KARIBIKKÜSTE ODER SIERRA NEVADA? STRAND ODER SPIRITUALITÄT?

KARIBIKKÜSTE ODER SIERRA NEVADA? STRAND ODER SPIRITUALITÄT?

 

Sonntag, 17.02.2019

 

PASO DEL MANGO – STRAND ODER SPIRITUALITÄT? – SANTA MARTA – MINCA

 

MOTTO:

JEDER TAG IST EINZIGARTIG & EINMALIG! UMARME & LIEBE IHN!

 

Fotos auf meiner Facebook Seite Tina Volz unter dem entsprechend genannten Album! Danke!

 

Motorrad Ralley nach Bonda – Taxi Fahrt nach Santa Marta – mit den Microbus in luftige Höhe nach Minca – unweit vom Dschungel aber immer noch Minca – Minca, das Hippiedorf im Touristenboom -Bekanntschaft mit Catalina & Juan Camilla & Tipps für meine Weiterreise nach Guatavita –– Baden im Fluss mit kolumbianischen Familien – Casa Lomo oder traumhafte Aussichten? – Hängematte & Sonnenuntergang – feiern & tanzen im Dorf mit den Wiwas – Umtrunk auf der Hängematte 

 

Für mich heisst es heute wieder weiterziehen – weiterziehen um neue Entdeckungen und Erlebnisse zu haben! In Paso del Mango ist es zwar sehr nett, aber der Trubel in dem Hostal das ganz zu Unrecht den Namen Carpe Diem trägt, will ich nur noch weg! Man findet hier alle Touris in einem Hostal und ich komme mir vor wie auf einer großen Lunch- oder Dinnerparty…da es nur das Hostal bezüglich „Ernährung“ gibt und weit und breit nichts, versammelt sich alles zu Essenszeiten und man kommt sich vor wie in einer riesigen Kantine mit viel Lärm und Unruhe – nur dass man in der Kantine schneller sein Essen bekommt, vielleicht sogar besser & viel günstiger und nicht mit den Wartezeiten von Stunden! Der Natur drum herum ist trotzalledem gigantisch & einfach unschlagbar schön – auch die Hostelanlage selber mit den drei Pools mit Ausblicken, die ihres gleichen suchen…Aber ich bin bereit für was Neues!

Da ich ja jenseits der Zivilisation bin, entscheide ich mich mit einer Französin & einer Holländerin ab dem Dorf Bonda ein Taxi nach Santa Marta zu nehmen – das geht schneller als der Bummelbus, de ca. fast 2 Stunden braucht und das Taxi lediglich 30 Minuten. Aber erst einmal die Motorrad Ralley nach Bonda aussichnehmen! Noch immer kostet es mich mehr als Überwindung auf diese Motorräder zu steigen – denn ihre Fahrer fahren wie die Henker und kennen kein Perdon. Vorallem wenn man noch die Kamaratasche und seinen schweren Rucksack auf dem Rücken hat und ohne Helm ist, ist das Ganze gar nicht so leicht, denn das Gewicht auf dem Rücken drückt einem nach Hinten! Und diese Pisten sind übersät mit Schlaglöchern und sind regelrechte Sandpisten! Während ich hinten drauf sitze, schwöre ich mir jedes Mal, dass das zum letzen Mal ist und ich nie wieder solche Service in Anspruch nehme – und nun sitze ich schon wieder auf dem Rücken eines zweiten Alonso, Vettels oder Schuhmacher…Ich versuche die Aussicht zu genießen und meine Panik ein wenig zu vergessen und es funktioniert ganz gut.

Endlich in Bonda angekommen, winken wir ein Taxi her für unsere Fahrt nach Santa Marta. Für mich ist noch nicht ganz klar, ob es für mich heißt: Strände oder Spiritualität? Aber als wir an der Busstation am Markt ankommen ist für mich klar, dass ich der Spiritualität Vorrang gebe…Strände habe ich spätestens wieder auf Kuba und die Philippinen kann eh keiner ersetzen, es sei denn der Parque Tayrona, der leider eh bis zum 28. Februar seine Tore noch nicht geöffnet hat!

Und so geht es mit den Microbus in luftige Höhe nach Minca (2200 m)!

Ein kleiner Hippieort unweit vom Dschungel oder sogar mitten im Dschungel,  das in den letzen Jahren so viel Zuspruch gewonnen hat, dass er regelrecht boomt! Ein wahrhaftiger Touristenboom!

Minca – es zählt fast schon zu einem „Muss“ auf einem Kolumbienbesuch! Vor 6 Jahren noch mit Paramilitär (Drogenhandel), der Farc & Guerillas belagert, ist er jetzt frei von all seinen Lasten, nachdem auch die „Israelitas“ nun endlich verschwunden sind, die die Kinderprostitution von der Küste (Santa Marta & Co) hier her zubringen versuchten. Was leider misslang…sie sind spurlos verschwunden – keiner weiß was passiert ist! Viele reden im Ort nur mit vorgehaltener Hand darüber…jeder hat immer noch Angst. Nicht zu vergessen ist, dass ja ein Friedensabkommen mit den Paramilitär für diesen Ort & Umgebung erst ca. 2006 geschlossen wurde aber es Jahre brauchte, bis alle im „Dschungel“ verschwanden und das Ort „frei“ wurde. Man munkelt sogar, dass es immer noch ein paar gibt und viele sind immer noch eingeschüchtert…vielleicht gehört Paquito dazu oder arbietet Jesus im Untergrund für sie? Alles Insiderinfos, die nirgendwo veröffentlicht ist…Eins steht fest, die ansässige Polizei liebt hier keiner, weshalb auch immer! Seit dieses Gebiet allmählich frei wurde, entwickelte sich natürlich der Ort und aus einem Ort mitten im Dschungel, der kaum erreichbar war und den die Regierung nicht interessierte, wurde plötzlich ein zivilisierter Ort mit Straßen & Brücken und der Versuch im Tourismus Fuß zu fassen. Und zieh da, zwischenzeitlich gibt es mehr als 20 Hostals aber der Ort hat immer noch seine Authentizität bewahrt – erstaunlich! Man sagt auch, dass Minca wahnsinnige Energiefelder hat. Unweit von der Sierra Nevada und daher ein Katzensprung, um ethnische Minderheiten zu besuchen, die in Tagesmärschen und mit einer „Sondergenehmigung“ begehbar sind. Minca – mitten in der Natur in den Bergen mit Blick auf die Karibikküste und Santa Marta & Umgebung ist ein Trekkingparadies mit unendlichen Wasserfällen, „whirlpools“, Flüssen & einer unschlagbaren Fauna & Flora, vor allem Vogelwelt!

Im Microbus, ich Glückselige, sitze ich ganz vorne in erster Reihe. Nicht nur das ist mein Glück! Ich mache die Bekanntschaft mit Catalina & Juan Camilla, ein Pärchen aus Bogota, die mir unendliche Tipps für meine Weiterreise geben und so entschließe ich mich noch auf der Fahrt nach Minca, dass mein nächstes Ziel Guatavita, in der Nähe von Bogota sein wird…bald erfährst Du, was es damit auf sich hat! Immerhin waren sie und ihr Freund schon dort und während unserer Fahrt nach Minca organisiert sie sogar für mich die Unterkunft dort!

Minca begeistert mich von Anfang an – irgendetwas gibt es hier, das mich auf Anhieb pudelwohl fühlen lässt. Das Dorfleben? Die Energie? Ich ziehe los zu meiner Unterkunft, die an einem Berghang liegt und mir wortwörtlich den Atem raubt! Die Ausblicke! Einige Touristen schlafen im Hostal selber und ich bin etwas außerhalb einquatiert – weiter den Berghang hinauf, „Ranchero“ genannt. Eine kleine Hütte mit einem Bad außerhalb, mein Bett und die offene Küche ausserhalb mit Sitzgelegenheiten auf der Terrasse, alles mit Blick auf das Dorf & die Sierra Nevada. Tatsächlich fühle ich mich hier wie ein Rancher – sehr viele Tierchen, von Spinnenweben mit riesigen Spinnen bis hinüber zu Katzen und Hunde, die alles um mich herum in Beschlag nehmen. Ein vergessener Ort in den Bergen. Unweit davon eine kleine Bar mit einer riesigen Hängematte über einer Schlucht mit wieder diesen atemberaubenden Blicken!

Wie Du mich ja bereits kennst, halte ich es nicht lange im Hostal aus und will natürlich zuerst einmal eine Kleinigkeit essen, das Dörfchen und seine Kirche erkunden (5 Minuten Dorfrundgang – mehr gibt es hier wirklich nicht) und will mich unbedingt in einen der umliegenden Flüßen erfrischen. Da ich heute wirklich nicht lange gehen möchte, entscheide ich mich für den Fluß im Dorf, der sehr sauber & klar sein soll! Ja da bin ich aber mal gespannt! Nicht zu vergessen, heute ist Sonntag! Und so wird ein Badenspass im Fluß daraus, mit abertausenden kolumbianischen Familien, die am Ufer picknicken, ein Barbeque in einem Lokal am Strand zu sich nehmen oder sich in den Fluten tummeln…sorry, niedrigen Fluten, grins, erfrischen! Natürlich suche ich mir eine ruhigere Stelle aus, vor allem an einem Flussarm, wo keiner sein Motorrad wäscht (Grrrrrrr). Herrlich, kühl, erfrischend! Was will man mehr, wenn auch der Wasserstand zu wünschen übrig lässt, aber das Flusswasser ist glasklar!

Gegen 17 Uhr mache ich mich auf den Weg zurück. Über meinem Hostal ist das bekannte Casa Loma, dass leider ausgebucht war, weswegen ich jetzt zufälligerweise unterhalb von Casa Loma untergebracht bin und nur die Hälfte bezahlen! Bekannt sein macht teuer! Fragt sich nur, ob es sich lohnt? Und so marschiere ich 5 Minuten von meinem Hostal bergaufwärts und bin schon super neugierig was mich dort erwartet! Muss ja alles grandiös dort sein. Oben angekommen bin ich regelrecht enttäuscht! Sobald etwas in Kolumbien bekannt ist, scheint sich keiner mehr darum zu kümmern. Super heruntergewirtschaftet und die Casa Lomo oder traumhafte Aussichten? Na ja, besser als in meinem Hostal auf keinem Fall! Wieder einmal unzählige Backpacker, die mich nicht gerade zum verweilen einladen und so geht es für mich zurück zu meinem Hostal!

Privatsphäre in einer riesigen Hängematte & Sonnenuntergang über Minca. Meditation & Reiki ist angesagt!

Und einige Zeit danach bekomme ich Hunger, was mich wieder ins Dorf „wandern“ lässt, das ca. 10 Minuten entfernt ist! Ich lande in einem Schokoladenmuseum. Nicht ausnahmsweise wegen der Schokolade – nein, nein…auf der Terrasse sitzen die Wiwas (etnische Minderheiten), die ich ja wie Du bereits weißt, sehr anziehend finde und so lande ich auf ein Passionsfruchteis gleich an deren Bar und sitze Sekunden später mit einem Iren namens Neil und einem Touri aus Holland an einem Tisch.

Unweit von mir die Wiwas…ein jüngerer Knabe, ca. 13 und ein Wiwa in meinem Alter mit seinem Sohn, ca. 4 Jahre alt. Marino, Camillo und Zululu…ich bitte sie an unseren Tisch und tätsächlich gesellen sie sich zu uns. Das Schöne daran, sie sind unserer Sprache mächtig (spanisch), was nicht alle von ihnen können. Eigentlich leben sie in der Sierra Nevada, unweit vom Tayrona Nationalpark, aber ein Teil ihrer Familie sind in der Umgebung von Minca in die Berge gezogen. Der Abend wir turbulent – obwohl mich eigentlich mehr ihr spirituelles interessiere! Bald feiere & tanze ich mit den Wiwas & den Dörflern und wir schwingen zu Salsa unsere Hüften! Einer der Dörfler ist so nass geschwitzt, als ob er aus der Sauna kommt. Wenn es sich bewegt spritzt nur so der Schweiß von ihm – ist mir alles egal, hauptsache er tanzt Salsa mit mir! Um 19 Uhr fängt das Ganze an und um 23 Uhr mache ich mich auf den Rückweg und gerate auf einen Umtrunk auf der Hängematte in meinem Hostal. 4 Jungs aus Deutschland, Chile & Spanien laden mich auf ein Bier ein und so hängen wir bis zur späten Stunde ab und bewundern den anstehenden Vollmond & Sternenhimmel, bevor ich schlaftrunken in mein Bettchen wackele!

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