SAMAIPATA – ODER ERKUNDUNG DES DRUMHERUMS

SAMAIPATA – ODER ERKUNDUNG DES DRUMHERUMS

Samstag, 22.12.2018

SAMAIPATA

MOTTO:

WAS WILL ICH – WAS WÜNSCHE ICH MIR…

WENN MAN ALLEINE UNTERWEGS IST, VORALLEM ALLEINE IN DER NATUR DURCH DIE GEGEN ZIEHT, GEHT EINEM SO EINIGES DURCH DEN KOPF! ICH WÜNSCHE MIR VON GANZEM HERZEN, DASS MEINE WÜNSCHE IN ERFÜLLUNG GEHEN – FEST STEHT AUF ALLE FÄLLE, DASS ICH SCHON MAL WEISS WAS ICH WILL UND DAS IST EIN GUTER ANFANG! UND, MAN DARF NICHT VERGESSEN, DASS MAN WÜNSCHE NIE ZU HOCH ANSETZEN SOLL, MANCHMAL SOLLTE MAN SICH AUCH MIT WENIGER BEGNÜGEN ALS GAR NICHTS ZU ERREICHEN! MAN MUSS NICHT IMMER SO HOCH HINAUS MIT SEINEN WÜNSCHEN! BESCHEIDEN SEIN IST ALLES!

Fotos findest Du auf Facebook unter Tina Volz, danke!

 

Regen, unentwegt Regen – Frühstück im Familienkreise – Museum – trekking auf den Cerro de la Patria – Mittagessen mit Rolando – Drink mit Alexander, junge Männer begehren mich? – Wanderung zum Zoo – Vorbereitungen für die nächste Tour – entspannen im Hostal

 

Die ganze Nacht hat es geregnet – aber ich liebe es den Regen zu hören und zu wissen, dass ich geschützt und super gemütlich in meinem Bettchen liege!

Es ist einfach wunderschön im Familienkreise zu frühstücken! Die Oma, ihre zwei Enkelchen und zwei Bedienstete. Man bekommt einfach alles mit was hier im Ort alles passiert oder was das Familienleben betrifft und es ist einfach gemütlich!

Kurz nach dem Frühstück mache ich mich erst mal auf den Weg ins Museum, um den Dokumentarfilm über El Fuerte anzuschauen – vielleicht erfahre ich noch einiges mehr, als ich bereits schon wiess.

Kurz danach trekke ich los auf den Cerro de la Patria – eines der höchsten Erhebungen um Samaipata herum, na ja, so hoch ist er allerdings auch wieder nicht. Der einzigste Nachteil ist, da es heute geregnet hat, sprich die Strassen, wenn man es so nennen darf, sind unendlich matschig und in Sekunden sind meine Füße kiloschwer – den der Matsch klebt nur so an ihnen. Wenigstens hat es in der Zwischenzeit aufgehört zu regnen. Der Weg hinauf zum Cerro geht durch ein Waldstück steil nach oben. Hunde kläffen mich entrüstet an und verfolgen mich. Soll ich umdrehen? Beißen die mich? Na ja, so gefährlich sehen sie nicht aus! Ich gehe weiter, vorbei an kleinen Häusern, die im Wald versteckt sind und irgendwann wird der Aufstieg richtig schwer und steil, denn ich muss auf Felsenplatten hochsteigen – sehr rutschig durch den Regen, das Herunterkommen wird sicherlich nicht leicht, aber ich will da hoch. Nach guten 40 Minuten habe ich das Ziel fast erreicht- noch gute 1,5 km fehlen – aber ich entscheide mich, mit dem zu begnügen was ich erreicht habe, man muss ja nicht immer so hoch hinaus! Von da oben hat man einen herrlichen Blick – ob es nun 100 m mehr oder weniger sind, ist mir jetzt auch egal. Ich relaxe ein wenig und esse meinen Energieriegel – selbst hier kann ich nicht auf Schokolade verzichten – und mache mich auf den Weg zurück. Ein gefährliches Stück Arbeit ohne Trekkingstöcke nach unten zu kommen, aber ich schaffe es ohne Probleme.

Da ich gestern Abend Rolando nicht mehr gesehen habe, beschließen wir uns zum Mittagessen zu treffen. Wir sitzen in einem Einheimischen Lokal und als Museumsdirektor kennt er echt Gott und die Welt. Er erklärt mir, dass hier das Fleisch immer so gut durch ist, dass es sehr viele Bakterien hat und teilweise nicht so gut gekühlt werden kann. Aber immerhin werden hier die Kühe, Hühner, Schweine etc. nicht mit Hormonen gespritzt und gefüttert wie woanders in der großen weiten Welt. Ich habe Rinderfleisch bestellt, das so hart ist, dass ich es in winzige kleine Stücke scheiden muss, um es zu verzehren. Trotzdem hat es einen guten Geschmack. Wir unterhalten uns über alles Mögliche aber nicht wirklich interessantes und irgendwann muss er los, einen Freund im Krankenhaus zu besuchen – ich bin eigentlich ganz dankbar dafür, denn der junge Mann von knapp 39 Jahren wird allmählich recht aufdringlich. Er will mich später nochmals sehen, ich erkläre ihm aber, dass ich heute früh ins Bett gehe! Immerhin bin ich ihm dankbar für die ganzen Tipps von gestern.

Auf den Weg zum Zoo höre ich eine bekannte Stimme, und siehe da, Alexander, mein junger Taxifahrer von gestern, steht am Straßenrand und telefoniert mit jemand bezüglich eines Autos, dass er sich kaufen möchte. Er schaut mich nur an und sagt: Tina? Na ja, dann gehen wir halb mit diesem jungen, sehr attraktiven Mann was trinken. Auf einen Drink mit Alexander! 29 Jahre jung, finde ich ja toll, dass so junge Männer auf mich stehen – das hebt mein Selbstwertgefühl…mehr aber auch nicht! Was ist nur heute mit den Männern los? Er kann überhaupt nicht verstehen, dass ich nach einer guten halben Stunde wieder verschwinde. Nun ja, meine Cola ist leer – grins.

Die Wanderung zum Zoo dauert eine Ewigkeit. Mehrmals frage ich nach und bekomme nur gesagt, 100 m….ich frage mich, was 100 m für die Bolivianer sind? Wieder durch den Matsch und überlaufende Flussbeete von Stein zu Stein. Kühe erschrecken, damit sie mich nicht erschrecken und zumindest sind keine Hunde in Sicht. Unterwegs esse ich noch auf Empfehlung einer Deutschen, die ich auf dem Wege treffe, ein göttliches Schokoladeneis von Deutschen, die sich hier angesiedelt haben und weiter geht’s. Nach einer guten Stunde bin ich dann endlich da! Wow! Es ist ein Refugium für „obdachlose“ und verletzte Tiere. Zoos liebe ich normalerweise überhaupt nicht – Tiere in der freien Natur sind wir lieber. Der Zoo gehört einer Französin und hier ist so einiges untergebracht: vier oder fünf verschiedene Affensorten, Papageien, Tukane, Lamas, Wildschweine, Hasen, ein kleiner Tigrillo, Enten, Sträuße, Wellensittiche…nichts Außergewöhnliches aber die Tierchen sind sehr zutraulich. Das Wildschwein ist andauernd an meinen Füssen, um sein Kratzen an meinen Beinen zu lindern und der Tucan redet mit mir und greift andauernd mit seinem Schnabel nach meiner Kamara. Ein Affe lässt sich von einer Tierpflegerin graulen und zeigt dabei lachend die Zähne! Trotz meiner Höhenangst besteige ich ein wackliges Baumhaus in ca. 30 m Höhe bevor ich mich kurz danach wieder auf den Heimweg mache! Komisch, zuhause bin ich in super kurzer Zeit!

Eine kurze Erfrischung und Vorbereitungen treffen für meine nächste Tour – zu den Jesuitenmissionen!…und dann mal wieder entspannen

 

 

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