PHILIPPINEN…Insel Cebu – Begegnung mit Magellan oder wo kommt der Name dieser Inseln her?

PHILIPPINEN…Insel Cebu – Begegnung mit Magellan oder wo kommt der Name dieser Inseln her?

Dienstag, 06.02.2018

 

Hongkong – Philippinen, Cebu Island

 

MEIN MOTTO DES HEUTIGEN TAGES:

ANDERE LÄNDER, ANDERE SITTEN

https://de.wikipedia.org/wiki/Philippinen

 

Schon wieder ein früher Morgen, sehr früher Morgen. Morgens um 5:30 Uhr stehe ich bereits an der Bushaltestelle und warte auf meinen Flughafenbus. Nach einer kleinen Ewigkeit kommt mein Doppeldecker und ich sitze auf der oberen Etage natürlich in der ersten Reihe. Hongkong in den frühen Morgenstunden, absoluter Lichterglanz & überwältigend, wenn man durch die menschenleere Strasse fährt. Die Stadt gehört mir…zumindest für Sekunden und Minuten und der Bus schlängelt sich von Aberdeen Richtung Hongkong Hafen, Hongkong Stadt und über die längste Hängebrücke der Welt am Viktoria Habour vorbei. Es ist mein Glück, dass ich so früh am Flughafen bin, denn beim Einchecken erfahre ich, dass ich nicht die Anreisebestimmungen auf die Philippinen erfülle (???)…ich bin nur im Besitz eines Hinflugtickets – nicht aber eines Rückflugtickets. Mist, wie kann mir so was passieren? Wie auch immer, ich renne zu einem der Ticketverkaufsschalter und erwerbe in Windeseile ein Ticket. Im Flieger nutze ich nicht die Zeit zum Schlafen, sondern studiere meine Informationen zu meinem neuen Reiseziel. Ich bin ja immer so beschäftigt, dass ich in letzter Zeit nicht genügend Zeit hatte, mich zu erkundigen was überhaupt Sache ist. Kein Wunder ich habe nur ein Hinflugticket gehabt, ich wollte einfach frei sein und meine Reise nach Lust und Laune buchen…aber jetzt steht fest, dass der Rückflug über Manila sein wird. Na gut…dann fangen wir mal an so langsam und allmählich meine 3 Wochen auf den Philippinen zu planen. Der Anflug auf das Inselparadies ist genial. Ich sitze am Fenster und bestaune das Archipel aus türkisblauen Meer, unendlichen Inselchen und Riffen…wie will man das alles in 3 Wochen erkunden? Angekommen ewige Wartezeiten für die Immigration und dann nichts wie in den lokalen Bus und ab in die Stadt. Zum Hostal ist es doch ein wenig weit…kein leichter Fussmarsch und ich entschliesse mich ein Motorradtaxi zu nehmen, aber er weiss den Weg nicht. Das fängt ja gut an. Ich laufe los. Unterwegs kann ich ja immer noch ein Taxi anhalten bevor ich hier in der brüllenden Hitze stehe. Aber anscheinend wissen es selbst die Taxifahrer nicht. Der erste Taxi fährt mich ca. 30 Minuten durch die Gegend, der Taximeter steigt immer mehr an aber ich bin noch lange nicht am Ziel L. Er lässt mich an einer Kreuzung springen…er gibt auf und stellt mir auch nichts in Rechnung. In einer Bank sehe ich einen Sicherheitsbeamten.

Ich klopfe an und frage ihn, vielleicht weiss er mehr als die anderen? Er fragt seinen Freund, der mehr oder weniger bescheid weiss. Wir stoppen ein Taxi, er fährt mit dem Moped vor und das Taxi hinterher und letztendlich bin ich nassgeschwitzt am Ziel. 2 Stunden hat das ganze Drama gedauert. Es ist 16 Uhr. Mein Hostel ist klein und schnuckelig, die Besitzerin Fella hat Raster und Mario, ihr Helfer, ist hochkarätig schwul und sehr weiblich. Super sympathisch beide. Er will Sänger werden und trillert Stunden Karaoke mit einer zuckersüssen Stimme. Gott, die beide sind so super herzlich! In meinem Dorm sind noch 3 Jungs. Alle eifrig auf ihren PC beschäftigt. Ich will nur noch Cebu Stadt kennenlernen und mache mich auf den Weg – immerhin funktioniert jetzt mein Map.me und so finde ich bestimmt wieder zurück. Fella sagt mir, dass es hier die sogenannten Jeepneys gibt, kleine überdachte Pick ups mit Bänken links und rechts, die mich für nur 7 Pesos ans Ziel bringen. Sie zeigt mir in welche Richtung ich fahren muss aber ihre Info ist dann doch nicht so ganz richtig. Als ich dann endlich in einem total voll Jeepneys gestopften sitze und frage ob man mir sagen könnte, wenn wir in der Altstadt sind, bekomme ich nur zur Antwort, dass ich in die verkehrte Richtung fahre…Oh je, das einzige gute daran ist, dass genau an dem Stopp eine Imbissbude ist. Jetzt erst mal was essen und ich glaube das mit der kolonialen Altstadt verschiebe ich in aller Ruhe auf morgen. Jetzt darf ich erst mal Kochtopfdeckel heben um mich für mein Essen zu entscheiden. Auf der Speisekarte entdecke ich eine heisse Platte mit Hühnchen mit Reis und einen kalten Saft dazu. Das spricht mich an. Und siehe da, mein allererstes Essen auf den Philippinen ist super lecker. Das Hühnchen ist wie Hackfleisch angerichtet und schmeckt nach Kokosnuss und Ingwer. Von wegen das Essen ist schrecklich auf den Philippinen! Alle im Imbiss sind super nett und zuvorkommend, einige setzen sich zu mir, um sich mit mir zu unterhalten. Im Hintergrund läuft Salsa Musik. Na wenn das nicht ist. Das versetzt mich sofort in Gute Laune Stimmung – denn der Tag heute lief bisher nicht ganz rund und jetzt fang ich endlich an zu entspannen. Auf dem Heimweg noch ein leckeres Softeis im Jollibee, so was ähnliches wie Mc Donald – das existiert schon sein 40 Jahren auf den Philippinen und die bieten super leckeres Essen an! Günstiger wie Mc Donald – das sich das hier einer überhaupt leisten kann? In Hongkong war er auch ganz schon teuer – mehr als in Europa! Heute passiert nicht mehr viel. Ich bin noch schön am Reiseberichte am Schreiben und am publizieren – Hongkong, bevor ich mit den Philippinen anfange und lade meine Fotos auf Facebook hoch. Bevor ich alle diese tollen Erlebnisse vergesse, das wäre ja wirklich zu schade!

 

Mittwoch, 07.02.2018

 

Philippinen, Cebu Island – Erkundigung der kolonialen Altstadt

 

MEIN MOTTO DES HEUTIGEN TAGES:

JEDER HAT SEINE GESCHICHTE – DIE PHILIPPINEN HABEN SIE AUCH. EINE VERGANGENHEIT IST WICHTIG, UM DAS JETZT ZU VERSTEHEN.

 

Ab in ein Jeepney und los in die Altstadt. Dieses Mal in die richtige Richtung – grins. Wir sind begleitet von lauter Musik und alles empfängt mich sehr herzlich und lächelnd. Welch Rarität und wieder sehr hilfsbereit. Was für eine interessante Fahrt, vorbei an Slums, alten Häusern, vollgestopften Verkehrstrassen und am Cebu Markt – der recht unheimlich und unübersichtlich aussieht, genau genommen wie ein Drogenumschlagsplatz. Hier rennen echt Kuriösitäten rum – ich glaube diesen Markt will ich echt nicht sehen. Sieht nach zu viel Rummel und Taschendieben aus – und ich habe schon wirklich genügend Fotos von Märkten. Ich entschliesse mich lieber am Stadtpark auszusteigen – nicht weit von der Altstadt. Auf den Weg wechsle ich Geld, das passiert hier nicht in Banken sondern in Supermärkten oder in kleinen Wechselstuben. Bei dieser Gelegenheit schaue ich mir gleich mal ein Supermarkt an. Es ist immer wieder interessant zu sehen, was in verschiedenen Ländern angeboten wir. Immerhin ist es der erste grosse Supermarkt überhaupt, den ich auf meinen Reisen bisher gesehen habe – man glaubt es oder nicht. Das Angebot ist riesig und erstaunlicherweise günstiger als sonst irgendwo. Kosmetikartikel für ein Apfel und ein Ei, alles andere auch. Kaum zu glauben. Ich besorge mir lediglich ein eiskaltes Coca Cola. Das tut dem Magen gut. Das Geld ist schnell und unkompliziert gewechselt. Um die Ecke esse ich gleich ein leckeres Hühnchencurry. Ein hoch attraktiver Ladyboy bedient mich und wieder sind alle super herzlich und mit einem strahlenden Lächeln. Auf den Weg zur bekanntesten Basilika der Philippinen treffe ich auch auf das Magellankreuz https://en.wikipedia.org/wiki/Magellan%27s_Cross, das damals auf Anordnung von Ferdinand Magellan nach seiner Entdeckung der Inselgruppen 1521 angeordnet wurde. Die Basilika del Santo Niño befindet sich direkt dahinter, ein wortwörtlicher Wallfahrtsort. Nach Magellans Ankunft hat er der Frau des Königs der Inseln die Holzfigur des Jesuskindes geschenkt als sie den katholischen Glauben angenommen hatte. Genau an dieser Stelle wurde dann auch die Basilika errichtet, wo man noch heute die Holzfigur in ihren Altar verehrt. Auch ich stehe Schlange, um „El Niño“ in Person zu sehen und mich bei ihm höchstpersönlich zu bedanken, dass ich auf den Philippinen sein darf.  https://de.wikipedia.org/wiki/Basilica_del_Santo_Ni%C3%B1o. Einige Minuten verbringe ich noch andächtig in der Basilika bevor ich weiterziehe. Es ist ein glatter Wahnsinn, wieviel Gläubige hier versammelt sind und wie andächtig sie beten und Kerzen anzünden. Die Philippiner sind sehr gläubig und überall stehen Sprüche aus der Bibel, sogar auf den buntbemalten Jeepeys und Tricycels – so ähnlich wie die Tuk Tuks aber deutlich anders im Design. Das stelle ich sehr bald fest, wenn man ein genaueres Auge auf die Umgebung wirft. Allein wenn man einen Blick auf die Geschichte auf die Philippinen wirft.

Hara Humamay, die Frau des Herrschers Raja Humabon, hatte einen Traum, dass ein neuer Gott kommen wird. Als Magallan auf die Insel kam um den katholischen Glauben zu missionieren nahm sie und ihr Mann, der Herrscher, den Glauben ohne wenn und aber an und so kam es nie grossartig zu Kämpfen.

Klar, einige wehrten sich und 3 Wochen später wurde Magallan getötet aber es wurde weiter missioniert und einige Jahre später kamen die Spanier wieder, später umkämpft von den Amerikanern und Japanern und letztendlich den Philippinern gehörend. Immerhin erhielten die Philippinen den Namen von den Spaniern: zu Ehren des spanischen Infanten Philipp. Mein nächster Weg geht zu der Strasse Colon. Zeuge der Kolonialzeit. Aber alles was ich hier entdecke sind hässliche, riesige bunte Kaufhäuser aus den 70 Jahren. Vereinzelt noch 3 – 4 alte Kolonialbauten mit Stuck. Das wars dann auch. Am Hafen gibt es auch noch das alte Fort San Pedro aus dem 17 Jahrhundert. Ich bekomme dort eine persönliche Führung von einer jungen Studentin, die mir die ganze Geschichte der Philippinen sehr gut Nahe bringt und mir einen grossartigen Einblick gibt. Besser als das Ganze zu lesen – sie ist mit Herz und Seele dabei und auch sehr gläubig und fragt mich sofort, ob ich es auch bin. Klar, ich stimme zu und meine, dass der Glauben leider bei uns immer mehr verloren gehe. Für mich ist die Führung sehr bereichernd und ich bin sehr dankbar diese ganzen Informationen aus erster Hand zu erhalten – obwohl ich sie vorher auch gelesen habe. Direkt neben dem Fort ist der Hafen. Auf den Weg dorthin verirre ich mich in eine Sackgasse, ein absolutes Armenviertel. Die Leute leben in Blechhütten – aber sie wissen wie das Geld zu verdienen ist: überall sind Hähne, ja Hähne, einer prächtiger als der andere. Aus einem grösseren Gebäude hört man Geschrei. Aha…dort werden also Hahnenkämpfe ausgetragen und somit verdienen die Armen also ihr Geld, mit Wetten. Vielleicht sind sie deswegen arm? Am Hafen kaufe ich mir dann für den nächsten Tag ein Fährticket auf die Insel Bohol. Auf der Insel Cebu braucht man einfach zulange mit dem Bus, um die Insel zu erkundschaften. Jedes interessante Ziel ist ca. 4 Stunden entfernt, da fahre ich lieber auf die kleinere Nachbarinsel in 2 Stunden und von dort aus weiter auf weitere kleinere Inseln – besser als 4 Stunden oder mehr im Bus zu sitzen. Aber noch bin ich am  Cebu entdecken, bevor es morgen auf die Insel Bohol geht. Cebu selber hat mehrere Kirchen, die Kathedrale ist vor kurzem neu renoviert wurden, denn durch ein Erdbeben wurde viel 2013 zerstört. Sie ist mir jedoch zu imposant – die Basilika el Niño überzeugt mehr durch ihren spanischen Kolonialstil und Kreuzgang. Wenn man durch die Strassen von Cebu geht hat man einfach das Gefühl in Südamerika zu sein. Selbst die Häuser sind anders als in anderen asiatischen Städten und auch die Menschen. Viel fröhlicher und zugänglicher und immer ein Lächeln auf den Lippen. Das find ich schon mal toll und ich hoffe das Karibikgefühl und die Freundlichkeit setzt sich auf den anderen Insel fort. Man fühlt sich einfach super willkommen. Für heute habe ich genug gesehen, wenn es auch noch mehr in Cebu Stadt geben würde. Noch einen letzten Imbiss in der gleichen Fressbude wie vorher und zurück zum Hostal.

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