freiheit pur.
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