KUBA – alte Liebe rostet nicht
Montag, 25.02.2019
BOGOTA – PANAMA – KUBA
MOTTO:
ALTE LIEBE ROSTET NICHT ODER EIN TRAUM WIRKLICHKEIT WERDEN LASSEN!
Fotos auf meiner Facebook Seite Tina Volz unter dem entsprechend genannten Album! Danke!
Flug Bogota, Panama, Kuba – die Uhren ticken anders: Transportmittel Kuba – Geduld übt sich – mit dem Koffer durch Havanna – Aussicht auf Mee(h)r – Begegnung mit Kuba oder durchsichtig durch Raum & Zeit – Wandeln auf dem Malecon – Treffen mit Lilly – hautnah dran – Havanna Primera oder Salsa auf der Straße – Göttin der Meere & des Wassers oder die Begegnung mit dem Glauben der Negritos (Schwarze)
Wieder einmal muss ich sehr früh aufstehen. Um 5:30 Uhr sitze ich bereits im Taxi Richtung Flughafen um meinen Flug von Bogota über Panama nach Kuba anzutreten. Um 14 Uhr lande ich in Havanna. Erstaunlicherweise schnell habe ich meinen Koffer, bin durch die Immigration und habe Geld gewechselt. Ich habe mich entschieden, mit den örtlichen Transportmitteln nach Havanna Stadt zu kommen – das Taxi ist ein Wucher: Für 30 Euro nach Havanna Stadt, was lediglich 15 Minuten dauern würde. Eins steht auf alle Fälle fest, das muss ich bereits feststellen, als ich das Flughafengebäude verlasse: die Uhren ticken anders: Transportmittel Kuba – Geduld übt sich! Es kommt nur stündlich ein Bus und die Schlange ist riesig, als endlich ein Bus kommt, um mich nach Havanna Stadt mitzunehmen! Das Problem ist, sobald der Bus erst einmal vor Dir steht, hält sich keiner mehr an die Schlange und jeder drängt sich in den Bus um nicht stehen zu bleiben und nochmals eine Stunde zu warten. Das kostet mich mein Handy in meiner Jackentasche, den das Glas bekommt einen Riss durch das ganze Gedrücke! Eine Stunde warten um gerade Mal 2 km mit dem Bus weiterzukommen und um zu erfahren, dass ich in einen anderen Bus umsteigen muss! Aber das gehört dazu – was nützt da genervt zu sein. Gott sei Dank hilft mir mal wieder mein App weiter: Map.me zeigt mir rechtzeitig, wo ich aussteigen muss und ich ziehe mit dem Koffer durch Havanna zu meinem Hostal. Für mich ist es wie ein Wandel durch die Zeiten. Ich komme mir vor wie in einem falschen Film. Es hat sich zwar nichts großartig geändert, aber ist es nicht genial plötzlich wieder mittendrin zu sein & hautnah?
Den Koffer hinter mir herzuziehen und den schweren Rucksack auf meinem Rücken stört mich nicht – diesen Moment im Leben hätte ich nie mit einer Taxifahrt getauscht – ich fühle mich so lebendig & glücklich in Kuba zu sein, und das nach zwanzig Jahren! Ich fühle mich auf Anhieb wie zu hause. Warum habe ich solange auf diese Glücksmomente gewartet? Warum habe ich mir nicht früher diesen Traum erfüllt? Ab jetzt an warte ich nicht mehr auf meine Träume, das steht fest! Alles ist möglich! Ohne weiteres finde ich mein Hostal. Ein altes koloniales Gebäude. Die obersten Stockwerke gehört dem Hostal und im Rest des Hauses wohnen kubanische Familien. Es erwarten mich im sechsten Stock unwirkliche, gigantischen Ausblicke auf Mee(h)r, auf einen Leuchtturm auf einer Landzunge vor Havanna, dem Capitol und der Altstadt von Havanna! Mein Herz springt! Mein Zimmer hat genau den selben Ausblick und ist komfortabler, als ich mir vorstellen kann! Ein Ventilator oder eine Klimaanlage stehen mir zur Auswahl und heißes Wasser! Nachdem ich mein Koffer & mein Rucksack im Zimmer abgestellt habe, mache ich mich direkt auf Richtung Havannas Altstadt! Für mich ist es wie eine Begegnung mit Kuba oder durchsichtig durch Raum & Zeit…als ich durch die Straßen von Havanna gehe komme ich mir vor wie wenn ich unsichtbar bin. Keiner nimmt Notiz von mir, keiner sieht mich – ich gehöre irgendwie dazu. Wahrscheinlich weil ich so zielstrebig und selbstsicher unterwegs bin. Ich wandele förmlich auf dem Malecon, der Uferpromenade von Havannas Altstadt. Für mich heißt es erst Mal Treffen mit Lilly, einer Freundin von Denise von Mallorca. Bei ihr werde ich einige Zeit wohnen. Sie hat ein Bed & Breakfast direkt in Havannas Altstadt. Es ist allerdings bereits schon fast 18 Uhr und es wird allmählich dunkel. Als ich auf dem Weg zu ihr bin fühle ich mich einfach hautnah dran und überhaupt nicht gefährdet. Ich gehe durch die Altstadtgassen und bekomme das Leben einfach mit, wie wenn ich dazugehöre. In Kuba lebt man auf der Straße – nicht in seinen Häusern. Musik kommt aus den Wohnungen und die Kubaner sitzen mit ihrer Familie auf der Strasse um zu essen oder einfach nur um mit dem Nachbar zu plaudern. Die kolonialen Häuser sind teilweise total verfallen, die Strassen mit Schlaglöchern und Müll übersät. Die Vergangenheit ist deutlich spürbar. Lilly wohnt in einem sehr alten Haus im zweiten Stock mit einer gefühlten 10 m Deckenhöhe. In der gesamten Wohnung sind noch die alten Fliesen von Dazumal. Die Wohnung hat keine Fensterscheiben, lediglich Fensterläden aus Holz, die riesig sind – ca. 4 m hoch. Alles ist sehr nett eingerichtet. Ihr Papa & sie begrüssen mich sehr herzlich und ich sitze sofort mit ihnen auf einen Kaffee am Küchentisch und wir plaudern, als ob wir uns schon immer kennen! Ich lerne auch gleich ihren Mann und ihre zwei Söhne kennen. Denise war Sekunden vorher gegangen. Die Kommunikation in Kuba ist nicht so leicht, Lilly hat nicht genügend Geld auf ihrem Handy um Denise anzurufen. Sie hat auch nicht genügend Geld auf ihrem Handy für das Internet. Viele laden das Handy nur sehr selten auf oder wenn wieder ein wenig Geld zur Verfügung steht. Leider habe ich noch keine Sim Karte und ich weiss auch immer noch nicht, wie das hier eigentlich mit dem Internet funktioniert – ich weiss nur, dass es nicht so leicht ist. Nach ein wenig Geschnattere, mache ich mich zu Fuss auf dem Heimweg bevor ich mir ein Bus schnappe, wo ich bei Nacht eh nicht erkennen kann wo er hinfährt. Gute 40 Minuten später bin ich in meiner Straße, wo absoluter Rummel ist! Eine riesige Bühne ist aufgebaut, was mir vorher nicht auffiel und Havanna Primera, eine bekannte Salsa Gruppe spielt vor tausenden von Kubaner, die ihre Hüften mitschwingenoder Salsa auf der Straße? DieStimmung ist gigantisch!Manmuss eben sein Volk bei Laune halten! Und das scheint ganz gut zu funktionieren denn jeder ruft „Viva Cuba“. Als ich mir was zum Trinken kaufen möchte, spricht mich plötzlich ein schwarzer Kubaner vor einem Haus an, in dem morz die Party steigt – aber wie es sich herausstellt, dreht es sich hier nicht um eine Party sondern um ein Feiertag der schwarzen Göttin der Meere & des Wassers oder die Begegnung mit dem Glauben der Negritos (Schwarze). In der „Kirche“ wiegen sich Schwarze tanzend in Trance. Einige von ihnen sind mit einem Kostüm. Sie tanzen zu Ehre ihrer Göttin. Der Schwarze lässt mich an ihrem Fest teilhaben und führt mich ins Innerste ihre Kirche, wo viele mit ihren Trommeln sitzen und rhythmisch zum Takt hin- und herwiegen. Was ich nicht alles an meinem ersten Tag in Kuba erlebe! Ich bin mittendrin! Mitten in seinen Traditionen – hautnah! Punkt 24 Uhr falle ich glückselig in mein Bett und freue mich auf einen langen Schlaf nach der letzten kurzen Nacht!