MEDELLIN – AUF DER SUCHE NACH DER HISTORISCHEN VERGANGENHEIT
Freitag, 25.01.2019
MEDELLIN
MOTTO:
MACH AUS DEM KLEINSTEN MOMENTEN DES GLÜCKLICHSEINS DAS FEUERWERK DES LEBENS!
Lady boys, Nutten & Nonnen – eine Korsage für mich? – Pueblito Paisa – Real City Tours: Kennenlernen der „historischen“ Altstadt oder was davon übrig ist – Chil-out im Hostel
Das Frühstück ist in unserem Hostal einfach einmalig! Endlich mal gesund! Frisches Obst, Müsli, Brot, Butter, Marmelade und einen richtig guten Kaffee! Lina & ich nehmen das Frühstück auf dem Dach des Hostels zu uns – mit Blick auf Medellin!
Eine Stadt der Kontraste: Lady boys, Nutten & Nonnen sind die Ersten, die uns heute in der Altstadt direkt neben der Kirche begegnen. Seltsamer Anblick wenn man alle zusammen auf einem Fleck sieht. Wir beide grinsen uns nur an. Das scheint ja spannend zu werden. Einige zeigen Haut und die anderen sind verhüllt bis zum geht nicht mehr. Kopfschüttelnd ziehen wir weiter. Wir wollen jetzt erst mal nach einer Korsage für mich Ausschau halten – ich bin zwar in Form aber Kolumbien ist nun mal für die besten Korsagen der Welt bekannt und wieso nicht? Wenn ich mich mal sexy für meinen Liebsten in Schale werfen möchte oder dann doch wieder nicht in mein enges Kleidchen passe tut das Wunder! Man kommt ganz schön ins Schwitzen, wenn man sie anprobiert, aber Schönheit hat seinen Preis. Nach einigem an- und ausziehen, habe ich dann endlich die richtige gefunden!
Mit der Metro und ein wenig zu Fuß ziehen wir anschließend weiter zum Pueblito Paisa. Ein kleines Dorf auf einem Hügel mit Blick auf Medellin! Das ist anscheinend das einzig urige in Medellin, wo man noch das „Gestern“ zu spüren & sehen bekommt. Der Weg dorthin geht wie üblich steil bergab. Ein schnuckeliger Dörfchen, das allerdings nur aus 4 -5 alten, kolonialen Häusern und einer Kapelle besteht. Das Dorf selber existiert zwischenzeitlich nicht mehr in dem Sinn. In allen Häuschen sind zwischenzeitlich Souvenirläden. Auf dem großen Dorfplatz ist ein netter Brunnen und drumherum kleine Imbissbuden. Aber immerhin alles ganz nett gemacht.
Um 14 Uhr haben wir eine „Free Tour“ bei Real City Tours gebucht. Wir sind super neugierig, heute die „historische“ Altstadt hoffentlich kennen zulernen oder zumindest was davon übrig ist. Edgar, unser Guide und weitere 16 Touris sind auch mit dabei. Was wir in erster Linie erfahren ist viel über Politik, wie am Tage zuvor. Wir sind eigentlich mehr an der Kultur, Geschichte und der Altstadt und seine Denkmäler interessiert aber Edgar redet ohne Ende über Drogen, Rebellen, Farc & die Linke. Nach einer guten Stunde bekommen den alten kolonialen Bahnhof, die Regierungsbehörden, der Platz des Lichtes (ein Platz, auf dem vorher ein Markt und ein kriminelles Viertel war jedoch niedergebrannt ist – mit Lichtsäulen & Bambusbäume wollte man sinnbildlich wieder „Licht“ schaffen), den National Palast, die Veracruz Kirche, Botero Square (Hauptplatz der Stadt), Shopping Mall (ehemaliger Gerichtspalast von 1930 und zudem ausnahmsweise mal auch ein koloniales Gebäude) und den San Antonio Park. Unsere Feststellung: Medellin ist nicht das, was wir uns vorgestellt haben. Es lohnt sich für einen Stopp für einen Tag aber nicht unbedingt für längere Zeit. Die Geschichte dieser Stadt ist vielleicht interessant, aber alles andere hat nicht unbedingt seinen Reiz. Als die Tour zu Ende ist, besuchen Lina & ich noch einen kleinen Souvenirmarkt und als die Dunkelheit einbricht, machen wir uns rasch auf den Weg zum Hostal. Chil-out ist angesagt und mein neues Kabel für meinen PC muss ausprobiert werden. Vielleicht liegt es nicht nur an der Stromzufuhr? Zumindest ist mein PC nach 6 Tagen wieder funktionsfähig. Das wird ein stressiger Abend – kein Chil-out. Reiseberichte aufholen, bevor meine spektakulären, vergangenen 6 Tage in Vergessenheit geraten…